Heute ist dein Organisationstalent gefragt: Ein Paar möchte seine Goldhochzeit in eurem Hotel feiern – dazu soll die ganze Familie für ein Wochenende im Haus übernachten, außerdem wünschen sie sich am Hochzeitstag ein spezielles Menü. Zimmer sind noch genügend frei, aber es gibt noch einige Rückfragen, beispielsweise zu Kinder- und Beistellbetten. Auch das Menü musst du mit der Küche absprechen, denn es gibt einige Allergien zu beachten. Als Hotelkaufmann ist das für dich kein Problem, nur eine weitere Herausforderung, um den Gästen einen wundervollen Aufenthalt zu bereiten.
Beachte: Im Zuge einer Modernisierung wurde der Ausbildungsberuf Hotelkaufmann/-frau umbenannt und heißt ab August 2022 Kaufmann/-frau für Hotelmanagement.
Berufsbild Hotelkaufmann / Hotelkauffrau
Was macht ein Hotelkaufmann (m/w/d)?
Hotelkaufleute sorgen dafür, dass alle Abläufe im Hotel reibungslos funktionieren. Sie koordinieren die verschiedenen Abteilungen eines Hotels wie das hausinterne Restaurant, die Küche, den Übernachtungsbetrieb und das Lager. Ihre Hauptaufgaben sind jedoch die Organisation, der Einkauf und die Buchhaltung. Sie wirken in der Personalplanung mit, ermitteln Daten für die Kalkulation und Preisbildung.
Die Aufgaben von Hotelkaufleuten sind also sehr vielfältig und führen allesamt dazu, dass der Hotelbetrieb problemlos läuft. Dabei kannst du das Hotel auch gegenüber Geschäftspartnern wie Reiseveranstaltern, Lieferanten oder Werbepartnern vertreten. Mal musst du hier Verhandlungen führen, mal Aktionen planen.
Außerdem bist du als Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau auch der Ansprechpartner für die Gäste, denn man findet dich häufig an der Rezeption. Hier kümmerst du dich um:
- Reservierungen
- Anreise und Meldeformulare
- Abrechnung
- Beratung
Dabei sind meist auch Fremdsprachenkenntnisse erwünscht: Zumindest auf Englisch solltest du dich problemlos verständigen können.
Wie sieht der Berufsalltag als Hotelkaufmann aus?
Als Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau ist kein Tag wie der andere, denn die Gäste machen jeden Arbeitstag zu einer neuen, spannenden Herausforderung. Je nachdem, in welchem Betrieb du arbeitest, erwarten dich viel Kundenkontakt oder eher die planerische Arbeit im Büro. Auch internationale Gäste oder Verhandlungen in einer Fremdsprache sind möglich. Mit deiner umfassenden Ausbildung kannst du in allen Bereichen des Hotels mitarbeiten und musst flexibel bleiben.
Hotelkaufleute arbeiten oft im Schichtdienst, da gerade große Hotels rund um die Uhr besetzt sind. Dazu kommen Einsätze an Sonn- und Feiertagen. Auch einheitliche Arbeitskleidung ist hier üblich, damit man dich direkt als Mitarbeiter des Betriebs erkennen kann.
Wo arbeitet man als Hotelkaufmann?
Hotelkaufleute arbeiten vorwiegend in Hotels, Gasthöfen oder Pensionen. Aber auch in Restaurants, Cafés oder Cateringbetrieben finden sich Einsatzbereiche für die Organisationsspezialisten, ebenso wie in Privat- oder Kurkliniken oder sogar Reisebüros.
Als Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau arbeitest du überwiegend in Innenräumen, beispielsweise im Büro oder an der Rezeption. Mal wirst du aber auch in Seminarräumen gebraucht.
Ausbildung zum Hotelkaufmann / zur Hotelkauffrau
Wie läuft die Ausbildung zum Hotelkaufmann ab?
In deiner Ausbildung zum Hotelkaufmann bzw. zur Hotelkauffrau bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Konkrete Aufgaben übernimmst du im Betrieb und lernst so die praktische Seite des Berufsbildes Hotelkaufmann kennen. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Nach dem 1. Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung statt. Am Ende der Ausbildung wartet dann die Abschlussprüfung auf dich, die aus einer praktischen Prüfung und schriftlichen Prüfungen besteht. Nach bestandener Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Hotelkaufmann nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Hotelkaufmann?
Die Hotelkaufmann-Ausbildung ist eine duale Ausbildung, sodass du die in der Berufsschule erlernten Inhalte direkt im Ausbildungsbetrieb umsetzen kannst.
Im Ausbildungsbetrieb durchläufst du alle Abteilungen:
- Rezeption
- Restaurant
- Verkauf / Reservierung
- Controlling
- Housekeeping
- Küche
Dort lernst du, wie man Gäste betreut und bewirtet, den Zahlungsverkehr durchführt, Kennzahlen auswertet oder Dienstpläne erstellt.
In der Berufsschule werden diese Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern vermittelt. Die Fächer heißen beispielsweise Warenwirtschaft und Magazin, Marketing und Verkauf oder Steuerung betrieblicher Vorgänge. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie Wirtschafts- und Sozialkunde und Englisch.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Deutsch
- Mathe
- Englisch
- Kritikfähigkeit
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Selbstorganisation
- Umfeld: Büro
- Sonn- und Feiertagsarbeit
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die Mehrheit der Azubis besitzt das (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit einem Realschulabschluss und ein kleiner Teil startet mit Hauptschulabschluss in die Ausbildung. Es beginnen kaum Azubis ohne Schulabschluss die Ausbildung.
Für die Ausbildung Hotelkauffrau sind gute Noten in Mathe von Vorteil, z.B. für Buchhaltung, Einkauf und Verwaltung. Außerdem kannst du mit guten Leistungen in Deutsch und Englisch auf alle Fälle punkten, da du auch mit internationalen Kunden zu tun hast. Aber auch wenn du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringst, kannst du dich natürlich trotzdem auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Am wichtigsten bei diesem Beruf ist, dass du sorgfältig und genau arbeiten kannst, z.B. beim Aufnehmen von Bestellungen und Reservierungen. Weitere Stärken, die sich Arbeitgeber von angehenden Hotelkaufleuten wünschen, sind eine gute Selbstorganisation sowie Kritikfähigkeit, z.B. beim Umgang mit unzufriedenen Gästen.
Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau ist ein kaufmännischer Beruf, sodass dein Arbeitsumfeld in der Regel ein Büro ist, z.B. in einem Hotel. Du arbeitest auch an Sonn- und Feiertagen. Dienstreisen fallen nur in Ausnahmefällen an.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem großen internationalen Hotel kannst du z.B. viel Kontakt mit internationalen Gästen haben und auch im Schichtdienst arbeiten. Du kannst aber auch in einem Cateringbetrieb arbeiten. Du solltest dir daher genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Hotelkaufmann in der Ausbildung?
Als Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 942 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.067 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.176 Euro
Du möchtest gerne mehr über das Hotelkaufmann Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Die Ausbildung zum Hotelkaufmann bzw. zur Hotelkauffrau ist gut für dich geeignet, wenn
- du analytisch denken kannst
- du gerne organisierst und planst
- du immer den Überblick behältst
- du gerne im Team arbeitest
Ein anderer Beruf als Hotelkaufmann bzw. Hotelkauffrau passt besser zu dir, wenn
- du ungern mit Menschen arbeitest
- du nicht im Schichtdienst arbeiten willst
- dir ein Serviceberuf schwerfällt
- du dir keine wechselnden Aufgaben vorstellen kannst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im kaufmännischen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Hotelkauffrau-Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Hotelmeister oder zum Fachwirt im Gastgewerbe. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen BWL oder Hotel- und Tourismusmanagement. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Management und Verwaltung im Hotel- und Gaststättengewerbe, Controlling, Lohn- und Gehaltsbuchführung oder Rechnungswesen kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Hotelmeister oder zum Fachwirt - Gastgewerbe. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Mit einer fundierten Ausbildung zum Hotelkaufmann bzw. zur Hotelkauffrau stehen dir gute Zukunftsmöglichkeiten offen. Auch im Ausland gibt es berufliche Einsatzmöglichkeiten für dich, sodass du dich stetig weiterentwickeln kannst. Ebenso sind Weiterbildungen möglich, um später vielleicht sogar ein Hotel oder einen Gasthof leiten zu können.
Nachhaltigkeit wird auch in der Hotellerie immer wichtiger – dabei geht es nicht nur darum, beim Handtuchwaschen Wasser zu sparen, sondern auch um kurze Transportwege der Lieferungen für das Restaurant oder um zufriedene Mitarbeiter mit einer guten Work-Life-Balance. Für Hotelkaufleute gibt es hier jeden Tag neue Herausforderungen und Chancen, sodass dir in diesem Beruf nie langweilig wird.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Hotelkauffrau an der Rezeption" © Macniak - stock.adobe.com; „Hotelgäste beim Einchecken unterstützen" ©Halfpoint - stock.adobe.com; „Am Empfang mit Buchungssoftware arbeiten" ©Asawin Klabma - stock.adobe.com; „Abläufe mit dem Team besprechen" ©Monkey Business Images - stock.adobe.com; „Hotelgästen bei Fragen helfen" ©Zoran Zeremski - stock.adobe.com; „Rechnungen prüfen" ©bnenin - stock.adobe.com