So, heute wird noch zusammen gekocht. Gemeinsam mit den Personen, die du betreust, wirst du heute ein leckeres Nudelgericht zaubern. Die Zutaten hast du bereits besorgt und auch das Abspülen wirst du erledigen. Schließlich ist es als Heilerziehungspflegeassistent dein Ziel, den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern.
Berufsbild Heilerziehungspflegeassistent / Heilerziehungspflegeassistentin
Was macht ein Heilerziehungspflegeassistent (m/w/d)?
Als Heilerziehungspflegeassistent ist es deine Aufgabe, Menschen mit Behinderungen zu fördern und zu betreuen. Vor allem geht es darum, Menschen im Alltag zu unterstützen. Du hilfst bei Aufgaben wie der Körperpflege, beim Essen oder beim An- und Ausziehen.
Auch im Haushalt bist du eine große Hilfe. Du kümmerst dich um die Zubereitung von Mahlzeiten oder kochst gegebenenfalls auch mit den betreuten Personen zusammen. Ebenso gehört das Spülen von Geschirr, das Wäsche waschen oder das Einkaufen zu deinen Aufgaben.
Teil deines Jobs ist es zudem, Menschen individuell zu fördern. Du erarbeitest Förderpläne oder hilfst beim Planen der schulischen oder beruflichen Zukunft.
Auch Kreativität gehört dazu: Du singst, musizierst, bastelst oder malst mit ihnen. Zusätzlich sprichst du auch mit Angehörigen und Fachkräften sowie Ärzten. Heilerziehungspflegeassistenten unterstützen Fachkräfte auch und führen auf Anweisung therapeutische Maßnahmen durch.
Wie sieht der Berufsalltag als Heilerziehungspflegeassistent aus?
Erstmal vorab: Dein Arbeitsalltag als Heilerziehungspflegeassistent ist nicht ganz einfach. Denn oftmals kommen auch schwierige Situationen auf dich zu. Manchmal kann haben die betreuten Personen nämlich auch Depressionen oder Wutanfälle. Hier sind dann Pädagogik und Einfühlungsvermögen das A und O.
Zu deinem Job gehört außerdem die Arbeit mit Menschen. Hierbei kommt es oft zu engem Körperkontakt. Dabei kommst du mit Gerüchen oder auch Körperausscheidungen in Kontakt. Deswegen trägst du oftmals auch Schutzkleidung, zum Beispiel Handschuhe oder Mundschutz. Zusätzlich arbeitest du auch mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.
Während der Arbeit bewegst du dich auch viel. Du spielst, kochst oder betreibst Sport mit den betreuten Personen. Bist du draußen unterwegs, bist du natürlich auch verschiedenstem Wetter ausgesetzt.
Grundsätzlich gehört zur Arbeit als Heilerziehungsassistentin auch die Arbeit rund um die Uhr. Du arbeitest mitunter am Wochenende, am Abend oder in der Nacht.
Wo arbeiten Heilerziehungspflegeassistenten?
Heilerziehungspflegeassistenten arbeiten in Kindergärten oder in Tagesstätten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Jobs warten aber auch in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken oder bei ambulanten sozialen Diensten.
Deinen Arbeitstag verbringst du als Heilerziehungspflegeassistentin vor allem in Werkstätten, Aufenthaltsräumen, Küchen, Schlafräumen oder Wohnräumen. Daneben bist du auch draußen oder in Sporträumen wie Schwimmhallen tätig.
Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten / zur Heilerziehungspflegeassistentin
Wie läuft die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten ab?
Heilerziehungspflegeassistentin wirst du über eine schulische Ausbildung. Die Ausbildung dauert je nach Bundesland 1 bis 3 Jahre. In Bayern beträgt die Dauer in Vollzeit 1 Jahr, in Bremen 2 und im Saarland 3 Jahre.
Die Ausbildung teilt sich in der Regel in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Unterricht findet meist in Unterrichtsräumen statt. Praktische Erfahrung sammelst du dagegen im Betrieb. Du bist dabei in Pflegeheimen, Werkstätten oder Krankenhäusern.
Beachte: Die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten ist landesrechtlich geregelt. Je nach Bundesland variieren hier nicht nur Inhalte und Dauer, auch die Berufsbezeichnung unterscheidet sich:
- Baden-Württemberg: Heilerziehungsassistent
- Bayern: Heilerziehungspflegehelfer
- Bremen: Heilerziehungspflegeassistent
- Niedersachsen: Pflegeassistent
- Nordrhein-Westfalen: Sozialassistent, Schwerpunkt Heilerziehung
- Saarland: Sozialassistent, Schwerpunkt Heilerziehungspflege
Was lernt man in der Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten (m/w/d)?
In der schulischen Ausbildung hast du sowohl praktischen als auch theoretischen Unterricht. Du lernst zunächst, welche Behinderungen oder physischen Krankheiten es überhaupt gibt. Zusätzlich wird dir natürlich auch beigebracht, wie man Menschen mit Behinderungen am besten im Alltag helfen kann. Du lernst, wie man mit ihnen über persönliche und soziale Themen spricht, wie man passende Angebote plant oder wie man Menschen richtig pflegt. Zusätzlich erwarten dich klassische Fächer wie Deutsch, Sozialkunde oder Wirtschaft.
Im Praktikum oder der fachpraktischen Ausbildung setzt du das Gelernte direkt um. Du bekommst einen Einblick in den Arbeitsalltag, in den Aufbau der Einrichtung und in wichtige Arbeitsmethoden.
So viel zum Beruf und den Inhalten der Ausbildung. Hört sich die Ausbildung bisher gut für dich an? Dann wirf doch gerne mal einen Blick auf die schulischen und persönlichen Voraussetzungen, die du mitbringen solltest.
- Deutsch
- Musik/Kunst
- Pädagogik/Psychologie
- Verantwortungsbewusstsein
- Pädagogisches Geschick
- Beobachtungsgabe
- Umfeld: Wohn- und Schlafräume, Werkstätten
- Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
Um Heilerziehungsassistent zu werden, brauchst du meist einen Hauptschulabschluss. Je nachdem, in welchem Bundesland du die Ausbildung absolviert, können allerdings noch weitere Voraussetzungen dazu kommen. Darunter fallen beispielsweise:
- ärztliches Attest über gesundheitliche Eignung
- Führungszeugnis
- abgeschlossene Berufsausbildung
- mehrjährige Berufserfahrung
- Nachweis über Masernschutz
Bringst du gute Noten in Fächern wie Deutsch, Musik, Kunst, Ethik oder Pädagogik mit, erleichtert dir das darüber hinaus meist den Einstieg in die Ausbildung.
Noten sind natürlich nicht alles. Mindestens genauso wichtig ist, dass du dich für die Ausbildung und den Beruf interessierst. Selbstverständlich solltest du auch ein Talent für den Bereich mitbringen. An erster Stelle sollte dir der Umgang mit Menschen leichtfallen. Du solltest dich gut in Menschen hineinversetzen können und psychisch stabil sein. Zweitens solltest du gerne Verantwortung übernehmen, kreativ arbeiten und gut beobachten können.
Wie viel verdient ein Heilerziehungspflegeassistent in der Ausbildung?
Ob und wie viel du als Heilerziehungspflegeassistent verdienst, hängt vor allem von deinem Bundesland ab. Da die Ausbildung landesrechtlich geregelt ist, gibt es hier Unterschiede hinsichtlich einer Ausbildungsvergütung.
In der Regel ist die Ausbildung allerdings mit Kosten verbunden. An öffentlichen Schulen zahlst du zum Beispiel für die Prüfungen, an privaten Schulen erwarten dich oftmals Lehrgangsgebühren.
Die Ausbildung zum Heilerziehungsassistenten bzw. zum Heilerziehungspflegeassistenten eignet sich für dich, wenn
- dich enger Körperkontakt zu anderen Menschen nicht stört
- du psychisch belastbar bist
- du gerne Verantwortung übernimmst
- du gerne malst oder bastelst
Ein anderer Beruf ist vermutlich eher dein Ding, wenn
- unregelmäßige Arbeitszeiten für dich nicht infrage kommen
- du dich nicht so gut auf verschiedenste Aufgaben einstellen kannst
- du auf keinen Fall Schutzkleidung während der Arbeit tragen möchtest
- du wenig Geduld hast
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten abgeschlossen, muss dein Weg noch lange nicht vorbei sein. Vielmehr hast du die Möglichkeit, dich stetig weiterzubilden. Folgende 3 Formen der Weiterbildung stehen dir dabei offen:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Heilerziehungspflegeassistenten / zur Heilerziehungspflegeassistentin
Anpassungsweiterbildungen dienen dazu, dein berufliches Wissen stets auf dem neuesten Stand zu halten. Kennenlernen kannst du Entwicklungen in Bereichen wie Hauswirtschaft, Hygiene sowie Kranken- und Altenbetreuung.
Möchtest du dagegen deine Karriere ankurbeln, lohnt sich eine Aufstiegsweiterbildung. Als Heilerziehungspflegeassistent bieten sich hier die Weiterbildungen zum Haus- und Familienpfleger oder zum Fachwirt - Erziehungswesen an.
Eine weitere Option ist der Weg über das Studium. Infrage kommen zum Beispiel Studiengänge wie:
- Heilpädagogik
- Soziale Arbeit
- Sonderpädagogik
Menschen mit Behinderungen werden in unserer Gesellschaft immer noch häufig übersehen. Und genau hier kommst du als Heilerziehungsassistent ins Spiel. Du übernimmst die wichtige Aufgabe, diese Menschen zu fördern. Dein Job kann oftmals auch anstrengend sein, aber auf persönlicher Ebene erledigst du einen sehr nachhaltigen Job – indem du die Lebensqualität der betreuten Personen deutlich verbesserst.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Heilerziehungspflegeassistent unterstützt beim Essen“ ©Jaren Wicklund - stock.adobe.com
„Heilerziehungspflegeassistentin spielt mit einem Kind“ ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com
„Heilerziehungspflegeassistentin singt gemeinsam mit Gruppe“ ©master1305 - stock.adobe.com
„Heilerziehungsassistentin bringt Mädchen zu einem Termin“ ©mjowra - Fotolia
„Heilerziehungspflegeassistenten beraten Angehörige“ ©goodluz - Fotolia