HNO-Audiologieassistent / HNO-Audiologieassistentin
Ausbildung & Beruf
So, jetzt steht alles bereit für den Hörtest. Du kannst nun also die Patientin im Wartezimmer abholen und anfangen, die Daten mit dem Audiometer zu protokollieren. Als HNO-Audiologieassistent gehört das zum Arbeitsalltag dazu. Schließlich bist du eine wichtige Unterstützung für HNO-Ärzte und kennst du dich auch bestens mit verschiedensten Untersuchungen im Bereich Hals, Nasen und Ohren-Heilkunde aus.
Berufsbild HNO-Audiologieassistent / HNO-Audiologieassistentin
Was macht ein HNO-Audiologieassistent (m/w/d)?
Als HNO-Audiologieassistent bzw. HNO-Audiologieassistentin hilfst du HNO-Ärzten bei der Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Patienten, die Hörschäden sowie Stimm- und Sprachstörungen haben. Zu deinen Aufgaben gehört es dabei, verschiedene Tests zu machen. Du prüfst zum Beispiel das Hörvermögen oder auch das Gleichgewicht deiner Patienten. Dabei verwendest du beispielsweise Geräte wie ein Audiometer. Aber auch den Geruchs- und Geschmackssinn sowie die Funktion der Stimme oder der Hirnnerven kontrollierst du. Du führst unter anderem Stimmfeldmessungen durch. Bei Kindern dagegen stehen oftmals auch Reflexprüfungen an.
Während der Arbeit verwendest du spezielle Mess- und Prüfgeräte. Damit diese auch für die nächste Untersuchung bereitliegen, kümmerst du dich um die Reinigung und Desinfektion. Zusätzlich sorgst du als HNO-Audiologieassistent dafür, dass diese in regelmäßigen Abständen gewartet oder justiert werden.
Auch um die Beratung von Patienten kümmerst du dich. Braucht dein Patient etwa ein Hörgerät, hilfst du bei der Auswahl des richtigen Hörgeräts, erklärst dessen Funktionsweise oder stellst es ein.
Aber auch Verwaltung und Organisation fällt in deinen Bereich. Du legst Patientenakten an, kümmerst dich um die Dokumentation von Untersuchungen und Testergebnissen und bereitest Berichte vor.
Wie sieht der Berufsalltag als HNO-Audiologieassistent aus?
Als HNO-Audiologieassistent arbeitest du täglich mit Patienten zusammen. Dazu gehört natürlich enger Körperkontakt. Um dich vor Infektionen zu schützen, trägst du deshalb auch Schutzkleidung. Üblich sind hier zum Beispiel Kittel, Handschuhe oder auch Mundschutz. Du bist meist in Untersuchungs- und Behandlungsräumen tätig – hier zählt auch künstliche Beleuchtung zum Arbeitsalltag dazu. Um die Räume auch stets sicher zu halten, hantierst du auch mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln.
Bei der Arbeit mit Patienten ist Einfühlungsvermögen, psychische Stabilität und Verschwiegenheit das A und O. Haben deine Patienten Ängste oder Sorgen, gehst du darauf so gut wie möglich ein.
Andere Aufgaben erledigst du dagegen am Computer. Du dokumentierst die Ergebnisse und verwaltest die Akten deiner Patienten.
HNO-Audiologieassistenten sind oftmals in Kliniken oder Krankenhäusern angestellt. Dementsprechend gehört oftmals auch Schichtdienst sowie Wochenend- und Feiertagsarbeit dazu.
Wo arbeiten HNO-Audiologieassistenten?
HNO-Audiologieassistenten sind vor allem in Facharztpraxen für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, in Hals, Nasen- und Ohrenabteilungen von Krankenhäusern oder in Gesundheitsämtern angestellt. Während der Arbeit bist du dann vor allem in Büroräumen und in Untersuchungs- und Behandlungsräumen.
Ausbildung zum HNO-Audiologieassistenten / zur HNO-Audiologieassistentin
Wie läuft die Ausbildung zum HNO-Audiologieassistenten ab?
Bei der Ausbildung zur HNO-Audiologieassistentin handelt es sich nicht um eine klassische duale Ausbildung. Stattdessen hängen die Dauer und Inhalte dieser Ausbildung von den jeweiligen Anbietern ab. Meist dauert die Ausbildung jedoch zwischen 2 und 3 Jahren.
In der Regel wirst du sowohl theoretisch als auch praktisch unterrichtet. Du befindest dich dabei meistens an Unterrichtsräumen deiner Bildungseinrichtung. Zusätzlich zum Unterricht steht oftmals auch noch ein Praktikum auf dem Plan. Dieses machst du dann zum Beispiel bei Kliniken oder auch bei Betrieben im Bereich Hörgeräteakustik.
Was lernt man in der Ausbildung zum HNO-Audiologieassistenten (m/w/d)?
Welche Inhalte in der Ausbildung als HNO-Audiologieassistent genau auf dich zukommen, hängt wie gesagt von deinem Anbieter ab. Grundsätzlich kannst du dich aber auf folgende Inhalte einstellen: Du lernst zum Beispiel,
- wie die Stimme funktioniert,
- wie Hirnnerven funktionieren,
- wie man Hör- und Gleichgewichtsprüfungen durchführt oder
- welche verschiedenen Diagnostikverfahren es gibt.
Im Rahmen des Praktikums bekommst du bereits einen hautnahen Einblick in die Arbeitswelt. Du lernst die täglichen Abläufe sowie die Organisation der Klinik oder der Einrichtung kennen. Darüber hinaus werden dir die wichtigsten Arbeitsschritte und Methoden beigebracht.
HNO-Audiologieassistent zu werden, kannst du dir gut vorstellen? Dann check doch im Folgenden direkt, ob du auch alles Nötige für die Ausbildung mitbringst.
- Biologie
- Physik
- Deutsch
- Handgeschick
- Organisationstalent
- Einfühlungsvermögen
- Umfeld: Untersuchungs- und Behandlungsräume
- Tragen von Schutzkleidung
- Kontakt mit Patienten
Für die Ausbildung zur HNO-Audiologieassistentin brauchst du grundsätzlich keinen bestimmten Schulabschluss. Meist wird allerdings ein mittlerer Bildungsabschluss oder sogar das Abitur vorausgesetzt. Je nach Anbieter können daneben aber noch weitere Voraussetzungen gelten. Gefordert werden dabei unter anderem:
- normales Hör- und Sehvermögen
- technisches Verständnis
- ein Mindestalter von 18 Jahren
- sehr gute Deutschkenntnisse und die Fähigkeit, sich gut ausdrücken zu können
- der Nachweis über den Masernschutz sowie ggf. weitere Impfungen
Gute Noten in Biologie, Physik und Deutsch erleichtern dir überdies den Einstieg in die Ausbildung.
Jetzt aber noch zu deinen persönlichen Voraussetzungen: Natürlich spielen auch deine Skills und Stärken eine große Rolle. Wichtig ist vor allem, dass du gut organisiert, sorgfältig sowie einfühlsam bist. Darüber hinaus ist auch Verschwiegenheit ein großes Thema. Schließlich musst du die persönlichen Daten deiner Patienten stets für dich behalten. Um mit den verschiedenen Geräten richtig umzugehen, ist zusätzlich technisches Verständnis und Handgeschick gefragt.
Wie viel verdient ein HNO-Audiologieassistent in der Ausbildung?
Aktuell können wir dir leider nichts über die Höhe der Ausbildungsvergütung als HNO-Audiologieassistent berichten. Zum Teil können auch Kosten auf dich zukommen. Je nach Anbieter und Bildungsgang zahlst du beispielsweise Kosten für Literatur, Arbeitsmittel oder auch Fahrkosten.
Die Ausbildung als HNO-Audiologieassistent könnte sich gut für dich eignen, wenn
- Schichtdienst für dich kein Problem ist
- du psychisch stabil bist
- du gerne Verantwortung übernimmst
- dir die Arbeit mit Menschen großen Spaß macht
Vermutlich passen andere Berufe besser zu dir, wenn
- enger Körperkontakt für dich nicht infrage kommt
- du auf keinen Fall am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten möchtest
- du keine Lust darauf hast, während der Arbeit Schutzkleidung zu tragen
- du nicht mit technischen Apparaten und Geräten arbeiten möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum HNO-Audiologieassistenten erfolgreich abgeschlossen, stehen dir noch etliche weitere Türen offen. Folgende 3 Arten der Weiterbildung kommen dabei infrage:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Anpassungsweiterbildungen helfen dir dabei, auf dem neuesten Stand deines Berufs zu bleiben. Kennenlernen kannst du Entwicklungen in Bereichen wie Praxismanagement, medizinisches Labor oder Hörgeräteakustik.
Mit einer Aufstiegsweiterbildung dagegen kannst du deine Karriere richtig ankurbeln. Wie wäre es zum Beispiel mit der Weiterbildung zum Fachwirt – Gesundheits- und Sozialwesen oder zum Qualitätsbeauftragten – Gesundheits-/Sozialwesen?
Auch der Weg über ein Studium eignet sich für dich als HNO-Audiologieassistent. Infrage kommen etwa Studiengänge wie:
- Hörtechnik
- Audiologie
- Medizin
Als HNO-Audiologieassistent führst du einen wichtigen Beruf aus – schließlich trägst du maßgeblich dazu bei, das Wohlbefinden deiner Patienten zu verbessern. Das gelingt dir beispielsweise, indem du ihnen dabei hilfst, mithilfe von Hörgeräten wieder besser zu hören. Um dir deine Arbeit zu erleichtern, stehen dir künftig immer mehr neue Verfahren und Systeme offen. Künstliche Intelligenz lässt sich beispielsweise bei der Stellung von Diagnosen einsetzen. Durch Deep-Learning-Algorithmen kannst du dir so bei der Tonauswertung helfen lassen.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„HNO-Audiologieassistenten beraten Patienten zu Hörgeräten“ ©africa-studio.com (Olga Yastremska and Leonid Yastremskiy) - stock.adobe.com
„HNO-Audiologieassistentin stellt Hörgerät ein“ ©Mediteraneo - stock.adobe.com
„HNO-Audiologieassistentin verwaltet Patientenakten“ ©Andreas Keudel - Fotolia
„HNO-Audiologieassistentin führt einen Hörtest durch“ ©Dusko - stock.adobe.com