Gerichtsurteile und Prozesse haben dich schon immer begeistert? Du verfügst über eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise? Dann könnte der Beruf als Justizfachangestellter genau zu dir passen! Neben Spaß und Interesse am Job spielt aber auch dein späteres Gehalt eine wichtige Rolle bei der Wahl des richtigen Berufs. Bei uns erfährst du, wie dein Justizfachangestellter Gehalt in Ausbildung und Beruf zum Beispiel aussehen könnte.
Wie viel verdient man als Justizfachangestellter (m/w/d) in der Ausbildung?
Durchschnittlich kannst du dich in deiner Ausbildung zum Justizfachangestellten auf folgende Ausbildungsvergütung einstellen:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.047 Euro
- 2. Ausbildungsjahr: 1.101 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 1.149 Euro
Deine Ausbildungsvergütung richtet sich danach, ob dein Ausbildungsbetrieb tariflich gebunden ist, in welcher Branche und in welcher Region du beschäftigt bist.
Wenn du deine Ausbildung in einem tarifgebundenen Betrieb absolvierst, ist dein Gehalt als Justizfachangestellte vertraglich festgelegt. Abhängig von Bundesland und Branche gelten aber ganz unterschiedliche Tarifverträge.
Du möchtest wissen, wie viel du in anderen Ausbildungen verdienen kannst? Wähle bis zu 3 Vergleichsberufe aus und erfahre, wie sich die Ausbildungsgehälter unterscheiden:
Beachte: Bei diesen Beträgen handelt es sich um Durchschnittswerte. Dein individuelles Azubi-Gehalt als Justizfachangestellter kann daher auch niedriger oder höher ausfallen! Tipp: Nutze auch den Stellenmarkt, um dich über dein Gehalt in der Ausbildung zu informieren. Einige Unternehmen machen entsprechende Angaben in ihren Stellenanzeigen:
Was verdient eine Justizfachangestellte in der Praxis?
Melina macht eine Ausbildung zur Justizfachangestellten bei der Staatsanwaltschaft in München und wird nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder bezahlt. Melina erhält nach diesem Vertrag folgende Vergütung:
- Im 1. Jahr 1.087 Euro,
- im 2. Jahr 1.141 Euro und
- im 3. Jahr der Ausbildung 1.191 Euro.
Das Einstiegsgehalt als Justizfachangestellte liegt durchschnittlich bei 31.000 Euro brutto jährlich. Dies entspricht einem monatlichen Gehalt von rund 2.500 Euro brutto im Monat. Das Gehalt kann allerdings je nach Bundesland und Arbeitgeber variieren.
Wirst du nach Tarifvertrag bezahlt, entscheidet deine tarifliche Vergütungsgruppe über dein Einstiegsgehalt. Als ausgelernte Justizfachangestellte wirst du wahrscheinlich in die niedrigste Gruppe für Angestellte mit abgeschlossener Berufsausbildung eingeordnet. Je nach Branche sind zum Beispiel folgende Brutto-Verdienste möglich:
Beispielhafte tarifliche Einstiegsgehälter in verschiedenen Branchen:
Was verdient ein Justizfachangestellter im öffentlichen Dienst?
Im öffentlichen Dienst warten zu Beginn deiner Karriere als Justizfachangestellter durchschnittliche Gehälter von 2.600 bis 2.900 Euro.
Bei diesen Beträgen handelt es sich um Beispielverdienste in einem Bereich. Je nach Arbeitgeber, Arbeitsort und tariflicher Regelung sind auch niedrigere oder höhere Einstiegsgehälter denkbar. Und je nach Qualifikation und Aufgabenbereich kannst du als Justizfachangestellter in eine andere Gehaltsgruppe eingeordnet werden. Außerdem erhöhen sich die Gehälter mit den Berufsjahren.
Das Durchschnittsgehalt als Justizfachangestellter in Deutschland beträgt etwa 41.000 Euro brutto jährlich. Im Schnitt kannst du also von einem monatlichen Gehalt von rund 3.300 Euro ausgehen.
Wie viel du tatsächlich im Beruf verdienst, hängt allerdings von verschiedensten Faktoren ab. Die übliche Gehaltsspanne für Justizfachangestellte reicht von 36.500 Euro bis 46.500 Euro brutto jährlich. Justizfachangestellte mit spezialisiertem Wissen oder in leitenden Positionen verdienen meist am oberen Ende dieser Spanne.
Beachte: Justizfachangestellte werden oftmals nach Tarifvertrag bezahlt. Das heißt: Für dich als Justizfachangestellter gilt dann meist der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L).
Einen großen Einfluss auf die Höhe deines Gehalts hat der Standort, in dem du tätig bist. Je nach Bundesland gibt es große regionale Unterschiede. Allgemein gilt in Deutschland: Im Süden und Westen verdienst du besser als im Norden und Osten. Hier ein Überblick über die möglichen Gehaltsunterschiede als Justizfachangestellter:
- Am besten verdienen Justizfachangestellte in der Regel in Baden-Württemberg und Hessen. Rund 43.000 Euro kannst du hier jährlich erwarten.
- Im Mittelfeld liegen die Gehälter in Bundesländern wie Berlin und Niedersachsen. Üblich sind hier Löhne von 39.500 Euro im Jahr.
- Das geringste Justizfachangestellter Gehalt erhältst du mit etwa 35.500 bis 36.000 Euro jährlich in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt.
Verschiedene Faktoren beeinflussen neben deinem Standort das Gehalt als Justizfachangestellte:
- Berufserfahrung: Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt. Erfahrene Justizfachangestellte übernehmen oft mehr Verantwortung und erhalten höhere Gehälter.
- Arbeitsort bzw. Unternehmensgröße und Branche: Größere Institutionen zahlen oft höhere Gehälter.
- Qualifikation und ggf. Weiterbildung: Mit erhöhten Qualifikationen kannst du höhere Positionen erreichen und somit auch bessere Gehälter erwarten.
Natürlich bleibt es auch nicht bei deinem Gehalt als Berufseinsteiger. Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich auch dein Justizfachangestellter Gehalt:
- unter 3 Jahre: ca. 31.000 Euro jährlich
- 3 bis 6 Jahre: ca. 33.000 Euro jährlich
- 7 bis 9 Jahre: ca. 35.000 Euro jährlich
- mehr als 9 Jahre: ca. 42.500 Euro jährlich
Je mehr Berufserfahrung Justizfachangestellte sammeln, desto mehr Fachkenntnisse und Verantwortlichkeiten, was sich in einer Gehaltserhöhung widerspiegelt. Erfahrene Justizfachangestellte können auch in leitenden Positionen arbeiten, was zu zusätzlichen Gehaltssteigerungen führt.
In der Regel haben auch die Unternehmensgröße und die Branche einen großen Einfluss auf das Gehalt. Als Justizfachangestellter ergeben sich hier allerdings nur geringe Unterschiede:
- unter 100 Mitarbeiter: ca. 41.100 Euro jährlich
- 101 bis 1.000 Mitarbeiter: ca. 41.200 Euro jährlich
- 1.001 bis 20.000 Mitarbeiter: ca. 41.200 Euro jährlich
- mehr als 20.000 Mitarbeiter: ca. 41.200 Euro jährlich
Zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungen können das Gehalt positiv beeinflussen. Bildest du dich beispielsweise in Bereichen wie der öffentlichen Verwaltung oder dem Verwaltungsrecht weiter, kann dich das weiter voranbringen.
Eine Fortbildung zum Sekretär, Betriebswirt für Verwaltung oder Betriebswirt für Recht kann zu höheren Gehältern und besseren Karrierechancen führen.
Auch der Weg über ein Studium kann dein Gehalt pushen. Passende Studiengänge sind dabei unter anderem:
- Rechtswissenschaft
- Staats- und Verwaltungswissenschaft
- Verwaltungsmanagement
- Public Management
Als Justizfachangestellte stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen, um dein Gehalt zu erhöhen. Mithilfe von Weiterbildungen erhöhst du nicht nur deine Kompetenzen, sondern auch deine Chancen auf höher bezahlte Positionen. Aufstiegsmöglichkeiten ergeben sich darüber hinaus auch über ein passendes Studium.
Schaffst du es als Justizfachangestellte in eine leitende Position, kannst du dein Gehalt zusätzlich steigern. Allgemein tragen regelmäßige Fortbildungen und die Teilnahme an Fachkonferenzen oder Seminaren tragen dazu bei, auf dem neuesten Stand zu bleiben.
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Bildnachweis: „Justizfachangestellte am Telefon" © Erwin Wodicka - [email protected] / Fotolia, „Justizfachangestellte am Schreibtisch" © jirapong - stock.adobe.com