Wenn die rote Lampe blinkt, ist das nie ein gutes Zeichen, oder? Das Fließband steht still und in einer Stunde muss die Ware raus. Jetzt bist du als Mechatroniker gefragt. Zum Glück weißt du, wie du feststellst, wo der Fehler liegt und wie du ihn behebst. Ein Schalter ist beschädigt und leitet das Signal nicht mehr verlässlich weiter. Du tauschst ihn aus, überprüfst alles – und das Band läuft. Lieferung gesichert!
Berufsbild Mechatroniker / Mechatronikerin
Was macht ein Mechatroniker (m/w/d)?
Der Begriff Mechatroniker setzt sich aus Mechanik und Elektronik zusammen. Zu den typischen Produkten, die aus den Händen von Mechatronikern stammen gehören programmierbare Waschmaschinen, Verpackungsanlagen in Fabriken oder der Autopilot im Flugzeug.
Als Mechatroniker baust du mechanische, elektrische und elektronische Komponenten, die in ihrer Funktion aufeinander abgestimmt sind. Dazu kann auch Nanotechnologie gehören. Am Ende entstehen komplexe Systeme.
Du kannst auch größere Fertigungsstraßen oder automatische Produktionsanlagen bauen oder montieren. Dafür musst du die Schaltpläne und Bedienungsanleitungen kennen und verstehen und die Systeme am Ende in Betrieb nehmen. Du musst dich auch mit Messgeräten auskennen – digitalen und mechanischen. Denn wenn Fehler auftreten, sollst du als Mechatroniker sie finden und beheben. Das betrifft die Software genauso wie mechanische Probleme.
Wie sieht der Berufsalltag als Mechatroniker aus?
Aber Mechatroniker ist nicht gleich Mechatroniker. Dein Arbeitsbereich kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem kleinen Betrieb der Medizintechnik arbeitest du vielleicht in einem kleinen Team und bearbeitest Kundenwünsche. Bei einem Unternehmen des Fahrzeug-, Luft- oder Raumfahrzeugbaus hingegen bist du zum Beispiel in der Produktion in großen Fertigungshallen tätig. Überlege dir daher genau, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Wo arbeiten Mechatroniker?
Als Mechatroniker kannst du überall dort arbeiten, wo Maschinen und Anlagen gebaut und gewartet werden. Dazu gehören auch Firmen, die im Fahrzeug-, Luft- oder Raumfahrzeugbau tätig sind. Du kannst auch elektrische Mess- oder Kontrollinstrumente, Elektromotoren oder elektromedizinische Geräte herstellen.
Mechatroniker sind dabei vorrangig in Werkstätten und Fertigungshallen tätig. Hier ist es oft laut und Schutzkleidung ist für dich ein Muss. Müssen Anlagen gebaut, gewartet oder repariert werden, können auch längere Einsätze beim Kunden – auch in anderen Städten oder sogar Ländern – zur Arbeit von Mechatronikern gehören. Große Anlagen können schließlich nach der Montage nicht einfach transportiert werden.
Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Mechatroniker wirst, was man als Mechatronikerin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Veröffentlicht am: 29.07.2023
Ausbildung zum Mechatroniker / zur Mechatronikerin
Wie werde ich Mechatroniker bzw. Mechatronikerin?
Der Weg in den Beruf Mechatroniker führt typischerweise über eine duale Berufsausbildung. Diese Schulfächer und Stärken sind hilfreich und auf diese Arbeitsbedingungen kannst du dich einstellen:
- Mathe
- Physik
- Werken/Technik
- Handwerkliches Geschick
- Neugierde & Lernbereitschaft
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
- Feste Zeiten
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Mechatroniker bzw. Mechatronikerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss werden. Die Mehrheit der Ausbilder erwartet aber mindestens einen mittleren Schulabschluss.
Was lernt man in der Ausbildung zum Mechatroniker (m/w/d)?
Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das AZUBIYO-Ausbildungslexikon. Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Mechatroniker.
- E wie Elektrische Energie: Alles im Fluss – In deiner Ausbildung lernst du Anlagen und Systeme, die mit elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Energie laufen, anzuschließen und einzustellen.
- M wie Montage: Baustein für Baustein. Die Montage eines mechatronischen Systems mit den richtigen Werkzeugen und Hilfsmitteln ist ein Teil deiner Abschlussprüfung.
- S wie Steuerungstechnik: Die richtige Schnittstelle: Ein Teil der Ausbildung beschäftigt sich mit dem Aufbau und Prüfen von Steuerungen. So prüfst du etwa Sensoren oder verbindest Schaltungen.
Wie läuft die Mechatroniker-Ausbildung ab?
In deiner Ausbildung zum Mechatroniker bist du abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb lernst du die praktische Seite des Berufsbildes Mechatroniker kennen und übernimmst bereits erste eigene Aufgaben. Dazu gehören das Zusammenbauen von Gehäusen, die Installation von Systemen oder die Überprüfung von Messgrößen.
In der Berufsschule wird dir das erforderliche theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Spezielle Schulfächer hier sind Elektro- und Metalltechnik oder Planung von Montage und Demontage mechatronischer Systeme. Aber auch Deutsch, Mathe und Politik stehen auf dem Lehrplan. Für Abiturienten und Fachabiturienten besonders interessant: Ein Duales Studium Mechatronik zum Bachelor of Engineering.
Wie viel verdient ein Mechatroniker in der Ausbildung?
In deiner Ausbildung zum Mechatroniker verdienst du ab deinem ersten Ausbildungstag Geld. Die Ausbildungsvergütung als Mechatroniker steigt mit jedem Lehrjahr an und ist in der Höhe nicht festgelegt. Einige Unternehmen sind tariflich gebunden, bei anderen gibt es keine festen Richtlinien für das Ausbildungsgehalt als Mechatroniker.
Du kannst im Durchschnitt mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.003 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.070 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.152 Euro
- im 4. Ausbildungsjahr: 1.221 Euro
Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Mechatroniker bzw. Mechatronikerin erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.
Als angehender Mechatroniker solltest du vor allem Spaß an technisch-handwerklicher Arbeit mitbringen. Daneben gibt es noch andere Voraussetzungen und Fähigkeiten für diese Ausbildung. Im Folgenden kannst du checken, ob die Ausbildung zum Mechatroniker zu dir passt oder eher nicht.
Der Beruf Mechatroniker passt zu dir, wenn
- du Maschinen magst und dich für ihre Funktionsweise interessierst
- du sorgfältig und präzise arbeiten kannst
- handwerkliches Geschick mitbringst
- du technische Zusammenhänge verstehst
Mechatroniker ist kein passender Beruf für dich, wenn
- dir die Arbeit mit Werkzeugen und Werkstoffen wie Metall nicht liegt
- du lieber nur in einem Büro arbeiten möchtest
- du nicht flexibel auf unterschiedliche Tätigkeiten eingehen kannst
- du Angst vor der Arbeit mit Strom hast
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Mechatroniker abgeschlossen, hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten – entweder zur Spezialisierung oder, um Karriere zu machen. Wir unterscheiden zwischen 3 verschiedenen Wegen: Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung & Studium
Anpassungsfortbildungen dienen dazu, dein Wissen aktuell zu halten. So kannst du dich beispielsweise in Bereichen wie Robotik oder Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik fortbilden.
Eine Aufstiegsfortbildung ermöglichst es dir, beruflich aufzusteigen, beispielsweise durch eine Weiterbildung zum Techniker oder Industriemeister, aber auch ein anschließendes Studium.
Typische Studienberufe für ausgebildete Mechatroniker sind:
- Mechatronik
- Maschinenbau
- Automatisierungstechnik
- Verpackungstechnik
Durch das Zusammenspiel von Mechanik und Elektronik ist Mechatroniker ohnehin ein moderner Beruf, der sich neuen Gegebenheiten gut anpassen kann. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es Mechatronikern daran gelegen, möglichst energiesparende Anlagen zu konstruieren und Ressourcen zu schonen.
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Weitere Infos
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