Die Stadt plant neue Fahrradwege, um den Schülern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen. Doch um festzustellen, wo sich die Fahrradwege besonders lohnen – und welche Wege eigentlich gar nicht genutzt werden – müssen Daten her. Als Geomatiker bist nun du gefragt: Gemeinsam mit deinen Kollegen musst du erfassen, welche Wege besonders stark befahren sind. Erst dann kann im Rat der Beschluss gefasst werden, neue Fahrradwege an diesen Stellen zu bauen. Also ab zum Außeneinsatz!
Berufsbild Geomatiker / Geomatikerin
Was macht ein Geomatiker (m/w/d)?
Im Berufsbild Geomatiker bzw. Geomatikerin sorgst du dafür, dass geographische Daten erfasst und verarbeitet werden.
Du kümmerst dich um:
- Erstellung von Geodaten mittels Messinstrumenten
- Entnahme von Geodaten aus analogen und digitalen Datensätzen
- Bearbeitung der Geodaten zu Plänen, Karten oder Datenmodellen
- Pflege von Datenbanken
Diese Daten sind beispielsweise für Navigationsgeräte wichtig, aber auch für Wanderkarten oder Themenkarten. Zur Arbeit von Geomatikern gehört nicht nur das Erstellen neuer Grafiken, Modelle oder Karten, sondern auch die Aktualisierung bereits vorhandener.
Mal befassen Geomatiker sich mit Erdschichten, mal mit Niederschlagsmengen, mal mit der Sozialstruktur in verschiedenen Stadtteilen. Dazu kommen auch die Beratung von Kunden sowie das Datenmanagement für diese. Die von dir erhobenen, analysierten oder strukturierten Daten musst du auch präsentieren können.
Wie sieht der Berufsalltag als Geomatiker aus?
Im Berufsalltag sind Geomatiker öfters im Freien mit ihren Messinstrumenten unterwegs, um Geodaten zu ermitteln. Sich mit den unterschiedlichen Verfahren und Hilfsmitteln für die Messungen auszukennen, ist deshalb sehr wichtig für diesen Beruf. Nach einer Vermessung müssen Geomatiker einschätzen, ob die vorliegenden Daten verwendet werden können und wie sie aufbereitet werden müssen.
Bei der Vermessung vor Ort bist du als Geomatikerin selten allein: Geomatiker sind oft im Team, in Messtrupps, unterwegs und müssen bei ihrer Arbeit vielfältige Vorschriften und Gesetze beachten.
Es gibt auch Geomatiker, die vor allem mit Bestandsdaten arbeiten. Diese können analog gespeichert oder bereits digitalisiert worden sein. Wie der Kartograf bist du dann vor allem in Innenräumen am Computer tätig und nutzt spezielle Software. Da alle Informationen und Daten gespeichert werden, ist das Thema Datenbanken ebenfalls sehr wichtig.
Typisch in diesem Beruf sind außerdem flexible Arbeitszeiten, Dienstreisen kommen nur in Ausnahmefällen vor.
Wo arbeitet man als Geomatiker?
Viele Geomatiker sind in der öffentlichen Verwaltung tätig. Aber auch in der Bauplanung oder im Verlagswesen kann man als Geomatiker arbeiten. In einem Verlag für Kartografie stellst du vor allem Straßenkarten her, in der öffentlichen Verwaltung bist du in Vermessungsbehörden tätig – je nach Arbeitgeber unterscheiden sich die Aufgaben eines Geomatikers also stark.
Dein Arbeitsumfeld als Geomatiker bzw. Geomatikerin ist in der Regel das Büro, allerdings ist es möglich, dass du auch mal im Freien tätig bist.
Ausbildung zum Geomatiker / zur Geomatikerin
Wie läuft die Ausbildung zum Geomatiker ab?
In deiner Ausbildung zum Geomatiker bzw. zur Geomatikerin bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Geomatiker und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Geomatiker bzw. zur Geomatikerin erlernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Zum Anfang des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine schriftliche Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich, die sich aus 2 praktischen und 3 schriftlichen Teilen zusammensetzt. Wenn du die Prüfung bestehst, darfst du dich staatlich anerkannter Geomatiker bzw. staatlich anerkannte Geomatikerin nennen.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Geomatiker.
Was lernt man in der Ausbildung zum Geomatiker?
Die Ausbildung zum Geomatiker dauert 3 Jahre und findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch an der Berufsschule statt.
In der Geomatiker-Ausbildung lernst du, was Datenbanken überhaupt sind, wie du sie erstellst und wie Datenbankabfragen funktionieren. Auch die Erstellung und Umsetzung von Plänen, Grafiken und Karten ist ein wichtiger Bestandteil im Arbeitsalltag. Aus diesem Grund wird dir in der Ausbildung beispielsweise beigebracht, was bei der Aufbereitung der Daten für Druckprodukte beachtet werden muss und wie dreidimensionale Modelle deiner Umwelt erstellt werden können.
Die Berufsschule vermittelt dir sowohl Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern als auch in allgemeinbildenden Fächern. Auf deinem Stundenplan stehen also Deutsch oder Religion genauso wie Geodaten erfassen und bearbeiten oder Projektarbeit.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle als Geomatikerin hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind.
- Mathe
- Geografie / Erdkunde
- Physik
- Gestalterische Fähigkeiten
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Analytische Fähigkeiten
- Umfeld: Büro
- Flexible Zeiten, Gleitzeit
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Geomatikerin bzw. Geomatiker kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Der Großteil der Azubis startet mit Fachabitur oder Abitur in die Ausbildung, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ermittelt hat. Ungefähr ein Viertel der Azubis hat einen mittleren Abschluss. Mit Hauptschulabschluss oder ohne Abschluss wirst du dich also eher schwertun, eine Ausbildungsstelle zu finden, unmöglich ist es aber nicht.
Mit guten Noten in Mathe kannst du in dieser Ausbildung auf jeden Fall punkten. Auch gute Kenntnisse in Geografie bzw. Erdkunde können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Solltest du eine Stärke in Physik haben, ist das ebenfalls von Vorteil – allerdings sind gute Noten in diesen Fächern kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du kreativ bist und gestalterische Fähigkeiten hast. Weitere Stärken, die du als angehender Geomatiker besitzen solltest, sind analytische Fähigkeiten sowie eine genaue, sorgfältige Arbeitsweise.
Dein Arbeitsumfeld als Geomatiker ist in der Regel das Büro, allerdings ist es möglich, dass du auch mal im Freien tätig bist. Typisch in diesem Beruf sind außerdem flexible Arbeitszeiten, Dienstreisen kommen nur in Ausnahmefällen vor.
Aber Geomatiker ist nicht gleich Geomatiker. Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Verlag für Kartografie stellst du vor allem Straßenkarten her, in der öffentlichen Verwaltung bist du in Vermessungsbehörden tätig. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Geomatiker in der Ausbildung?
Deine Ausbildungsvergütung richtet sich danach, ob dein Ausbildungsbetrieb tariflich gebunden ist, in welcher Branche und in welcher Region du beschäftigt bist.
Als Geomatiker bzw. Geomatikerin kannst du in vielen verschiedenen Branchen tätig sein. Bei einer Ausbildung in der Öffentlichen Verwaltung kannst du zum Beispiel mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen, wenn der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst gilt:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.087 Euro brutto
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.141 Euro brutto
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.191 Euro brutto
Du möchtest gern mehr erfahren? Hier geht es zur Geomatiker Gehaltsseite.
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Die Arbeit als Geomatiker bzw. Geomatikerin passt zu dir, wenn
- du sorgfältig und exakt arbeitest
- du handwerklich geschickt bist
- du gerne unterschiedliche Aufgaben übernimmst
- du mathematisches Verständnis mitbringst
Du bist nicht ideal für die Ausbildung zum Geomatiker geeignet, wenn
- du ungern mit technischen Geräten arbeiten möchtest
- dir wechselnde Arbeitsorte nicht zusagen
- du ungern im Team arbeiten möchtest
- kein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast
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Eine Tätigkeit im Bereich Bau, Architektur & Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Geomatiker bzw. zur Geomatikerin hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Techniker für Vermessungstechnik. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Kartografie oder Vermessungstechnik. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Geowissenschaften, Geoinformationssysteme oder Vermessungstechnik kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Techniker - Vermessungstechnik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Kartografie
- Geografie
- Geowissenschaften
Digitale Karten sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, sodass Geomatiker schon längst nicht mehr nur 3D-Karten für den Erdkundeunterricht oder Flurkarten in Verwaltungsbehörden anfertigen. Es gibt einen breiten Einsatzbereich und bei der Erfassung neuer Daten ist es sehr wichtig, dass du als Geomatiker auch auf Umweltschutzaspekte achtest. Nachhaltigkeit kann dich auch dann im Arbeitsalltag begleiten, wenn du beispielsweise an Projekten mitarbeitest, die den Rückgang der Gletscher beobachten.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis:
„Geomatiker bei der Arbeit" ©NDABCREATIVITY - stock.adobe.com
„Geomatiker übernehmen Vermessungsarbeiten im Freien" ©Dmitry Kalinovsky - shutterstock.com
„Geomatiker wandeln Geodaten in mehrdimensionale Grafiken um" ©Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com
„Geomatiker bereiten Geräte für die Vermessung vor" ©APchanel - stock.adobe.com
„Geomatiker bearbeitet Messdaten rechnergestützt" ©Andrey Popov - stock.adobe.com