Kommissionierer / Kommissioniererin
Ausbildung & Beruf
Du bist ein wahres Organisationstalent und der Bereich Lagerlogistik fasziniert dich? Außerdem arbeitest du sorgfältig und verfügst über eine gute körperliche Fitness? Dann solltest du dir den Beruf Kommissionierer genauer ansehen. Alles, was zu diesem Beruf wissen musst, erfährst du jetzt hier.
Berufsbild Kommissionierer / Kommissioniererin
Was macht ein Kommissionierer (m/w/d)?
Als Kommissionierer bzw. Kommissioniererin übernimmst du verschiedene Aufgaben im Lager. Dazu gehört beispielsweise das Entnehmen von Waren und das Zusammenstellen zu einer Warensendung entsprechend der Auftragsvorgabe. Dabei suchst du die Waren im Lager entsprechend des Lagerplatzes und der vorgegebenen Anzahl zusammen. Diese Angaben und die Lieferadresse erhältst du als Kommissionierer über ein sogenanntes Kommissionierungssystem, das ganz oder teilweise elektronisch arbeitet.
Nach dem Zusammenstellen gehört zu den Kommissionierer Aufgaben der Transport der Güter zur Ausgabestelle. Hierfür stehen dir Gabelstapler, Hubwagen und andere Gerätschaften zur Verfügung. Auch das Überprüfen der Waren gehört zu den Kommissionierer Aufgaben. Dadurch stellst du sicher, dass die Waren vollständig und unversehrt beim Kunden ankommen. Zusätzlich kann das Be- und Entladen von LKWs zu deinen Aufgaben als Kommissionierer gehören. Was eine Kommissioniererin macht, ist daher vielfältig und bietet einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.
Viele Supermärkte bieten heutzutage einen Lieferservice für Lebensmittel oder das Abholen der fertiggepackten Bestellung an. Die Bestellung gibt der Kunde bequem über das Internet auf und wählt die Produkte direkt auf der Supermarkt-Website aus. Nach dem Absenden der Bestellung beginnt die Kommissionierung mit den Aufgaben.
Das bedeutet, dass du als Kommissionierer die online getätigten Bestellungen der Kunden zusammensuchst. Das erledigst du im Lager anhand einer Liste. Das können frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Backwaren oder Getränke sein. Eben alles, was du in einem Supermarkt kaufen kannst. Die jeweiligen Waren scannst du mit deinem Scanner, sobald du sie aus dem Lagerplatz entnimmst. Damit du nicht lange suchen musst, erhältst du den entsprechenden Lagerplatz mit dem Auftrag. Für das Zusammensuchen steht dir beispielsweise ein Wagen zur Verfügung, auf dem du die bestellten Waren packst.
Wo arbeitet ein Kommissionierer?
Die Kommissionierung und deren Aufgaben benötigt nahezu jeder Wirtschaftsbereich. Nicht nur im Supermarkt stellst du als Kommissionierer bzw. Kommissioniererin Waren zusammen. Auch in anderen Unternehmen mit Lagerwirtschaft kannst du als Kommissionierer arbeiten. Dazu gehören beispielsweise Onlineshops, Versandhandel, Pharmakonzerne, Baumärkte und der Güterverkehr.
Ausbildung zum Kommissionierer / zur Kommissioniererin
Wie wird man Kommissionierer?
Kommissionierer wirst du nicht über einen klassischen Ausbildungsberuf. Viele Unternehmen setzen keine Ausbildung für den Beruf voraus. Wichtig ist, dass du gewissenhaft und sorgfältig arbeitest. Die Abläufe musst du einhalten, damit der gesamte Prozess reibungslos läuft. Wenn du über erste Erfahrungen im Lager verfügst, bringt das bei deiner Bewerbung Vorteile. Ein Muss ist das nicht immer. Weitere Pluspunkte sammelst du, wenn du über einen Staplerschein verfügst.
In einigen Fällen setzen Unternehmen eigene Voraussetzungen für den Beruf voraus. Dies ist beispielsweise eine vorherige Ausbildung im Bereich Lagerlogistik. Dadurch stellt das Unternehmen sicher, dass du dich mit den Lagersystemen und dem Ablauf im Lager auskennst. Möchtest du die Kommissionierer Aufgaben übernehmen, sehen Unternehmen gerne eine Fachlagerist Ausbildung. Auch die Ausbildung Fachkraft für Lagerlogistik dient als Grundlage für den Beruf als Kommissionierer.
Möchtest du Kommissioniererin werden, musst du vorab nicht extra eine Ausbildung absolvieren. Hilfreicher ist es, wenn du erste Erfahrungen über einen Nebenjob oder ein Praktikum im Lager sammelst. Dadurch steigerst du deine Chancen bei der Bewerbung.
Welche Fähigkeiten sind hilfreich als Kommissionierer?
Für die Kommissionierer Aufgaben benötigst du Sorgfalt und Konzentration. Beim Zusammenstellen der Waren darf dir kein Fehler passieren. Deshalb musst du jederzeit aufmerksam sein, damit du keine falschen oder fehlerhaften Waren nimmst. Natürlich darfst du kein Produkt beim Zusammenstellen vergessen, damit die Bestellung vollständig ist. Ansonsten entstehen deinem Arbeitgeber unnötige Kosten.
Allzu häufig dürfen Fehler in diesem Beruf deshalb nicht passieren. Fällt dem Kunden dein Fehler auf, kommt die gesamte Bestellung zurück oder der Kunde fordert eine Nachlieferung.
In deinem Arbeitsalltag als Kommissionierer bzw. Kommissioniererin legst du beim Einsammeln der Ware viele Schritte zurück. Daher ist es vorteilhaft, wenn du über eine entsprechende Fitness verfügst und dir das Gehen nicht schwerfällt.
Wie viel verdient man als Kommissionierer in der Ausbildung?
Um Kommissionierer bzw. Kommissioniererin zu werden, musst du nicht zwingend eine Ausbildung absolvieren. Hilfreich kann es aber sein, die Ausbildung zum Fachlageristen oder zur Fachkraft für Lagerlogistik voranzustellen.
In der Ausbildung zum Fachlageristen kannst du beispielsweise durchschnittlich mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 968 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.047 Euro
Du möchtest mehr über das Gehalt als Kommissionierer erfahren? Dann schau gerne auf unsere Gehaltsseite.
Der Beruf Kommissionierer bzw. Kommissioniererin ist eine gute Wahl für dich, wenn
- du körperlich fit bist und kein Problem mit dem Tragen von schweren Gegenständen hast
- dich unregelmäßige Arbeitszeiten nicht stören
- dich die Arbeit in Lagerhallen, Werkstätten und Produktionshallen interessiert
- du gerne mit technischen Geräten oder Anlagen arbeiten möchtest
Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn
- dich Schichtarbeit stört
- du ungern unter Lärm und künstlicher Beleuchtung arbeiten möchtest
- du dir ein Beruf im Büro wünschst
- du lieber alleine arbeitest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Lagerwirtschaft, Lagermanagement, Transportlogistik oder Gefahrguttransport oder Ladungssicherung kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Passend ist hier beispielsweise die Weiterbildung zum Fachwirt - Logistiksysteme/Materialwirtschaft. Möglich ist auch eine Meisterweiterbildung zum Logistikmeister.
Passende Studiengänge sind:
- Logistik
- Supply-Chain-Management
- Betriebswirtschaftslehre (BWL)
Als Kommissionierer bzw. Kommissioniererin hast du die Möglichkeit, Nachhaltigkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. In der Transport- und Logistikbranche versucht man bereits, den Umgang mit Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen im Sinne einer ganzheitlichen Klimastrategie zu optimieren.
Ziel ist es beispielsweise, Lagergebäude nachhaltiger zu bewirtschaften, auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Bahn und Binnenschiff zu setzen sowie auf alternative Antriebe und Kraftstoffe umzusteigen. Für Fachkräfte in der Logistikbranche und auch Kommissionierer ist es nicht nur in dieser Hinsicht wichtig, Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft mitzubringen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Kommissionierer in Lagerhalle" © Stock Rocket - stock.adobe.com; „Lieferungen zusammenstellen" ©Juergen Philipps - stock.adobe.com; „Kommissionierlisten auslesen" ©WavebreakmediaMicro - Fotolia; „Arbeit mit branchenspezifischen Systemen" ©PANUWAT - stock.adobe.com; „Lieferungen entgegennehmen" ©Dmitry Kalinovsky - shutterstock.com; „Arbeit in Lagerhallen" ©lev dolgachov - stock.adobe.com; „Gabelstapler" © Space-kraft / Fotolia; „Junge Frau in Lagerhalle" © DUSAN PETKOVIC - stock.adobe.com