Auf dem Weg in den Urlaub hat es eine junge Familie nicht weit geschafft: Schon nach wenigen Kilometern fing das Auto an, übel zu riechen und zu qualmen. Motorschaden? Als Kfz-Mechatroniker ist es nun deine Aufgabe, das herauszufinden. Mit Analysegeräten willst du herausfinden, was nicht stimmt – doch da kommt dir schon eine Schraube entgehen. Die kann nur von der Nockenwelle stammen … und tatsächlich: festschrauben und noch einmal prüfen … Ja, alles repariert. Das ist noch einmal gut gegangen!
Berufsbild Kfz-Mechatroniker / Kfz-Mechatronikerin
Was macht ein Kfz-Mechatroniker (m/w/d)?
Kfz-Mechatroniker und Kfz-Mechatronikerinnen kennen sich mit Fahrzeugen aus und können elektrische, elektronische und mechanische Systeme analysieren. Sie stellen Fehler und Störungen fest und können diese beheben. Bei der Ursachenfindung helfen mittlerweile vor allem computergestützte Mess- und Prüfsysteme. Nach Instandsetzungs- oder Umbauarbeiten prüfen sie die Funktionen der Fahrzeuge und Teilsysteme und kontrollieren, ob straßenverkehrsrechtliche Vorschriften eingehalten werden.
Du kannst die Ausbildung als Kraftfahrzeugmechatroniker bzw. Kraftfahrzeugmechatronikerin in 5 Schwerpunkten absolvieren:
- Karosserietechnik
- Motorradtechnik
- Nutzfahrzeugtechnik
- Personenkraftwagentechnik
- System- und Hochvolttechnik
In der Fachrichtung Karosserietechnik bist du Experte für alles rund Karosserien, also zum Beispiel Lack- und Unfallschäden oder Schließsysteme. Kfz-Mechatroniker der Fachrichtung Motorradtechnik sind Spezialisten für die Reparatur und Wartung von Motorrädern und anderen Krafträdern. Im Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik sind Spezialfahrzeuge wie Busse, Baufahrzeuge oder LKW dein Fachgebiet.
Im Bereich System- und Hochvolttechnik kennst du dich vor allem mit der Technik hinter Elektro- und Hybridfahrzeugen aus. Und wenn du den Schwerpunkt Personenkraftwagentechnik wählst, wartest und reparierst du Fahrzeuge, die auf die Beförderung von maximal 9 Personen ausgerichtet sind.
Im 3. Ausbildungsjahr entscheidest du dich für einen Schwerpunkt und vertiefst dort dein Wissen.
Wie sieht der Berufsalltag als Kfz-Mechatroniker aus?
Der Berufsalltag von Kraftfahrzeugmechatronikern kann sehr unterschiedlich aussehen. Ein Faktor dafür ist natürlich der gewählte Schwerpunkt, der andere dein Arbeitgeber. Bist du bei einem großen Autobauer im Bereich Elektroantriebe tätig, ist dein Einsatzbereich ein anderer als in einer Spezialwerkstatt für Motorräder.
Was dich fast überall erwartet: Teamwork, PS-starke Fahrzeuge und feste Arbeitszeiten. Dienstreisen sind unüblich, aber die Kundenberatung kann durchaus auch zu deiner Tätigkeit als Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin gehören.
Wo arbeitet man als Kfz-Mechatroniker?
Als Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin übst du einen handwerklich-technischen Beruf aus, der dich in den meisten Fällen in eine Werkstatt oder eine Fertigungshalle führt. Je nachdem, ob du in einem Handwerksbetrieb oder in der Industrie arbeitest, beeinflusst das deinen Einsatzort: Mal bist du in großen Werkhallen tätig und kümmerst dich in der Produktion um die Fertigung neuer Fahrzeuge – mal reparierst und wartest du Fahrzeuge und erfüllst Kundenwünsche.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Kfz-Mechatroniker wirst, was man als Kfz-Mechatronikerin macht und wie viel Geld man verdient. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 20.05.2023
Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker / zur Kfz-Mechatronikerin
Wie läuft die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ab?
Deine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bzw. zur Kfz-Mechatronikerin ist dual, also zweigeteilt, aufgebaut, sodass du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule bist. Im Ausbildungsbetrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Kfz-Mechatroniker und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du den ersten Teil deiner Abschlussprüfung (im Handwerk: Gesellenprüfung). Am Ende der Ausbildung legst du Teil 2 der Prüfung ab. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Kraftfahrzeugmechatroniker bzw. staatlich anerkannte Kraftfahrzeugmechatronikerin.
Was lernt man in der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker?
Deine duale Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bzw. zur Kfz-Mechatronikerin findet sowohl an der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb statt.
Viele der vermittelten Inhalte sind bei allen Schwerpunkten gefordert. Trotzdem erwirbst du natürlich im Betrieb Spezialwissen. In deiner Ausbildung als Kraftfahrzeugmechatroniker lernst du, wie du Service- und Wartungsarbeiten durchführst oder Systeme und Bauteile demontierst, reparierst und wieder montierst.
In der Berufsschule erwarten dich außer den berufsspezifischen Lernfeldern noch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Sport.
Prüfungsstelle: Die zuständige Stelle ist entweder die IHK (Industrie- und Handelskammer) oder HWK (Handwerkskammer). Wenn du deine Ausbildung in einem Industriebetrieb absolvierst, dann legst du vor der IHK deine Prüfungen ab. Bei einer Ausbildung in einem Handwerksbetrieb dementsprechend vor der HWK. Von der zuständigen Stelle bekommst du dann dein Zeugnis.
Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das Azubiyo-Ausbildungslexikon:
- E wie Elektronik: Vom automatischen Fensterheber bis zur Einparkhilfe. Elektronische Systeme sind aus Autos nicht mehr wegzudenken. Daher bist du als Kfz-Mechatroniker auch Experte für Elektronik und Elektrik.
- K wie Kundenauftrag: Der Kunde ist König – auch für Kfz-Mechatroniker. Deshalb lernst du in der Ausbildung, wie du Aufträge annimmst, mit Kunden umgehst und sie berätst.
- M wie Mechanik: Ist der erste Teil vom Mechatroniker und die Technik, die Fahrzeuge zum Fahren bringt. Nach deiner Ausbildung weißt du, wie die technischen Systeme funktionieren.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zum Kfz-Mechatroniker.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind. Dazu haben wir uns Stellenanzeigen unterschiedlicher Ausbildungsbetriebe angeschaut:
- Mathe
- Englisch
- Deutsch
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Handwerklich-technisches Geschick
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Feste Arbeitszeiten
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Die Ausbildung Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin kannst du mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden, die meisten Ausbilder erwarten aber mindestens den Hauptschulabschluss oder sogar einen mittleren Schulabschluss. Und 8 % der Ausbilder finden es nicht so wichtig, welchen Abschluss du hast.
Der Kfz-Mechatroniker ist ein handwerklich-technischer Beruf, in dem du in den meisten Fällen in einer Werkstatt oder einer Fertigungshalle tätig bist. Besonders typisch für diesen Beruf sind feste Arbeitszeiten, Dienstreisen kommen nur in seltenen Fällen vor.
Aber Kfz-Mechatroniker ist nicht gleich Kfz-Mechatroniker. Dein Arbeitsbereich kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem kleinen Handwerksbetrieb arbeitest du in einem kleinen Team und bearbeitest vor allem Kundenwünsche. Bei einem Autohersteller bist du dagegen in der Produktion und vor allem in großen Fertigungshallen tätig. Und so weiter. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Kfz-Mechatroniker in der Ausbildung?
Als Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 940 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 998 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.078 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 1.140 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Kfz-Mechatroniker Gehaltsseite.
Hi, ich bin Tim, 24 Jahre alt und mache gerade meine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei Karabag. Von Anfang an wurde ich hier super aufgenommen. Das Team ist echt klasse und hat mich direkt integriert. In der Werkstatt arbeite ich mit modernen Tools und digitalen Prozessen, was die Arbeit total erleichtert. Besonders cool finde ich, dass ich ständig von er...
Die Arbeit als Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin passt ideal zu dir, wenn
- du Interesse an Fahrzeugen hast
- du technisches Verständnis mitbringst
- du gerne handwerklich arbeiten willst
- dir Lärm und Schmutz nichts ausmachen
Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin ist nicht der richtige Beruf für dich, wenn
- du keinen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
- du nicht serviceorientiert bist
- du nicht gerne im Team arbeitest
- du lieber im Freien arbeiten möchtest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker kannst du dich auf vielen Wegen fortbilden, zum Beispiel mit einer Weiterbildung zum Techniker für Kraftfahrzeugtechnik oder Technischen Fachwirt. Daneben ist auch die Weiterbildung zum Meister, wie etwa zum Karosserie- und Fahrzeugbauermeister, möglich. Falls dir eher ein Studium liegt, kannst du u.a. zwischen den Fachrichtungen Mechatronik und Fahrzeugtechnik wählen. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in Bereichen wie Kraftfahrzeugtechnik und -instandhaltung, Mechatronik oder Korrosionsschutz kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbauermeister oder zum Kraftfahrzeugtechnikermeister. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
Experten, die sich mit Fahrzeugen aller Art auskennen, werden immer gebraucht. Doch auch der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers wandelt sich – schließlich hieß er früher auch Kfz-Mechaniker. Die Vielzahl an elektronischen Komponenten erforderte es, dass in der Ausbildung neue Aspekte erlernt werden. Der Trend zum E-Auto veränedrt das Berufsbild des Kfz-Mechatronikers und führt den Beruf hin zu den Greenjobs.
Und auch in der Zukunft erwarten dich Innovationen und modernste Technik. Das erfordert Anpassungsfähigkeit und den Willen, mehr zu lernen. Doch bei einer wahren Leidenschaft für Fahrzeuge steckt das bestimmt sowieso in dir!
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Motorraum" © Minerva Studio / Fotolia; „Schäden ermitteln und dokumentieren" ©industrieblick - stock.adobe.com; „Arbeit in der Werkstatt" ©industrieblick - Fotolia; „Hauptuntersuchung in der Werkstatt durchführen" ©bookybuggy - stock.adobe.com; „Kunden beraten" ©lev dolgachov - stock.adobe.com; „Reparatur des Auspuffes" ©Robert Kneschke - stock.adobe.com