Immobilienmakler / Immobilienmaklerin
Ausbildung & Beruf
Samstagmorgen – du wartest mit den Schlüsseln vor einem neuen Gebäude auf deine Kunden. Schon länger stehst du mit ihnen in Kontakt. Sie wünschen sich eine 4-Zimmer-Wohnung in einem Neubau. Heute habt ihr einen Besichtigungstermin für die erste Wohnung, die du für sie herausgesucht hast. Dabei hast du natürlich ihre Wünsche und ihr Budget berücksichtigt. Hoffentlich gefällt ihnen die Wohnung, du kannst die Verträge aufsetzen und dein Auftrag ist erfolgreich erledigt.
Berufsbild Immobilienmakler / Immobilienmaklerin
Was macht ein Immobilienmakler (m/w/d)?
Ein Immobilienmakler bzw. eine Immobilienmaklerin ist lediglich dafür zuständig, Häuser zu verkaufen und Kundengespräche abzuwickeln? Falsch. Denn als Immobilienmakler muss man weitaus mehr Fähigkeiten besitzen als ein gutes Verkaufstalent. Als Immobilienmakler bist du vor allem für die Vermittlung zwischen Anbietern und Interessenten auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt zuständig. Du berätst deine Kunden in allen möglichen Fragen in Bezug auf Kauf, Verkauf, An- oder Vermietung. Bei den Immobilien handelt es sich beispielsweise um Häuser, Eigentums- und Mietwohnungen und Geschäftsräume aber auch um ganze Grundstücke. Du besichtigst die angebotenen Immobilien, ermittelst durch Vergleichsobjekte und Marktanalysen passende Preise und erstellst daraufhin Objektbeschreibungen. Die Immobilien nimmst du in die Maklerkartei auf. Danach suchst du als Immobilienmakler nach potenziellen Käufern. Mit ihnen führst du Besichtigungen durch und verhandelst über den Verkaufspreis. Eine weitere Aufgabe ist es, gewerbliche Objekte und Wohnungen zu vermieten oder zu verpachten. Dabei gewinnst du zuerst private oder gewerbliche Mieter, bereitest die Verträge vor und schließt diese ab. Auch die Abwicklung von Kündigungen fällt in deinen Aufgabenbereich.
Ein Makler ist ebenfalls dafür zuständig, Abrechnungen zu erstellen, Baupläne zu konstruieren und bei sämtlichen Inhalten des Rechnungswesens mitzuwirken (z. B. Buchhaltung und Zahlungsabwicklungen). Auch berät ein Makler die Kunden in Finanzierungsangelegenheiten.
Arbeitest du als Immobilienmakler im Bereich der Verwaltung, fällt es auch in deinen Tätigkeitsbereich Mietpreise zu kalkulieren, Mietverträge zu gestalten und den Mieteingang zu überwachen. Darüber hinaus organisierst du teilweise Mieter- und Eigentümerveranstaltungen und sorgst für Reparaturen und Instandhaltung.
Wie sieht der Berufsalltag als Immobilienmaklerin aus?
Als Immobilienmaklerin hast du verschiedene Aufgaben und Arbeitsplätze. Im Alltag musst du mit viel Bildschirmarbeit und auch mit Arbeit in Büroräumen rechnen. Im Büro telefonierst du mit Klienten oder erledigst am Computer verwaltende Aufgaben. Du erstellst Verkaufsangebote und versendest diese, pflegst die Dateien und Informationen über deine Kunden, Anbieter und Immobilienobjekte. Darüber hinaus bietest du Objekte oder auch Dienstleistungen über das Internet an. Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, informierst du dich auch über aktuelle Trends und Entwicklungen, beispielsweise in Fachzeitschriften, Zeitungen oder Online-Medien.
Als Immobilienmaklerin arbeitest du hauptsächlich selbstständig. Dabei gehst du oft mit hohen Vermögenswerten um. Täglich sind somit Verantwortungsbereitschaft und Zuverlässigkeit von hoher Bedeutung.
In deinem Berufsalltag wägst du kaufmännisch zwischen Kosten und Nutzen von verschiedenen Inseraten ab. Außerdem kontaktierst du Kunden oder Auftraggeber. Hier ist vor allem Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick gefragt.
Immobilienmakler müssen in ihrem Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und häufig wechselnden Arbeiten zurechtkommen. Objektbesichtigungen beispielsweise finden häufig abends oder auch am Wochenende statt. Außerdem ist im Job mit viel Kundenkontakt zu rechnen.
Wo arbeitet ein Immobilienmakler?
Immobilienmakler sind hauptsächlich in Wohnungsbauunternehmen oder Immobiliengesellschaften tätig. Dort trifft man sie entweder in Büroräumen an oder direkt beim Kunden, wenn z. B. Häuser besichtigt werden.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Immobilienmakler wirst, was man als Immobilienmaklerin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 03.06.2023
Ausbildung zum Immobilienmakler / zur Immobilienmaklerin
Wie läuft die Ausbildung zum Immobilienmakler ab?
Die Ausbildung zum Immobilienmakler findet meistens an Fachschulen statt, weshalb du damit rechnen musst, dafür zahlen zu müssen. Auch solltest du beachten, dass die Inhalte und Dauer der Ausbildung somit von Schule zu Schule verschieden sind. Möglich ist auch der Weg über ein Studium, beispielsweise mit den Studiengängen Baubetriebswirtschaft, Baumanagement oder Immobilienwirtschaft.
Was lernt man in der Ausbildung zur Immobilienmaklerin?
Es gibt keine allgemeinen Inhalte für die Ausbildung zur Immobilienmaklerin. Mit großer Wahrscheinlichkeit beschäftigst du dich mit dem Erlernen verschiedener Verkaufstechniken und allen Aspekten des Häuserverkaufs. Dazu gehört auch das Aufstellen von Angeboten, Abrechnungen und Finanzierungsplänen. Natürlich müssen Immobilienmaklerinnen auch in der Lage sein, Mietverträge und Baupläne aufzusetzen.
Im Studium setzt du dich mit Immobilienbesteuerung, Immobilienfinanzierung, Immobilienmarketing, Gebäudelehre, Wirtschafts-, Immobilien- und Vergaberecht und weiteren Modulen auseinander.
Immobilienmakler: Voraussetzungen für die Ausbildung
Vorab musst du wissen, dass es sich bei der Ausbildung zur Immobilienmaklerin um keine Ausbildung im klassischen Sinn handelt. Vielmehr ist es eine Weiterbildung, für welche du schon sowohl eine abgeschlossene Ausbildung als auch praktische Erfahrung mitbringen musst.
Welche Fähigkeiten braucht ein Immobilienmakler?
Als Immobilienmaklerin ist es wichtig, dass du gut mit Worten umgehen kannst und immer die richtigen Argumente parat hast. Ebenso solltest du keine Scheu davor haben, mit Menschen zu kommunizieren und auch von selbst aus auf sie zuzugehen. Du solltest ein gewisses Verkaufstalent besitzen und ein souveränes Auftreten haben.
Wie viel verdient man als Immobilienmakler in der Ausbildung?
Beachte: Es gibt keine klassische duale Ausbildung zum Immobilienmakler. Immobilienmakler bzw. Immobilienmaklerin kannst du durch eine kaufmännische Aus- oder Weiterbildung im Immobilienbereich oder durch ein passendes Studium werden.
Um Immobilienmakler zu werden, stehen dir vielfältige Möglichkeiten offen. Du strebst den Weg über ein Studium an? Möglich sind hier die Studiengänge Immobilienwirtschaft, Baubetriebswirtschaft oder Baumanagement. Absolvierst du ein Hochschulstudium, bekommst du keine Vergütung. Entscheidest du dich für ein Duales Studium, zahlt dir dein Arbeitgeber bereits während der praktischen und theoretischen Ausbildung eine angemessene monatliche Vergütung. Die Höhe deines Gehalts hängt hier von deinem Arbeitgeber ab und fällt individuell höher oder niedriger aus.
Der Beruf Immobilienmakler passt gut zu dir, wenn
- du gerne mit anderen Menschen verhandelst
- dir Berechnungen und Mathematik liegen
- du dich für Immobilien interessierst
- du dich gut ausdrücken kannst
Ein anderer Beruf eignet sich mehr, wenn
- du dir geregelte Arbeitszeiten wünscht
- du nicht gern mit anderen Menschen verhandelst
- du dich ungerne mit Finanzen beschäftigst
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im kaufmännischen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Immobilienwirtschaft, Finanzierungsformen, Marketing und Facility-Management kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich aufzusteigen und Karriere zu machen. Als Immobilienmakler bzw. Immobilienmaklerin eignen sich hier die kaufmännischen Weiterbildungen zum Fachwirt – Immobilien oder zum Betriebswirt – Immobilien.
Auch der Weg über ein Studium ist eine gute Möglichkeit, um sich weiterzubilden. Passende Studiengänge sind:
- Immobilienwirtschaft
- Baubetriebswirtschaft
- Baumanagement
- Facility-Management, Technisches Gebäudemanagement
Im September 2020 wurde das Projekt „neue Europäische Bauhaus“ gestartet. Ziel ist es, neue nachhaltige Bauweisen und Designformen zu entwickeln. Dabei sollen digitalen Technologien wie KI und Big Data helfen, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen und Gebäude klimaneutraler zu gestalten.
In Zukunft soll Vermietung 4.0, der digitalisierte Vermietungsprozess, die Organisation und Dokumentation von Vermietungen erheblich vereinfachen. So kann einerseits die Kommunikation mit Interessenten und Mietern mithilfe von Messengerdiensten oder Chatbots ablaufen. Andererseits können viele Daten erhoben werden, zum Beispiel über den Immobilienbestand oder Wohnwünsche der potenziellen Mieter.
Bereits jetzt entstehen in vielen Städten neue Wohnformen, beispielsweise Clusterwohnungen, in denen jeder Bewohner eine eigene kleine Küche und ein eigenes Badezimmer verfügt, sich den Gemeinschaftsraum jedoch mit den Mitbewohnern teilt. Diese Art von Wohnungen sollen beispielsweise den Bedürfnissen von Studenten, Pendlern oder Projektmitarbeitern gerecht werden. In solchen Wohneinheiten gibt es teilweise auch Fitnessstudios, Lesesäle oder Fernsehräume.
Du liebst es Dinge zu verkaufen und mit Menschen zusammenzuarbeiten aber Immobilienmaklerin ist nicht genau das, was du dir vorstellst? Das ist kein Problem, denn in diesem Bereich gibt es noch weitere Ausbildungen, mit welchen du dich befassen kannst:
Immobilienkaufleute sind zuständig für den Kauf und die Vermittlung von Objekten, den Bau bzw. die Sanierung von Immobilien und deren Verwaltung. Sie führen Besichtigungen durch und beraten Mieter in Finanzierungsfragen. Informiere dich einfach hier über das Berufsbild Immobilienkaufmann.
In dieser kaufmännischen Ausbildung bist du für die unterschiedlichsten anfallenden Bürotätigkeiten zuständig, von der Buchhaltung und Tätigkeiten im Bereich Rechnungswesen, über die Kundenkommunikation bis hin zu verschiedenen Sekretariatsaufgaben. Du organisierst den gesamten Büroalltag, verfasst und verschickst Geschäftsbriefe, planst und erstellst Termine, bearbeitest die eingehende Post, schreibst Rechnungen und organisierst Geschäftsreisen. Mehr Informationen zu dieser Ausbildung findest du im Berufsbild Kauffrau Büromanagement.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Immobilienmaklerin bei Hausbesichtigung" © goodluz - stock.adobe.com, „Immobilienmaklerin bei Wohnungsbesichtigung" © leszekglasner - stock.adobe.com, „Immobilienmakler im Beratungsgespräch mit jungem Paar" © Studio Romantic - stock.adobe.com, „Immobilienmaklerin zeigt Interessenten ein Haus" © goodluz - stock.adobe.com, „Immobilienmaklerin berät Familie" © goodluz - stock.adobe.com, „Immobilienmakler bei Vertragsbesprechung" © StockPhotoPro - Fotolia