Kirchenmusiker / Kirchenmusikerin
Ausbildung & Beruf
Du wirfst einen Blick auf deine Uhr – ah, super, noch 10 Minuten bis dein nächster Schüler dran ist. Dein Ziel ist es, ihm das Orgelspiel richtig beizubringen. Schließlich kennst du dich als Kirchenmusiker auch bestens mit diesem und weiteren Instrumenten aus. Aber nicht nur Einzelstunde bietest du an. Auch mit dem Kirchenchor arbeitest du zusammen.
Berufsbild Kirchenmusiker / Kirchenmusikerin
Was macht ein Kirchenmusiker (m/w/d)?
Als Kirchenmusiker bist du für die musikalischen Aktivitäten einer Kirche zuständig. Vor allem die musikalische Gestaltung und Begleitung des Gottesdienstes fällt dabei in deinen Aufgabenbereich. Zusammen mit dem Pfarrer oder dem Priester bereitest du den Gottesdienst vor und wählst passende Lieder aus. Den Gottesdienst begleitest du dann mit dem Orgelspiel.
Aber das war es natürlich noch nicht. Auch das Leiten von Chören und Ensembles, das Proben oder das Planen von Auftritten und Konzerten gehören zu deinen Aufgaben. Hier fallen oftmals auch verwaltende Tätigkeiten an. Beispielsweise verwaltest du die Musikinstrumente oder auch das Musikbudget der Gemeinde.
Überdies komponierst du auch selbst Musik oder gibst Unterricht als Kirchenmusiker. Deinen Schülern bringst du unter anderem das Spielen von der Orgel, vom Klavier oder auch anderen Instrumenten bei.
Wie sieht der Berufsalltag als Kirchenmusiker aus?
Als Kirchenmusiker besteht dein Alltag aus Musik sowie Gottesdiensten. Einen großen Teil kann daneben auch die Leitung von Gruppen, Chören und Ensembles einnehmen. Hier gehört vor allem ein selbstbewusstes und durchsetzungsfähiges Auftreten zu deinem Job als Kirchenmusikerin. Überdies wird von dir auch Organisation und Planung gefordert. Schließlich ist es auch deine Aufgabe, verschiedene Proben und musikalische Aktivitäten zu koordinieren.
Während des Orgelspiels ist dagegen Konzentration und Motorik das A und O. Du bist komplett auf dein Spiel fokussiert und lässt dich nicht aus der Ruhe bringen.
Da du als Kirchenmusiker überwiegend in Kirchen tätig bist, arbeitest du nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende. Proben für Konzerte oder andere Auftritte finden darüber hinaus oftmals am Abend statt. Einstellen solltest du dich also grundsätzlich auf unregelmäßige Arbeitszeiten.
Während deiner Arbeit kann es oftmals laut werden. Lärm und Schallbelastung gehören daher auch zum Job als Kirchenmusiker.
Wo arbeiten Kirchenmusiker?
Als Kirchenmusiker bist du vor allem bei Kirchengemeinden, an Musikhochschulen, Kirchenmusikschulen oder Musikakademien tätig. Daneben warten auch beim Fernsehen, beim Rundfunk oder in Musikverlagen Jobs auf dich.
Deinen Arbeitstag verbringst du dabei je nach Arbeitsbereich in Kirchen, in Gemeindesälen oder in Büros und Unterrichtsräumen.
Ausbildung zum Kirchenmusiker / zur Kirchenmusikerin
Wie läuft die Ausbildung zum Kirchenmusiker ab?
Kirchenmusiker wirst du über eine schulische Ausbildung. Die Ausbildung dauert in Vollzeit in der Regel 2 Jahre. Machst du sie in Teilzeit, solltest du dagegen mit 3 bis 5 Jahren rechnen.
Während der Ausbildung befindest du dich vor allem in der Berufsfachschule bzw. Kirchenmusikschule. Unterrichtet wirst du dabei meist in Unterrichtsräumen sowie schuleigenen Proberäumen.
Aber auch ein Praktikum ist in der Regel Teil deiner Kirchenmusik Ausbildung. Dieses findet vorwiegend bei Kirchengemeinden statt.
Beachte: Rechtlich geregelt ist die Ausbildung nur in Bayern.
Was lernt man in der Ausbildung zum Kirchenmusiker (m/w/d)?
Was genau in der schulischen Ausbildung auf dich zukommt, kann je nach Anbieter der Ausbildung variieren. Grundsätzlich kannst du dich aber unter anderem auf folgende Inhalte einstellen:
- Orgelspiel
- Ensemblespiel
- Musiklehre
- Musikgeschichte
- Instrumentenkunde
Neben diesen speziellen Fächern wirst du auch in klassischen Fächern wie Deutsch, Sozialkunde und Wirtschaft unterrichtet.
Im Praktikum lernst du bereits deinen Arbeitsalltag kennen. Zusammen mit dem Kirchenchor übst du bereits Stücke ein. Außerdem begleitest du schon mit der Orgel.
Kirchenmusik ist genau dein Ding, aber du weißt noch nicht, ob du für die Ausbildung geeignet bist? Dann schau dir jetzt an, was du für die Ausbildung mitbringen musst.
- Musik
- Religion
- Latein/Deutsch
- Musikalische Begabung
- Hand- und Fingergeschick
- Organisation
- Umfeld: Kirchen, Gemeindesäle
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Viel Kontakt mit Menschen
Um die Ausbildung zu starten, brauchst du einen Hauptschulabschluss. Je nachdem, wo du die Ausbildung beginnst, können aber noch weitere Voraussetzungen dazu kommen. Gefordert werden zum Beispiel:
- Ärztliche Atteste
- Nachweis über die musikalische Eignung
- Bestehen einer schriftlichen Aufnahmeprüfung
Entscheidend sind dabei auch deine Noten in Fächern wie Musik, Religion, Latein und Deutsch. Da das musikalische Begleiten von Gottesdiensten deine Hauptaufgabe ist, solltest du nicht musikalisch sein, sondern auch Kenntnisse im Bereich Religion mitbringen. Darüber hinaus sind die Texte der Messen meist auf Latein. Kennst du dich also in Latein aus, hilft dir das hier. In der Arbeit mit Menschen ist es außerdem wichtig, sich gut ausdrücken zu können. Hier helfen dir gute Leistungen in Deutsch.
Natürlich zählt nicht nur deine Schulbildung. Auch deine Skills und Stärken sind von Bedeutung. Punkten kannst du mit musikalischem Talent, einer guten Organisation sowie Hand- und Fingergeschick. Darüber hinaus sollte dir Kommunikation und der Kontakt mit Menschen leichtfallen.
Wie viel verdient ein Kirchenmusiker in der Ausbildung?
Während der Ausbildung als Kirchenmusiker erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Wie bei vielen anderen schulischen Ausbildung solltest du stattdessen mit Kosten rechnen. Zum Beispiel kommen Lehrgangs- oder Prüfungsgebühren auf dich zu.
Die Ausbildung zur Kirchenmusikerin könnte bestens zu dir passen, wenn
- dir Kirche und Musik am Herzen liegen
- du kein Problem mit unregelmäßigen Arbeitszeiten hast
- du gerne vor vielen Menschen sprichst
- gottesdienstliches Orgelspiel kein Fremdwort für dich ist
Ein anderer Beruf eignet sich eher für dich, wenn
- du mit der Kirche nichts am Hut hast
- du ungern unter den Augen vieler Personen arbeitest
- du musikalisch nicht besonders begabt bist
- du dir einen Job mit wenig Kontakt zu Menschen wünschst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Kirchenmusiker erstmal abgeschlossen, geht es erst so richtig los. Mit Weiterbildungen kannst du deine Berufs- und Zukunftschancen erhöhen. Folgende 3 Arten stehen dir hierbei zur Verfügung:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Anpassungsweiterbildungen dienen dazu, beruflich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Weiterbilden können sich Kirchenmusiker zum Beispiel in Bereichen wie Musikpädagogik, Chor- und Orchesterleitung oder Musikmanagement.
Möchtest du dagegen beruflich aufsteigen, eignet sich eine Aufstiegsweiterbildung für dich. Im Bereich der Kirchenmusik eignen sich hier vor allem Studiengänge mit Musik.
Entscheidest du dich für ein Studium, stehen dir unter anderem folgende Studiengänge bereit:
- Kirchenmusik
- Alte Musik
- Chorleitung
- Orchesterleitung
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der Kirche und in Kirchengemeinden eine immer wichtigere Rolle. Seit Jahren wird dementsprechend schon darauf geachtet, die CO2-Emissionen in Kirchen mittels Klimaschutzkonzepten zu reduzieren. Auch in den Gottesdiensten wird das Thema Nachhaltigkeit thematisiert. Hier kommst du als Kirchenmusiker direkt ins Spiel.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Kirchenmusiker wählen die passende Musik aus“ ©BillionPhotos.com - Fotolia
„Kirchenmusiker übernehmen das Orgelspiel“ ©Gundolf Renze - Fotolia