Leichtflugzeugbauer / Leichtflugzeugbauerin
Ausbildung & Beruf
Schon als du klein warst, waren Flugzeuge das Größte für dich. Und das ist auch noch heute so: Als Leichtflugzeugbauer beschäftigst du dich jeden Tag mit dem Bau von kleineren Flugzeugen. Dabei bist du bei jedem Schritt beteiligt – von den ersten Modellen und Schablonen, bis das Flugzeug schließlich alle Kontrollen bestanden hat.
Berufsbild Leichtflugzeugbauer / Leichtflugzeugbauerin
Was macht ein Leichtflugzeugbauer (m/w/d)?
Als Leichtflugzeugbauer bzw. Leichtflugzeugbauerin ist es dein Job, kleinere Motorflugzeuge, Segelflugzeuge oder Motorsegler herzustellen. Anhand von Plänen geht es zunächst an die Fertigung von Modellen, Formen und Schablonen. In einem nächsten Schritt kümmerst du dich dann um die Herstellung der Bauteile. Dabei verwendest du die verschiedensten Techniken und Maschinen und Geräte.
Die einzelnen Bauteile müssen danach zusammengefügt werden. Je nach Material klebst, verschweißt, lötest, schweißt oder nietest du die Teile zusammen. Danach geht es an die Behandlung der Oberflächen. Sind die Bauteile so weit fertig, kümmern sich Leichtflugzeugbauer um die Endmontage. Motor, Leitwerk oder Fahrwerk werden eingebaut, Bordgeräte installiert und angeschlossen. Der letzte Schritt ist dann die Kontrolle. Du führst Testläufe durch und prüfst jegliche Systeme auf ihre Funktion.
Auch Wartungs- und Reparaturarbeiten gehören zum Job dazu. Du arbeitest mit Checklisten, tauchst Verschleißteile aus und prüfst, ob Schäden oder Schwachstellen bestehen. Manchmal kümmerst du dich um Reparaturen selbst, in anderen Fällen veranlasst du Reparaturen.
Wie sieht der Berufsalltag als Leichtflugzeugbauer aus?
Der Arbeitsalltag als Leichtflugzeugbauer besteht vor allem aus Maschinenarbeit und Handarbeit. Du bedienst Fräsmaschinen, Löt- und Schweißgeräte und benutzt Werkzeuge wie Schraubendreher oder Spritzpistolen. Auch mit verschiedensten Unterlagen kommst du in Kontakt. Du beschäftigst dich mit technischen Zeichnungen, Protokollen sowie Sicherheitsvorschriften.
Teils erwarten dich auch erschwerte Arbeitsbedingungen. Bist du zum Beispiel draußen auf dem Rollfeld unterwegs, kommen auf dich Nässe, Zugluft oder auch Kälte und Hitze zu. In der Werkstatt oder in der Produktionshallen dagegen sind Staub, Gase oder Dämpfe üblich. Bei der Arbeit mit den verschiedenen Maschinen wird es außerdem gerne mal laut. Um dich darüber hinaus vor Unfällen zu schützen, trägst du Schutzkleidung. Üblich sind hier beispielsweise Atemschutz, Schutzbrillen oder Handschuhe.
Zum Job als Leichtflugzeugbauerin gehört außerdem körperliche Anstrengung. Manchmal arbeitest du in der Hocke oder auf den Knien. Überdies musst du schwere Bauteile tragen oder heben.
Teamarbeit kommt ebenfalls dazu. Du arbeitest oft mit verschiedenen Fachkräften zusammen, beispielsweise beim Einbauen des Fahrwerks.
Wo arbeiten Leichtflugzeugbauer?
Leichtflugzeugbauer arbeiten meist in Betrieben des Segel- und Leichtflugzeugbaus. Ihren Arbeitstag verbringen sie dabei vor allem in Produktionshallen oder in Werkstätten. Manchmal können aber auch Arbeiten im Freien oder am Flugplatz anstehen.
Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer / zur Leichtflugzeugbauerin
Wie läuft die Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer ab?
Leichtflugzeugbauer wirst du über eine 3-jährige duale Ausbildung. Das heißt, du befindest dich während der Ausbildung in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb. So lernst du sowohl Theorie als auch Praxis.
Das theoretische Fachwissen wirst du dir vor allem in der Berufsschule aneignen. Dabei bist du überwiegend n Unterrichtsräumen unterwegs. Praktischer geht es dagegen im Betrieb zu. Hier wird dir das nötige Handwerkszeug beigebracht. Du lernst in Werkstätten, Produktionshallen oder bist an Bord von Flugzeugen oder auf Flugplätzen.
Während der Ausbildung hast du als Azubi die Pflicht, ein Berichtsheft zu führen. Das solltest du auch tun – denn dein Ausbilder kontrolliert es regelmäßig.
Am Ende des 2. Ausbildungsjahres findet dann eine Zwischenprüfung statt. Die Prüfung dient dazu, deinen Ausbildungsstand zu überprüfen. Die Abschlussprüfung erwartet dich dann am Ende deiner Ausbildung. Hast du diese erfolgreich abgeschlossen, kannst du dich offiziell Leichtflugzeugbauer nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer (m/w/d)?
Dank der Kombination aus Theorie und Praxis wirst du perfekt auf die Ausübung des Berufs vorbereitet. Im Betrieb lernst du das praktische Knowhow kennen. Dir wird unter anderem gezeigt, wie du Kunststoffteile bearbeitest. Du lernst, wie man sie schneidet, bohrt, verformt oder verbindet. Außerdem kommst du mit den verschiedenen Maschinen in Kontakt. Du eignest dir an, wie man diese einrichtet und bedient. Schließlich wird dir ebenso beigebracht, wie Leichtflugzeuge endmontiert, gewartet und instand gehalten werden.
Das wichtige Hintergrundwissen erwartet dich dann in der Berufsschule. Auf dich kommen berufsspezifische Fächer wie Fachrechnen oder Fachzeichnen zu. Ergänzt wird der Unterricht darüber hinaus mit allgemeinen Fächern wie Wirtschaft, Deutsch oder Sozialkunde.
Leichtflugzeugbauerin zu werden, hört sich schon mal gut an? Jetzt willst du nur noch wissen, ob du für die Ausbildung auch infrage kommst? Dann pass nun gut auf. Wir zeigen dir, welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen du mitbringen solltest.
- Chemie/Physik
- Werken/Technik
- Mathe
- Handwerklich-technisches Geschick
- Zeichnerisches Talent
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Umfeld: Produktionshalle, Werkstatt
- Arbeit mit Maschinen und Geräten
- Unfallgefahr
Grundsätzlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss für die Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer. Betriebe stellen allerdings überwiegend Bewerber mit Abitur oder Fachabitur oder einem mittleren Bildungsabschluss ein. Punkten kannst du daneben auch mit guten Noten in Chemie, Physik, Mathe sowie Werken und Technik und Englisch.
Bist du gut in Mathe, hilft dir das unter anderem dabei, Flächen- oder Rauminhalte zu berechnen. Kenntnisse in Chemie und Physik dagegen erleichtern dir das Verstehen von Materialeigenschaften und Verfahren. Da du mit Maschinen arbeitest und kleinere Teile bearbeitest, sind Fähigkeiten im Bereich Werken auch von Vorteil. Beim Flugzeugbau handelt es sich um eine internationale Branche – deswegen sind auch Englischkenntnisse gefragt.
Deine schulischen Leistungen sind natürlich nicht alles. Auch deine Fähigkeiten und Stärken nehmen starken Einfluss darauf, ob du für die Ausbildung geeignet bist. Für die Tätigkeiten brauchst du vor allem Finger- und Handgeschick, technisches Verständnis sowie zeichnerisches Talent. Darüber hinaus ist auch eine selbstständige, verantwortungsbewusste und sorgfältige Arbeitsweise sehr wichtig für die Ausübung des Jobs.
Wie viel verdient ein Leichtflugzeugbauer in der Ausbildung?
Als Leichtflugzeugbauer kannst du in der Kunststoff verarbeitenden Industrie mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Jahr: 819 bis 1.038 Euro
- im 2. Jahr: 890 bis 1.068 Euro
- im 3. Jahr: 956 bis 1.140 Euro
Je nach Tarifvertrag, Standort und Ausbildungsbetrieb kann dein Gehalt aber auch höher oder niedriger ausfallen.
Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, da ich großes Interesse daran hatte, mit Maschinen zu arbeiten. Des Weiteren hat mich das technische Wissen und die Handhabung der Maschinen interessiert. Mithilfe eines einwöchigen Praktikums habe ich erste Einblicke in den Beruf erhalten. In der Schule habe ich im Werkunterricht bereits sehr gerne mit Metall ge...
Die Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer könnte eine Top-Option für dich sein, wenn
- du gerne mit Maschinen und Geräten hantierst
- du kein Problem damit hast, mit Ölen oder Fetten zu arbeiten
- du gerne präzise arbeitest
- du gerne in Teams arbeitest
Ein anderer Beruf ist vermutlich eher dein Ding, wenn
- du auf keinen Fall bei Staub oder Dämpfen arbeiten möchtest
- du dich bei Lärm gar nicht konzentrieren kannst
- du lieber alleine arbeitest
- du nicht schwer heben kannst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Super! Die Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer hast du erfolgreich hinter dir. Und was jetzt? Möchtest du noch mehr, kannst du über eine Weiterbildung nachdenken. Folgende 3 Formen der Weiterbildungen stehen dir dabei offen:
- Anpassungsweiterbildung
- Aufstiegsweiterbildung
- Studium
Eine Anpassungsweiterbildung dient dazu, neue Entwicklungen in deinem Berufsfeld kennenzulernen. Weiterbilden kannst du dich zum Beispiel in Bereichen wie Mechatronik, Hydraulik oder Luft- und Raumfahrttechnik.
Möchtest du dagegen deine Karrierechancen erhöhen, ist eine Aufstiegsweiterbildung das Richtige für dich. Infrage kommen hier unter anderem die Weiterbildungen zum Industriemeister - Flugzeugbau/Luftfahrttechnik oder zum Techniker - Luftfahrttechnik.
Daneben steht dir auch der Weg über das Studium offen. Passende Studiengänge sind:
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Kunststofftechnik
- Konstruktionstechnik
Natürlich kommt es auch im Bereich Luft- und Raumfahrt stets zu neuen Entwicklungen und Trends. Möglich ist unter anderem der Einsatz von 3D-Druck. Als Leichtflugzeugbauer kannst du damit beispielsweise Bauteile wie Einspritzdüsen oder auch Inneneinrichtung herstellen. Teile, die mittels 3D-Druck hergestellt werden, können auch in Bezug auf Nachhaltigkeit einige Vorteile bringen. Sie wiegen deutlich weniger und verringern somit den CO2-Ausstoß und den Treibstoffverbrauch.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Leichtflugzeugbauer bei der Arbeit“ ©industrieblick - stock.adobe.com
„Leichtflugzeugbauer warten und reparieren Flugzeuge“ ©bibi - Fotolia
„Leichtflugzeugbauer tragen teilweise Signalkleidung“ ©industrieblick - Fotolia
„Leichtflugzeugbauer stellen kleinere Flugzeuge her“ ©camerawithlegs - Fotolia