Heute geht es für dich als Klempner hoch hinaus. Du hilfst bei der Abdichtung des Lüftungsschachtes eines frisch gedeckten Hauses. In schwindelerregender Höhe passt du das Blechstück an die Öffnung des Schachtes an. Nachdem du die Arbeit erledigt hast, bringst du außerdem noch die Regenfallrohre und Dachrinnen an dem Haus an. Danach ist Feierabend und du fährst gemeinsam mit deinen Kollegen zurück in den Betrieb. Morgen wartet auf dich eine neue Baustelle mit neuen Herausforderungen.
Berufsbild Klempner / Klempnerin
Was macht ein Klempner (m/w/d)?
Entgegen vieler Meinungen ist der Klempner bzw. die Klempnerin nicht für die Installation von Sanitäranlagen zuständig, das machen Heizungsinstallateure bzw. Anlagenmechaniker für SHK. Als Klempner stellst du Blechteile für Hausdächer und Fassaden her, bringst sie an oder reparierst sie. Der Beruf des Klempners bzw. der Klempnerin ist ein alter handwerklicher Beruf, der in verschiedenen Regionen in Deutschland auch Flaschner, Blechner oder Spengler genannt wird. Hauptsächlich arbeitest du als Klempner nach den Vorgaben von Architekten oder Bauherren und stellst Blechteile durch Löten, Falzen, Schneiden oder Biegen her.
Weiterhin fertigen Klempner Blechverkleidungen für isolierte Rohrleitungen und Behälter für lufttechnische Anlagen, Solarkollektoren, Schneefang- und Vogelabwehrsysteme sowie Blitzschutzableitungen an.
Wie sieht der Berufsalltag als Klempner aus?
Bevor es an die handwerklichen Arbeiten geht, stimmen sich Klempner mit Bauherren oder Architekten ab. Anhand von Zeichnungen lassen sie sich die geplanten Arbeiten erklären, bringen eigene Vorschläge ein oder weisen auf neueste Techniken und Innovationen ihres Handwerks hin. Auch über die Vor- und Nachteile bestimmter Materialien beraten Klempner ihre Kunden. Deine Arbeit verrichtest du als Klempner bzw. Klempnerin hauptsächlich mit der Hand. Dabei kommen verschiedene Werkzeuge wie etwa Stanz- und Biegemaschinen, Schleifmaschinen oder Sägen zum Einsatz. Der Schutzhelm, Sicherheitsschuhe, Gehörschutz und eine Staubschutzmaske gehören zur Schutzausrüstung eines Klempners.
Da Klempner teilweise Schweißarbeiten durchführen müssen, gehören die Schutzbrille und ein Schutzschild ebenfalls zur notwendigen Ausrüstung eines Klempners.
Wo arbeitet man als Klempner?
Als Klempner bzw. Klempnerin bist du häufig den Witterungen ausgesetzt, denn du arbeitest in erster Linie im Freien und auf unterschiedlichen Baustellen. Auch Arbeiten in hoher Höhe sind für Klempner nicht ungewöhnlich, etwa wenn Solarkollektoren auf Dächern montiert werden müssen. Einige Klempner sind in der Industrie tätig und fertigen montagebereite Bauteile in großen Werkstätten oder Werkhallen an.
Ausbildung zum Klempner / zur Klempnerin
Wie läuft die Ausbildung zum Klempner ab?
Um Klempner zu werden, absolvierst du eine 3,5-jährige duale Ausbildung. In der Ausbildungszeit wechselst du zwischen Berufsschule und Betrieb. In der Berufsschule lernst du vor allem die theoretische Seite des Berufs kennen, im Betrieb geht es dagegen mehr um das praktische Knowhow.
Bevor das 2. Ausbildungsjahr zu Ende ist, steht für dich der 1. Teil der Abschlussprüfung an. Am Ende der Ausbildung folgt dann der 2. Teil.
Was lernt man in der Ausbildung als Klempner?
Im Ausbildungsbetrieb lernst du als angehender Klempner bzw. Klempnerin, wie man Bauteile und Baugruppen befestigt und transportiert, wie man insbesondere Metallteile manuell oder mit Maschinen bearbeitet und Werkstoffe und Rohre insbesondere durch Löten oder Schweißen verbindet. Du lernst Dachrinnen zu befestigen und Bauteile im Mauerwerk zu ersetzen. Ferner lernst du, wie du als Klempner Energiesammler und Energieumsetzer wie Sonnenkollektoren auf Dach- und Wandflächen zu montieren.
In berufsspezifischen Lernfeldern werden praktische und theoretische Kenntnisse vermittelt. Beispielsweise wie Dächer mit metallischen Werkstoffen gedeckt werden oder Lüftungsanlagen und Abgasanlagen gefertigt und montiert werden. Daneben werden Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde als allgemeinbildende Fächer unterrichtet.
Welche Voraussetzungen braucht man als Klempner?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Klempnerin. In der Vergangenheit hatten über zwei Drittel der Azubis den Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Knapp ein Viertel der Ausbildungsanfänger wurde mit Realschulabschluss, ein kleiner Prozentsatz ohne Schulabschluss eingestellt. Hilfreich sind zudem gute Noten in Fächern wie Werken und Technik, Mathe und Physik.
Neben deinen schulischen Leistungen zählen aber auch deine persönlichen Stärken. Für die handwerkliche Ausbildung brauchst du natürlich handwerkliches Geschick, aber auch Talent für technische Zeichnungen solltest du mitbringen. Abgesehen davon ist natürlich auch eine sorgfältige und eigenständige Arbeitsweise gefragt.
Wie viel verdient man als Klempner in der Ausbildung?
Als Klempner bzw. Klempnerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 723 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 789 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 859 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 893 Euro
Du möchtest noch mehr erfahren? Hier geht's zu unserer Klempner Gehaltsseite.
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Du bist geeignet für den Beruf, wenn
- du mindestens einen Hauptschulabschluss hast
- du körperlich belastbar bis
- du schwindelfrei bist
- du Interesse an praktischen Arbeiten hast
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du nicht gerne draußen arbeitest
- du nicht auf dem Dach arbeiten möchtest
- du kein Interesse am Handwerk hast
- du kein räumliches Vorstellungsvermögen besitzt
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Eine Tätigkeit in den Bereichen Handwerk & Produktion oder Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Blechbe- und -verarbeitung, Metallbau, Rohrschlosserei oder Schweiß-, Füge- und Trenntechniken kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Mögliche Weiterbildungen sind beispielsweise die Meisterweiterbildungen zum Klempnermeister oder zum Dachdeckermeister. Möglich sind auch die Weiterbildungen zum Techniker - Metallbautechnik oder zum Werkpolier - Hochbau.
Eine weitere Möglichkeit ist der Weg über ein Studium. Passende Studiengänge sind:
- Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik
- Bauingenieurwesen
- Versorgungstechnik
Wie jeder handwerkliche Beruf ist auch der Beruf des Klempners eine Tätigkeit mit hervorragenden Zukunftsperspektiven. Der anhaltende Mangel an Handwerkern macht auch vor dem Klempner-Handwerk keinen Halt. Hochwertige Metallfassaden und Metalldächer sind gefragter denn je und auch erneuerbare Energien werden für Bauherren und Architekten immer wichtiger, denn Solartechnik und Fotovoltaik gehören definitiv die Zukunft.
Das Handwerk steht wie kein anderer Wirtschaftszweig für Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektiven für junge Menschen. Seit dem Jahr 2018 unterstützt die Bundesregierung Handwerksbetriebe dabei, das Thema Nachhaltigkeit im Handwerk zu verankern und umzusetzen. Nachhaltiges Handeln im Handwerk soll kein Trend bleiben, sondern sich in Handwerksbetrieben fest etablieren.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Klempner" © celeste clochard - Fotolia;
„Klempner demontiert Dachrinne" ©brudertack69 - stock.adobe.com;
„Klempner arbeitet mit einer Kreissäge" ©Stefan Richter - stock.adobe.com;
„Klempner arbeiten mit verschiedenstem Material" ©industrieblick - stock.adobe.com;
„Klempner bringt Blechteil an" ©visoot - stock.adobe.com;
„Klempner montieren Dachrinnen" ©Cmon - stock.adobe.com