Ingenieur/in Versorgungstechnik
Ausbildung & Beruf
Endlich ist es so weit. Als Ingenieur der Versorgungstechnik hast du den Bau der Solaranlage von Anfang an betreut und jetzt ist sie schließlich fertig. Allerdings musst du noch ein paar Tests durchführen, ehe die Anlage in Betrieb gehen kann – deine Arbeit ist also noch nicht zu Ende.
Berufsbild Ingenieur Versorgungstechnik / Ingenieurin Versorgungstechnik
Was macht ein Ingenieur Versorgungstechnik (m/w/d)?
Als Ingenieur der Versorgungstechnik bist du für die Projektplanung und Umsetzung von Ver– und Entsorgungsanlagen in Wohngebäuden, Industriebetrieben, Krankenhäusern oder Bädern verantwortlich. Du planst dabei entweder den kompletten Bau der Anlagen oder deren Sanierung. Zu den Anlagen in der Versorgungstechnik gehören:
- Lüftungsanlagen
- Heizungsanlagen
- Elektroanlagen
- Sanitäranlagen
- Kälteanlagen
Mit dem Bau deiner Anlage ist deine Arbeit als Ingenieur der Versorgungstechnik noch längst nicht erledigt. Du bist auch für die Inbetriebnahme und den Betrieb verantwortlich und sorgst dafür, dass alles reibungslos funktioniert.
Zu deinen Verantwortungen gehören auch die Kostenkalkulation sowie die Berechnung der Umweltbelastung der Anlagen. Du hilfst deinen Kunden, sowohl wirtschaftliche als auch umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln.
Wie sieht der Berufsalltag als Ingenieur Versorgungstechnik aus?
Als Ingenieur bzw. Ingenieurin der Versorgungstechnik begleitest du Versorgungsanlagen von der Konzeption, zum Bau, zur Instandhaltung bis hin zur Wartung.
In der Bauverwaltung planst du die versorgungstechnischen Anlagen und berücksichtigt dabei u. a. Betriebskosten, Energieverbrauch und die Betriebssicherheit. Dazu führst du Berechnungen durch und ermittelst den Energiebedarf mithilfe von spezieller Software. Deine Daten bereitest du dann in Pläne auf. Diese Arbeitsschritte wirst du vor deinem PC im Büro oder mobilen Office tätigen.
Auch den Bau der Anlagen koordinierst und überwachst du als Ingenieur der Versorgungstechnik. Du stimmst hierbei Arbeitsabläufe ab, sorgst für die Materialbereitstellung und wirkst auch selbst an der Montage mit. Hierfür wirst du auch im Freien arbeiten und Schutzkleidung tragen.
In diesem Beruf wirst du auch eng mit deinen Kunden zusammenarbeiten. Du betreust und berätst sie, damit ihre Anlagen so umweltfreundlich, energiesparend und kostengünstig wie möglich laufen. Du wirst evtl. für Kundentermine reisen müssen. Im Rahmen der Entwicklungshilfe kannst du auch im Ausland eingesetzt werden.
Als Ingenieur der Versorgungstechnik wirst du viel Verantwortung tragen. Du sorgst zum Beispiel dafür, dass rechtliche und umwelttechnische Vorschriften beachtet werden und die Sicherheit deiner Mitarbeiter gewährleistet ist.
Zuletzt musst du auch mit unregelmäßigen Arbeitszeiten rechnen. Da du bei Störungen der erste Ansprechpartner bist, wirst du auch Bereitschaftsdienste übernehmen.
Wo arbeiten Ingenieure Versorgungstechnik?
Ihren Arbeitsalltag verbringen Ingenieure der Versorgungstechnik in Büroräumen vor dem PC sowie auf Baustellen, Leitzentralen und Werkstätten.
Beschäftigung finden sie vor allem in Unternehmen der Sanitär- und Heizungstechnik oder der Stromversorgung sowie in Ingenieurbüros für die technische Fachplanung.
Ausbildung zum Ingenieur Versorgungstechnik / zur Ingenieurin Versorgungstechnik
Wie läuft die Ausbildung zum Ingenieur Versorgungstechnik ab?
Da es sich bei der Bezeichnung „Ingenieur“ um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt, musst du ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Versorgungstechnik vorweisen, um Ingenieur der Versorgungstechnik zu werden. Ein grundständiges Studium dauert 6 bis 8 Semester.
Willst du später eine Führungsposition einnehmen oder in der Forschung arbeiten, dann wird in der Regel ein Masterstudium vorausgesetzt. Dieses dauert 4 bis 6 Semester.
Dir ist ein klassisches Studium viel zu theoretisch? Dann solltest du dir das Duale Studium Versorgungstechnik genauer anschauen. Dieses Studienmodell ermöglicht es dir, eine vollwertige duale Ausbildung neben dem Studium zu absolvieren und somit wichtige praktische Erfahrungen zu sammeln.
Was lernt man in der Ausbildung zum Ingenieur Versorgungstechnik (m/w/d)?
Entscheidest du dich für ein grundständiges Studium in der Versorgungstechnik, dann wird dir wichtiges Wissen rund um die Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik beigebracht.
Du belegst zum Beispiel Module in Fächern wie:
- Lüftungs- und Klimatechnik
- Heizungstechnik
- Business Administration
- Elektrotechnik
- Technische Mathematik
- Umwelttechnik
- Technische Mechanik
Viele Hochschulen sehen auch Praxissemester oder Praktika vor. Diese ermöglichen es dir, während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln.
Dich fasziniert die Versorgungstechnik und du willst unbedingt diesen Beruf ausüben? Dann aufgepasst, wir zeigen dir jetzt die Voraussetzungen für die Ausbildung.
- Informatik
- Physik
- Mathe
- Hohes Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfältige Arbeitsweise
- Durchhaltevermögen
- Umfeld: Büroräume, Baustelle, Werkhallen
- Personalverantwortung
- Ggf. Bereitschaftsdienst
Um für das Studium in der Versorgungstechnik zugelassen zu werden, brauchst du die Hochschulreife, sprich das Abitur oder Fachabitur. Zudem handelt es sich um ein sehr technisches Studium, weshalb du am besten gute Schulnoten in Fächern wie Mathe, Physik und Informatik vorweisen kannst.
Doch nicht nur deine schulischen Leistungen werden dir im Beruf weiterhelfen, als angehende Ingenieurin in der Versorgungstechnik solltest du auch so einige persönliche Stärken mitbringen. Besonders wichtig ist, dass du viel Verantwortungsbewusstsein und eine sorgfältige Arbeitsweise mitbringst, schließlich trägst du in diesem Beruf viel Verantwortung. Auch über ein großes Durchhaltevermögen solltest du verfügen, gerade in kritischen Bauphasen oder bei Störungen kann sehr viel Arbeit auf dich zukommen.
Wie viel verdient eine Ingenieurin Versorgungstechnik in der Ausbildung?
Entscheidest du dich für ein klassisches Studium, dann wirst du leider keine Ausbildungsvergütung erhalten. Allerdings kannst du als Student auch BAföG beantragen, um deinen Lebensunterhalt zu sichern.
Wählst du hingegen ein Duales Studium, dann wirst du als angehende Ingenieurin der Versorgungstechnik im praktischen Teil des Studiums (der Ausbildung) ein Gehalt erhalten. Wenn du zum Beispiel für die Ausbildung als Anlagenmechaniker für Versorgungstechnik aussuchst, dann erwartet dich im Schnitt folgende Vergütung:
- 1. Ausbildungsjahr: 969 Euro
- 2. Ausbildungsjahr: 1.052 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 1.136 Euro
- 4. Ausbildungsjahr: 1.213 Euro
Dieser Beruf passt perfekt zu dir, wenn
- du einen technischen Beruf willst
- dich Versorgungsanlagen faszinieren
- du gerne Verantwortung übernimmst
- dir Bereitschaftsdienst nichts ausmacht
Du bist eher weniger für den Beruf geeignet, wenn
- du mit Mathe gar nichts anfangen kannst
- du nicht im Freien arbeiten willst
- du eher unorganisiert bist
- du regelmäßige Arbeitszeiten willst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Das Studium ist geschafft und du darfst dich jetzt offiziell Ingenieur bzw. Ingenieurin in der Versorgungstechnik nennen; Glückwunsch! Doch damit ist noch längst nicht ausgelernt. Dir stehen nämlich so einige Möglichkeiten zur Weiterbildung offen. Diese zeigen wir dir jetzt.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Ingenieur Versorgungstechnik / zur Ingenieurin Versorgungstechnik
Wenn du dein berufliches Wissen vertiefen willst, dann ist eine Anpassungsweiterbildung genau das Richtige für dich. Du könntest dich beispielsweise in den Bereichen Wasserversorgung, Konstruktion, Energieversorgung oder Facility-Management weiterbilden lassen.
Mit einer Aufstiegsweiterbildung bringst du deine Karriere auf das nächste Level. Nachdem du ein grundständiges Studium abgeschlossen hast, könntest du dir ein weiterführendes Studium genauer anschauen. Geeignete Masterstudiengänge sind unter anderem:
- Versorgungstechnik
- Gebäudetechnik
- Facility Management
- Gebäudeenergietechnik
Willst du später an einer Hochschule lehren oder in der Forschung arbeiten, dann ist in der Regel eine Promotion erforderlich. Um Hochschulprofessor zu werden, benötigst du außerdem eine Habilitation.
Als Ingenieur in der Versorgungstechnik kannst du Wichtiges zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Schließlich hilfst du dabei, Versorgungsanlagen so effizient wie möglich zu gestalten. Außerdem kannst du im Bereich erneuerbare Energien arbeiten und somit zur Energiewende beitragen.
Auch die fortschreitende Digitalisierung eröffnet viele Chancen im Berufsalltag. So können beispielsweise 3D Simulationen und Augmented Reality benutzt werden, um Anlagen in virtuellen Simulationen zu testen und Daten zu visualisieren. Zudem können Wartungs- und Instandhaltungsroboter Arbeitsprozesse erleichtern.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Ingenieur Versorgungstechnik“ ©Yuri Arcurs - stock.adobe.com
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