In der Restaurantküche ist es eng, laut, heiß… und schon wieder ein neuer Bon! Die Ansage kommt schnell, du hörst aufmerksam zu: „Neu Tisch 7. Im ersten Suppe und Salat, im zweiten einmal Schnitzel, einmal Fisch, im dritten Obstsalat.“ Sofort ordnest du in deinem Kopf die unterschiedlichen Bestandteile des Menüs den Arbeitsschritten zu: Du bist heute für die Beilagen zuständig. Und los geht’s!
Berufsbild Koch / Köchin
Was macht ein Koch (m/w/d)?
Als Koch und Köchin stellst du Speisen her. Dazu gehört nicht nur die Arbeit am Herd selbst, sondern auch vorbereitende Tätigkeiten wie die Menüplanung oder der Einkauf neuer Ware. In einigen Küchen wird ausschließlich frisch gekocht, in anderen kommen Convenience-Produkte zum Einsatz. Große Betriebe arbeiten oft mit unterschiedlichen Stationen, in einem kleinen Restaurant kannst du gleichzeitig für Fleisch, Beilagen und Soßen verantwortlich sein.
Nur einen kleinen Teil deiner Arbeitszeit kochst du tatsächlich. Den Rest der Zeit über bereitest du Dinge vor oder nach. Denn auch Ordnung und Sauberkeit sind ein fester Bestandteil deiner Arbeit als Koch.
Wie sieht der Berufsalltag als Koch aus?
Als Koch kommst du nicht erst dann ins Restaurant, wenn die Gäste eintreffen. Schon lange vorher musst du dich möglicherweise um den Einkauf kümmern, definitiv aber um die Vorbereitung der Speisen: Gemüse schneiden, Fisch filetieren und Fleisch zerlegen. Außerdem müssen Brühen und Soßen angesetzt werden.
Wenn das Restaurant öffnet und die Gäste kommen, kann es dann schnell stressig werden. In der Küche kommen Bons an und die Köche bereiten die bestellten Speisen zu. Sind die Teller angerichtet, kommt auf Zuruf das Servicepersonal, um zu servieren.
Nach dem Kochen musst du spülen und aufräumen, damit dein Arbeitsplatz wieder bereit für die nächste Bestellung ist.
Die Abende können lang sein, aber nicht alle Köche arbeiten im Abendgeschäft. Gerade in Kantinen oder Altenheimen wirst du als Koch bzw. als Köchin auch tagsüber eingesetzt und hast annähernd einen „normalen” Arbeitstag.
Wo arbeiten Köche?
Als Koch bzw. als Köchin arbeitest du nicht unbedingt nur in Restaurants, sondern kannst auch in Hotels, Pensionen oder Kantinen in der Küche stehen. Auch Cafés, Cateringunternehmen oder Krankenhäuser und Pflegeheime stellen Köche ein. Einige Köche und Köchinnen arbeiten in Fabriken, andere sogar auf Kreuzfahrtschiffen.
Köche haben die Auswahl aus ganz unterschiedlichen Arbeitsplätzen und können sich auch mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Koch wirst, was man als Köchin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 27.09.2023
Ausbildung zum Koch / zur Köchin
Wie werde ich Koch bzw. Köchin?
Wenn du Koch werden möchtest, ist der typische Weg in den Beruf eine duale Ausbildung. Folgende Schulfächer und Stärken sind hilfreich und auf diese Arbeitsbedingungen kannst du dich einstellen:
- Mathe
- Englisch
- Deutsch
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Durchhaltevermögen
- Umfeld: Gastronomie
- Sonn- und Feiertagsarbeit
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Koch kannst du mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Ausbildungsbetriebe erwarten aber einen Hauptschulabschluss oder sogar die Mittlere Reife.
Was lernt man in der Ausbildung zum Koch (m/w/d)?
In deiner Ausbildung zum Koch lernst du parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule wie du mit Gästen umgehst, Waren richtig lagerst oder Menüs und Büfetts planst. Neben der Praxis gehört auch viel Theorie dazu, beispielsweise Kalkulation oder auch Werbung. Wichtige Inhalte sind daneben Nachhaltigkeit und Hygiene.
Weitere Inhalte deiner Koch-Ausbildung haben wir im AZUBIYO-Ausbildungslexikon zusammengefasst:
- A wie À la Carte-Geschäft: Molekularküche oder Hausmannskost? Du erstellst die Speisekarte und bestimmst, welche Gerichte bei den Gästen auf den Teller kommen.
- E wie Esskultur: Ob Haute cuisine oder gut-bürgerlicher Landgasthof: Je nach Betrieb gelten verschiedene Standards und Umgangsformen, als Koch betreust du daher die unterschiedlichsten Gäste.
- P wie Präsentationsformen: Das Auge isst mit! Daher lernst du nicht nur die Zubereitung der Speisen, sondern auch das Anrichten und das fachgerechte Präsentieren deiner Kreationen.
Rechtliche Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Köche.
Wie läuft die Kochausbildung ab?
3 Jahre dauert die Ausbildung üblicherweise. Deine Ausbildung zum Koch ist in der Regel dual aufgebaut, das heißt, du bist im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Koch und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig. Die Ausbildung zum Koch kann allerdings auch schulisch sein, das heißt, du lernst hauptsächlich an einer Berufsfachschule oder ähnlichen Bildungseinrichtung und hast Praxisphasen im Betrieb.
Im vierten Ausbildungshalbjahr wartet der erste Teil der Abschlussprüfung auf dich, den zweiten Teil der Abschlussprüfung absolvierst du am Ende der Berufsausbildung. Im praktischen Teil der Abschlussprüfung bereitest du unter anderem ein 3-gängiges Menü für 6 Personen zu, präsentierst es und führst ein gastorientiertes Gespräch. Auch stellst du dabei unter Beweis, dass du nachhaltig, sicher sowie hygienisch vorgehen kannst. Nach Bestehen der Abschlussprüfung bist du staatlich anerkannter Koch.
Wie viel verdient ein Koch in der Ausbildung?
Sofern du keine schulische Ausbildung machst, verdienst du ab deinem ersten Ausbildungstag auch Geld. Die Ausbildungsvergütung als Koch steigt mit jedem Lehrjahr an und ist in der Höhe nicht festgelegt. Einige Unternehmen sind tariflich gebunden, bei anderen gibt es keine festen Richtlinien für das Ausbildungsgehalt als Koch.
Du kannst im Durchschnitt mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 945 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.055 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.166 Euro
Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Koch bzw. Köchin erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.
Für die Ausbildung brauchst du vor allem Leidenschaft für Essen, für Geschmäcker und für Gäste. Doch darüber hinaus gibt es auch andere Voraussetzungen und Fähigkeiten bei der Arbeit als Koch. Im Folgenden kannst du checken, ob die Ausbildung zum Koch zu dir passt oder eher nicht.
Du bist geeignet für die Koch-Ausbildung, wenn
- du Anweisungen präzise umsetzen kannst
- dir Hygiene wichtig ist
- du auch unter Stress den Fokus nicht verlierst
- du gut und gerne kommunizierst
Du bist eher weniger als Koch geeignet, wenn
- du gern regelmäßige Arbeitszeiten und am Wochenende frei hast
- du ungern rechnest
- du lieber allein als im Team arbeitest
- dein Geruchs- und Geschmackssinn eingeschränkt sind
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Gastronomie & Hotel kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Über die Ausbildung hinausgehende Kompetenzen kannst du bereits während der Ausbildung erwerben. Als Koch bzw. Köchin hast du die Möglichkeit, die Zusatzqualifikation „Vertiefung für vegetarische und vegane Küche“ zu wählen. Dies öffnet dir einen guten Berufseinstieg in die immer anspruchsvoller werdende Gastronomie.
Hast du die Ausbildung zum Koch dann abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise spezielle Ernährungsformen und dazu passende Speisenzubereitung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Küchenmeister oder Gastronom. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Typische Studienberufe für ausgebildete Köche sind:
- Ernährungswissenschaft
- Lebensmitteltechnologie
- Hotel- und Tourismusmanagement
Gute Köche sind gefragt. Tatsächlich können viele offene Stellen nicht besetzt werden, weil es an qualifiziertem Personal mangelt. Das liegt auch daran, dass der Job stressig ist und die Arbeitszeiten nicht immer familienfreundlich. Doch wer als Koch und Gastgeber seine Leidenschaft zum Beruf macht, hat hier hervorragende Zukunftsaussichten. Und gerade große Betriebe arbeiten selbst daran, den Beruf attraktiver zu machen und Personal langfristig zu binden.
Doch auch das Berufsbild selbst ist im Wandel, denn wie wir uns ernähren, ändert sich auch. In immer mehr Betrieben wird darum Nachhaltigkeit groß geschrieben: Hier werden regionale Produkte verarbeitet oder statt nur feinsten Rinderfilets alle Teile vom Rind verwendet.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Köchin schneidet Gemüse in Küche" ©Monkey Business - stock.adobe.com, Koch steht am Herd mit Pfannen ©Friends Stock - stock.adobe.com, Koch an der Spüle ©Lucky Dragon - stock.adobe.com, Köchin bereitet Soße zu ©BERNARD BODO - stock.adobe.com, Koch richtet Vorspeise an ©Christophe Fouquin - stock.adobe.com, Küchenchef erklärt Koch das Menü ©lev dolgachov - stock.adobe.com, Koch bereitet verschiedene Vorspeisen zu ©Alexei_Zatevakhin - stock.adobe.com