Kraftwerker / Kraftwerkerin
Ausbildung & Beruf
So, los geht dein Kontrollgang. Dabei wirst du die verschiedensten Kraftwerksanlagen überprüfen. Schließlich bist du als Kraftwerker der Experte für die Überwachung und Instandhaltung des Kraftwerks. Kommt es zu Störungen, ist es aber auch deine Aufgabe, diese zu lokalisieren, zu analysieren und bei Bedarf auch kleinere Reparaturen vorzunehmen.
Berufsbild Kraftwerker / Kraftwerkerin
Was macht ein Kraftwerker (m/w/d)?
Als Kraftwerker ist es deine Hauptaufgabe, Kraftwerke zu fahren. Aber was heißt das genau? Du kümmerst dich um die Bedienung und Überwachung von den verschiedensten Anlagen eines Kraftwerks. Daneben fällt auch Wartung und Reparatur in deinen Tätigkeitsbereich. In Kontrollgängen durch die Kraftwerksanlagen führst du Routine-Checks durch oder kontrollierst die Betriebsbereitschaft der Anlage. Du analysierst Störungen und führst auch kleinere Reparaturen durch.
Auch die Versorgung und Überwachung von Nebenanlagen gehört zum Job als Kraftwerkerin dazu. Du stellst unter anderem sicher, dass die Kühlwasser- und Luftversorgung rund läuft oder überwachst das Brennstofflager. Als Kraftwerker kümmerst du dich außerdem um den Arbeitsschutz oder den Umweltschutz.
Wie sieht der Berufsalltag als Kraftwerker aus?
Als Kraftwerker gehört Überwachung und Wartung zu deinem Arbeitsalltag. Wichtig ist daher, dass du während der Arbeit stets konzentriert und wachsam bist. Zusätzlich dazu beachtest du auch immer wichtige Sicherheitsregeln. Kümmerst du dich um die Reparatur von Anlagen, ist darüber hinaus körperliche Fitness das A und O. Die einzubauenden Ersatzteile sind oftmals schwer.
Zu deinen Arbeitsgegenständen gehören natürlich die verschiedensten Anlagen – dabei kann es sich um Dampfturbinen, Luft- und Kühlwasseranlagen, Notaggregate, Druck- und Rohrleitungen oder Messsonden handeln. Zudem verwendest du auch Normwerttabellen, Prüfprotokolle oder Betriebsanleitungen.
Für Kraftwerker kann auch Schichtdienst sowie Rufbereitschaft zum Job dazu gehören. Bei Problemen bist du dann auch nachts oder am Wochenende schnell gefragt.
Wo arbeiten Kraftwerker?
Als Kraftwerker warten Jobs vor allem im Bereich der Energieversorgung. Arbeiten kannst du unter anderem bei Kohle-, Wasser oder Biomassewerken, aber auch bei Elektrizitätswerken.
Während deines Arbeitstags befindest du dich vor allem auf Leitständen in Werk- oder Maschinenhallen.
Ausbildung zum Kraftwerker / zur Kraftwerkerin
Wie läuft die Ausbildung zum Kraftwerker ab?
Kraftwerker wirst du nicht über die klassische duale Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Vielmehr steht dir hier eine Weiterbildung an, die je nach Anbieter in Zeit und Inhalten variieren kann. Dabei befindest du dich meist an Kraftwerksschulen oder ähnlichen Bildungseinrichtungen. Der Unterricht findet dann in Schulungsräumen statt.
Beachte: Für die Zulassung zur Prüfung ist die Weiterbildung nicht verpflichtend. Hast du dann den Prüfungsteil Kraftwerkstechnologie und den Prüfungsteil Kraftwerksbetrieb erfolgreich hinter dich gebracht, kannst du dich offiziell geprüfte Kraftwerkerin oder geprüfter Kraftwerker nennen.
Um für die Weiterbildung als Kraftwerkerin zugelassen zu werden, brauchst du eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metall-, Elektro- oder Chemieproduktionsberuf. Zur Auswahl stehen dir hier zum Beispiel:
Was lernt man in der Ausbildung zum Kraftwerker (m/w/d)?
Während der Weiterbildung zur Kraftwerkerin wirst du Expertin in den Bereichen Kraftwerkstechnologie und Kraftwerksbetrieb. Du setzt dich näher mit Turbinen, elektrischen Anlagen und Hilfs- und Nebenanlagen auseinander. Damit du dich um betriebliche Aufgaben und Problemfälle kümmern kannst, lernst du auch mehr über den Aufbau und Betrieb von Kraftwerken oder wie Kraftwerksbereiche wie Dampferzeuger, Turbosatz oder elektrotechnische Anlagen und Leittechnik funktionieren.
Der Beruf Kraftwerker hört sich gut für dich an? Dann informiere dich doch im Folgenden direkt mal über die Anforderungen, die du in diesem Beruf erfüllen musst.
- Physik
- Mathe
- Chemie
- Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Körperliche Fitness
- Umfeld: Leitständen in Werk- oder Maschinenhallen
- Körperliche Arbeit
- Arbeit in Schicht- oder Bereitschaftsdienst
Möchtest du die Weiterbildung zum Kraftwerker absolvieren, solltest du bereits eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metall- oder Elektroberuf oder in einem der chemischen Produktionsberufe mitbringen. Darüber hinaus brauchst du auch bereits Praxis im Fahrbetrieb und in der Instandhaltung eines Kraftwerks. Für den Prüfungsteil Kraftwerkstechnologie musst du bereits mindestens vierjährige Berufspraxis im Fahrbetrieb vorweisen können. Um die Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren, helfen dir gute Kenntnisse im Bereich Physik und Mathe.
Für die Ausübung des Berufs solltest du zusätzlich auch die passenden Stärken und Eigenschaften mitbringen. Allen voran spielen hier Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt sowie Selbstständigkeit eine große Rolle. Wichtig ist zusätzlich, dass du körperlich fit bist und du gut sehen kannst. Zusätzlich wird von dir die Bereitschaft, auch nachts oder am Wochenende zu arbeiten, erwartet.
Wie viel verdient eine Kraftwerkerin in der Ausbildung?
Geprüfter Kraftwerker wirst du über eine Weiterbildung. Während des theoretischen Teils erhältst du dann kein Gehalt. Der berufspraktische Teil dagegen findet in einem Betrieb statt und wird in der Regel bezahlt. Weiterbildungen sind oftmals auch mit Kosten verbunden. Du zahlst etwa für Lehrgänge sowie die Prüfungen.
Die Ausbildung zum Kraftwerker könnte eine Top-Option für dich sein, wenn
- du dich für Physik und Mathe interessierst
- du gerne Verantwortung übernimmst
- sorgfältig zu arbeiten für dich ein Leichtes ist
- du körperlich fit bist
Wahrscheinlich passt ein anderer Beruf besser zu dir, wenn
- dir Berechnungen keinen Spaß macht
- du ungern am Wochenende, nachts oder im Bereitschaftsdienst arbeiten möchtest
- du große Angst vor Unfällen hast
- die Arbeit mit technischen Geräten und Anlagen nichts für dich ist
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Du hast die Prüfung zum Kraftwerker erfolgreich abgelegt, aber willst noch mehr? Dann wirf doch mal einen Blick auf die folgende 3 Formen der Weiterbildung:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Anpassungsweiterbildungen helfen dir dabei, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Als Kraftwerker kannst du dich mit aktuellen Entwicklungen in Bereichen wie Anlagen- und Kraftwerkstechnik, Wartung und Instandhaltung oder Anlagensicherheit und Störfallvorsorge vertraut machen.
Möchtest du dagegen deine Karriere ankurbeln, eignet sich der Weg über eine Aufstiegsweiterbildung. Hier kommen als Kraftwerkerin vor allem Studiengänge infrage.
Entscheidest du dich für das Studium, sind vor allem folgende Studiengänge sinnvoll:
- Energietechnik
- Verfahrenstechnik
- Versorgungstechnik
- Erneuerbare Energien
Im Berufsalltag als Kraftwerker hast du die Möglichkeit, die verschiedensten neuen Systeme und Verfahren einzusetzen – denn dank der Digitalisierung kommt es immer wieder zu Technologien. Digitale Dokumentenmanagementsysteme kannst du etwa zur Verwaltung von Tabellen und Prüfprotokollen nutzen, Smart Metering dagegen hilft dir dabei, Daten von intelligenten Messsystemen zu überwachen und wenn nötig eingreifen zu können.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Kraftwerker arbeiten in Kraftwerken“ ©Sved Oliver - stock.adobe.com
„Kraftwerkerin überwacht Anlagen“ ©SundGo - stock.adobe.com
„Kraftwerker befinden sich meist am Leitstand“ ©PozitivStudija - stock.adobe.com
„Kraftwerker besprechen Messwerte“ ©reewungjunerr - stock.adobe.com