Auf den heutigen Arbeitstag freust du dich besonders und bist schon vor deinem Wecker wach, denn heute stellst du ein großes Projekt fertig. Dein Arbeitsweg führt dich über das Wasser, wo die meisten deiner Projekte landen: Schiffe. Heute erledigst du die letzten Feinheiten, sodass das neue Fährschiff bald die Jungfernfahrt bestreiten kann. Damit das möglich ist, kümmerst du dich heute um Dichtungen und die eine oder andere Schweißnaht. Das Schiff kennst du in- und auswendig, du arbeitest schließlich seit über einem Jahr daran mit.
Berufsbild Konstruktionsmechaniker / Konstruktionsmechanikerin
Was macht ein Konstruktionsmechaniker (m/w/d)?
Als Konstruktionsmechaniker schaffst du Großes und fertigst Metallbaukonstruktionen jeglicher Art. Das können Aufzüge, Flughafenabfertigungshallen, Schiffe, Kräne, Bohrinseln oder Fußgängerbrücken sein. Zuerst bereitest du die Einzelteile der Bauten vor, damit du diese auf der Baustelle montieren kannst. Hierfür nutzt du Brennschneider, Laser und CNC-Maschinen. Denn die Bauteile müssen millimetergenau passen. Bleche biegst und kantest du, bringst Bohrungen an und fügst die Bauteile anschließend zusammen. Dies erledigst du unter anderem mit Schweißgeräten und verschweißt die Teile miteinander.
Neben der Fertigung neuer Konstruktionen gehört auch die Wartung und Instandsetzung ebendieser zu deinen Aufgaben. Du inspizierst die unterschiedlichen Anlagen oder Einrichtungen. Dafür gehst du nach einem sogenannten Inspektions- und Wartungsplan vor, den du häufig selbst erstellst. Du prüfst die Verbindungen, die Funktionen und schaust, ob durchgerostete Stellen vorhanden sind. Diese und die Verschleißteile tauschst du bei Bedarf aus.
Wie sieht der Berufsalltag als Konstruktionsmechaniker aus?
Wie genau dein Berufsalltag als Konstruktionsmechaniker aussieht, hängt von deinem Spezialgebiet ab. Beispielsweise kannst du die Bereiche Schiffsbau, Schweißtechnik oder Feinblechbau vertiefen. Auch dein Arbeitsort hat einen Einfluss auf deinen Alltag im Beruf. Dein Einsatz ist auf kleinen oder großen Baustellen, in Werk- und Produktionshallen oder im Freien möglich. Sicher kannst du dir sein, dass die Arbeit körperlich fordernd ist. Mit guter körperlicher Fitness erleichterst du dir den Arbeitsalltag erheblich.
Im Schiffsbau könnte eine deiner Aufgaben beispielsweise die Anfertigung eines feuerfesten Aufzugs sein. Hierfür stehen dir technische Zeichnungen zur Verfügung, die du auswertest und alle Maße entnimmst. Mit den Zeichnungen und den Maßen erstellst du den Bedarf der Materialien. Auch die Schritte der Fertigung planst du bis in das kleinste Detail.
Anschließend beginnst du mit den einzelnen Fertigungsschritten und setzt dafür die verschiedenen Werkzeuge und Fertigungsverfahren ein. Das können Stahlschneidemaschinen und andere Anlagen sein, mit denen du unter anderem Bleche zuschneidest und mithilfe der Stanzmaschine die Löcher in die Bleche stanzt.
Zum Schluss fügst du die Einzelteile zusammen, sodass eine fertige Aufzugskabine entsteht.
Wo arbeitet man als Konstruktionsmechaniker?
Als Konstruktionsmechaniker arbeitest du vorrangig in Unternehmen, die auf den Stahl- und Metallbau spezialisierst sind. Auch Unternehmen für den Maschinenbau und des Schiff-, Fahrzeug- oder Schienenfahrzeugbaus stehen dir in diesem Beruf offen.
Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker / zur Konstruktionsmechanikerin
Wie läuft die Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker ab?
Du findest diesen Beruf spannend und interessant? Dann fragst du dich bestimmt: Wie kann ich Konstruktionsmechaniker werden? In deiner Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bzw. zur Konstruktionsmechanikerin bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Die praktische Seite des Berufsbildes lernst du im Betrieb kennen, indem du konkrete Aufgaben übernimmst. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker lernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Deine Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen. Teil I der Abschlussprüfung wird vor Ende des 2. Ausbildungsjahres abgelegt. Teil II der Abschlussprüfung folgt am Ende deiner Ausbildung und besteht aus mehreren Prüfungsbereichen. Nach Bestehen deiner Abschlussprüfung darfst du dich staatlich anerkannter Konstruktionsmechaniker nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker?
Während deiner Ausbildung im Betrieb erlernst du als Konstruktionsmechaniker bzw. Konstruktionsmechanikerin die praktische Seite des Berufs. Dazu gehören die unterschiedlichen Fertigungsverfahren und Anlagen, mit denen du die Einzelteile fertigst. Auch die genauen Arbeitsabläufe lernst du im Betrieb kennen und führst einzelne Schritte eigenständig aus.
Die Berufsschule vermittelt dir das theoretische Wissen für den Beruf. Hierfür stehen Mathematik, Physik, Technik und die Betriebstechnik auf deinem Lehrplan. Du erlernst das Theoriewissen über die Maschinen und wie du technische Zeichnungen auswertest. Dadurch weißt du, welches Verfahren du für welche Materialien wählst.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
Konstruktionsmechanikerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die Mehrheit der Azubis startet mit einem Realschulabschluss in die Ausbildung, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Hauptschulabschluss und ein kleinerer Teil beginnt die Ausbildung mit (Fach-)Abitur oder ohne Abschluss.
- Mathe
- Werken/Technik
- Physik
- Selbstorganisation
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Schichtarbeit
- Mehrwöchige Dienstreisen
Gute Noten und Kenntnisse in Werken/Technik zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir beim Umgang mit Fräs-, Bohr- und Schneidemaschinen. Auch gute Kenntnisse in Mathe und Physik können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise bei der Berechnung von Flächen und Winkeln an Metallkonstruktionen. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker mitbringst. Neben einer guten Selbstorganisation ist in diesem Beruf vor allem eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise von Vorteil, zum Beispiel beim Präzisionsschneiden von Blechen. Zudem solltest du über Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein verfügen, z.B. beim Einfügen von großen und schweren Bauteilen aus Metall.
Konstruktionsmechaniker ist ein handwerklicher Beruf. Überwiegend arbeiten Konstruktionsmechaniker in Werkstätten und zum Teil auch im Schichtbetrieb. Bei längeren Montageeinsätzen fallen mehrwöchige Dienstreisen an.
Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem kleinen Unternehmen hast du in der Regel feste Arbeitszeiten und kannst auch auf Baustellen unterwegs sein und arbeitest im Freien. Bei der Arbeit in Werk- und Produktionshallen ist das Tragen von Schutzkleidung Pflicht. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient ein Konstruktionsmechaniker in der Ausbildung?
Als Konstruktionsmechaniker bzw. Konstruktionsmechanikerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.007 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.074 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.154 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 1.222 Euro
Du möchtest gerne mehr über das Konstruktionsmechaniker Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.
Du bist gut geeignet für den Beruf, wenn du
- ein technisches Verständnis besitzt
- logisch denken kannst
- handwerkliche Fähigkeiten besitzt
- sehr sorgfältig und genau arbeitest
Du bist eher weniger geeignet, wenn du
- ein Problem mit Lärm hast
- du körperlich nicht fit bist
- nicht rechnen möchtest
- keine Augen-Hand-Koordination besitzt
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Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Industriemeister für Metall oder zum Techniker für Metallbautechnik oder Maschinentechnik. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Konstruktionstechnik, Maschinenbau oder Bauingenieurwesen.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Schlosserei, Stahl- und Metallbau, Blechbe- und -verarbeitung, Schweißtechnik oder CNC -Technik kennenzulernen.
Aufstiegsfortbildungen helfen dir dabei, Karriere zu machen und beruflich voranzukommen. Passend sind als Konstruktionsmechaniker unter anderem die Weiterbildungen zum Industriemeister - Metall, zum Techniker - Metallbautechnik oder zum Schweißer.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Konstruktionstechnik
- Maschinenbau
- Schiffbau, Meerestechnik
Nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen sind im Bereich Metallbau wichtig. Dabei bietet Stahl durch seine Eigenschaften (Festigkeit bei geringem Konstruktionsgewicht) eine langfristige Lösung. Durch die Wiederverwertung von eingesammeltem Baustahl unterstützen Unternehmen die Nachhaltigkeit und schonen die Ressourcen. In diesem Beruf baust du nicht nur große Gebäude, sondern auch deine eigene Zukunft auf. Der Bedarf an neuen Konstruktionen und die Anzahl an Projekten steigt stetig. Durch die Ausbildungsinhalte sicherst du dir einen Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Mechaniker mit Schweißerhelm" © maxhalanski / Fotolia; „Konstruktionsmechaniker besprechen Arbeitsablauf" ©Kzenon - stock.adobe.com; „Konstruktionsmechaniker beim Schweißen" ©auremar - stock.adobe.com; „Konstruktionsmechanikerin bei Kontrolle" ©SUBIN PUMSOM - stock.adobe.com; „Arbeit mit Maschinen" ©Zoran Zeremski - stock.adobe.com; „Arbeit in einer Werkhalle" ©Kzenon - stock.adobe.com