Fast täglich fährst du auf dem Weg zur Arbeit an diesem wunderschönen Gebäude vorbei. Du bist voller Stolz, wenn du anderen erzählst, dass du die Mauern dieses Gebäudes als Maurer mit aufgebaut hast. Es war zwar harte Arbeit und du hast bei Wind und Wetter draußen geschuftet, aber wenn du heute einen Blick auf das Gebäude wirfst, weißt du – es hat sich gelohnt!
Berufsbild Maurer / Maurerin
Was macht ein Maurer (m/w/d)?
Unter dem Beruf Maurer bzw. Maurerin können sich wahrscheinlich die meisten etwas vorstellen. Das Maurerhandwerk zählt schließlich zu den ältesten und bekanntesten handwerklichen Berufen. Bei Maurern dreht sich – wie der Name schon vermuten lässt – vieles, aber nicht alles, um Mauern.
In diesem Beruf ist es deine Aufgabe, Rohbauten für Wohn- und Geschäftsgebäude herzustellen. Angefangen mit dem Fundament eines Gebäudes, über das Aufstellen der Mauern bis hin zum Betonieren der Innen- und Außenwände sind Maurer komplett für einen Rohbau verantwortlich. Dabei verwenden sie entweder einzelne Steine oder bauen Fertigbauteile, wie zum Beispiel Treppenstufen oder Fensterstürze, ein. Ferner verputzen Maurer auch Wände, verlegen Estrichboden oder verbauen Dämm- und Isoliermaterialien.
Du bist aber nicht nur mit dem Errichten neuer Gebäude beschäftigt, sondern führst auch Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten bei Altbauten durch. Dazu prüfst du den Zustand des Gebäudes, stellst Bauschäden fest und behebst diese.
Wie sieht der Berufsalltag als Maurer aus?
Maurer arbeiten in der Regel mit verschiedenen Werkzeugen. Erdbewegungs- und Rüttelmaschinen sowie ein Stemmhammer gehören zu deiner festen Ausrüstung, denn du musst den Untergrund und das Fundament des Hauses vorbereiten.
Um dich bei der Arbeit nicht zu verletzen, trägst du deine persönliche Schutzausrüstung. Diese besteht aus Sicherheitsschuhen, einem Bauhelm und Arbeitshandschuhen. Daneben müssen Maurer bestimmte Unfallverhütungsvorschriften einhalten, um die Unfallgefahren auf der Rohbaustelle zu minimieren.
Während der Arbeiten auf der Rohbaustelle bist du allen Witterungen ausgesetzt, deshalb solltest du wetterfest sein und gerne draußen arbeiten wollen. Viele Tätigkeiten erledigst du auch auf einer Leiter oder einem Baugerüst. Hier sind eine gute Bewegungskoordination und Schwindelfreiheit gefragt.
Das Vertragen von schweren Baumaterialien gehört ebenfalls zu den Aufgaben, weshalb der Job als Maurer körperlich sehr anstrengend sein kann. Schwere Bauteile jedoch werden nicht allein getragen, sondern vom ganzen Team montiert.
Maurer sind aber nicht nur auf Rohbaustellen eines Neubaus tätig, sondern sie setzen auch Altbauten instand und sanieren diese. Weiterhin stellen sie Bauschäden und deren Ursachen fest. Bei der Sanierung von Altbauten benötigen Maurer ein besonderes handwerkliches Geschick, zum Beispiel wenn Bögen und Gewölbe wiederhergestellt werden müssen.
Wo arbeiten Maurer?
Als Maurer bzw. Maurerin arbeitest du häufig bei Hochbauunternehmen, in der Sanierung oder Modernisierung von Gebäuden sowie im Fertighausbau. Mittlerweile hat sich das Berufsbild des Maurers auch in der Industrie gefestigt. Hier findest du spannende Arbeitsplätze abseits der Rohbaustelle. Maurer in der Industrie werden unter anderem eingesetzt, um Ofenanlagen auszumauern und Instand zu halten.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Maurer wirst, was du als Maurerin machst und wie viel Geld du verdienst. Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 19.03.2024
Ausbildung zum Maurer / zur Maurerin
Wie wird man Maurer?
Die Ausbildung zum Maurer bzw. zur Maurerin ist eine anerkannte Berufsausbildung, bzw. Duale Ausbildung. Das heißt, dass du die theoretischen Grundlagen in der Berufsschule lernst und die praktischen Seiten des Berufs Maurer in deinem Ausbildungsbetrieb. Der besondere Clou: Die Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre, aber nach 2 Jahren hast du bereits den Abschluss zum Hochbaufacharbeiter in der Tasche! Die Zwischenprüfung als Maurer ist nämlich gleichzeitig die Abschlussprüfung für den Hochbaufacharbeiter.
Außerdem kannst du die Ausbildungsdauer verkürzen, wenn du beispielsweise einen besonders guten Notenschnitt hast oder einen bestimmten Schulabschluss mitbringst.
Was lernt man in der Ausbildung zum Maurer?
Das Ziel der betrieblichen Maurerausbildung ist die Fähigkeit, einen Rohbau von der Kellersohle bis zum Dachstuhl korrekt bauen zu können und dabei die zentralen Punkten mit anderen handwerklichen Gewerken abzustimmen und diese zu beachten.
In der Berufsschule lernst du das theoretische Wissen bezüglich der Bauausführungen, Feuchtigkeitsschutz und Wärmedämmung. Überdies erlangst du Grundkenntnisse in der Baustoffkunde. Neben den berufsspezifischen Fächern werden Deutsch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet.
Handwerkliche Tätigkeiten sind voll dein Ding? Außerdem willst unbedingt einen Beruf, bei dem du am Ende des Tages auch siehst, was du geschafft hast? Dann bringst du schon mal die wichtigsten Voraussetzungen für den Beruf Maurer bzw. Maurerin mit. Neben handwerklichem Geschick solltest du auch keine Probleme damit haben, sorgfältig zu arbeiten z. B. beim Abmessen. Da der Beruf in der Regel körperlich anstrengend ist, solltest du Durchhaltevermögen besitzen. Und getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung“, sollte es dir auch nichts ausmachen im Freien zu arbeiten.
Maurerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben den Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ermittelt hat. Mit guten Noten in Mathe kannst du in dieser Ausbildung auf jeden Fall punkten, da du beispielsweise Materialmengen und Flächen berechnen können musst. Gute Leistungen in Physik und im Werken können ebenfalls bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein.
Wie viel verdient man als Maurerin in der Ausbildung?
Als angehende Maurerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 912 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.215 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.476 Euro
Du möchtest mehr erfahren? Hier geht es zur Maurer Gehaltsseite.
Du bist geeignet für den Beruf Maurer, wenn
- du mindestens einen Hauptschulabschluss in der Tasche hast
- du gerne handwerklich arbeitest
- du bei Wind und Wetter draußen arbeiten kannst
- du körperlich belastbar bist
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du nicht handwerklich arbeiten möchtest
- du nicht auf einer Rohbaustelle arbeiten möchtest
- du nicht schwindelfrei oder körperlich belastbar bist
- du bei schlechtem Wetter nicht draußen arbeiten möchtest
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Bau, Architektur und Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Einmal Maurer, immer Maurer? Von wegen! Mit dem Berufsabschluss als Maurer muss nicht Schluss sein. Nach deiner Ausbildung kannst du zum Beispiel eine Weiterbildung zum Maurermeister oder Techniker für Bautechnik machen. Oder wie wär’s mit einem Studium in Bauingenieurwesen, Architektur oder Baubetriebswirtschaft?
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Mauerwerksbau, Beton- und Stahlbetonbau, Trockenbau oder Baumaschinenführung kennenzulernen.
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, beruflich aufzusteigen und Karriere zu machen. Passend sind hier die Meisterweiterbildungen zum Maurer- und Betonbauermeister oder zum Polier - Hochbau. Aber auch die Technikerweiterbildungen zum Techniker - Bautechnik (Hochbau, Baubetrieb, Bauerneuerung) bieten sich an.
Eine weitere Möglichkeit ist der Weg über ein Studium. Folgende Studiengänge eignen sich:
- Bauingenieurwesen
- Architektur
- Baubetriebswirtschaft
- Baumanagement
Sowohl beim Neubau als auch bei Bestandsbauten haben sich in den letzten Jahren die Anforderungen an die Bauberufe stark verändert. Insbesondere sind die Anforderungen an den Umwelt- und Verbraucherschutz gestiegen. Gebäude werden immer smarter und die Auswirkungen neuer Verfahren sowie der Digitalisierung sollen genau wie das Thema Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft künftig stärker berücksichtigt werden. Dazu ist die Ausbildung der anerkannten Handwerksberufe modernisiert und inhaltlich angepasst worden. Erstmals wurden die Themen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ sowie „Digitalisierte Arbeitswelt“ verbindlich in die Ausbildungsordnungen aufgenommen, die zum 01.08.2021 in Kraft getreten sind.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Maurer" © wittybear / Fotolia;
„Maurer trägt Mörtel auf das Mauerwerk auf" ©Ingo Bartussek - stock.adobe.com;
„Maurer mauert eine Zwischenwand" ©industrieblick - stock.adobe.com
„Maurer arbeiten auf Baustellen“ ©Kara - stock.adobe.com