Möchtest du im Büro arbeiten, gibt es unterschiedliche Ausbildungsberufe, die das ermöglichen. Häufig wird die Ausbildung für Bürokaufleute auch als Umschulung oder Weiterbildung gewählt. Was du wissen musst, wenn du dich für Büromanagement interessierst, haben wir hier zusammengefasst.
Die Berufsbezeichnung Bürokauffrau oder Bürokaufmann gibt es seit 2014 nicht mehr, in der Alltagssprache wird die jetzige Ausbildung als Kaufmann oder Kauffrau für Büromanagement aber noch immer so genannt.
Bei der Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement handelt es sich um eine duale Ausbildung. Du erlernst den Beruf bei einem Betrieb und erwirbst in der Berufsschule theoretisches Wissen. Die Ausbildung schließt du mit einer Prüfung der IHK oder HWK ab. Welche Institution zuständig ist, hängt vom Betrieb ab, in dem du deine Ausbildung absolvierst.
Die klassische duale Ausbildung dauert 3 Jahre. Bei guten Noten kannst du die Ausbildungsdauer in Absprache mit deinem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Prüfungsstelle verkürzen. Während der Ausbildung erhältst du ein Ausbildungsgehalt, es fallen also keine Kosten an. Den Beruf kannst du auch im Rahmen einer Umschulung erlernen – beispielsweise dann, wenn du deinen bisherigen Beruf nicht weiter ausüben kannst.
Möchtest du kaufmännisch-verwaltende Tätigkeiten übernehmen, kannst du dich zum Fachmann oder zur Fachfrau für Bürokommunikation weiterbilden. Diese Weiterbildung ist nur in Hessen rechtlich geregelt und dauert in Vollzeit 1 Jahr. Mit einer einschlägigen Berufsausbildung und Berufspraxis wirst du zur Weiterbildung zugelassen und kannst anschließend verantwortungsvollere Tätigkeiten übernehmen.
Bist du bereits ausgebildete Kauffrau für Büromanagement, gibt es trotzdem noch viele Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung. Mit einer geeigneten Bildungsmaßnahme kannst du dein Wissen erweitern oder dich für Führungspositionen qualifizieren.
Es gibt den Unterschied zwischen Aufstiegs- und Anpassungsweiterbildungen.
Aufstiegsweiterbildung: Diese Weiterbildungen machst du, wenn du beruflich aufsteigen möchtest. Das kann beispielsweise eine leitende Position im Unternehmen sein. Wenn du künftig Managementaufgaben übernehmen möchtest, sind diese langen Weiterbildungen ideal. Du erwirbst mit einer Prüfung einen Abschluss und erhältst später oft mehr Gehalt.
Anpassungsweiterbildung: Hier geht es darum, dein Wissen aufzufrischen und zu erweitern, damit du den Anforderungen des Berufs weiterhin gewachsen bist. Anpassungsfortbildungen sind meist kürzer und enden ohne Prüfung.
Welche Weiterbildung oder Fortbildung zu dir passt, hängt von deinem Beruf und deinen Zielen ab. Möchtest du aufsteigen und mehr Verantwortung übernehmen, solltest du eine umfangreiche Aufstiegsfortbildung anstreben. Möchtest du dein Wissen erweitern, aber im Wesentlichen die gleichen Aufgaben wie bisher übernehmen, suchst du nach einer Anpassungsweiterbildung.
Diese Weiterbildungen sind möglich:
- Fremdsprachenkenntnisse erlangen oder erweitern
- IT-Kenntnisse erhalten oder auffrischen
- Kommunikationsfähigkeit, Präsentationsfähigkeit, etc. verbessern
- Studium (wie BWL oder Management)
- Fachwirt oder Betriebswirt
- Fachkaufmann
Möglich sind berufsbegleitende Fernkurse oder Lehrgänge. Du kannst aber auch Aufstiegsfortbildungen in Vollzeit absolvieren. Der Vorteil einer Teilzeitweiterbildung ist, dass du bei deinem Arbeitgeber trotzdem weiterhin Geld verdienen kannst. In Vollzeit bist du aber natürlich schneller fertig.
Anpassungsfortbildungen dauern manchmal nur einen Tag, ein Wochenende oder finden als mehrstündiger Kurs über einige Wochen statt. Eine Aufstiegsfortbildung kann bis zu 3 Jahre in Vollzeit dauern. Hier hängt es also ganz davon ab, was du lernen möchtest und welchen Abschluss du anstrebst.
Viele Weiterbildungen sind kostenpflichtig. Manchmal übernimmt dein Arbeitgeber nach Absprache aber die Kosten, weil deine Qualifikation auch für ihn wichtig ist. In anderen Fällen kannst du Aufstiegs-BAföG beantragen und deine Weiterbildung so finanzieren.
Auf dem Markt gibt es zahlreiche Bildungsanbieter. Wenn du eine Weiterbildung im Büromanagement finden möchtest, die dich wirklich weiterbringt, solltest du unbedingt genau hinschauen.
Vergleiche bei den Angeboten die Bildungsanbieter untereinander. Welche sind bekannt, welche bieten anerkannte Abschlüsse und wie ist die Beratung? Außerdem solltest du darauf achten, dass die Seminarinhalte in einem angemessenen Verhältnis zur Dauer und den Kosten des Lehrgangs stehen.
Bildungsurlaub: Im Rahmen der Bildung oder Weiterbildung steht dir gesetzlich bezahlter Urlaub zusätzlich zum Erholungsurlaub zu. Den kannst du für eine entsprechend anerkannte Fortbildung nutzen, ohne deinen Jahresurlaub dafür nehmen zu müssen. Üblich sind 5 Tage pro Jahr. In Bayern und Sachsen gibt es den Bildungsurlaub nicht.
Weitere Infos
Bildnachweis: „Frau am Telefon" © Bojan - stock.adobe.com