Stamm um Stamm zieht auf dem Monitor an dir vorbei. Du sitzt im Cockpit der Kappstation und sichtest das eingetroffene Holz, das im Sägewerk weiterverarbeitet wird. Eine Lampe blinkt – du musst eingreifen: Ein Sägeblatt bringt nicht mehr genug Leistung, ist zu stumpf geworden. Für den Austausch stoppst du die Maschinen und verlässt deinen Platz. Gemeinsam mit einem Kollegen ist die Arbeit in kurzer Zeit erledigt und die Stämme rollen wieder. Als Holzbearbeitungsmechaniker weißt du eben, was zu tun ist.
Berufsbild Holzbearbeitungsmechaniker / Holzbearbeitungsmechanikerin
Was macht ein Holzbearbeitungsmechaniker (m/w/d)?
Im Berufsbild Holzbearbeitungsmechaniker bzw. Holzbearbeitungsmechanikerin kümmerst du dich um den gesamten Herstellungsprozess unterschiedlichster Holzerzeugnisse, wie zum Beispiel Spanplatten oder Schnittholz. Dabei bedienst du Sägen oder Fräsen und sorgst dafür, dass aus dem Holz die passenden Produkte werden.
Dabei kannst du dich auf einen Schwerpunkt konzentrieren:
- Herstellen von Sägewerkserzeugnissen
- Herstellen von Hobelwerkserzeugnissen
- Herstellen von Leimholzerzeugnissen
- Herstellen von Holzwerkstofferzeugnissen
Zu den Aufgaben von Holzbearbeitungsmechanikern gehört es auch deine Werkzeuge in einem gebrauchsfähigen Zustand zu halten.
Auch Qualitätskontrolle oder die Nachbearbeitung der Holzprodukte gehören zum Tätigkeitsbereich.
Wie sieht der Berufsalltag als Holzbearbeitungsmechaniker aus?
Üblicherweise erhalten Holzverarbeitungsbetriebe ihr Holz direkt aus Wäldern. Das Rohmaterial muss gesichtet werden: Im Arbeitsalltag müssen sich Holzbearbeitungsmechaniker mit den unterschiedlichen Holzarten auskennen und genau wissen, welches Holz für ein bestimmtes Produkt geeignet ist. Über die unterschiedlichen Eigenschaften und Verwendungszwecke wissen sie daher bestens Bescheid. Haben sie ihre Auswahl getroffen, sind die passenden Werkzeuge und Maschinen zu bestimmen, mit denen sich das Holz am besten verarbeiten lässt.
Gerade in großen Industrieunternehmen werden viele Tätigkeiten automatisiert durchgeführt. Holzbearbeitungsmechaniker überwachen am Computer die Arbeit der Maschinen und greifen ein, wenn es erforderlich ist. Trotzdem ist der Beruf körperlich geprägt, dafür brauchst du Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe. Mal müssen Sägeblätter getauscht, mal Holz getragen werden.
Dein Berufsalltag hängt stark vom Betrieb ab, denn in kleinen Unternehmen ist sehr viel mehr Handarbeit gefragt, die Aufgaben können abwechslungsreicher sein. In großen Firmen kannst du dich oft besser spezialisieren – auch das kann spannend sein.
Als Holzbearbeitungsmechaniker bzw. Holzbearbeitungsmechanikerin ist Sicherheit das oberste Gebot. Die Maschinen sind gefährlich, die Sägeblätter scharf. Du musst also verantwortungsbewusst und umsichtig arbeiten, jederzeit voll konzentriert sein.
Wo arbeitet man als Holzbearbeitungsmechaniker?
Vorwiegend arbeiten Holzbearbeitungsmechaniker in der Holzwerkstoffbranche in Säge- und Hobelwerken oder bei Herstellern von Holzwerkstoffen. Ihre Fähigkeiten sind aber auch bei einigen Möbelherstellern gefragt.
Meist bist du in Werkhallen oder in Lagerräumen unterwegs und arbeitest hier mit den Maschinen. Bei der Verarbeitung von Holz entstehen Lärm, Staub und Gerüche. Werden Klebstoffe oder Lösungsmittel verarbeitet, liegen auch Dämpfe in der Luft. Davor schützt du dich mit Gehörschutz, Atemmasken, Sicherheitsschuhen oder schnittfesten Handschuhen.
Manchmal bist du auch draußen, beispielsweise auf Rundholzplätzen.
Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker / zur Holzbearbeitungsmechanikerin
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Holzbearbeitungsmechaniker?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Holzbearbeitungsmechaniker bzw. Holzbearbeitungsmechanikerin. Die meisten Azubis hatten in der Vergangenheit einen Hauptschulabschluss oder sogar den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein geringer Prozentsatz der Auszubildenden wurde ohne Schulabschluss eingestellt.
Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)
Was lernt man in der Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker?
Die Ausbildung als Holzbearbeitungsmechaniker ist eine duale Ausbildung und findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Auch wenn Berufsschule theoretisch klingt, werden dir hier sehr praktische Fähigkeiten vermittelt. Wichtige Lernfelder sind beispielsweise Werkzeuge schärfen, Holzschutzmaßnahmen durchführen oder Holzprodukte vermessen. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch.
Im Ausbildungsbetrieb kannst du das Gelernte direkt anwenden und unterschiedliche Maschinen bedienen. Auch qualitätssichernde Maßnahmen und das Beachten von Kundenwünschen gehören zu den Inhalten deiner Ausbildung als Holzbearbeitungsmechaniker.
Im Berufsbild Holzbearbeitungsmechanikerin können aber ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position. Welche Aufgaben du in deiner Ausbildung erlernst, regelt die Ausbildungsverordnung zum Holzbearbeitungsmechaniker.
Wie viel verdient man als Holzbearbeitungsmechaniker in der Ausbildung?
Als Holzbearbeitungsmechaniker bzw. Holzbearbeitungsmechanikerin kannst du in deiner Ausbildung mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 932 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 986 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.085 Euro
Du möchtest mehr über das Holzbearbeitungsmechaniker Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Du bist als Holzbearbeitungsmechaniker geeignet, wenn
- du gerne mit natürlichen Materialien arbeitest
- du technisch begabt bist
- du schnell Entscheidungen treffen kannst
- du einen verantwortungsvollen Job ausüben möchtest
Ein anderer Beruf als Holzbearbeitungsmechaniker passt besser zu dir, wenn
- du handwerklich nicht geschickt bist
- du nicht mit Computern und Maschinen arbeiten willst
- du ungern Verantwortung übernimmst
- dir Teamarbeit nicht liegt
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Eine Tätigkeit im Bereich Bau & Handwerk kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Holzbe- und -verarbeitung, Holzschutz oder Maschinen- und Anlagenbetrieb und -überwachung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Industriemeister - Holz, Techniker - Holztechnik, Industriemeister - Sägeindustrie oder zum Betriebsmanager - Bau- und Holztechnik anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Holztechnik
- Produktionstechnik
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, trotzdem müssen wir damit achtsam umgehen. Damit nur so viel geerntet wird, wie auch nachwachsen kann, achten Förster auf Nachhaltigkeit. Dieser Grundsatz spielt auch in die Arbeit von Holzbearbeitungsmechanikern hinein, denn auch sie wollen umwelt- und ressourcenschonend arbeiten. Mit einer geschickten Arbeitsplanung kannst du dafür sorgen, dass die Stämme wirtschaftlich genutzt werden. Und dank einer guten Nachbearbeitung halten die Holzprodukte lange – manchmal länger als andere Materialien.
Auch persönlich bietet der Beruf Holzbearbeitungsmechaniker Zukunft: Du kannst im Betrieb aufsteigen und eine Abteilung leiten, dich aber auch spezialisieren oder zum Techniker fortbilden. Auch ein Studium ist möglich.
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Weitere Infos
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