Kundendiensttechniker / Kundendiensttechnikerin
Ausbildung & Beruf
Das Telefon klingelt, ein aufgebrachter Kunde ist am anderen Ende der Leitung. Er beschwert sich darüber, dass die Gegensprechanlage im Unternehmen nicht funktioniert und er jedes Mal zur Tür laufen muss. Als Kundendiensttechniker weißt du ganz genau, wie du mit solchen Situationen umgehst. Du zeigst Verständnis für die missliche Situation und versicherst ihm, dass du am Nachmittag vorbeikommen und den Fehler beheben wirst.
Berufsbild Kundendiensttechniker / Kundendiensttechnikerin
Was macht ein Kundendiensttechniker (m/w/d)?
Als Kundendiensttechniker bzw. Kundendienstmonteur installierst du technische Systeme, Geräte und Anlagen bei Kunden. Das können z. B. Heizungs-, Lüftungs-, Klima- oder Sonnenschutzanlagen sowie Sanitär- oder Telekommunikationstechnik sein. Du erklärst den Kunden natürlich auch die Bedienung der Geräte und sorgst dafür, dass sie einwandfrei funktionieren. Ist das mal nicht der Fall, führst du auch Wartungsarbeiten daran durch und reparierst defekte Elemente. Auch für die Umrüstung der Anlagen bist du zuständig.
Kundendiensttechniker kontrollieren aber nicht nur, ob die Systeme und Anlagen funktionieren, sondern auch, ob sie sicher, umweltfreundlich und wirtschaftlich effizient sind. Dafür stellen sie z. B. bei Steueranlagen Werte ein, die umweltfreundlich und verbrauchsgünstig sind.
Wie sieht der Berufsalltag als Kundendiensttechniker aus?
Kundendiensttechniker sind für die Installation, Pflege und Reparatur von Geräten, Systemen und Anlagen zuständig. Bei ihrer täglichen Arbeit haben sie mit Industrieanlagen und -maschinen, Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen, haustechnische Wasserversorgungs- und Sanitäreinrichtungen sowie Telekommunikationssystemen zu tun. Für die Wartung und Reparatur verwenden sie Messgeräte und verschiedene Werkzeuge. Kundendiensttechniker arbeiten viel im Stehen und gelegentlich auch an schwer zugänglichen Stellen. Doch auch die Arbeit am Tablet oder Laptop gehört zum Beruf – du dokumentierst beispielsweise Störungen.
Ihre Arbeit erledigen sie üblicherweise bei den Kunden vor Ort, Auswärtstermine sind also der Alltag im Beruf, auch Dienstreisen können vorkommen. Feiertags- und Wochenendarbeit sind je nach Produktionsrhythmus auch möglich. Teilweise sind Kundendienstmonteure sogar im technischen Notdienst tätig und müssen auf Abruf bereit sein.
Ein weiterer Teil des Berufs ist die Kommunikation mit Kunden, z. B. wenn Sie diese in Maschinen einweisen. Der Servicegedanke steht an erster Stelle im Job.
Wo arbeiten Kundendiensttechniker?
Kundendiensttechniker arbeiten zum Großteil bei Kunden vor Ort. Daneben sind sie aber auch in Büroräumen tätig.
Als Kundendiensttechniker bzw. Kundendiensttechnikerin bist du in Unternehmen, die technische Geräte, Anlagen und Systeme herstellen und warten, tätig. Das kann z. B. im Maschinenbau, in der IT oder Telekommunikationstechnik oder in der Medizintechnik sein. Darüber hinaus findest du aber auch Anstellung bei Energieversorgungsunternehmen wie Stadtwerken.
Ausbildung zum Kundendiensttechniker / zur Kundendiensttechnikerin
Wie läuft die Ausbildung zum Kundendienstmonteur ab?
Eine standardisierte Duale Ausbildung zum Kundendiensttechniker bzw. Kundendienstmonteur gibt es nicht. Stattdessen erwirbst du die nötigen fachlichen Kenntnisse über eine Weiterbildung oder Schulung. Die meisten Arbeitgeber erwarten, dass du eine abgeschlossene technische oder handwerkliche Ausbildung mitbringst. In Frage kommen z. B. folgende Ausbildungen:
In seltenen Fällen ist auch ein ingenieurwissenschaftliches Studium Voraussetzung für den Beruf als Kundendiensttechniker – für die Arbeit an Spezialmaschinen und komplexen Anlagen nämlich. In diesem Fall eignet sich z. B. ein Studium in Maschinenbau oder Elektrotechnik.
Dauer und Inhalte der Schulung unterscheiden sich je nach Lehrgangsanbieter. In der Regel absolvierst du diese aber berufsbegleitend, also parallel zu deinem erlernten Beruf.
Oft werden Servicetechniker zudem vom eigenen Arbeitgeber geschult. Dabei erlernen sie fachliches Wissen sowie den richtigen Umgang mit Kunden.
Was lernt man in der Ausbildung zum Kundendiensttechniker (m/w/d)?
Da du Kundendiensttechniker nicht über eine staatlich geregelte Duale Ausbildung wirst, ist auch nicht genau festgelegt, was du für den Beruf lernen musst. Fachkenntnisse aus einer technischen oder handwerklichen Ausbildung sind allerdings wichtig. Die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten der Systeme, Anlagen und Geräte, für die du zuständig bist, musst du sehr genau kennen. In der Schulung zum Kundendiensttechniker wirst du in der Regel im Bereich Elektro- und Steuerungs- sowie aus der Mess-, Regelungs- und Informationstechnik weitergebildet.
Zusätzlich stehen Sozial- und Methoden-Kompetenz auf dem Lehrplan. Der Servicegedanke steht im Beruf der Kundendienstmonteurin an erster Stelle und du solltest auch gelernt haben, wie man mit Beschwerden und unzufriedenen Kunden umgeht.
Bevor du eine Weiterbildung zur Kundendienstmonteurin beginnst, willst du sicher wissen, welche Voraussetzungen du für den Beruf mitbringen solltest.
- Werken/Technik
- Mathematik & Physik
- Englisch
- Technisches Verständnis
- Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
- Servicegedanke
- Umfeld: beim Kunden, im Büro
- Arbeit mit großen Maschinen und Anlagen
- Kundenbesuche, Dienstreisen
Für die Arbeit als Kundendiensttechniker brauchst du rein rechtlich keinen bestimmten Schulabschluss. Allerdings empfiehlt sich eine abgeschlossene technische oder handwerkliche Ausbildung als Basis für den Beruf. In seltenen Fällen wird auch ein ingenieurwissenschaftliches Studium dafür erwartet.
Einen Führerschein der Klasse B solltest du außerdem besitzen, denn du wirst mit dem Auto zu Kundenterminen fahren.
Ebenso wichtig wie deine fachlichen Voraussetzungen sind deine persönlichen Fähigkeiten. In allererster Linie solltest du serviceorientiert denken und deinen Kunden mit all ihren Problemen kompetent helfen. Dafür sind teilweise besonderes Feingefühl und deeskalierende Kommunikationsstrategien nötig.
Wie viel verdient eine Kundendiensttechnikerin in der Ausbildung?
Kundendiensttechniker wirst du nicht über eine Duale Ausbildung, sondern über eine Weiterbildung. Währenddessen wirst du leider nicht bezahlt, d. h. du erhältst keine Ausbildungsvergütung. Wenn du die Weiterbildung berufsbegleitend absolvierst, bekommst du nebenbei ja aber dein reguläres Gehalt.
Teilweise kommen Weiterbildungsgebühren auf dich zu – häufig werden die aber sogar von deinem Arbeitgeber übernommen.
Kundendiensttechniker ist genau die richtige Ausbildung für dich, wenn
- du technisch interessiert und begabt bist
- du gerne Probleme löst
- du genau und sorgfältig arbeiten kannst
- du gerne mit Menschen kommunizierst
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du ungern anderen Menschen hilfst
- du dir geregelte Arbeitsbedingungen wünschst
- du einen reinen Bürojob möchtest
- du nicht gerne Auto fährst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Mit einer Weiterbildung zum Kundendiensttechniker musst du noch lange nicht das Ende der Karriereleiter erreicht haben. Grundsätzlich unterscheiden wir folgende 3 Arten der Weiterbildung:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Eine Anpassungsweiterbildung ist dazu da, dein fachliches Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und dich in relevanten Bereichen weiterzubilden. Fortbildungen gibt es z. B. in Bereichen wie Wartung und Instandhaltung, Installation, Steuerungstechnik oder Elektrotechnik.
Mit einer Aufstiegsweiterbildung kannst du in höhere Positionen wechseln oder sogar eine Führungsrolle übernehmen. Als Kundendienstmonteur kannst du beispielsweise eine Meister- oder Technikerweiterbildung machen:
- Installateur- und Heizungsbauermeister
- Elektrotechnikermeister
- Techniker - Elektrotechnik (Schwerpunkt Energietechnik)
- Techniker - Sanitärtechnik
- Techniker - Maschinentechnik
Auch ein Studium kannst du absolvieren, wenn du eine Hochschulzugangsberechtigung besitzt. Diese bekommst du über das Abitur oder deine Meisterweiterbildung. In Frage kommen dann u. a. folgende Studiengänge:
Anlagen und Systeme entwickeln sich ständig weiter, demzufolge spielt auch die Digitalisierung eine große Rolle im Beruf des Kundendiensttechnikers. Schon jetzt werden teilweise Augmented-Reality-Anwendungen für die Wartung und Reparatur eingesetzt oder Ersatzteile mithilfe eines 3D-Drucks angefertigt. Instandhaltung der Maschinen und Anlagen mittels Sensortechnik und intelligente Datenanalyse spielen ebenfalls eine immer größere Rolle.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Kundendiensttechniker“ ©Andrey Popov - stock.adobe.com
„Kundendiensttechniker telefonieren mit Kunden“ ©Art_Photo - stock.adobe.com
„Kundendiensttechniker beladen Servicefahrzeug“ ©Andrey Popov - stock.adobe.com
„Kundendienstmonteur prüft Spannung an Anlage“ ©Esquire - stock.adobe.com
„Kundendiensttechniker wartet Solarpanel“ ©CHUANCHAI PUNDEJ - stock.adobe.com