Immobilienassistent / Immobilienassistentin
Ausbildung & Beruf
Samstag, 10:00 Uhr. Heute Vormittag steht für dich als Immobilienassistent noch eine Besichtigung an. Da deine Kunden unter der Woche natürlich auch arbeiten müssen, habt ihr euch für heute verabredet. Deine Aufgabe ist es, ihnen die Immobilie detailliert vorzustellen. Findest du Mieter und Käufer, kümmerst du dich dann aber auch noch um die ganze Abwicklung. Das heißt, du erstellst unter anderem die Verträge.
Berufsbild Immobilienassistent / Immobilienassistentin
Was macht ein Immobilienassistent (m/w/d)?
Als Immobilienassistent bzw. Immobilienassistentin spielst du eine wichtige Rolle bei der Verwaltung, Vermittlung und beim Verkauf von Wohnungen, Wohnhäusern oder Grundstücken. Zu deinen Aufgaben gehört es dabei, Immobilien zu besichtigen und zu bewerten, die Sanierung von Objekten zu planen oder Aufträge an Bauunternehmen zu vergeben. Darüber hinaus kümmerst du dich auch um die Akquise von Mietern oder Käufern. Du arbeitest Mietverträge aus, führst Besichtigungen durch und verhandelst Käufe und Verkäufe.
Auch hinsichtlich finanzieller Themen bist du Ansprechpartner. Du berätst deine Kunden in Bezug auf Finanzierungsfragen, stellst Finanzierungspläne auf und kümmerst dich um Darlehen.
Zu deinem Job gehört es auch, Jahresabschlüsse zu erstellen, Büroarbeiten zu erledigen oder dir Gedanken über passende Marketingstrategien zu machen.
Wie sieht der Berufsalltag als Immobilienassistent aus?
Einen Großteil deiner Arbeitszeit verbringst du als Immobilienassistent im Innendienst. Dabei arbeitest du vor allem mit dem Computer und verschiedensten Softwareprogrammen. Du setzt dich außerdem mit Kostenvoranschlägen, rechtlichen Vorschriften, Gutachten und Verträgen auseinander.
Aber auch der Außendienst gehört zum Job als Immobilienassistentin dazu. Du führst manchmal auch direkt zu Kunden vor Ort, beispielsweise um Wohnungsbesichtigungen durchzuführen. Hier sind auch unregelmäßige Arbeitszeiten nicht unüblich. So bist du oftmals abends oder auch am Wochenende unterwegs. Hier ist Flexibilität gefragt.
Ein wichtiger Teil deines Jobs ist auch die Arbeit mit Kunden. Du berätst sie hinsichtlich Sanierungen, organisierst Besichtigungen und pflegst Kontakte zu potenziellen Käufern und Mietern.
Wo arbeiten Immobilienassistenten?
Als Immobilienassistent findest du Jobs bei Immobilienmaklerbüros, bei Wohnungsbau- und Immobiliengesellschaften und Immobilienverwaltungsbüros. Aber auch bei Banken, Versicherungen und Bausparkassen oder Facility-Unternehmen kannst du tätig werden.
Deinen Arbeitstag verbringst du vor allem in Büros oder vor Ort in den Gebäuden. Mitunter kannst du aber auch von zu Hause aus arbeiten.
Ausbildung zum Immobilienassistenten / zur Immobilienassistentin
Wie läuft die Ausbildung zum Immobilienassistenten ab?
Bei der Ausbildung zum Immobilienassistenten handelt es sich nicht um eine klassische duale Ausbildung, sondern um eine Abiturientenausbildung. Das heißt: Zusätzlich zur dualen Ausbildung als Immobilienkaufmann erwirbst du die Zusatzqualifikation Immobilienassistent.
Die duale Ausbildung läuft aber ganz klassisch ab: Du bist abwechselnd in der Berufsschule und im Betrieb. In der Berufsschule lernst du vor allem die theoretische Seite des Berufs kennen, im Betrieb geht es um das praktische Knowhow.
Während dieser Zeit führst du ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten. Dein Ausbilder überprüft dieses auch regelmäßig.
Was lernt man in der Ausbildung zum Immobilienassistenten (m/w/d)?
Im Rahmen der Ausbildung zum Immobilienassistenten wirst du sowohl praktisch als auch theoretisch unterrichtet. So bist du perfekt auf die Ausübung des Berufs vorbereitet. Im Betrieb lernst du unter anderem, wie man Immobilien richtig bewertet, wie man Mietverträge vorbereitet oder wie man sich bei Gesprächen mit Kunden richtig verhält. Darüber hinaus wird dir auch gezeigt, wie man Mietpreise kalkuliert, wie man Besichtigungen plant oder wie man Rechnungen erstellt.
Theoretischer geht es dann in der Schule zu. Hier lernst du zum Beispiel, wie man Grundstücke erwirbt, wie man Wohnraum vermietet oder wie man Immobilienunternehmen richtig repräsentiert. Darüber eignest du dir auch wichtiges Wissen zu den Themen Finanzen und Verwaltung von Immobilien an. Ergänzt wird der Unterricht durch allgemeine Fächer wie Sozialkunde, Deutsch und Wirtschaft.
Zusätzlich zur dualen Ausbildung besuchst du Lehrgänge. In diesen Lehrgängen erwarten dich Fächer wie Steuerrecht, Bank- und Versicherungslehre oder Steuerung und Kontrolle sowie BWL.
Du kannst dir gut vorstellen, als Immobilienassistent zu arbeiten? Dann wirf doch direkt mal einen Blick auf die Anforderungen, die du für die Ausbildung erfüllen solltest. Wir zeigen dir, was du mitbringen solltest.
- Mathe
- Wirtschaft
- Deutsch
- Überzeugungsfähigkeit und Verhandlungsgeschick
- Beobachtungsgabe
- Organisation und Planung
- Umfeld: Büro, in Gebäuden
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Kontakt mit Kunden
Für eine Abiturientenausbildung brauchst du Abitur oder Fachabitur. Punkten kannst du darüber hinaus mit guten Noten in Deutsch, Wirtschaft und Mathe sowie Fremdsprachen. Gute Deutschkenntnisse sind wichtig, um dich mündlich und schriftlich ausdrücken zu können – und das brauchst du schließlich, um erfolgreich mit Kunden und Investoren zu kommunizieren. Auch Englisch ist hier hilfreich, denn manchmal sprechen deine Kunden kein Deutsch. Vorwissen in Wirtschaft dagegen hilft dir dabei, wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Um die finanziellen Aufgaben zu meistern, schaden darüber hinaus Mathekenntnisse nicht.
Natürlich zählen nicht nur deine schulischen Leistungen. Auch deine persönlichen Stärken und Fähigkeiten entscheiden darüber, ob du für die Ausbildung geeignet bist. Wichtig ist, dass du gut beobachten kannst, dich schnell auf neue Gegebenheiten einstellen kannst und gerne planst. Darüber hinaus brauchst du auch Verhandlungsgeschick und Kommunikationsstärke. Gerade in Gesprächen mit Kunden solltest du stets selbstbewusst und durchsetzungsfähig auftreten.
Wie viel verdient ein Immobilienassistent in der Ausbildung?
Während der dualen Ausbildung erhältst du im Schnitt folgende Ausbildungsvergütung als angehender Immobilienassistent:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.017 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.125 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.239 Euro
Für die zusätzlichen Lehrgänge wirst du allerdings nicht bezahlt. Meist sind hier allerdings Kosten vorgesehen.
Die Ausbildung zur Immobilienassistentin könnte eine Top-Wahl für dich sein, wenn
- du gerne verhandelst
- du flexibel bist
- du dich für den Wohnungsmarkt interessierst
- Organisation und Planung dir Spaß machen
Ein anderer Beruf ist vermutlich eine bessere Option, wenn
- du dich überhaupt nicht für Finanzen interessierst
- du auf keinen Fall am Wochenende oder abends arbeiten möchtest
- du kein Abitur oder Fachabitur hast
- du leicht den Überblick verlierst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach der Abiturientenausbildung hast du direkt 2 Abschlüsse in der Tasche. Aber dabei muss es natürlich nicht bleiben. Dir stehen darüber hinaus noch weitere Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Wir unterscheiden dabei folgende 3 Arten der Weiterbildung:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Eine Anpassungsweiterbildung dient dazu, auf dem neuesten Stand deines Berufsfeldes zu bleiben. Als Immobilienassistent kannst du so die aktuellen Entwicklungen in Bereichen wie Versicherungen, Immobilienwirtschaft oder Finanzierungsformen kennenlernen.
Mithilfe einer Aufstiegsweiterbildung eröffnen sich dagegen neue Berufs- und Karrierechancen. Infrage kommen hier Weiterbildungen zum Fachwirt - Immobilien, zum Fachwirt - Finanzberatung oder zum Fachberater - Finanzdienstleistungen.
Aber auch der Weg über ein Studium steht dir offen. Mögliche Studiengänge sind:
Immobilienkaufleute befassen sich in ihrem Alltag oft mit Nachhaltigkeit: Das geht von nachhaltigen Bauweisen bis hin zur Digitalisierung in der Kommunikation. Denn ein Exposé oder ein Mietvertrag in Papierform ist zwar nett, vielleicht aber nicht mehr zeitgemäß? Auch hierfür findet der Immobilienkaufmann eine Lösung und passt sich trotzdem an seine Kunden und Geschäftspartner an. Das gilt ebenfalls für andere Verwaltungsabläufe: Den Wasserrohrbruch per Kurznachricht melden oder per Videoschaltung an der Eigentümerversammlung teilnehmen? Damit das klappt, engagieren sich Immobilienkaufleute und bilden sich selbst stetig weiter.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Immobilienassistent überreicht Schlüssel“ ©Studio Romantic - stock.adobe.com
„Immobilienassistentin bespricht Kaufangebot mit Kunden“ ©HBS - stock.adobe.com
„Immobilienassistentin führt Wohnungsbesichtigung durch“ ©goodluz - stock.adobe.com
„Immobilienassistent bespricht Wohnungsdetails mit Kunden“ ©Drazen - stock.adobe.com
„Immobilienassistent berät Kunden hinsichtlich Finanzierungsmöglichkeiten“ ©alfa27 - stock.adobe.com
„Immobilienassistentin besichtigt eine Immobilie“ ©BullRun - stock.adobe.com