Klimawissenschaftler / Klimawissenschaftlerin
Ausbildung & Beruf
„Hier stimmt doch etwas nicht“, denkst du und schaust dir dein Modell der lokalen Gewässer noch einmal an. Bereiche färben sich plötzlich blau, die eigentlich kritisch zu betrachten wären. Da dein Programm auf Daten fußt, musst du noch einmal in die Datenbank zurück und findest ein Komma an der falschen Stelle. Schnell richten und das Programm noch einmal starten: Viel besser! Dein Arbeitsschwerpunkt als Klimawissenschaftler liegt auf Ökosystemen.
Berufsbild Klimawissenschaftler / Klimawissenschaftlerin
Was macht ein Klimawissenschaftler (m/w/d)?
Klimawissenschaftler befassen sich mit dem Erdklima: Welche Prozesse sind relevant für das Klima auf unserem Planeten? Wodurch verändern sich Atmosphäre, Landmasse und Ozeane? Welche Wechselwirkungen müssen beachtet werden? Hierbei geht es nicht nur um das Wetter, sondern um umfangreiche Abläufe und Modelle. Solche Klimamodelle sollen das Erdklima möglichst realistisch abbilden und so auch Vorhersagen treffen. Dafür müssen Klimawissenschaftler sich mit Informatik und Mathematik ebenso gut auskennen wie mit Geowissenschaften wie Geologie, Geophysik oder Hydrologie. Es geht darum, natürlich ablaufende Prozesse vom Einfluss des Menschen zu unterscheiden.
Wie sieht der Berufsalltag als Klimawissenschaftler aus?
Als Klimawissenschaftlerin untersuchst du die physikalischen und chemischen Vorgänge auf unserer Erde, die Einfluss auf die Atmosphäre, die Ozeane und Böden haben. Besonders die Eismassen stehen dabei im Fokus der Wissenschaftler. Einige Arbeiten kannst du am Computer erledigen, wenn du Messergebnisse einspeist und deine Klimamodelle verbesserst. In anderen Fällen musst du die Messdaten aber erst erheben und bist vielleicht auf Forschungsschiffen unterwegs, im Observatorium oder sammelst Daten von Satelliten.
Wo arbeiten Klimawissenschaftler?
Wer im Bereich Klimawissenschaften arbeitet, braucht dafür vor allem ein Büro und einen Computer. Oft bist du in Forschungsinstituten oder an Hochschulen tätig. Deine Tätigkeit kann dich aber auch auf Forschungsreisen in entlegene Gebiete führen, um hier Messungen durchzuführen und Daten zu sammeln.
Ausbildung zum Klimawissenschaftler / zur Klimawissenschaftlerin
Wie läuft die Ausbildung zum Klimawissenschaftler ab?
Es gibt nicht nur einen Weg zum Beruf Klimawissenschaftler, sondern zahlreiche Möglichkeiten.
Wenn du Klimawissenschaftlerin werden möchtest, führt kaum ein Weg an einem Studium vorbei. Bachelorstudiengänge sind selten bereits auf die Klimaforschung spezialisiert, sondern erst der Master. Im Bachelor könntest du Meteorologie, Geophysik oder Umweltwissenschaften studieren. Auch mit einem Abschluss in Mathematik, Chemie oder Informatik wirst du zum Master-Studiengang zugelassen.
Deine Ausbildung zum Klimawissenschaftler ist also vor allem theoretisch. Du solltest aber in den Praxisphasen deiner Studiengänge darauf achten, einschlägige Praktika zu machen, um erste Berufserfahrung zu sammeln.
Was lernt man in der Ausbildung zum Klimawissenschaftler (m/w/d)?
Typische Inhalte von Master-Studiengängen mit dem Fokus auf Klimaforschung sind beispielsweise Klima und Landwirtschaft, atmosphärische Chemie, Geomorphologie oder Meteorologie. Du befasst dich zudem mit den globalen Herausforderungen des Klimawandels, mit den Methoden der Klimarekonstruktion oder mit Mikroschadstoffen in unserer Umwelt. Auch die Arbeit mit Modellen und die entsprechenden Berechnungen sind für angehende Klimawissenschaftler wichtig. Häufig wählst du auch Module aus den Bereichen Politik, Geschichte oder Recht, um dich umfassend auf deine spätere Tätigkeit vorzubereiten.
Die Klimawissenschaft hat es dir angetan? Dann informiere dich doch direkt, ob du auch alle Voraussetzungen mitbringst. Wir zeigen dir, mit welchen schulischen und persönlichen Anforderungen du rechnen musst.
- Biologie/Physik
- Informatik
- Mathe
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Durchhaltevermögen und Ausdauer
- Interesse an Berechnungen und Naturwissenschaft
- Umfeld: Büro, Forschungsinstitute, im Freien
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Abwesenheit von zu Hause
Damit du ein Studium aufnehmen kannst, musst du zumeist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife mitbringen. Teilweise kannst du dir auch eine vorangehende Ausbildung und Berufstätigkeit anerkennen lassen, um dich an einer Hochschule zu bewerben.
Ebenso wichtig wie die formellen Voraussetzungen sind deine persönlichen Interessen. Wenn du in die Klimaforschung gehen möchtest, solltest du dich nicht nur für Wetterdaten interessieren oder Naturkatastrophen verhindern wollen, sondern musst gerne theoretisch arbeiten. Natürlich müssen auch Daten gesammelt werden, aber die Arbeit mit Klimamodellen am Computer prägt deinen Arbeitsalltag. Teamfähigkeit ist ebenfalls wichtig, denn oft bestehen Forschungsteams aus interdisziplinären Gruppen von Wissenschaftlern, die gemeinsam ein Ziel erreichen möchten.
Wie viel verdient ein Klimawissenschaftler in der Ausbildung?
Da es sich bei der Ausbildung zum Klimaforscher um Studiengänge handelt, verdienst du in der Regel kein Geld. Du kannst aber Förderprogramme wie BAföG nutzen, um dir dein Studium zu finanzieren. Zudem ist es möglich, dass du im Rahmen deiner Praktika eine Vergütung erhältst.
Die Ausbildung zum Klimawissenschaftler ist ideal für dich geeignet, wenn
- du Freude an Mathematik und Informatik hast
- du dich im Bereich Umwelt- und Klimaschutz engagieren möchtest
- du unterschiedliche Disziplinen in deiner Arbeit vereinen willst
- du gerne eigenständig arbeitest
Ein anderer beruflicher Werdegang passt wahrscheinlich besser zu dir, wenn
- du wenig mit Daten und Modellen anfangen kannst
- du nicht hauptsächlich im Büro arbeiten willst
- du dich mit Englisch als Arbeitssprache schwertust
- du dir einen klaren Weg in den Beruf wünschst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Super, du hast dir deinen Traum erfüllt und bist Klimawissenschaftler! Aber das reicht dir noch nicht? Dann informiere dich doch über die möglichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Was hier möglich ist und wie deine Zukunftsaussichten generell sind, zeigen wir dir im Folgenden.
Wenn du eine Arbeit als Klimawissenschaftler gefunden hast, wirst du dich vermutlich auf einen bestimmten Bereich fokussieren. Dieser kann aus deiner ersten Studienrichtung kommen, sich aber auch aus der Projektarbeit ergeben. Hier solltest du dich dann regelmäßig fortbilden und an Tagungen und Konferenzen teilnehmen, um immer auf dem neusten wissenschaftlichen Stand zu bleiben.
Wir Menschen greifen stark in unsere Umwelt ein und sind uns der Folgen meist nicht bewusst. Als Klimawissenschaftler befasst du dich mit genau diesen Fragen und versuchst, Ideen zu entwickeln, damit wir uns möglichst wenig schädlich auf das Klima auswirken. Dabei helfen auch Modelle, die das Klima vor vielen Millionen Jahren abbilden. Grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass sich dieser noch recht neue Forschungsbereich in den kommenden Jahren weiter dynamisch entwickelt. Im Bereich Nachhaltigkeit bist du jedoch ganz oben mit dabei!
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Bildnachweis:
„Klimawissenschaftler bei der Arbeit“ ©pressmaster - stock.adobe.com
„Klimawissenschaftler entnehmen Proben“ ©VR Studio - stock.adobe.com