Industrie-Isolierer / Industrie-Isoliererin
Ausbildung & Beruf
Gemeinsam mit deinen Kollegen entfernst du die Verkleidung der Rohre einer chemischen Anlage. Darunter befindet sich Dämmwolle, die ihr prüfen und austauschen müsst. Denn was euch unter den Blechen erwartet, hat schon einmal bessere Zeiten gesehen. Industrie-Isolierer wie ihr entfernen zunächst die alte Dämmung, setzen neues Material ein und bringen am Ende die neuen Abdichtungen an. Die passen genau und sorgen dafür, dass Wärme und Kälte im Rohr bleiben – das spart Energie und Kosten!
Berufsbild Industrie-Isolierer / Industrie-Isoliererin
Was macht ein Industrie-Isolierer (m/w/d)?
Industrie-Isolierer sorgen dafür, dass industrielle Anlagen kälte-, wärme- und schallisoliert sind. Damit beispielsweise
- Kühlanlagen kühl bleiben,
- Wärmeanlagen warm bleiben,
- Wasserrohre im Winter nicht einfrieren,
- Maschinen nicht zu viel Lärm verbreiten oder
- Energie eingespart wird,
isoliert der Industrie-Isolierer unter anderem Maschinen, Rohre, Wasserleitungen, Dächer und ganze Gebäude. Für die Isolierung werden spezielle Materialien und Dämmstoffe verwendet, die den Schall, die Wärme oder Kälte abschirmen. Mit feuerfestem Dämmmaterial leistet der Industrie-Isolierer bzw. die Industrie-Isoliererin auch einen Beitrag zum Brandschutz.
Zunächst muss der Industrie-Isolierer bzw. die Industrie-Isoliererin Trag- und Stützkonstruktionen montieren, bevor er das isolierende Material anbringen kann. Dabei orientiert er sich an Plänen und Skizzen. Das Dämmmaterial muss noch zugeschnitten und an die jeweilige Maschine oder Anlage angepasst werden. Teilweise werden die Dämmstoffe zusätzlich noch mit Kunststoffen oder Blech verkleidet, um sie vor Schäden zu schützen.
Wie sieht der Berufsalltag als Industrie-Isolierer aus?
Der Tag von Industrie-Isolierern beginnt üblicherweise auf einer Baustelle oder im eigenen Unternehmen. Je nachdem, ob du bei Kunden für die Isolierung sorgst oder mit computergesteuerten Maschinen an der Anfertigung von Bauteilen arbeitest, kannst du sofort loslegen oder besprichst den Tagesplan mit deinen Kollegen. Technische Zeichnungen begleiten dich dabei häufig: Du musst ausmessen können und brauchst ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.
Industrie-Isolierer sind nicht unbedingt an einem festen Arbeitsort eingesetzt, sondern können auch auf Montage, teils sogar im Ausland, tätig sein. Dann bist du für längere Zeit von zu Hause fort. Je nach Einsatzort kann es sein, dass du auch auf Gerüsten oder Leitern arbeitest, um an höher gelegene Bereiche heranzukommen, die isoliert werden müssen. Wichtig sind für Industrie-Isolierer auch Sicherheitskleidung wie ein Helm oder Handschuhe.
Wo arbeitet man als Industrie-Isolierer?
Als Industrie-Isolierer bzw. Industrie-Isoliererin arbeitest du beispielsweise in Betrieben, die Dämmmaterialien herstellen oder in Industrieanlagen montieren. Oder du bist direkt bei einem Industriebetrieb angestellt, um die eigenen Anlagen und Maschinen zu dämmen. Daher kommen Ausbildungsbetriebe der unterschiedlichsten Branchen infrage, wie zum Beispiel Maschinenbauunternehmen, Betriebe der chemischen Industrie, Fahrzeughersteller oder Recyclingfirmen. Deine Arbeitsorte sind vor allem Werkstätten oder Baustellen.
Ausbildung zum Industrie-Isolierer / zur Industrie-Isoliererin
Wie läuft die Ausbildung zum Industrie-Isolierer ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Industrie-Isoliererin? In deiner Ausbildung zum Industrie-Isolierer bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Industrie-Isolierer und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine schriftliche und eine praktische Zwischenprüfung, am Ende der Ausbildung warten eine praktische und eine schriftliche Abschlussprüfung auf dich. Nach Bestehen darfst du dich ganz offiziell Industrie-Isolierer bzw. Industrie-Isoliererin nennen.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Industrie-Isolierer.
Was lernt man in der Ausbildung zum Industrie-Isolierer?
Die Ausbildung zum Industrie-Isolierer bzw. zur Industrie-Isoliererin dauert 3 Jahre und ist eine duale Ausbildung. Du lernst im Ausbildungsbetrieb beispielsweise, wie man Dämmstoffe richtig befestigt, wie du mit Werkstoffen und Werkzeugen umgehst und wie du Bauteile anpasst oder montierst. Auch die Bedienung von Maschinen gehört zum Beruf.
In der Berufsschule erwarten dich berufsspezifische Lernfelder wie Dämmstoffe, Wärmetechnik oder Brandschutz – sowohl theoretisch als auch praktisch. Aber auch Qualitätssicherung und allgemeinbildende Fächer, also beispielsweise Deutsch oder Sport, stehen auf dem Stundenplan.
Wie viel verdient ein Industrie-Isolierer in der Ausbildung?
Als Industrie-Isolierer bzw. Industrie-Isoliererin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 992 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.043 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.115 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Industrie-Isolierer Gehaltsseite.
Die Ausbildung zum Industrie-Isolierer bzw. zur Industrie-Isoliererin passt zu dir, wenn
- du Spaß an handwerklichen Tätigkeiten hast
- du rechnen kannst und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringst
- du wechselnde Arbeitsorte schätzt
- du körperlich fit bist
Der Beruf Industrie-Isolierer bzw. Industrie-Isoliererin passt weniger gut zu dir, wenn
- du nicht gerne auf Montage sein möchtest
- du nicht gerne im Team arbeitest
- du nicht im Freien oder in Werkhallen arbeiten willst
- du nicht schwer heben kannst
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Eine Tätigkeit in den Bereichen Bau oder Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung zur Industrie-Isoliererin hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Meisterweiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Isolierung, eine Weiterbildung zum Techniker für Bautechnik oder zum Technischen Fachwirt. Daneben kannst du auch ein Studium anschließen, zum Beispiel in den Fachrichtungen Bauingenieurwesen oder Baubetriebswirtschaft anschließen. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Dämmung, Bauwerksabdichtung, Technisches Zeichnen oder Baulicher Brandschutz kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Industriemeister - Isolierung, zum Technischen Fachwirt oder zum Techniker - Bautechnik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Bauingenieurwesen
- Umwelttechnik
- Baubetriebswirtschaft
Industrie-Isolierer bzw. Industrie-Isoliererin ist ein wichtiger und auch nachhaltiger Beruf: Durch deine Arbeit sorgst du dafür, dass Unternehmen Energie einsparen können. Das ist zukunftsweisend – und natürlich für die Betriebe auch günstiger. Du arbeitest aber nicht nur energieeffizient, sondern sorgst auch für eine geringere Lärmbelastung und Brandschutz. Industrie-Isolierer sind gefragte Fachkräfte und wissen, worauf sie achten müssen. Trotzdem kommen immer wieder neue Dämmstoffe auf den Markt, darum ist auch Weiterbildung in diesem Beruf extrem wichtig. Du hast die Möglichkeit, innerbetrieblich aufzusteigen oder dich extern weiterzubilden, beides eine Investition in deine Zukunft.
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Bildnachweis: „Industriehalle mit Maschinen" © industrieblick / Fotolia; „Im Lager Materialien auswählen" ©industrieblick - Fotolia; „Maschinen anhand von Plänen einstellen" ©Daisy Daisy - stock.adobe.com; „Pläne mit Kollegen besprechen" ©industrieblick - stock.adobe.com; „In der Werkstatt schweißen" ©Alina Vasilescu - shutterstock.com