Du prüfst die Flyer, die aus der Druckmaschine kommen – eigentlich Routine und ein kurzer Blick, aber heute musst du genau hinschauen: Tatsächlich, hier ist das Papier nicht sauber geschnitten und ein Teil des Flyers fehlt. Ärgerlich ist, dass du nun die Maschine stoppen musst. Als Maschinen- und Anlagenführer weißt du natürlich, wie das geht und kannst auch den Fehler selbst beheben, trotzdem bleiben in der Zeit andere Aufträge liegen. Wichtig ist aber, dass gleich alles wieder funktioniert. Also los!
Berufsbild Maschinen- und Anlagenführer / Maschinen- und Anlagenführerin
Was macht ein Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)?
Maschinen- und Anlagenführer nehmen Maschinen in Betrieb, warten und reparieren sie. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Steuern und Überwachen der Prozessabläufe, das Lagern der Waren und das Durchführen von Fertigungskontrollen.
Diese technische Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer wird in unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten:
- Metall- und Kunststofftechnik
- Textiltechnik
- Textilveredelung
- Lebensmitteltechnik
- Druckweiter- und Papierverarbeitung
Für Maschinen- und Anlagenführer der Fachrichtung Metall- und Kunststofftechnik dreht sich alles um Anlagen und Maschinen, die Bauteile, -gruppen und andere Produkte aus Metall und Kunststoff herstellen. Hier wird gedreht, gebohrt, geschliffen.
Bist du im Bereich Textiltechnik tätig, arbeitest du beispielsweise in Spinnereien, Webereien oder Stickereien. Du sorgst dafür, dass die Maschinen, die Stoffe, Gewebe oder Garne herstellen, immer funktionieren und die Ergebnisse einwandfrei sind.
Als Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerin mit dem Fokus auf Textilveredelung arbeitest du in Betrieben, die Textilien färben, bleichen, bedrucken oder beschichten. Du trägst also dazu bei, dass Drucke auf T-Shirts gut aussehen und lange halten.
Hast du dich für den Schwerpunkt Lebensmitteltechnik entschieden, erwarten dich Produktionsmaschinen für die Herstellung von Lebensmitteln und Getränken. Diese richtest du ein und bedienst sie – so kommen beispielsweise genau 5 Scheiben Salami auf eine Pizza.
Maschinen- und Anlagenführer mit dem Schwerpunkt Druckweiter- und Papierverarbeitung betreuen Produktionsmaschinen in der Herstellung von Druckerzeugnissen und Verpackungen aus Papier und Karton. Sie kümmern sich auch um die Bereitstellung der benötigten Materialien wie Papier und Klebstoff.
Wie sieht der Berufsalltag als Maschinen- und Anlagenführer aus?
Was genau dich im Beruf als Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerin erwartet, hängt stark von deinem Arbeitgeber ab. Du arbeitest mit Produktionsmaschinen und Anlagen aller Art. Aber wie groß diese sind, wie sie funktionieren und wie du bei Störungen vorgehst, hängt vom Unternehmen ab.
Die meisten Maschinen- und Anlagenführer tragen bei ihrer Arbeit Schutzkleidung. Sei es, weil sie sich vor Gefahren schützen müssen oder aus Hygienegründen. Dazu kommt üblicherweise Schichtarbeit, weil in einigen Unternehmen rund um die Uhr gefertigt wird. Auch die Arbeit am Wochenende ist dann möglich.
Wo arbeitet man als Maschinen- und Anlagenführer?
Als Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerin gibt es für dich Arbeit in verschiedenen Wirtschaftszweigen, wie der Metall-, Kunststoff, Fahrzeugbau-, Druck-, Textil- und Nahrungsmittel-Branche. Maschinen- und Anlagenführer ist ein technischer Beruf, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils eine Werkstatt oder eine Produktionshalle.
Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer / zur Maschinen- und Anlagenführerin
Wie läuft die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer ab?
In deiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bzw. zur Maschinen- und Anlagenführerin bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Maschinen- und Anlagenführer und übernimmst konkrete Aufgaben. Das theoretische Hintergrundwissen wird dir in der Berufsschule vermittelt.
Während deiner Ausbildung führst du über deine Aufgaben und Tätigkeiten ein Berichtsheft. Es dient als Ausbildungsnachweis und wird regelmäßig von deinem Ausbilder kontrolliert.
Am Anfang des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Am Ende deiner Ausbildung absolvierst du eine Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil besteht. Nach Bestehen der Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Maschinen- und Anlagenführer nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer?
Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bzw. zur Maschinen- und Anlagenführerin ist eine duale Ausbildung. Du arbeitest also im Ausbildungsbetrieb mit und erwirbst dort praktisches Wissen. Dazu kommt der Besuch der Berufsschule. Im 1. Lehrjahr sind die Inhalte für Maschinen- und Anlagenführer aller Fachrichtungen identisch: Du lernst, wie man Werkzeuge und Anlagen kontrolliert, wie man Maschinen – manchmal mehrere gleichzeitig – bedient, welche manuellen und maschinellen Fertigungstechniken es gibt und wie man sie anwendet.
Im 2. Ausbildungsjahr entscheidest du dich für einen Schwerpunkt und vertiefst dort dein Wissen.
Zusätzlich dazu erwarten dich während deiner Zeit in der Berufsschule durchgehend allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo).
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Mathe
- Physik
- Werken
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Selbstorganisation
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Schichtdienst
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die Mehrheit der Azubis hat einen Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit einem Realschulabschluss und ein kleiner Teil startet mit (Fach-)Abitur oder ohne Abschluss in die Ausbildung.
Gute Noten und Kenntnisse in Mathe und Physik zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir z.B. bei der Bedienung von Anlagen und Maschinen. Auch gute Kenntnisse in Werken können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise beim Warten von Maschinen und Anlagen. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer mitbringst. Neben einer sorgfältigen und genauen Arbeitsweise in diesem Beruf solltest du auch über eine gute Selbstorganisation verfügen, z.B. beim eigenständigen Arbeiten. Zudem solltest du Neugierde und Lernbereitschaft für die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bzw. zur Maschinen- und Anlagenführerin mitbringen.
Maschinen- und Anlagenführerin ist ein technischer Beruf, daher ist dein Arbeitsumfeld größtenteils eine Werkstatt. Du arbeitest mit deinen Kollegen im Schichtdienst zusammen. Dienstreisen kommen nur in Ausnahmefällen vor.
Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. Generell trägst du bei deiner Arbeit Schutzkleidung, um dich vor möglichen Gefahren zu schützen. Je nach Schwerpunkt deines Betriebes hast du mit unterschiedlichen Branchen zu tun. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wie viel verdient man als Maschinen- und Anlagenführer in der Ausbildung?
Als Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 981 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.049 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Maschinen- und Anlagenführer Gehaltsseite.
Maschinen- und Anlagenführer ist der passende Beruf für dich, wenn
- du Spaß an Technik hast
- du sorgfältig und genau arbeitest
- du schnell reagieren kannst
- du handwerklich geschickt bist
Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer passt nicht zu dir, wenn
- du keinen Spaß an der Arbeit mit Maschinen hast
- du kein technisches Verständnis mitbringst
- du nicht gerne im Team arbeitest
- du nicht im Schichtdienst arbeiten willst
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Eine Tätigkeit im Bereich Bau, Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bzw. zur Maschinen- und Anlagenführerin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer / zur Maschinen- und Anlagenführerin
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise Entwicklungen in den Bereichen Lebensmittelhygiene, Maschinen- und Anlagenbetrieb, Produktions- und Fertigungstechnik, Druckweiterverarbeitung oder Papierverarbeitung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Techniker - Papiertechnik, zur Fachkraft - Lebensmitteltechnik oder zum Industriemeister - Metall. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge als Maschinen- und Anlagenführer sind unter anderem:
- Produktionstechnik
- Maschinenbau
- Papiertechnik
Komplexe Produktionsanlagen sind heutzutage immens wichtig für viele Firmen. So kommen die Ravioli in die Dose, Mikrochips auf Leiterplatten oder Weihnachtskarten ins Geschäft. Und da es immer um Gewinne und erfolgreiches Wirtschaften geht, ist entscheidend, dass die Maschinen und Anlagen reibungslos laufen. Als Maschinen- und Anlagenführer bzw. Maschinen- und Anlagenführerin hast du eine kritische Aufgabe in diesem Prozess und trägst maßgeblich dazu bei, dass es deinem Arbeitgeber wirtschaftlich gut geht. Das wird auch in Zukunft so sein, denn immer mehr Prozesse sollen maschinell ablaufen oder durch Maschinen unterstützt werden. Nachhaltigkeit ist hier ebenfalls wichtig, vor allem in Bezug auf Energieeffizienz.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Mann an einer Werkzeugmaschine" © Ingo Bartussek / Fotolia; „Produktionsprozessdaten überwachen" ©Ingo Bartussek - Fotolia; „Produktionsaufträge überprüfen" ©dusanpetkovic1 - stock.adobe.com;
„Ergebnisse mit Kollegen besprechen" ©Oleksandr Bedenyuk - stock.adobe.com; „Arbeit in Webereien oder Spinnereien" ©onizu3d - stock.adobe.com; „Kontrolle in der Lebensmitteltechnik" ©Seventyfour - stock.adobe.com