Glas- und Porzellanmaler / Glas- und Porzellanmalerin
Ausbildung & Beruf
Perfekt, das Motiv für die Porzellanvase steht. Den Entwurf hast du am Computer abgeschlossen. Der nächste Schritt ist nun das Übertragen auf die Schablonen. Als Glas- und Porzellanmaler ist das für dich natürlich ein Leichtes. Du weißt schließlich, wie man mit Plottern umgeht und welche Schritte danach anstehen. Also, ab an die Arbeit!
Berufsbild Glas- und Porzellanmaler / Glas- und Porzellanmalerin
Was macht ein Glas- und Porzellanmaler (m/w/d)?
Als Glas- und Porzellanmaler bzw. Glas- und Porzellanmalerin dekorierst und behandelst du verschiedene Arten von Glas sowie Porzellan. Dabei kann von Trinkgläsern über Porzellanfiguren bis Kirchenfenster alles dabei sein. Je nachdem, welches Ergebnis erzielt werden sollen, nutzt du verschiedenste Techniken. Mal malst du Motive und Muster mit der Hand auf, mal nutzt du Schmelztechniken und in anderen Fällen bedruckst du die Werkstücke. Je nach Auftrag arbeitest du dann entweder nach Vorgaben oder du setzt eigene Entwürfe um.
Bevor du mit der Bearbeitung eines Werkstücks beginnst, kümmerst du dich auch um die Erstellung von Entwürfen, Vorlagen und Skizzen. Dazu arbeitest du mit verschiedenen Grafikprogrammen. Zu den weiteren Schritten gehört danach auch das Zuschneiden von Glas, und das Auftragen von Farben und Edelmetallpräparaten. Dazu arbeitest du beispielsweise mit Techniken wie dem Linieren, dem Stempeln, dem Ätzen, dem Siebdruck oder dem Sandstrahlen.
Sind deine Werkstücke soweit fertig, kontrollierst du nochmal, ob alles passt. Bei Bedarf kümmerst du dich dann auch um die Nachbearbeitung. Zu deinen Aufgaben gehört es am Ende auch, die verschiedenen Maschinen und Werkzeuge instand zu halten.
Wie sieht der Berufsalltag als Glas- und Porzellanmaler aus?
Glas- und Porzellanmaler arbeiten viel mit der Hand. Dabei verwenden sie meist Stifte, Pinsel, Gummistempel oder Spritzpistolen. Daneben werden aber auch Geräte und Anlagen wie Siebdruckmaschinen und Brennöfen verwendet. Bevor es an die Dekoration der Gläser und Porzellanwaren geht, steht außerdem Computerarbeit an. Als Glas- und Porzellanmaler erstellst du zum Beispiel Schablonen, Modellvorlagen oder Skizzen mit verschiedenen Programmen.
Teilweise können auch erschwerte Arbeitsbedingungen auf dich zukommen. Während der Arbeit in der Werkstatt kann es nicht nur ziemlich heiß werden, auch Dämpfe und Gerüche erwarten dich. Um dich vor Glasstaub, Säuren und Lösungsmitteln zu schützen, trägst du außerdem Schutzkleidung wie Staubschutzmasken, Schutzbrillen oder Handschuhe.
Besonders wichtig für den Alltag als Glas- und Porzellanmaler sind eine ruhige Hand, handwerkliches Geschick sowie Kreativität. Da du sowohl filigran als auch kreativ arbeitest, gehört beides zum Job dazu.
Wo arbeiten Glas- und Porzellanmaler?
Glas- und Porzellanmaler sind vor allem im Bereich Glas und Keramik tätig. Jobs warten beispielsweise bei Glasmanufakturen, in Töpfereien oder in Porzellanmanufakturen.
Deinen Arbeitstag als Glas- und Porzellanmaler wirst du vor allem in Werkstätten, Werkhallen oder Ateliers verbringen. Mitunter sitzt du aber auch an Zeichentischen.
Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler / zur Glas- und Porzellanmalerin
Wie läuft die Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler ab?
Um Glas- und Porzellanmaler zu werden, führt der Weg über eine 3-jährige duale Ausbildung. Während dieser Zeit befindest du dich abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb steht vor allem die praktische Seite des Berufs im Vordergrund. Theoretischer geht es dagegen in der Berufsschule zu. Hier eignest du dir das wichtige Hintergrundwissen an.
Während der Ausbildung führst du als Azubi ein Berichtsheft, in dem du deine Aufgaben und Tätigkeiten notierst. Dein Ausbilder wird dieses regelmäßig kontrollieren.
Die Ausbildung ist folgendermaßen aufgebaut: Vor dem Ende des 2. Jahres findet für dich die Zwischenprüfung statt. Diese hilft dabei, einen Überblick über deinen Ausbildungsstand zu erhalten. Zum Ende der Ausbildung folgt dann die Abschlussprüfung. Hast du diese bestanden, kannst du dich offiziell Glas- und Porzellanmaler bzw. Glas- und Porzellanmalerin nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler (m/w/d)?
Durch den Mix aus Betrieb und Berufsschule wirst du sowohl praktisch als auch theoretisch bestens auf das Berufsleben vorbereitet. Im Ausbildungsbetrieb lernst du das praktische Knowhow. Dir wird unter anderem gezeigt, wie man auf Glas und Porzellan malt, zeichnet oder schreibt oder wie man die verschiedenen Werkzeuge, Geräte und Öfen richtig bedient und pflegt.
Darüber hinaus lernst du alle möglichen Arten von Werk- und Hilfsstoffen sowie verschiedene Techniken kennen. Ebenso eignest du dir an, was du bei der Lagerung, Verpackung und Beförderung deiner Werkstücke beachten musst.
Das theoretische Wissen erhältst du dann in der Berufsschule. Hier erwarten dich verschiedenste berufsbezogene Gebiete sowie allgemeinbildende Fächer wie Sozialkunde, Wirtschaft oder Deutsch.
Die bisherigen Infos zur Ausbildung und zum Beruf haben dir schon mal gefallen? Super! Dann willst du jetzt bestimmt auch noch wissen, wie du dir einen Ausbildungsplatz als Glas- und Porzellanmalerin sichern kannst. Wir zeigen dir, mit welchen schulischen und persönlichen Voraussetzungen du punkten kannst.
- Kunst
- Mathe
- Werken/Technik
- Handwerkliche und zeichnerische Begabung
- Kreativität
- Gespür für Ästhetik
- Umfeld: Werkstätten, Werkhallen, Ateliers
- Arbeit bei Dämpfen, Staub und Gerüchen
- Filigrane Arbeiten
Grundsätzlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss für die Ausbildung. Hilfreich können aber gute Noten in Kunst und Mathe sein. Überdurchschnittliche Leistungen im Bereichen Zeichnen und Malen solltest du mitbringen – schließlich wird es dein Job sein, sehr filigrane Arbeiten auf Glas und Porzellan durchzuführen. Auch die Kenntnis verschiedener Maltechniken hilft dir bei der Arbeit, mit Glasmalereien. Bist du dagegen gut in Mathe, hilft dir das dabei, Mischungsverhältnisse oder Flächen richtig zu berechnen.
Deine schulischen Leistungen sind wichtig, aber natürlich entscheiden auch andere Faktoren darüber, ob die Ausbildung das Richtige für dich ist. Eine große Rolle spielen auch deine Fähigkeiten und Stärken. Du solltest nicht nur Hand- und Fingergeschick sowie ein Gespür für Ästhetik mitbringen, auch zeichnerisches Talent sowie Kreativität sind gefragt. Überdies punktest du mit einer selbstständigen und sorgfältigen Arbeitsweise.
Wie viel verdient ein Glas- und Porzellanmaler in der Ausbildung?
Während der dualen Ausbildung zur Glas- und Porzellanmalerei erhältst du eine angemessene Ausbildungsvergütung. Wie hoch diese ist, kann aber je nach Tarifvertrag, Ausbildungsort und Ausbildungsbetrieb variieren. Wirst du beispielsweise nach dem Tarifvertrag für die Glasindustrie (alte Bundesländer) bezahlt, kannst du mit folgendem Gehalt rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 860 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 910 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.010 Euro
Die Ausbildung zur Glas- und Porzellanmalerin könnte genau das Richtige für dich sein, wenn
- dir filigrane Arbeiten viel Spaß machen
- du gerne am Computer arbeitest
- Säure und Lösungsmittel während der Arbeit dich nicht stören
- du gerne kreativ tätig bist
Ein anderer Beruf ist vermutlich die bessere Wahl, wenn
- du keine ruhige Hand hast
- Schutzkleidung während der Arbeit keine Option für dich ist
- du sehr geruchsempfindlich bist
- du lieber in einem Büro arbeiten möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Super, die 3 Jahre Ausbildung hast du erfolgreich hinter dir. Hast du noch nicht genug, kannst du nach der Ausbildung verschiedenste Weiterbildungen anstreben. Wir unterscheiden dabei folgende 3 Formen:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Eine Anpassungsweiterbildung hilft dir dabei, die neuesten Entwicklungen in Bereichen wie Kunstmalerei, Mal- und Zeichentechniken oder Produktgestaltung kennenzulernen.
Aufstiegsweiterbildungen erhöhen dagegen deine Karrierechancen. Weiterbilden kannst du dich beispielsweise zum Glas- und Porzellanmalermeister oder zum Gestalter - Keramik.
Darüber hinaus hast du auch die Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren. Folgende Studiengänge eignen sich dabei:
- Keramik-, Glastechnik
- Produktdesign, Industriedesign
- Bildende Künste
Deine Zukunftsaussichten als Glas- und Porzellanmaler sind von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter die Nachfrage nach handgefertigten, individuell gestalteten Kunstwerken sowie die Entwicklung von Technologien und Trends in der Kunst- und Designbranche. Das Thema Nachhaltigkeit hält ebenso Einzug in den Beruf: Durch die Wiederverwendung und Restaurierung von historischen Glasmalereien sorgst du dafür, dass Kultur bestehen bleibt und keine neuen Ressourcen nötig sind. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, umweltfreundliche Farben und Techniken in deinen Arbeitsalltag zu integrieren.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Glas- und Porzellanmaler dekorieren und behandeln Porzellan und Glas“ ©ansem - shutterstock.com
„Glas- und Porzellanmaler verzieren unter anderem Schüsseln“ ©Karin Wabro - shutterstock.com
„Glas- und Porzellanmaler erstellen Entwürfe am Computer“ ©sodawhiskey - stock.adobe.com