Als Menschenfreund sind dir Themen wie Inklusion und Teilhabe wichtig? In der Heilpädagogik Ausbildung bereicherst du das Leben deiner Klienten und Klientinnen und leistest einen Beitrag zu einer vielfältigen Gesellschaft.
Berufsbild Heilpädagoge / Heilpädagogin
Was macht ein Heilpädagoge (m/w/d)?
Als Heilpädagoge bzw. Heilpädagogin unterstützt du Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen sowie Menschen, die sozial-emotional auffällig sind. Heilpädagogische Maßnahmen haben das Ziel, Kinder und Erwachsene mit speziellen Bedürfnissen sozial und beruflich in die Gesellschaft einzugliedern.
Wie sieht der Berufsalltag als Heilpädagoge aus?
Dein Aufgabenbereich als Heilpädagoge hängt von deinem Ausbildungsweg, Arbeitgeber, deiner Branche, Position und Berufserfahrung ab. Prinzipiell diagnostizierst du zunächst Probleme und Störungen deiner Klienten. Dann entwickelst du einen individuellen und ganzheitlichen Behandlungsplan mit Maßnahmen zur körperlichen und geistigen Förderung und Entwicklungsbegleitung. Betreuungspersonen und Familienmitglieder bindest du ein, leitest sie an und stehst ihnen beratend zur Seite.
- In der Heilpädagogischen Früherziehung arbeitest du mit Vorschulkindern mit Autismus, Down-Syndrom oder verzögertem Spracherwerb.
- Älteren Kindern mit Lese- und Rechtschreibschwäche, ADHS oder sozialen Problemen hilfst du bei der Bewältigung von Schule und Alltag.
- Du verbesserst die Lebensqualität von Erwachsenen und Senioren mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Pädagogische Maßnahmen stärken die Persönlichkeit deiner Klienten.
- Auch pflegerische Tätigkeiten übernimmst du im Umgang mit Schwerstbehinderten.
Führungspositionen und die Einrichtungsleitung kannst du mit viel Berufserfahrung und einem Master in der Tasche übernehmen. In der heilpädagogischen Forschung führst du wissenschaftliche Studien durch, lehrst Studenten und hältst Vorträge.
Wo arbeiten Heilpädagogen?
Wo du als Heilpädagogin arbeitest, richtet sich nach deinem Arbeitgeber und Aufgabenschwerpunkt. Hier findest du eine Aufzählung typischer Arbeitsorte von Heilpädagogen:
- Wohn- und Pflegeheime
- Tagesstätten für Menschen mit Behinderung
- Behinderten-Werkstätten
- Kindergarten, Hort, Kindertageseinrichtungen
- Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit
- Integrative Einrichtungen
- Kliniken und Therapiezentren
- Gemeinschaftspraxen
- Privathaushalte
- Öffentliche Verwaltung
- Hochschulen
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Heilpädagoge wirst, was man als Heilpädagogin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 17.04.2023
Ausbildung zum Heilpädagogen / zur Heilpädagogin
Wie werde ich Heilpädagoge bzw. Heilpädagogin?
Wenn du eine Heilpädagoge Ausbildung machen möchtest, kannst du dich zwischen 3 möglichen Ausbildungswegen entscheiden:
- Entweder wählst du ein Studium Heilpädagogik,
- ein Duales Studium Heilpädagogik
oder du machst - eine Heilpädagogik Weiterbildung.
- Psychologie
- Pädagogik
- Musik, Kunst
- Kreativität
- Einfühlungsvermögen
- Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein
- Enger Körperkontakt mit Menschen
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Arbeit in medizinischen Einrichtungen, Praxen
Weiterbildung Heilpädagogik: Für die Zulassung zur Weiterbildung Heilpädagogik wird eine abgeschlossene Berufsausbildung als Erzieher oder Heilerziehungspfleger mit mindestens einjähriger Berufserfahrung gefordert. Auch ein Fachschul-Abschluss in Sozialpädagogik oder ein Abschluss als staatlich anerkannter Sozialarbeiter werden teilweise verlangt. Außerdem brauchst du häufig:
- Ärztliches Attest
- Führungszeugnis
- Nachweis Religionszugehörigkeit (bei kirchlichen Einrichtungen)
Schulische Voraussetzung für die Heilpädagogik Ausbildung ist, je nach Bundesland, ein Hauptschul- oder mittlerer Bildungsabschluss. Mit vertieften Kenntnissen in den folgenden Schulfächern hast du gute Chancen, die Weiterbildungsprüfung zu bestehen:
- Psychologie
- Pädagogik
- Musik
- Kunst
Studium Heilpädagogik: Auch der akademische Zugang zum Heilpädagogik Beruf über ein Studium ist heutzutage möglich. Häufig gibt es auch Angebote für ein Heilpädagogik Fernstudium. In hochschulinternen Auswahlverfahren wird jedoch meist eine einschlägige Berufserfahrung im sozialen, pflegerischen oder pädagogischen Bereich gefordert. Demnach handelt es sich um kein klassisches Erststudium, sondern um ein Weiterbildungs-Studium. Weitere Voraussetzung dafür ist die Fachhochschulreife. Mit guten Noten in Politik, Sozialkunde, Ethik, Philosophie, Kunst und Musik bringst du viele wichtige Vorkenntnisse mit.
Duales Studium Heilpädagogik: Die Heilpädagogik Ausbildung ist auch im Rahmen eines Dualen Studiums möglich. So kannst du das Heilpädagogik Studium mit der praktischen Ausbildung in einem Betrieb verbinden. Für diesen Weg brauchst du deine Hochschulzugangsberechtigung und einen Ausbildungs-, Praktikums- oder Arbeitsvertrag mit deinem sogenannten Praxispartner. Darüber hinaus wird häufig eine Fachschulausbildung als staatlich anerkannter Heilpädagoge, eine abgeschlossene Berufsausbildung als Erzieher oder Heilerziehungspfleger gefordert. Auch das Duale Studium Heilpädagogik ist demnach eher als Weiterbildung zu betrachten.
Wie läuft die Ausbildung zum Heilpädagogen ab?
Die Heilpädagogik Ausbildung ist keine klassische Berufsausbildung, sondern eine berufliche Weiterbildung an Fachschulen und Fachakademien. Da sie landesrechtlich geregelt ist, unterscheidet sie sich je nach Bundesland und Bildungsanbieter. Für deine heilpädagogische Weiterbildung kannst du zwischen Unterrichtsformen in Voll- und Teilzeit und sogar einem Heilpädagogik Fernstudium wählen.
Die Weiterbildung gliedert sich in einen umfangreichen Pflichtbereich, einen Wahlpflichtbereich und eine berufspraktische Ausbildung. Abhängig von der Unterrichtsform trittst du nach 1,5 bis 4 Jahren die staatliche Abschlussprüfung zum staatlich anerkannten Heilpädagogen an.
Wie läuft das Heilpädagogik-Studium ab?
Möglich Studiengänge in diesem Bereich tragen die Bezeichnungen Heilpädagogik, Inklusionspädagogik oder Inklusive Erziehung. In 6 bis 8 Semestern eignest du dir wissenschaftliche und praktische Grundlagen in Pädagogik, Psychologie, Medizin und Sozialwissenschaften an. Die Spezialisierung auf einen der Bereiche Kinder & Jugendliche, Gesundheitsförderung oder Erziehungshilfe ist bereits im grundlegenden Studium möglich. Dieses schließt du mit dem Bachelor of Arts ab.
Möchtest du dich weiter spezialisieren oder strebst eine höhere Position an, kannst du in 2 bis 4 Semestern deinen Master of Arts erwerben. Die staatliche Anerkennung als Heilpädagoge erwirbst du unabhängig von deinem Studienabschluss.
Wie viel verdient ein Heilpädagoge in der Ausbildung?
Heilpädagoge bzw. Heilpädagogin wirst du entweder über eine Weiterbildung an einer Fachschule oder ein (Duales) Studium. In beiden Fällen erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Es ist möglich, dass dir durch die Ausbildung Kosten entstehen, beispielsweise durch Studiengebühren. Unter ganz bestimmten Bedingungen kannst du allerdings Bafög-Förderung erhalten.
Innerhalb der Johannes-Diakonie waren meine Eindrücke bisher recht positiv. Der Start meiner Ausbildung war etwas holprig, doch bestehende Probleme wurden mit der Zeit gut gelöst. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und konnte mir schnell einiges an Kompetenz aneignen. Durch Fachkräftemangel hatte sich meine Anleitung und damit das gemeinsame Erlernen der K...
AZUBIYO: Warum gerade eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger (HEP)? Tino: Ich hab mit einer Erzieherausbildung angefangen, aber die Arbeit mit kleinen Kindern hat mich nicht so richtig erfüllt. Also dachte ich, lieber ein bisschen weg von daheim und ein FSJ machen. Da bin ich dann eher zufällig bei der LebensWerkstatt gelandet und schon der Schnuppertag m...
Heilpädagoge ist der ideale Beruf für dich, wenn
- du gerne mit Menschen arbeitest
- du keine Scheu vor Körperkontakt hast
- du einfühlsam und verständnisvoll bist
- du dich flexibel auf neue Situationen einstellen kannst
Der Beruf Heilpädagoge passt nicht zu dir, wenn
- du einen klar geregelten Tagesablauf willst
- du lieber im Büro arbeiten möchtest
- du psychisch nicht belastbar bist
- du nicht gerne im Team arbeitest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Heilpädagogen abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen: Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung & Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten und zu vertiefen, beispielsweise in den Themenfeldern Sonderpädagogische Diagnostik, Arbeit mit Menschen mit körperlicher, Seh-, Hör- und Sprachbehinderung, Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung, Kommunikative Kompetenzen oder Psychomotorik.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Für ausgebildete Heilpädagogen bietet sich hierzu vor allem ein weiterführendes Studium an.
Typische Studiengänge für ausgebildete Heilpädagogen sind beispielsweise:
- Heilpädagogik
- Gesundheitsförderung, -pädagogik
- Sozialmanagement
- Rehabilitations-, Sonderpädagogik
Als Heilpädagoge bzw. Heilpädagogin übst du nicht nur einen Beruf mit einem hohen gesellschaftlichen Wert aus, sondern auch einen mit sehr guten Zukunftsperspektiven. Du ermöglichst es Menschen aller Altersgruppen, ein erfüllteres, selbstbestimmteres Leben zu führen – eine Aufgabe, die auch in Zukunft immer gefragt sein wird.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Heilpädagoge bei der Arbeit" © michaela begsteiger - stock.adobe.com; „Gruppe von kleinen Kindern" © Sergey Novikov (serrnovik) ripicts.com / Fotolia; „Heilerziehungspflegerin und Junge" © Olesia Bilkei - stock.adobe.com / Fotolia, „Förderplan für Patienten erstellen“ ©francescoridolfi.com - stock.adobe.com, „Bewegungstraining durchführen“ ©Andrey Popov - stock.adobe.com, „Spaziergang mit Patientin“ ©Martin John Bowra - Fotolia, „Feinmotorische Fähigkeiten trainieren“ ©matka_Wariatka - stock.adobe.com, „Spielerisch Patienten mit geistiger Behinderung fördern“ ©Olesia Bilkei - Fotolia