Küster / Küsterin
Ausbildung & Beruf
Es ist Sonntag und in Kürze beginnt der Gottesdienst. Das geht aber nur, wenn im Kirchenraum alles dafür vorbereitet ist: Der Boden muss gefegt sein, der Blumenschmuck gehört auf den Altar und die heutigen Bibelstellen und Lieder werden ausgehängt und später per Beamer an die Wand geworfen. All das bereitest du als Küster vor, damit der Gottesdienst reibungslos ablaufen kann. Für dich ist diese stille Zeit in der Kirche eine ganz besondere, denn schon bald wird es hier voll.
Berufsbild Küster / Küsterin
Was macht ein Küster (m/w/d)?
Wer als Küster arbeitet, ist eine Art Kirchenwächter und arbeitet im Gemeindedienst. Hier geht es vor allem um praktische Aufgaben rund um die Vorbereitung von Gottesdiensten oder die Herrichtung von Räumen.
Als Küster bist du in der Kirche Ansprechpartner für die Gläubigen, vermittelst den Kontakt zu Seelsorgern oder schließt am Ende des Tages die große Tür zu.
In großen Städten übernehmen Küster meist den Kontakt mit Besuchern oder Gläubigen, in kleineren Ortschaften kann auch das Ausheben von Gräbern zu ihren Aufgaben gehören. Küster übernehmen also Tätigkeiten, die denen eines Hausmeisters ähneln.
Wie sieht der Berufsalltag als Küster aus?
Da du als Küsterin einen Beruf in der Kirche ausübst, bist du mit deinen Arbeitszeiten auch an die dortigen Abläufe gebunden: Arbeit am Wochenende ist ganz üblich, auch in den Abendstunden kannst du eingesetzt werden, um die Räumlichkeiten abzuschließen oder noch einmal zu reinigen.
Oft übernimmt ein Küster neben organisatorischen auch technische Aufgaben, teils auch kleinere Reparaturen. Vor dem Gottesdienst läutest du beispielsweise die Glocken, währenddessen betreust du Laptop und Beamer und im Anschluss die Kollekte.
Zudem bist du immer dann gefragt, wenn Gemeindemitglieder oder Besucher Fragen haben.
Wo arbeiten Küster?
Küster sind direkt für eine bestimmte Kirchengemeinde tätig. Dort arbeiten sie teils im Freien, oft aber in Kirchen- und Gemeinderäumen oder im Büro.
Ausbildung zum Küster / zur Küsterin
Wie läuft die Ausbildung zum Küster ab?
Eine duale Ausbildung zum Küster gibt es nicht, oft werden Stellen aber an Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung vergeben.
In den meisten Kirchengemeinden werden Küster gesucht, die erst nach der Einstellung berufsbegleitend für den kirchlichen Dienst ausgebildet werden.
Oft gliedert sich die Küster-Ausbildung in verschiedene Lehrgänge, über den Aufbau der Ausbildung entscheiden aber die Landeskirchen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Küster (m/w/d)?
Als angehender Küster lernst du, welche Anforderungen an den Beruf bestehen und wie du deine Aufgaben sachgerecht und kompetent wahrnehmen kannst. Dir werden aber auch die theologischen Grundlagen für deine Arbeit vermittelt: Das Kirchenjahr wird thematisiert, der Ablauf von Gottesdiensten oder das Herrichten des Altars und die liturgischen Geräte.
Zu den Lehrgängen gehören auch die Struktur der Kirche, das Organisieren von Veranstaltungen sowie Arbeitsschutzmaßnahmen.
Du möchtest in deiner Kirchengemeinde mit anpacken? Dann wäre der Beruf als Küster vielleicht genau dein Ding. Im Folgenden erfährst du, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest.
- Deutsch
- Religion
- Ethik/Philosophie
- Selbständige Arbeitsweise
- Kontaktfreude
- handwerkliches Geschick
- Umfeld: Kirchen, Büroräume, im Freien
- ggf. technische Aufgaben
- unregelmäßige Arbeitszeiten
Möchtest du Küsterin werden, erwarten die Kirchengemeinden von dir in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium mit anschließender Berufserfahrung.
Du solltest vor allem kontaktfreudig sein und Interesse an Gemeindearbeit mitbringen. Eigenständiges Arbeiten ist ebenso wichtig, wie Verschwiegenheit. Darüber hinaus ist technisches Geschick für anfallende Reparaturen wichtig. Du übernimmst zwar organisatorisch-technische Aufgaben, trotzdem erwarten die Gemeinden von dir, dass du Wissen in Bezug auf die christliche Glaubenslehre mitbringst.
Wie viel verdient eine Küsterin in der Ausbildung?
Die Ausbildung zur Küsterin findet berufsbegleitend statt und du erhältst keine Ausbildungsvergütung. Je nach Ausbildungsort können Kosten für Unterkunft und Verpflegung anfallen.
Küster könnte der richtige Beruf für dich sein, wenn du
- gerne abwechslungsreiche Aufgaben übernimmst
- kommunikativ bist
- deinen Glauben auch beruflich ausleben möchtest
- gut organisieren kannst
Schau dich bei uns nach einer anderen Ausbildung um, wenn du
- mit Kirche nichts anfangen kannst
- nicht am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten willst
- kein technisches und handwerkliches Geschick mitbringst
- nach einem reinen Bürojob suchst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Auch dann, wenn du bereits als Küster arbeitest, kannst du dich fortbilden. Folgende Arten der Weiterbildung stehen dir offen.
Es gibt Küstertagungen, auf denen du Berufskollegen kennenlernen und dich fachlich mit ihnen austauschen kannst. Anpassungsweiterbildungen, mit denen du dein Fachwissen auffrischst, gibt es in den Bereichen Gemeindearbeit, Seelsorge oder Instandhaltung.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung ist natürlich auch ein Theologie-Studium möglich.
Nicht immer ist Küster ein Vollzeitjob, aber wenn du gläubig bist und dich gerne in der Kirche engagieren möchtest, ist dies ein guter Anfang. Als Küster musst du kein theologisches Studium mitbringen, sondern kannst dich, gerade wenn du bereits einen anderen Beruf erlernt hast, für die Gemeinde einsetzen. Die Digitalisierung hat auch Einfluss auf den Küsterberuf, doch viel spannender wird künftig die Entwicklung der Gemeindegrößen sein.
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Bildnachweis:
„Küster“ ©Sergio Bellotto - stock.adobe.com
„Küsterin läutet Kirchenglocke“ ©leriostereo - stock.adobe.com