Innenarchitekt / Innenarchitektin
Ausbildung & Beruf
Du liebst es, die Möbel in deinem Zimmer umzustellen und würdest am liebsten jede Woche die Wände in einer anderen Farbe streichen? Als Innenarchitekt oder Innenarchitektin kannst du genau das – und noch vieles mehr – tun.
Berufsbild Innenarchitekt / Innenarchitektin
Was macht ein Innenarchitekt (m/w/d)?
Architekten planen Gebäude und Innenarchitekten gestalten die Innenräume. Bei diesem Beruf geht es um Entwurf und Planung der Inneneinrichtung. Das betrifft die Ausstattung genauso wie die Raumstruktur selbst.
Innenarchitekten sind nicht nur bei Neubauten gefragt, sondern betreuen zusätzlich Umbau- oder Restaurierungsarbeiten. Innenarchitekten und Innenarchitektinnen berücksichtigen neben der Optik auch funktionale, wirtschaftliche und ökologische Gesichtspunkte. Sie arbeiten mit natürlichem und künstlichem Licht, mit Farben und mit Gestaltungselementen wie Möbeln oder Bildern.
Als Innenarchitekt bzw. Innenarchitektin orientierst du dich bei deiner Arbeit an den Personen, die später in den Räumen wohnen oder arbeiten werden. Ihre Bedürfnisse musst du kennen oder herausfinden und anschließend in ein Raumkonzept übertragen können.
Wo arbeitet ein Innenarchitekt?
Innenarchitekten arbeiten in Architektur- oder Innenarchitekturbüros. Auch Ingenieurbüros stellen Innenarchitekten als Experten für technische Planung und Design ein. Einige Innenarchitekten arbeiten bei Möbelherstellern oder Raumausstattern.
Du bist oft in Innenräumen unterwegs, beispielsweise in Büros oder Ateliers. Du verbringst aber auch Zeit mit deinen Kunden auf den Baustellen. Das sind nicht nur Privatwohnungen, sondern manchmal Arztpraxen, Verwaltungsgebäude, Restaurants oder Veranstaltungsräume.
Ausbildung zum Innenarchitekt / zur Innenarchitektin
Wie wird man Innenarchitekt?
Um als Innenarchitekt bzw. Innenarchitektin arbeiten zu können, ist eine Ausbildung nicht der richtige Weg, denn eine Innenarchitektur Ausbildung gibt es nicht. Es handelt sich um einen Beruf, der nur mit einem Studienabschluss zugänglich ist. Du musst also Abitur oder die Fachhochschulreife vorweisen können. Außerdem können die einzelnen Hochschulen weitere Zugangsbeschränkungen erlassen. In einigen Fällen ist das ein bestimmter Notendurchschnitt, in anderen ein Portfolio mit eigenen Arbeiten.
Geschützter Beruf: Innenarchitekt nennen darf sich nur, wer bei der Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes in die Architektenliste eingetragen ist. Welche Voraussetzungen du dafür mitbringen musst, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Häufig sind ein abgeschlossenes Studium und mehrjährige Berufstätigkeit erforderlich. Außerdem musst du bei vielen Architektenkammern eine Mindestanzahl an Weiterbildungsstunden nachweisen.
Damit du in die Architektenliste eingetragen wirst, sind mindestens 4 Jahre Studium erforderlich. Das entspricht 8 Semestern Studium. Üblich war das bei Diplomstudiengängen, die es heute kaum noch gibt. Du musst also nach dem Bachelor noch einen Master anhängen, um „kammerfähig“ zu sein.
Studiengänge sind in Module aufgebaut. Hier lernst du beispielsweise Gestaltung, Darstellung oder Bautechnik. Auch Materialtechnik oder Bauökonomie gehören zu den Punkten, die du kennen solltest. Daneben sind Kulturgeschichte und Ergonomie wichtige Teile des Innenarchitektur Studiums.
Studiengänge: Nicht alle passenden Studiengänge heißen spezifisch „Innenarchitektur“. Oft findest du auch englischsprachige Versionen wie „Interior Design“. Auch auf Stichwörter wie „Raumstrategie“ oder „Raum Inszenierung“ solltest du achten, wenn du ein Innenarchitektur Studium suchst.
Angehende Innenarchitekten müssen auch Praktika absolvieren. So kannst du an realen Projekten mitarbeiten. Möglicherweise kommt für dich ja sogar ein Praktikum im Ausland in Frage?
Welche Fähigkeiten brauche ich als Innenarchitekt?
Innenarchitekten müssen nicht nur kreativ, sondern auch technisch versiert sein. Schließlich musst du zahlreiche Berechnungen vornehmen und möglicherweise Gutachten erstellen. Im Folgenden siehst du, welche Schulfächer und Stärken dich besonders gut auf eine Tätigkeit als Innenarchitekt oder Innenarchitektin vorbereiten.
- Mathematik
- Kunst
- Psychologie
- Räumliches Denken
- Kreativität
- Flexibilität
- Umfeld: Büro
- Kein Schichtdienst
- Viel Kontakt mit Menschen
Als Innenarchitekt sind gute Noten in Mathematik wichtig, denn ein Großteil deiner Arbeit hat mit Geometrie zu tun. Außerdem wirst du mit unterschiedlicher Software zur Raumplanung arbeiten. So sind auch gute Computerkenntnisse wichtig für die Arbeit als Innenarchitekt.
Du arbeitest viel mit Menschen – mit Kunden, Kollegen und Dienstleistern. Dafür solltest du gut kommunizieren können. Eine gute Menschenkenntnis hilft dir dabei, dein Gegenüber besser einzuschätzen. So kannst du schneller die richtigen Vorschläge für einen Raum machen. Vor allem aber musst du kreativ sein und innovative Lösungen für bauliche Herausforderungen finden. Flexibilität hilft dir dabei, die wechselnden Anforderungen zu meistern.
Wie viel verdient man als Innenarchitekt in der Ausbildung?
Um Innenarchitekt bzw. Innenarchitektin zu werden, führt der Weg über ein Studium. Während des Hochschulstudiums erhältst du keine Vergütung.
Entscheidest du dich für ein Duales Studium, kannst du während der Studienzeit bereits praktische Erfahrungen sammeln und Geld verdienen.
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Der Beruf Innenarchitekt bzw. Innenarchitektin passt super zu dir, wenn
- du kein Problem mit wechselnden Arbeitsorten und Aufgaben hast
- du präzise, sorgfältig und genau arbeiten kannst
- du kommunikativ und durchsetzungsfähig bist
- du gerne planst und organisierst
Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn
- du ungern zeichnest
- dir die Arbeit am Computer keinen Spaß macht
- Dienstreisen für dich nicht infrage kommen
- du dich ungern mit rechtlichen und bautechnischen Vorgaben auseinandersetzen möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du dein Studium zum Innenarchitekt bzw. zur Innenarchitektin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Raumgestaltung, Ausstattung, Bauprojektmanagement, Architektur oder Computer Aided Design kennenzulernen.
Hast du dein Studium abgeschlossen, kannst du mit einer Aufstiegsfortbildung weiter beruflich aufsteigen und Karriere machen. Der Weg geht hier über ein weiterführendes Studium.
Mögliche Studiengänge sind:
- Innenarchitektur
- Design
- Denkmalpflege
- Ausstellungsdesign
Im Bereich Architektur und Bau versucht man bereits vermehrt, nachhaltige Konzepte zu Themen wie bezahlbarer Wohnraum, Zuwanderung und soziale Integration, Digitalisierung, klimaverträgliche Mobilität und Energieversorgung umzusetzen. Beispielsweise sollen Projekte wie „Zukunftsstadt 2030" und „Zukunftsstadt goes Europe" innovative Ansätze der nachhaltigen Stadtentwicklung fördern.
Als Innenarchitekt bzw. Innenarchitektin kommen auf dich im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung auch neue Technologien und Verfahren zu. Beispielsweise werden in Küchenstudios bereits digitale Showrooms verwendet, in denen sich der Kunde mithilfe einer Virtual-Reality-Brille freibewegen kann und unter anderem Arbeitsabläufe oder Laufwege testen kann.
Alternative Berufe
Möchtest du nicht studieren, gibt es einige Berufe, die dem des Innenarchitekten ähnlich sind. Als Bauzeichner erstellst du technische Zeichnungen und Modelle. Interessieren dich eher die Gebäude und die Menschen, könntest du auch Immobilienmakler werden. Auch hier brauchst du gutes Vorstellungsvermögen und kannst viele unterschiedliche Räumlichkeiten sehen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
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