Influencer / Influencerin
Ausbildung & Beruf
Was haben Younes Zarou, Pamela Reif und Caro Daur gemeinsam? Sie sind nicht nur sehr erfolgreich und haben viele Fans, die ihnen und ihrem Alltag folgen – sie sind auch ein großes Vorbild für viele junge Frauen und Männer. Durch den Einfluss, den sie dadurch auf ihre Millionen von Followern haben, sind sie aktuell zu den Top-Influencerinnen Deutschlands.
Was ist ein Influencer (m/w/d)?
Ein Influencer ist eine Person, die über soziale Medien wie Instagram, YouTube, TikTok oder andere Plattformen eine große Reichweite und eine treue Community aufgebaut hat. Durch ihre Beiträge beeinflussen Influencer die Meinungen, Einstellungen und Kaufentscheidungen ihrer Follower – daher auch der Begriff „Influencer“, abgeleitet vom englischen Wort „to influence“ (beeinflussen).
Influencer produzieren Inhalte (Content) in Form von Bildern, Videos, Storys oder Livestreams. Sie teilen:
- ihren Alltag, z. B. Reisen, Hobbys oder Fitnessroutinen
- ihre Meinung zu Produkten oder Marken
- Tipps und Tricks, z. B. zu Mode, Beauty oder Ernährung
- unterhaltsame oder inspirierende Inhalte
Je nach Thema und Zielgruppe spricht man auch von Lifestyle-Influencern, Fashion-Influencern, Fitness-Influencern oder Tech-Influencern.
Je nachdem, wie viele Follower ein Influencer hat, wird er in unterschiedliche Kategorien eingeteilt:
- Everyday Influencer: Diese Influencer haben eine vergleichsweise kleine Community von bis zu 5.000 Followern. Dadurch sind sie aber besonders authentisch und haben eine enge Beziehung zu ihrer Community.
- Micro Influencer: Sie haben zwischen 5.000 und 100.000 Fans, die ihnen sehr vertrauen und viel und gerne mit dem Influencer agieren.
- Macro Influencer: Diese Influencer haben eine große Reichweite zwischen 100.000 und 1.000.000 Followern, weshalb sie ihren Account in der Regel schon sehr professionell betreiben.
- Mega Influencer: Mit über einer Million Fans sind diese Influencer schon sehr bekannt und haben fast „Promi-Status“.
Was macht ein Influencer?
Influencer und Influencerinnen inszenieren sich und ihren Alltag in den digitalen Medien. Dafür nutzen sie einen eigenen Blog oder soziale Netzwerke. Sie präsentieren sich und ihre Gedanken in Fotos, Videos, Blogbeiträgen oder Live-Sessions. Viele Influencer sind dabei auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisiert wie Mode, Fitness oder Reisen und entwickeln ihren eigenen Stil, der sich auf ihrem Kanal zeigt.
Zum täglichen Business eines Influencers bzw. einer Influencerin gehören also:
- die Themenplanung
- und das Erstellen von Content, wie Blogbeiträgen oder Posts für die sozialen Netzwerke.
Auch Fotoshootings oder Videodrehs und die Nachbearbeitung der Aufnahmen, beispielsweise durch Retusche oder Videoschnitt, sind Teil des Influencer-Alltags. Dazu müssen Influencer auch an ihrer Selbstvermarktung arbeiten und beispielsweise ihre Homepage aktualisieren und Kundenanfragen beantworten.
Nicht zuletzt ist es auch ein wichtige Aufgabe, mit den Fans zu kommunizieren und zu interagieren. Viele Follower lieben an Influencern, dass diese „echt“ und greifbar sind. Schnelles Reagieren auf Kommentare oder Nachrichten sowie viel Authentizität in den Beiträgen sind daher ein Muss, um als Influencer erfolgreich zu werden.
Influencerin sein bedeutet aber auch, dass man sein ganzes Leben der Öffentlichkeit präsentiert und eigentlich immer präsent sein. Eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben existiert dadurch nicht mehr, weshalb Influencer auf lange Sicht eine hohe Stressresistenz besitzen müssen.
Wo arbeitet ein Influencer?
Als Influencer oder Influencerin arbeitest du meist ortsunabhängig – zu Hause, unterwegs oder auf Reisen. Du brauchst nur Internet, dein Smartphone oder eine Kamera.
Beliebte Branchen sind Beauty, Mode, Fitness, Reisen oder Gaming. Auch Nischenthemen wie Nachhaltigkeit oder Ernährung sind gefragt.
Die meisten Influencer arbeiten freiberuflich und kooperieren mit Unternehmen oder Agenturen. Manche gründen auch eigene Marken oder Firmen. Der Job ist flexibel, erfordert aber Eigeninitiative und ein gutes Gespür für Trends.
Gibt es eine Influencer Ausbildung?
Eine richtige Influencer Ausbildung gibt es leider nicht. Tatsächlich gibt es auch keinen klassischen Weg, um erfolgreicher Influencer zu werden. Denn dabei spielen viele Faktoren zusammen, auf die du nicht immer Einfluss hast.
Zunächst benötigst du ein Gespür für aktuelle Trends und ein Händchen dafür, diese umzusetzen: Sei es filmisch in Youtube-Videos, in hübschen Bildern auf Instagram oder in schönen Worten auf deinem Blog. In deinen Netzwerken musst du also die Dinge zeigen, die gerade gefragt und interessant sind. Natürlich kannst du strategisch versuchen, deine Community aufzubauen, aber letztlich spielt auch ein bisschen Glück mit, wie schnell und wie sehr du bekannt wirst.
Der Beruf Influencer verlangt viel Arbeit und Hingabe. Dabei startet jeder klein und muss sich über einen langen Zeitraum, der auch Jahre dauern kann, ein Profil, ein Netzwerk und eine große Anzahl an treuen Followern aufbauen.
- Kunst
- Deutsch
- Englisch
- Selbstorganisation
- Kreativität
- Kritikfähigkeit
- Selbstständigkeit
- Flexible Arbeitszeiten
- Reisen
Da es keine klassische Ausbildung zum Influencer gibt, sind auch die formalen Voraussetzungen eher zweitranging. Vielmehr kommt es darauf an, dass du bestimmte Soft Skills mitbringst, wie zum Beispiel ein hohes Maß an Selbstvertrauen, Engagement, Charisma, Authentizität, Ehrgeiz und vor allem: Kreativität.
Dennoch zeigen dir beispielsweise gute Noten in Kunst, dass du ausgeprägte gestalterische Fähigkeiten mitbringst und du als Influencer bzw. Influencerin kreativ sein und ansprechende Beiträge für deine Kanäle erstellen kannst. Auch gute Leistungen in den Fächern Deutsch und Englisch sind vorteilhaft, damit du klar mit deinen Followern und Kunden kommunizieren kannst.
Die meisten Influencer sind selbständig, daher ist gute Selbstorganisation und -disziplin sind ein absolutes Muss, um alle deine To-Dos rechtzeitig zu erfüllen. Dafür kannst du dir dann deine Arbeitszeit frei einteilen. Als Influencer solltest du zudem über Kritikfähigkeit verfügen, da es immer wieder vorkommen kann, dass dich auch negative Kommentare erreichen.
Wie verdienen Influencer Geld?
Klassischerweise verdienen Influencer dadurch Geld, dass sie für Unternehmen Werbung machen. Unternehmen sprechen Influencer direkt oder über Agenturen an, wenn sie denken, dass ein Produkt gut zu deren Person und Account passt und auch interessant für die Zielgruppe ist.
Die speziellen Konditionen musst du immer direkt mit dem Unternehmen aushandeln und vertraglich festhalten – also etwa die Art der Präsentation (Foto, Video), wie viele Beiträge du zum Produkt erstellst und wie die Bezahlung aussieht. Hier gilt die Faustregel: Je bekannter du bist, desto höher sind deine Honorare. Von Hundert bis zu mehreren Tausend Euros ist alles möglich.
Influencer stehen immer wieder in der Kritik, wenn sie zu viel oder unpassende Werbung machen. Die Follower haben Angst, dass ihre Idole dann nicht mehr sie selbst sind und sich gewissermaßen „verkaufen“. Daher sollte jeder Influencer darauf achten, mit welchen Unternehmen er oder sie zusammenarbeitet und sollte dafür sorgen, dass die Beiträge mit Werbeinhalt nicht die Oberhand gewinnen. Die Werbung zu verstecken, ist aber auch nicht sinnvoll: In Deutschland müssen Werbebotschaften klar gekennzeichnet sein – sonst kannst du schnell rechtliche Problem aufgrund von Schleichwerbung bekommen.
Um nicht nur auf Werbekampagnen angewiesen zu sein, bieten viele Influencer ihr kreatives Talent auch als Dienstleistung an und arbeiten zusätzlich zum Beispiel als Webdesigner, Fotograf oder Autor. Eine Ausbildung im kreativen oder Medienbereich ist also die perfekte Grundlage, um eine Karriere als Influencer bzw. Influencerin zu starten: Sie gibt dir nicht nur das nötige Handwerkszeug, sondern sichert dich auch für die Zukunft ab.
Influencer bzw. Influencerin ist der ideale Beruf für dich, wenn
- du Leidenschaft für ein Thema mitbringst
- du gerne selbstständig arbeitest
- du gut mit Kritik umgehen kannst
- dir die Arbeit in den sozialen Medien Spaß macht
Influencer passt nicht so gut zu dir, wenn
- du dir Kritik und Ablehnung sehr zu Herzen nimmst
- du ungern organisierst und planst
- du dir einen zukunftssicheren Beruf wünschst
- du dir geregelte Arbeitszeiten wünschst
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Bildnachweise: „Influencerin bei der Arbeit“ ©DisobeyArt – stock.adobe.com; „Influencerin dreht ein Video“ ©Vadym Drobot – stock.adobe.com