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Kesselwärter / Kesselwärterin
Ausbildung & Beruf

Kesselwärter

In der Müllverbrennungsanlage entsteht aus Abfall neue Energie. Das geht nur, wenn der Kessel sicher und einwandfrei läuft. Als Kesselwärter kontrollierst du regelmäßig, ob die Emissionsdaten der Anlagen stimmen und die Messwerte im Normbereich liegen. Die abgelesenen Daten protokollierst du und gehst dann weiter zur nächsten Anlage.

Berufsbild Kesselwärter / Kesselwärterin

Was macht ein Kesselwärter (m/w/d)?

Bei der Tätigkeit als Kesselwart bedienst du Dampfkesselanlagen und sorgst für den sicheren Betrieb. Dazu überwachst du die Abläufe, kontrollierst die Systeme und den Zustand der Dampfkessel. Zur Arbeit von Kesselwärtern gehört auch die Wartung der Anlagen, das Nachfüllen von Betriebsstoffen oder Wasser sowie umfangreiche Kontrollen und Dokumentationsmaßnahmen. Bei Störungen kannst du teils selbst eingreifen, teils setzt du eine Meldung ab.

Insgesamt sorgst du für:

  • Sicherheit
  • Wirtschaftlichkeit
  • Umweltschutz

Seit dem Jahr 2013 ist der Beruf des Kesselwärters nicht mehr in den neuen „Technischen Regeln für Betriebssicherheit” enthalten. Trotzdem werden Kesselwärter noch immer ausgebildet und als befähigtes Personal benötigt.

Wie sieht der Berufsalltag als Kesselwärterin aus?

Die Arbeit als Kesselwärter führt dich in oft laute Betriebshallen, in denen es teils sehr heiß werden kann. Du trägst Schutzkleidung wie Handschuhe, um die Dampfkesselanlagen sicher zu bedienen und zu kontrollieren. Dabei beachtest du die gesetzlichen Vorschriften oder Genehmigungsauflagen oder greifst ein, wenn Grenzwerte überschritten werden. Auch gelegentliche Instandhaltung und Reparaturarbeiten kannst du eigenständig durchführen.

Wer zum Kesselwärter bestellt wurde, hat nicht unbedingt einen festen Arbeitsort, sondern kann an verschiedenen Standorten des Unternehmens eingesetzt werden, um hier die Dampfkessel zu warten.

Große Unternehmen arbeiten häufig im Schichtbetrieb, was auch dich als Kesselwart betrifft. So ist Arbeit in der Nacht oder am Wochenende keine Seltenheit.

Kesselwärter trägt Schutzkleidung

Wo arbeiten Kesselwärter?

Dampfkessel gibt es beispielsweise in Unternehmen der Energieversorgung, bei solchen, die Getränke herstellen oder Milch verarbeiten, in Müllverbrennungsanlagen oder bei Herstellern von Papier. Auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie kannst du als Kesselwärter arbeiten. Dabei bist du vorrangig in Maschinenhallen tätig.

Ausbildung zum Kesselwärter / zur Kesselwärterin

Wie läuft die Ausbildung zum Kesselwärter ab?

Um Kesselwart zu werden, musst du vom Betreiber eines Dampfkessels bestellt werden und „ausreichend” geschult sein. Ein Lehrgang ist also nicht zwingend vorgeschrieben, aber äußerst sinnvoll.

Die Ausbildung zum Kesselwärter besteht typischerweise aus einem Lehrgang mit abschließender schriftlicher Prüfung. Angeboten werden die Lehrgänge beispielsweise vom TÜV. Einige Anbieter ermöglichen auch eine praktische Prüfung im eigenen Betrieb, um die Kenntnisse aus dem Lehrgang direkt in die Praxis umsetzen zu können.

Die Seminare dauern meist 1 bis 3 Wochen und sind oft als Präsenzkurse aufgebaut. Schließt du das Seminar erfolgreich ab, erhältst du in der Regel ein Zertifikat, beispielsweise vom TÜV.

Was lernt man in der Ausbildung als Kesselwärter (m/w/d)?

Im Grundlehrgang für Kesselwärter lernst du den Umgang mit Großwasserraumkesseln und Schnelldampferzeugern. Du befasst dich mit Maßen und Einheiten, erlernst physikalische Grundlagen und auch die rechtlichen Voraussetzungen für die Arbeit mit Dampfkesseln. Zu den Kursen gehören weiterhin Inhalte wie:

  • Wärmelehre,
  • Verbrennungslehre,
  • Wasserdampf oder
  • unterschiedliche Kesselbauarten.

Sicherheitsmaßnahmen und das Vorgehen bei Schäden sind ebenfalls Teil der Lehrgänge.

Kesselwärter: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du findest die Tätigkeit als Kesselwärter spannend? Dann bist du hier genau richtig. Check doch sofort ab, ob du auch alles Nötige für die Ausbildung mitbringst.

Schulfächer
  • Physik
  • Mathe
  • Technik
Stärken
  • Beobachtungsgenauigkeit
  • Selbstständige Arbeitsweise
  • Verantwortungsbewusstsein
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Maschinenhallen
  • Arbeit im Team
  • Lärm und hohe Temperaturen

Wenn du Kesselwärter werden willst, gelten für den Lehrgang nicht unbedingt strenge Voraussetzungen, außer dem Mindestalter von 18 Jahren. Teilweise musst du lediglich schon einmal als Hilfskraft an einem Dampfkessel gearbeitet haben, in anderen Fällen wird ein Nachweis durch den Arbeitgeber über deinen geplanten Einsatzzweck gefordert.

Viele Arbeitgeber erwarten von dir als künftiger Kesselwart eine abgeschlossene Ausbildung im metallverarbeitenden oder elektrotechnischen Beruf. Dafür sind gute Noten in Mathematik, Technik oder Physik sinnvoll. Außerdem solltest du Einsatzbereitschaft zeigen, Teamarbeit schätzen und sehr gute Deutschkenntnisse mitbringen.

Wie viel verdient ein Kesselwärter in der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Kesselwärter ist kostenpflichtig und wird nicht vergütet. Du erhältst also keine Ausbildungsvergütung. Wirst du aber vom Arbeitgeber für die Lehrgänge angemeldet, übernimmt er oft die Gebühren.

Passt die Ausbildung zum Kesselwärter zu mir?

Kesselwart könnte die passende Ausbildung für dich sein, wenn

  • du dich für Technik interessiert
  • Lärm und hohe Temperaturen dir nichts ausmachen
  • du gerne im Team arbeitest

Die Weiterbildung zur Kesselwärterin ist wenig sinnvoll für dich, wenn

  • du nicht im Schichtbetrieb arbeiten willst
  • du Angst vor großen Maschinen hast
  • Genauigkeit dir nicht so wichtig ist

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier verschiedene, freie Ausbildungsplätze im Bereich Ordnung, Schutz und Sicherheit ↓

Du weißt noch nicht genau, welchen Beruf du ergreifen willst? In folgenden Berufen sorgst du ebenfalls für Sicherheit:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Als Kesselwärter zu arbeiten, gefällt dir zwar, aber du wünschst dir neue Herausforderungen und Chancen? Dann solltest du über eine Weiterbildung nachdenken. Wir unterscheiden dabei in:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsfortbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Kesselwärter / zur Kesselwärterin

Mit einer Anpassungsfortbildung sorgst du dafür, dass dein Wissen und deine Fähigkeiten auf dem neuesten Stand sind. Du könntest also einen Lehrgang im Bereich Anlagensicherheit belegen oder dich über neue Messverfahren informieren. Auch ein Aufbaulehrgang kann dazugehören, wenn du mit besonderen Kesselarten arbeitest. Auch mit dem Thema Brandschutz kannst du dich befassen.

Eine Aufstiegsfortbildung hat deine Karriere, also den beruflichen Aufstieg, im Blick. Hast du bereits eine Ausbildung absolviert, die durch den Kesselwärter-Lehrgang komplettiert wird, könntest du den Meister oder Techniker machen oder zum Teamleiter aufsteigen.

Ein Studium ist dann denkbar, wenn du die Hochschulzugangsberechtigung mitbringst. Für Kesselwärter kommen diese Studiengänge infrage:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Kesselwärterin

Nachhaltigkeit ist als Kesselwärter eigentlich immer gegeben, da du durch deine Arbeit dafür sorgst, dass Anlagen lange sicher genutzt werden können. Doch gerade durch die Anstellung bei einem Energieversorger könntest du dein Interesse an einer nachhaltigen Tätigkeit ausleben und die Energiewende mitgestalten. Die Zukunftsaussichten sind recht gut, da dein genauer Blick und die manuellen Handgriffe nicht von einer Maschine ersetzt werden können. Neue Technik hilft dir aber dabei, Funktionsstörungen rechtzeitig zu erkennen.

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Bildnachweis

„Kesselwärter“ ©Quality Stock Arts - stock.adobe.com
„Kesselwärter trägt Schutzkleidung“ ©Supachai - stock.adobe.com