„Ja, für das erste Septemberwochenende kann ich Ihnen noch ein Zimmer anbieten. Hätten Sie gerne ein Zimmer mit Balkon?“ – Gespräche wie diese sind für dich kein Problem. Als Kaufmann für Hotelmanagement kennst du dich bestens in deinem Hotel aus. Du weißt über eure Angebote, Preise und Prozesse Bescheid und kümmerst dich um einen reibungslosen Ablauf. Damit deine nächsten Gäste auch ein perfektes Zimmer vorfinden, checkst du noch ein letztes Mal, ob alles für sie bereitsteht.
Info: Für den bisherigen Beruf Hotelkaufmann/-frau trat am 1. August 2022 eine neue Ausbildungsregel in Kraft. Die zukünftige Berufsbezeichnung lautet Kaufmann/-frau für Hotelmanagement.
Berufsbild Kaufmann / Kauffrau für Hotelmanagement
Was macht ein Kaufmann für Hotelmanagement (m/w/d)?
Als Kaufmann für Hotelmanagement ist es deine Hauptaufgabe, die verschiedenen Bereiche eines Hotels zu koordinieren. Dabei übernimmst du vorwiegend kaufmännische Tätigkeiten, beispielsweise im Personalwesen, Einkauf, Büro oder im Rechnungswesen. Je nach Abteilung stehen verschiedene Aufgaben an.
Im Personalwesen kümmerst du dich als Kauffrau für Hotelmanagement unter anderem um die Lohn- und Gehaltsbuchung, veranlasst Überweisungen und planst die Besetzung des Personals. Kümmerst du dich um Aufgaben im Bereich Einkauf, nimmst du Lieferungen entgegen, wertest Angebote aus und bestellst benötigte Waren. Im Büro und Sekretariat stehst du in Kontakt zu Gästen und Lieferanten, führst den Terminkalender oder erledigst den Posteingang. Aufgaben im Rechnungswesen umfassen dagegen beispielsweise die Kalkulation von verschiedenen Preisen, die Überprüfung von Rechnungen und das Bearbeiten von Zahlungsvorgängen.
Da du dich in Restaurant, Küche, Lager und Übernachtungsbereich bestens auskennst, kannst du als Kaufmann für Hotelmanagement jedoch auch überall mitarbeiten.
Wie sieht der Berufsalltag als Kaufmann für Hotelmanagement aus?
Als Kaufmann oder Kauffrau für Hotelmanagement besteht dein Berufsalltag unter anderem aus Bildschirmarbeit, d. h. du erstellst Kosten- und Leistungsrechnungen mit branchenspezifischer Software. Außerdem arbeitest du mit Kassensystemen, digitalen Buchungssystemen oder Hotelverwaltungssystemen. Die anfallenden Aufgaben übernimmst du als Kaufmann für Hotelmanagement in der Regel eigenständig. Teamarbeit fällt dagegen beispielsweise bei größeren Veranstaltungen an, zum Beispiel wenn Küche und Hauspersonal zusammenarbeiten.
In deinem Arbeitsalltag kommt es oft zu wechselnden Aufgaben und Situationen. Du solltest also dazu bereit sein, zwischen Gesprächen mit Gästen, Anweisung von Personal und sämtlichen Bildschirmarbeiten wechseln zu können. Teil deiner Arbeit ist es nämlich auch, Telefonate mit potenziellen Gästen zu führen oder Gäste in Gasträumen oder am Empfang zu betreuen.
Allgemein musst du als angehender Kaufmann für Hotelmanagement mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, beispielsweise Schicht-, Wochenend- und Abendarbeit, rechnen. Während der Arbeitszeit übernimmst du viel Verantwortung, d. h. du musst den Überblick über etliche Abteilungen und Prozesse behalten.
Wo arbeitet ein Kaufmann für Hotelmanagement?
Als Kauffrau bzw. Kaufmann für Hotelmanagement arbeitest du vorwiegend in Hotels, Pensionen oder Gasthöfen. Möglich ist daneben auch die Beschäftigung in der Gastronomie oder im Catering, zum Beispiel in Restaurants, Cafés oder Cateringbetrieben. Interessierst du dich für das Gesundheitswesen, hast du darüber hinaus die Möglichkeit, in Krankenhäusern, Privatkliniken oder Kurkliniken zu arbeiten. Schlägt dein Herz mehr für die Tourismusbranche, stehen dir auch Reisebüros oder Reiseveranstalter als Arbeitsbereiche offen.
Während deiner Arbeit befindest du dich vorwiegend in Büroräumen, Gästeräumen, Lagerräumen, in Hotelküchen oder am Empfang.
Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Hotelmanagement
Wie läuft die Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement ab?
Bei der Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement handelt es sich um eine duale Ausbildung, d. h. du befindest dich abwechselnd in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. In der Berufsschule erwirbst du theoretische Kenntnisse, im Betrieb sammelst du bereits erste praktische Erfahrungen.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement erlernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig. Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine erste Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung wartet die Abschlussprüfung auf dich.
Je nach Ausbildungsbetrieb kannst du deine Ausbildung durch Zusatzqualifikationen erweitern. Möglich ist unter anderem die Zusatzqualifikation „Bar und Wein“ oder „Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende“.
Was lernt man in der Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement?
Während deiner Ausbildung erwirbst du Kompetenzen und Wissen im Betrieb und in der Berufsschule. Praktische Erfahrungen sammelst du im Ausbildungsbetrieb, beispielsweise wird dir gezeigt, wie man Reservierungen aufnimmt, wie man Gästedatenbanken pflegt, welche Aufgaben in der Buchhaltung zu beachten sind, wie man sich Gästen gegenüber verhält und wie man Feedback entgegennimmt.
In der Berufsschule lernst du in berufsspezifischen Fächern, wie man am Empfang arbeitet, wie man Angebote verkauft und Preise festsetzt. Daneben wirst du auch in allgemeinbildenden Fächern wie Wirtschaft und Sozialkunde unterrichtet.
Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Deutsch
- Mathe
- Englisch
- Kundenorientierung
- Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfalt
- Umfeld: Hotel, Restaurants
- Arbeit mit Gästen
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
Für die Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement bzw. zur Kauffrau für Hotelmanagement ist rechtlich kein Bildungsabschluss vorgeschrieben, d. h. du kannst die Ausbildung theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss beginnen. Im vorherigen Ausbildungsberuf Hotelkaufmann wurden jedoch in der Regel überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss eingestellt. Da du während der Ausbildung mit Lebensmitteln in Kontakt kommst, benötigst du in der Regel eine Belehrung eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes.
Um die Ausbildung und den Beruf Kaufmann für Hotelmanagement erfolgreich zu meistern, sind insbesondere gute Noten in Mathematik, Deutsch, Englisch sowie Wirtschaft und Recht vorteilhaft. Fähigkeiten im Fach Deutsch sind hilfreich für die spätere Beratung und Betreuung der Gäste oder das Erledigen des Schriftverkehrs. Gute Kenntnisse im Bereich Mathematik und Wirtschaft helfen dir beim Planen von Einkäufen und Investitionen und bei der Buchhaltung und Verwaltung. Englisch wird insbesondere für Gespräche mit internationalen Gästen oder Tätigkeiten im Ausland vorausgesetzt.
Bringst du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mit, solltest du jedoch nicht gleich von einer Bewerbung absehen. Viel wichtiger ist nämlich, dass du großes Interesse und passende Stärken für die Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement mitbringst. Ausbilder legen beispielsweise wert darauf, dass du kunden- und serviceorientiert arbeiten kannst, kommunikativ und sorgfältig bist oder gerne Verantwortung übernimmst. Weiterhin wird die Fähigkeit, kaufmännisch zu denken und geschickt zu verhandeln, gewünscht.
Wie viel verdient man als Kaufmann für Hotelmanagement in der Ausbildung?
Als Kaufmann bzw. Kauffrau für Hotelmanagement kannst du in deiner Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 790 bis 1.000 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 875 bis 1.150 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 950 bis 1.300 Euro
Quelle: Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z. B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)
Der Beruf Kaufmann für Hotelmanagement passt gut zu dir, wenn
- du gerne Verantwortung übernimmst
- du gerne in Gruppen oder im Team arbeitest
- du gerne am Bildschirm arbeitest
- es dir leichtfällt, mit anderen Menschen zu kommunizieren
Ein anderer Beruf eignet sich eher für dich, wenn
- du dir regelmäßige Arbeitszeiten wünschst
- du ungern mit anderen Menschen sprichst und verhandelst
- es dir schwerfällt, den Überblick zu behalten
- du dich nicht für kaufmännische Themen interessierst
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Eine Tätigkeit im Bereich Hotel und Restaurant kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung und
- Studium.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Kaufmann für Hotelmanagement / zur Kauffrau für Hotelmanagement
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise Entwicklungen in den Bereichen Büro, Sekretariat, Finanz- und Rechnungswesen, Hotelempfang, -rezeption oder Controlling bzw. Kennzahlen kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt – Gastgewerbe, Betriebswirt – Hotel- und Gaststättengewerbe oder zum Fachwirt – Tourismus. Weitere Möglichkeiten sind die Meisterweiterbildungen zum Hotelmeister oder zum Restaurantmeister. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Auch im Bereich Hotellerie und Gastronomie gewinnt das Thema Nachhaltigkeit und Umwelt immer mehr an Bedeutung. Vielen Gästen ist es wichtig, einen ressourcenschonenden Urlaub zu machen. Daher werden Hotels, die das Thema Nachhaltigkeit in ihren Alltag integrieren, immer beliebter. Für die Betriebe wird es also immer wichtiger, umweltschonende Maßnahmen zu ergreifen: beispielsweise den Ressourcen- und Energieverbrauch zu minimieren, Plastikverpackungen zu vermeiden und regionale Lebensmittel anzubieten.
Ein weiterer Trend zeigt sich durch die Digitalisierung. Immer mehr Hotels versuchen, potenzielle Gäste durch intelligente Systeme wie Chatbots bei der Buchung und während des Aufenthaltes zu unterstützen. Daneben soll Künstliche Intelligenz (KI) dabei helfen, Kundendaten zu analysieren.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Kauffrau für Hotelmanagement bei der Arbeit“ ©Halfpoint - stock.adobe.com; „Gäste empfangen“ ©Bojan Bjedov - stock.adobe.com; „Abteilungen koordinieren“ ©DragonImages - stock.adobe.com; „Besprechungen mit Personal“ ©Phovoir - stock.adobe.com; „Gäste bei Fragen betreuen“ ©Zoran Zeremski - stock.adobe.com; „Kaufmännische Aufgaben im Büro erledigen“ ©rawpixel.com / Jira - stock.adobe.com