Der Mais färbt die Fäden der Blüten braun und schwarz. Für dich als Landwirt bedeutet das, dass der Mais erntereif ist und du mit der Ernte starten kannst. Du besitzt mehrere Hektar Land, die Arbeit dauert daher einige Tage. Um eine zügige Ernte zu ermöglichen, holst du dir Unterstützung. Während du mit dem Maishäcksler den Mais erntest, fährt neben dir der Traktor mit Anhänger. Dorthin gelangt der gehäckselte Mais und die Fahrer bringen die vollen Anhänger zum Silo. Der Mais ist als Futter für deine Tiere vorgesehen.
Berufsbild Landwirt / Landwirtin
Was macht ein Landwirt (m/w/d)?
Als Landwirt bzw. Landwirtin erzeugst und verkaufst du pflanzliche und tierische Produkte. Dazu gehören beispielsweise Obst, Gemüse und Milch. Damit das möglich ist, übernimmst du verschiedene Arbeiten und Aufgaben in der Landwirtschaft. Für den Anbau pflanzlicher Produkte bearbeitest du die Böden, wählst passendes Saatgut aus und säst dieses. Für eine reichhaltige Ernte kümmerst du dich fortlaufend um deinen Anbau. Du mähst, düngst, pflegst und verwendest Pflanzenschutzmittel.
Dabei beachtest du immer die sogenannte Fruchtfolge und die Anbauphasen. Das erfordert Planung und Organisation, um deine Pflanzen vor Pilzkrankheiten und Schädlingen zu schützen. Du baust beispielsweise nicht direkt nach dem Mais auf dem gleichen Feld Zuckerrüben an. Damit schützt du deine Zuckerrüben bestmöglich vor der sogenannten Rübenfäule.
In der Tierhaltung erwartet dich täglich die Pflege der Tiere. Du fütterst, tränkst und reinigst die Ställe. In der Milchviehhaltung steht täglich der Gang zur Melkmaschine an. In modernen Betrieben übernehmen das heutzutage automatische Maschinen.
Um Futter für die Tiere einzulagern, kümmerst du dich um deine Anbauflächen. Du holst beispielsweise den Futtermais ein und befüllst damit ein Silo. Damit stellst du sicher, dass du deine Tiere auch im Winter füttern kannst.
Wie sieht der Berufsalltag als Landwirt aus?
Dein Berufsalltag als Landwirt bzw. Landwirtin ist körperlich anstrengend, dank moderner Technik jedoch deutlich entspannter als früher. Dennoch erwarten dich in diesem Beruf lange Arbeitstage bei Wind und Wetter. Du bedienst unterschiedliche Maschinen für die Pflege deiner Anbauflächen. Hochmoderne Mähdrescher arbeiten zwar mithilfe von GPS, dennoch übernimmst du die Bedienung und verbringst viele Stunden auf dem Acker.
Die Arbeit im Stall ist dreckig und ebenfalls körperlich anstrengend. Aber die Reinigung der Ställe ist wichtig, um die Tiere vor Krankheiten zu schützen. Auch hierfür stehen dir heutzutage moderne Maschinen zur Verfügung. Aufgrund der hohen Preise verfügt allerdings noch nicht jeder Betrieb über solche Anlagen. Die Reinigung und Versorgung erfolgt dann mit Muskelkraft.
Wo arbeiten Landwirte?
Nach deiner Ausbildung zum Landwirt bzw. zur Landwirtin arbeitest du natürlich in der Landwirtschaft. Bei der Arbeit bist du viel draußen auf dem Feld oder in den Ställen unterwegs. Angestellt bist du in landwirtschaftlichen Betrieben; das können landwirtschaftliche Großbetriebe, Gemüse- und Obstbaubetriebe oder landwirtschaftliche Versuchsanstalten sein.
Ausbildung zum Landwirt / zur Landwirtin
Wie läuft die Ausbildung zum Landwirt ab?
Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich bestimmt: Wie werde ich Landwirt? In deiner Ausbildung zum Landwirt bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Landwirt und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt.
Während deiner Ausbildung als Landwirtin musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Landwirt lernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Der Ablauf der Ausbildung sieht folgendermaßen aus: Im 2. Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung statt. Am Ende deiner Ausbildung absolvierst du eine Abschlussprüfung. Diese besteht aus einem betrieblichen und einem schriftlichen Teil. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Landwirt nennen.
Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Landwirte.
Was lernt man in der Ausbildung als Landwirt?
Während deiner Ausbildung im Betrieb lernst du alles über Nutztiere, deren Fütterung, Betreuung und wie du Tierkrankheiten vorbeugst. Du bedienst Maschinen, melkst und führst Bodenuntersuchungen durch.
In der Berufsschule lernst du das theoretische Wissen für deinen Berufsalltag. Dazu gehören berufsspezifische Fächer rund um die Landwirtschaft, aber auch Fächer wie die alternative Landwirtschaft. Zusätzlich stehen allgemeinbildende Fächer auf deinem Stundenplan, wie der Deutschunterricht.
Ausßerdem stehen folgende Themebereiche auf deinem Stundenplan:
- Ernte: Wer ernten will, muss säen: Als Landwirt weißt du daher, wie man mit speziellen Maschinen die Saat ausbringt und die Pflanzen düngt und pflegt. Du legst den Erntezeitpunkt fest und kannst verschiedene Erntemaschinen bedienen.
- Maschinen: Gerade aus der Landwirtschaft sind Maschinen nicht mehr wegzudenken! In deiner Ausbildung lernst du, wie du Maschinen in der Tier- und Pflanzenproduktion bedienst. Außerdem wird dir gezeigt, wie du die Maschinen pflegst und wartest.
- Tiere: Ob Schafe, Kühe oder Ziegen: Wie man Tiere füttert und pflegt, wird dir als angehender Landwirt beigebracht. Neben der Versorgung gehört auch die Aufzucht von Jungtieren zu deinen Aufgaben.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Bio
- Chemie
- Werken/Technik
- Handwerklich-technisches Geschick
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: In der freien Natur, im Freien
- Sonn- und Feiertagsarbeit
- Körperliche Beanspruchung
Landwirt bzw. Landwirtin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis beginnen die duale Ausbildung mit einem Realschulabschluss wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Hauptschulabschluss und (Fach-)Abitur. Es beginnen kaum Azubis ohne Schulabschluss die Ausbildung.
Gute Noten und Kenntnisse in Biologie und Chemie zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir z. B. beim Verständnis, wie man Nutzpflanzen anbaut, Tiere pflegt und züchtet. Auch gute Kenntnisse in Werken können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise beim Umgang mit technischen Geräten und Maschinen.
Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Landwirt mitbringst. Neben Neugierde und Lernbereitschaft ist in diesem Beruf vor allem technisches Verständnis von Vorteil, zum Beispiel beim Bedienen von landwirtschaftlichen Geräten. Außerdem helfen dir eine sorgfältige und genau Arbeitsweise in deiner Ausbildung.
Als Landwirt ist dein Arbeitsumfeld größtenteils im Freien, nämlich auf dem Feld oder in Tierställen. Die Arbeit mit Tieren und das Heben und Tragen z. B. von Futtersäcken kann körperlich anstrengend sein. Als Landwirt arbeitest du auch an Sonn- und Feiertagen.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Betrieb, der sich auf die Tierhaltung und Zucht spezialisiert hat, bist du oft im Freien unterwegs, hast engen Kontakt zu Tieren. In einem Betrieb der Landwirtschaft bist du im Freien auf dem Feld unterwegs und daher dem Wetter ausgesetzt. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient eine Landwirtin in der Ausbildung?
Als Landwirtin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 744 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 828 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 893 Euro
Du möchtest gern mehr über das Landwirt Gehalt erfahren? Auf der Gehaltsseite erfährst du mehr.
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Lukas (18) macht eine Ausbildung zum Tierwirt – Geflügelhaltung bei der Heidemark GmbH in Ahlhorn. AZUBIYO hat er von seinen Eindrücken berichtet. „Ich bin nun im 2. Lehrjahr und habe in dieser Zeit mehr gelernt als ich gedacht habe, das heißt nicht nur Tiere versorgen. In diesem Beruf steckt mehr dahinter. Man lernt viel über andere Dinge wie Desinfektio...
Du bist gut geeignet für den Beruf, wenn
- du körperlich fit bist
- du mit Lärm und Dreck kein Problem hast
- du Verantwortung übernehmen möchtest
- du dich für das Thema Landwirtschaft interessierst
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du lieber im Büro arbeitest
- du nicht stressresistent bist
- du nicht am Wochenende arbeiten möchtest
- du Probleme mit unangenehmen Gerüchen hast
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Eine Tätigkeit im Bereich Garten, Landwirtschaft & Natur kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung zur Landwirtin hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Landwirtschaftsmeister oder zum Techniker für Agrartechnik. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Agrarwissenschaft, Pferdewirtschaft oder Landschaftsökologie.
Bei den Möglichkeiten der Weiterbildung unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Landwirtschaft, Pflanzenschutz oder Tierzucht und -haltung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Landwirtschaftsmeister, zum Agrarservicemeister, Techniker - Agrartechnik oder zum Betriebswirt - Agrarbetrieb anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Passende Studiengänge sind:
- Agrarmanagement
- Agrarwissenschaft
- Landschaftsökologie, Naturschutz
- Agrarbiologie
- Agrartechnik
Als Landwirt / Landwirtin kannst du mithilfe ökologischer Landwirtschaft einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Beispielsweise vermeidest du Überproduktionen, wirtschaftest regional, arbeitest mit nachwachsenden Rohstoffen und setzt auf erneuerbare Energien. Zudem fördern Landwirte die Wirtschaft des ländlichen Raumes und setzen sich meist für die Pflege der Kulturlandschaft ein.
Für gute Zukunftschancen in der Land- und Forstwirtschaft ist eine ständige Anpassung nötig. Die Arbeit ist anstrengend und daher nicht für jeden geeignet. Ist der Beruf allerdings dein persönlicher Traumjob, bietet dieser dir gute Zukunftschancen.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Landwirt auf dem Feld“ © Superingo / Fotolia; „Landwirte prüfen Qualität des Feldes“ ©Dusan Kostic - stock.adobe.com; „Landwirtin füttert Kalb“ ©Halfpoint - stock.adobe.com; „Landwirt bei der Ernte“ ©Nedopekin Yuriy - stock.adobe.com; „Landwirte besprechen Aufgaben“ ©goodluz - stock.adobe.com; „Landwirt erntet Kohl“ ©master1305 - stock.adobe.com