Achtung: Die Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin wurde 2020 von der Ausbildung zum Pflegefachmann ersetzt!
Heute kannst du ausschlafen, denn deine Schicht als Gesundheits- und Krankenpfleger beginnt erst um 13:00 Uhr. Nach deinem späten Frühstück machst du dich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen, schmeißt du dich in deine Arbeitskleidung und besprichst mit deinen Kollegen den Tag. Gibt es neue Patienten oder gab es in der vorherigen Schicht besondere Vorfälle? Anschließend widmest du dich deinen Aufgaben und betreust die Patienten. Deine Patienten warten bereits auf dich und bei einem kleinen Plausch versorgst du die Wunden und legst einen neuen Verband an.
Berufsbild Gesundheits- und Krankenpfleger/ Gesundheits- und Krankenpflegerin
Was macht ein Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w/d)?
Der Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin bringt verschiedene Aufgaben mit sich, die sich vorrangig um die Versorgung von Menschen drehen. In diesem Job betreust du kranke und pflegebedürftige Menschen, versorgst ihre Wunden und legst Schienen sowie Verbände an. Dazu gehört auch die sogenannte Grundpflege. Du hilfst den Menschen bei der Nahrungsaufnahme und unterstützt bei der Körperpflege.
Bei operativen Eingriffen oder Untersuchungen assistierst du.
Auch das Informieren der Patienten über beispielsweise gesundheitsfördernde Maßnahmen oder das Anleiten zur Selbsthilfe gehört zu deinen Aufgaben in diesem Berufsbild.
Wie sieht der Berufsalltag als Gesundheits- und Krankenpfleger aus?
In einem Krankenhaus arbeitest du im Schichtsystem. Das bedeutet, dass du beispielsweise morgens, mittags oder erst am Abend zur Arbeit gehst. Der Berufsalltag als Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin ist in den Schichten immer etwas unterschiedlich. Bei der Einteilung in die Frühschicht beginnt dein Arbeitstag gegen 06:00 Uhr mit der Übergabe. Du wirst über Vorfälle in der Nacht aufgeklärt und erfährst ob Besonderheiten auftraten. Danach steht deine erste Versorgungsrunde an. Du schaust bei deinen Patienten vorbei, verabreichst Medikamente und überprüfst die Vitalwerte wie Blutdruck und Puls. Auch die ersten Wundversorgungen und Verbandswechsel übernimmst du. Die Werte und andere Notizen notierst du in den Patientenakten, damit das gesamte Personal darauf zugreifen kann.
Um 10:30 Uhr steht eine Operation auf dem Plan. Den Patienten bereitest du auf diese OP vor, indem du unter anderem beim Anziehen des Operationshemds hilfst. Für die OP hältst du die Krankenakte bereit und machst dich mit dieser nochmals vertraut. Denn bei diesem Eingriff darfst du assistieren und das Team im Operationssaal begleiten.
Nach erfolgter OP bringst du den Patienten wieder auf die Station und machst eine weitere Versorgungsrunde. Du prüfst, wie du die Patienten bestmöglich versorgen kannst und damit den Aufenthalt im Krankenhaus erleichterst. Deine Schicht als Gesundheits- und Krankenpfleger endet mit der Übergabe an den Spätdienst.
Wo arbeitet man als Gesundheits- und Krankenpfleger?
Als Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitest du im Gesundheitsbereich. Dadurch kannst du unter anderem in Krankenhäusern, Facharztpraxen, Reha-Kliniken und Gesundheitszentren eine Anstellung finden. Auch Alten- und Pflegeheime, Wohnheime für Menschen mit Behinderungen sowie Einrichtungen der Kurzzeitpflege beziehungsweise Pflegestützpunkte stehen dir nach der Ausbildung offen.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Krankenpfleger wirst, was man als Krankenpflegerin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 26.07.2023
Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger / zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
Wie läuft die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger / zur Krankenschwester ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Krankenschwester? Deine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger findet an einer Berufsfachschule statt und wird durch Praxisphasen im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen ergänzt. In der Fachschule erlernst du das theoretische Hintergrundwissen, in den Praxisphasen wendest du das erlernte Wissen direkt bei der Behandlung von Patienten an. Achtung: Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist in der Regel kostenfrei, private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.
Am Ende deiner Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich, die sich aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil zusammensetzt. Nach Bestehen bist du Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Die Prüfungen finden vor einem staatlichen Prüfungsausschuss der Gesundheits- und Krankenpflegeschule statt. Das ist die für dich zuständige Stelle.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Gesundheits- und Krankenpfleger.
Was lernt man in der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger?
Im schulischen Teil deiner Ausbildung erlernst du in der Berufsschule das theoretische Hintergrundwissen für den Beruf. Du erlernst, wie du lebenserhaltende Sofortmaßnahmen durchführst und dich um die Menschen aller Altersgruppen kümmerst. Auch Anatomie und Psychologie stehen auf deinem Lehrplan.
In den Praxisphasen, die du in verschiedenen medizinischen Einrichtungen absolvierst, kannst du deine theoretischen Kenntnisse aus der Berufsschule anwenden. Du führst beispielsweise Sofortmaßnahmen, Vorbeugungsmaßnahmen und Pflegemaßnahmen durch. Darüber hinaus verabreichst du die Arzneimittel nach Plan.
Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das Azubiyo-Ausbildungslexikon:
- E wie Erste Hilfe: Blutstillung, Schockbekämpfung, stabile Seitenlage: In der Ausbildung zur Krankenschwester lernst du, was du als Erste-Hilfe-Leistender zu tun hast und auf was du achten musst.
- K wie Kommunikation: Gerade im Umgang mit Patienten und Medikamenten ist es wichtig, ausreichend und angemessen zu kommunizieren. Daher kennen Gesundheits- und Krankenpfleger unterschiedliche Gesprächstechniken.
- P wie Pflegeplanung: Probleme, Ziele, Maßnahmen: Teil deiner Ausbildung ist es, zu lernen, wie ein individueller Pflegeplan aufgebaut ist und erstellt wird.
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin kannst du nicht mit jedem Schulabschluss machen. Für den Beruf wird ein mittlerer Schulabschluss oder eine andere gleichwertige abgeschlossene Schulbildung vorausgesetzt. Es ist auch möglich, mit dem Hauptschulabschluss oder einer gleichwertigen Schulbildung und einer abgeschlossenen Berufsausbildung (von mindestens 2 Jahren) die Ausbildung zu absolvieren. Auch wer über den Hauptschulabschluss und eine Erlaubnis als Krankenpflegehelfer oder eine abgeschlossene landesrechtlich geregelte Ausbildung in der Krankenpflegehilfe oder Altenpflegehilfe (von mindestens 1 Jahr) verfügt, ist berechtigt den Beruf zu erlernen.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Biologie
- Chemie
- Physik
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Eigeninitiative und Entscheidungsfreude
- Umfeld: Pflege und Betreuung
- Sonn- und Feiertagsarbeit
- Überdurchschnittlich viel Kontakt mit Menschen
Mit guten Noten in Biologie, Chemie und Physik bringst du sehr gute Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Aber auch mit schlechteren Noten hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Krankenpfleger. Wichtig ist, dass deine Stärken zu dieser Ausbildung passen: Im Umgang mit Patienten ist es wichtig, dass du sorgfältig und genau arbeiten kannst und ein verantwortungsbewusster Mensch bist. Auch deine Eigeninitiative ist in diesem Beruf gefragt.
Da der Gesundheits- und Krankenpfleger ein medizinisch-pflegerischer Beruf ist, bist du bei deiner Tätigkeit auch überwiegend im Umfeld Pflege & Betreuung tätig, also in Krankenhäusern, Fachpraxen oder Rehakliniken. Dienstreisen kommen in der Regel nicht vor, der Kontakt mit Menschen steht auf der Tagesordnung.
Aber Gesundheits- und Krankenpfleger ist nicht gleich Gesundheits- und Krankenpfleger. Dein Tätigkeitsfeld und dein Ausbildungsbetrieb entscheiden darüber, ob du zum Beispiel in einem großen Klinikum tätig bist, wo du mit den unterschiedlichsten Patienten zu tun hast. Oder ob du in einem Altenheim und ausschließlich mit älteren Patienten arbeitest. Daher solltest du dir genau überlegen, welche Berufsfachschule am besten zu dir passt.
Wie viel verdient man als Gesundheits- und Krankenpfleger in der Ausbildung?
In öffentlichen Einrichtungen, zum Beispiel in einem Krankenhaus, liegt dein Azubi-Gehalt als Krankenpfleger in diesem Bereich:
- im 1. Ausbildungsjahr 1.191 Euro brutto
- im 2. Ausbildungsjahr 1.252 Euro brutto
- im 3. Ausbildungsjahr 1.353 Euro brutto
Es gibt für dein Azubi-Gehalt als Krankenschwester / Krankenpfleger keine feste Vorgabe. Wie viel du erhältst, richtet sich nach der Einrichtung, bei der du angestellt bist. Wenn dein Arbeitgeber in den Bereich des öffentlichen Dienstes fällt, bekommst du eine andere Vergütung als wenn du deine Ausbildung beispielsweise bei einem kirchlichen oder einem privaten Träger machst. In deinem Ausbildungsvertrag wird vertraglich festgehalten, welche Ausbildungsvergütung du jedes Ausbildungsjahr bekommst.
Du willst noch mehr erfahren? Dann informiere dich gerne auf unserer Gesundheits- und Krankenpfleger Gehaltsseite.
Du bist gut geeignet für den Beruf, wenn du
- gerne Menschen hilfst
- Verantwortung übernehmen möchtest
- sorgfältig bist
- Blut sehen kannst
Du bist eher weniger geeignet, wenn du
- keinen Schichtdienst magst
- an Wochenenden und Feiertagen nicht arbeiten möchtest
- dich nicht für Biologie interessierst
- körperlich nicht fit bist
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Pflege und Medizin kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Krankenschwester-Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger im Operations- und Endoskopiedienst oder zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen. Du könntest aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Pflegemanagement, -wissenschaft oder Medizin- und Pflegepädagogik.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger / zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Krankenpflege, Altenbetreuung, Pflegedokumentation oder Hygiene im Gesundheitsbereich kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich aufzusteigen und Karriere zu machen. Möglich sind hier die Weiterbildungen zum Fachkrankenpfleger - Hygiene, zum Fachkrankenpfleger - Intensivpflege oder zum Fachkrankenpflege - Notfallpflege.
Eine weitere Möglichkeit ist der Weg über ein Studium. Typische Studiengänge sind:
- Medizinische Assistenz
- Pflegemanagement
- Medizin-, Pflegepädagogik
Der Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger verfügt über sehr gute Zukunftsaussichten. Die Wichtigkeit des Berufs zeigt sich auch in der Überarbeitung der Ausbildung im Jahr 2020. Durch die neue Pflegeausbildung zum Pflegefachmann kannst du in der Ausbildung bessere Qualifikationen erlangen und in einem breiten Berufsfeld arbeiten. Durch die bessere und geregelte Ausbildungsvergütung soll der Beruf attraktiver werden.
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Weitere Infos
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