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Graveur / Graveurin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Graveur

Vor dir liegt das Silberbesteck der Großeltern deines Kunden. Das gab es einmal als Hochzeitsgeschenk – zur Goldhochzeit möchte die Familie es gravieren lassen. Die Initialen des Paares sind gefragt: Nicht zu auffällig oder modern soll die Gravur sein, eher klassisch. Du präsentierst unterschiedliche Entwürfe, am Ende einigt ihr euch auf ein Design. Das muss nun auf Löffel, Gabel und Messer, als Graveur für dich kein Problem. Diese Präzisionsarbeit macht dir immer besonders viel Spaß!

Berufsbild Graveur / Graveurin

Was macht ein Graveur (m/w/d)?

Im Berufsbild Graveur bzw. Graveurin ist die Hauptaufgabe das Verzieren von Oberflächen von Metallen und anderen Materialien durch Schriftzüge, Symbole und Verzierungen. Dazu gehören Stempel, Plaketten oder Pokale genauso wie Schmuckstücke oder Dekoartikel.

Natürlich müssen sich Graveure auch mit den zu bearbeitenden Materialien auskennen. Hierzu gehört beispielsweise:

  • das Unterscheiden von Metallen und Nichtmetallen
  • oder das Erkennen der Wertverhältnisse der verschiedenen Stoffe

Eine weitere sehr wichtige Aufgabe für jeden Graveur ist die Handhabung der CNC-Gravierfräsmaschine, welche für jeden Auftrag neu programmiert werden muss, damit die Maschine eine individuelle Gravur anfertigt.

Im Beruf Graveur verbinden sich Handarbeit und Technik, Präzision und Konzentration sind besonders wichtig. Denn nicht alle Graveure arbeiten mit computergestützten Maschinen: Sticheln, Meißel und Graviernadeln gehören noch immer zum Beruf, außerdem kommen chemische Verfahren zum Einsatz, um Verzierungen zu erschaffen.

Deine Werkzeuge als Graveurin sind vielfältig und empfindlich. Daher musst du sie auch warten und sorgsam behandeln.

Wie sieht der Berufsalltag als Graveur aus?

Im 3. Jahr deiner Ausbildung musst du dich im Berufsbild Graveur bzw. Graveurin auf eine Fachrichtung spezialisieren. Diese Spezialisierung bestimmt auch deinen späteren Berufsalltag.

Im Schwerpunkt Flachgraviertechnik stehen die Herstellung von Beschilderungen und das Übertragen von Zeichnungen auf verschieden geformte Oberflächen und das anschließende Gravieren im Mittelpunkt.

Mit dem Fokus auf Reliefgraviertechnik stellen Graveure Prägewalzen mittels verschiedener Techniken her und fertigen Einsenkstempel mit positiven und negativen Reliefs an. So entstehen auch Buchumschläge oder Schokoladenverpackung mit Prägung – auch das macht ein Graveur.

Im Berufsalltag erledigen Graveure auch administrative Aufgaben, also das Planen von Arbeitsabläufen sowie das Kontrollieren und Beurteilen ihrer Arbeitsergebnisse.

Außerdem begleiten dich oft Maschinenlärm und Metallstaub. Darum trägst du auch Schutzkleidung, zum Beispiel eine Atemschutzmaske oder eine Schutzbrille.

Graveure arbeiten mit Graviermaschinen Graveur führt Gravur handwerklich durch Graveure gravieren mithilfe von Pantografen Graveurin trägt Schutzbrille für die Lasergravur Graveure arbeiten in Werkstätten

Wo arbeitet man als Graveur?

Graveure sind hauptsächlich in Gravierbetrieben tätig, arbeiten beispielsweise aber auch in der Werkzeugherstellung. Wichtigster Arbeitsort von Graveuren ist die Werkstatt, wo sie mit unterschiedlichen Maschinen und Werkzeugen umgehen.

Ausbildung zum Graveur / zur Graveurin

Wie läuft die Ausbildung als Graveur ab?

Möchtest du Graveur werden, führt der Weg über eine 3-jährige duale Ausbildung. Im Gegensatz zu einer schulischen Ausbildung arbeitest du neben der Zeit an der Schule also schon im Ausbildungsbetrieb mit.

Während der Ausbildungszeit ist es deine Aufgabe, ein Berichtsheft zu führen. Im Berichtsheft notierst du, welche Aufgaben und Tätigkeiten du übernommen hast. Dein Ausbilder wiederum kontrolliert es regelmäßig.

In der Mitte des 2. Ausbildungsjahres steht für dich der 1. Teil deiner Abschlussprüfung bzw. Gesellenprüfung an. Der 2. Teil folgt dann am Ende der Ausbildung.

Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Graveur?

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Graveurin. Du hast bei diesem Beruf auch mit einem Hauptschulabschluss sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Das zeigt auch die Ausbildungspraxis: In der Vergangenheit hatten die meisten Azubis den Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein kleiner Teil der Auszubildenden hatte die Hochschulreife.

Für das Berufsbild Graveur solltest du gestalterische Fähigkeiten mitbringen und handwerklich-technisches Geschick besitzen. Zudem ist es wichtig, immer sorgfältig und genau zu arbeiten. Deine Noten spielen in diesem Beruf zwar eine weniger große Rolle, dennoch ist ein befriedigendes Abschlusszeugnis bei vielen Unternehmen Voraussetzung.

Art der Ausbildung:
duale Ausbildung
Art der Ausbildung: duale Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung möglich
Zuständige Stelle:
HWK
Zuständige Stelle: HWK

Was lernt man in der Ausbildung zum Graveur?

Die Ausbildung zum Graveur dauert 3 Jahre und findet als duale Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule statt. Da der Beruf mittlerweile sehr technisch ist, lernst du im Ausbildungsbetrieb das Anfertigen technischer Zeichnungen (auch am Computer), die Vorbereitung von Werkstücken und unterschiedliche Techniken des Aufbringens von Motiven auf diese Werkstücke.

In der Berufsschule geht es nicht immer weniger praktisch zu. Trotzdem stehen neben berufsspezifischen Fächern wie Schleifen oder auch Deutsch oder Ethik auf dem Stundenplan.

Im Berufsbild Graveurin können aber ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position. Welche Aufgaben du in deiner Ausbildung erlernst, regelt die Ausbildungsverordnung zum Graveur.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

A
Alma GEWO Feinmechanik GmbH

Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, da ich großes Interesse daran hatte, mit Maschinen zu arbeiten. Des Weiteren hat mich das technische Wissen und die Handhabung der Maschinen interessiert. Mithilfe eines einwöchigen Praktikums habe ich erste Einblicke in den Beruf erhalten. In der Schule habe ich im Werkunterricht bereits sehr gerne mit Metall ge...

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Passt die Ausbildung zum Graveur / zur Graveurin zu mir?

Der Beruf Graveur passt ideal zu dir, wenn

  • du handwerkliches Geschick mitbringst
  • du Spaß an Gestaltung hast
  • du gerne präzise arbeitest
  • du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast

Graveur ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn

  • du wenig technisches Verständnis mitbringst
  • du nicht mit Kunden zusammenarbeiten willst
  • du keine Geduld hast
  • du lieber im Büro arbeiten möchtest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Handwerk & Produktion kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Graveur / zur Graveurin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Metallbearbeitung, Bild- und Schriftgestaltung oder Produktgestaltung kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Graveurmeister, zum Techniker - Feinwerktechnik oder zum Gestalter - Edelstein, Schmuck und Gerät anschließen.

Auch der Weg über ein Studium eignet sich als Graveur. Passende Studiengänge sind:

  • Bildende Künste
  • Schmuckdesign

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Graveurin

Viele Graveure gibt es in Deutschland nicht mehr, sodass auch die Ausbildung oft länderübergreifend stattfindet: Für Süddeutschland beispielsweise in Pforzheim. Trotzdem stirbt der Beruf nicht aus und ist weiterhin wichtig: Überall wo Stempel hergestellt, Siegerpreise graviert oder Prägungen erstellt werden, sind Graveure gefragt. Dabei wandelt sich der Beruf von einem handwerklichen zu einem technischen, braucht aber immer noch Kreativität und Fingerspitzengefühl. Mit diesen Fähigkeiten hast du als Graveur eine abwechslungsreiche Tätigkeit gewählt und kannst dich auch weiterbilden, beispielsweise zum Meister, zum Gestaltungstechniker oder sogar zum Maschinenbauingenieur.

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Bildnachweis: „Graveur bei der Arbeit" © gualtiero boffi
„Graveure arbeiten mit Graviermaschinen" ©Daniel Jędzura - stock.adobe.com
„Graveur führt Gravur handwerklich durch" ©BeaUhart - stock.adobe.com
„Graveure gravieren mithilfe von Pantografen" ©Panitan - stock.adobe.com
„Graveurin trägt Schutzbrille für die Lasergravur" ©Daniel Jędzura - stock.adobe.com
„Graveure arbeiten in Werkstätten" ©Iryna - stock.adobe.com