Medizinische/r Technologe/Technologin für Laboratoriumsanalytik (MTL)
Ausbildung & Beruf
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Du möchtest gerne Menschen mit deiner Arbeit helfen? Du interessierst dich für Medizin und Untersuchungen, aber möchtest nicht als Mediziner arbeiten? Wie wäre es dann mit der Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik? Im Folgenden zeigen wir dir, was während der Ausbildung und im Beruf auf dich zukommt.
Beachte: Im Zuge einer Modernisierung fanden Änderungen bei den technischen Assistenzberufen statt. Der Ausbildungsberuf Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent bzw. Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin wurde reformiert und heißt seit dem 01.01.2023 nun Medizinischer Technologe bzw. Medizinische Technologin für Laboratoriumsanalytik.
Berufsbild Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik/Medizinische Technologin für Laboratoriumsanalytik (MTL)
Was macht ein Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik (m/w/d)?
Deine Hauptaufgabe als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik ist es, Laboranalysen durchzuführen. Untersucht werden dabei unter anderem Abstriche, Blutproben oder Gewebeproben und Zellen. Oftmals nimmst du selbst Proben oder führst auch Abstriche durch.
Die Laboranalysen können danach wiederum für Diagnosen und Prävention verwendet werden. Beispielsweise können in den Proben Krankheitserreger gefunden werden.
Ein wichtiger Teil der Arbeit als MTL ist die Dokumentation der Untersuchung. Diese führst du meist am Computer durch. Sowohl Abläufe als auch Ergebnisse fließen in die Dokumentation mit ein. Schließlich gibst du die Laborberichte weiter an die behandelnden Ärzte.
Teil deiner Tätigkeit als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik kann es auch sein, Patienten zu informieren und zu betreuen. Du klärst die Patienten über die Untersuchungen und Entnahmen auf.
Wie sieht der Berufsalltag als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik aus?
Wie dein Alltag als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik explizit aussieht, hängt natürlich auch von deinem Einsatzgebiet und deinem Arbeitgeber ab. Arbeitest du beispielsweise im Krankenhaus oder in Kliniken, solltest du dich auf Schichtarbeit und Arbeit an Wochenenden und Feiertagen einstellen. Bist du in der Pathologie, dürfen dich unangenehme Gerüche während der Arbeit nicht behindern. In der Hämatologie kümmerst du dich um Blutproben, während in der klinischen Chemie Blutplasma untersucht wird.
Einige Arbeitsbedingungen kommen dagegen auf die meisten Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik zu. Unter anderem ist während der Arbeit Sorgfalt das A & O. Damit deine Laborberichte nicht verfälscht werden und keine Gefahr bei der Arbeit mit hochinfektiösen Stoffen besteht, achtest du stets auf ein sauberes und hygienisches Vorgehen. Dazu gehört nicht nur das Desinfizieren und das Sterilisieren der Geräte und Maschinen, sondern auch das Einhalten von strengen Sicherheitsvorschriften.
Darüber hinaus gehört grundsätzlich Schutzkleidung, beispielsweise Mundschutz, Handschuhe oder Schutzkittel, zum Alltag dazu.
Grundsätzlich kannst du als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik auch mit Schichtarbeit sowie Arbeit an Wochenenden und Feiertagen rechnen.
Wo arbeitet man als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik?
Möchtest du als Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik durchstarten, stehen dir verschiedenste Arbeitsbereiche zur Verfügung:
- Labors im Bereich der Medizin oder Biotechnologie
- Medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kliniken und Praxen
- Blutspendedienste
Während der Arbeit befindest du dich nicht nur im Labor, sondern auch in Büroräumen und Praxisräumen.
Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik/zur Medizinischen Technologin für Laboratoriumsanalytik
Wie läuft die Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik ab?
Bei der Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik handelt es sich um eine 3-jährige schulische Ausbildung, die sich in Unterricht an der Berufsfachschule und eine praktische Ausbildung unterteilt. An der Berufsfachschule wirst du nicht nur theoretisch unterrichtet, sondern auch praktisch. Du lernst beispielsweise, welche biomedizinischen Verfahren es gibt und welche du wann verwendest.
Während der praktischen Ausbildung wartet unter anderem ein Orientierungseinsatz sowie der Einsatz in einem Krankenhaus oder einer ambulanten Einrichtung auf dich.
Am Ende deiner Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik nennen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik?
Während der Ausbildung zur Medizinischen Technologin für Laboratoriumsanalytik werden dir sowohl praktische als auch theoretische Inhalte vermittelt, damit du bestens auf die Ausübung des Berufs vorbereitet wirst.
Beispielsweise lernst du, wann welche Laboratoriumsuntersuchungen notwendig und geeignet sind, wie du verschiedenste Präparate vor- und aufbereitest, welche Stoffe und Stoffgemische potenziell gefährlich sein können und wie du diese lagerst. Zudem wird dir nähergebracht, wie du dich um das Dokumentieren, Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen und Informationsverarbeitungsprozessen kümmerst.
Welche Voraussetzungen du für die Ausbildung mitbringen solltest, zeigen wir dir jetzt.
- Chemie
- Physik
- Biologie
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Selbstorganisation
- Umfeld: Praxen, Krankenhaus
- Schichtarbeit
- Dienstreisen nur in Ausnahmefällen
Grundsätzlich solltest du als schulische Voraussetzungen einen mittleren Bildungsabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss mitbringen. Gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern sind dabei von Vorteil. Wichtig sind insbesondere die Fächer Physik, Biologie und Chemie. Gute Kenntnisse im Bereich Physik und Chemie helfen dir dabei, verschiedenste physikalische sowie chemische Verfahren zu verstehen und selbst durchführen zu können. Biologisches Wissen unterstützt dich dagegen bei mikrobiologischen Verfahren.
Aber nicht nur deine Noten ebnen dir den Weg in die Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik. Von hoher Relevanz sind vielmehr verschiedene Stärken, die du aufweisen solltest. Gefragt sind analytische Fähigkeiten, aber auch Sorgfalt und Genauigkeit.
Wie viel verdient ein Medizinischer Technologe für Radiologie in der Ausbildung?
Als Medizinische Technologin für Laboratoriumsanalytik wirst du vom Träger der praktischen Ausbildung vergütet. Absolvierst du diese an Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, kannst du mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.065 Euro
- 2. Ausbildungsjahr: 1.125 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 1.222 Euro
(Quelle: Berufenet)
Passt die Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik/zur Medizinischen Technologin für Laboratoriumsanalytik zu mir?
Die Ausbildung zum Medizinischen Technologen für Laboratoriumsanalytik ist eine gute Wahl für dich, wenn
- du dich für die Arbeit mit technischen Geräten und Maschinen interessierst
- du keine Angst vor Infektionen hast
- du kein Problem damit hast, Schutzkleidung wie Schutzbrillen oder Kittel zu tragen
- du gerne präzise und genau arbeitest
Eine andere Ausbildung passt vermutlich besser zu dir, wenn
- du während der Arbeit weder mit Chemikalien noch mit Ausscheidungen und Körpergeruch in Kontakt kommen möchtest
- dich künstliche Beleuchtung bei der Arbeit stört
- dich die Arbeit mit Medizintechnik nicht interessiert
- du keine Untersuchungen durchführen möchtest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner Ausbildung zum MTL ist dein Weg noch lange nicht vorbei. Dir stehen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wir unterscheiden dabei folgende Formen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium
Anpassungsfortbildungen helfen dir dabei, dein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Als MTL kannst du neue Entwicklungen in Bereichen wie Hygiene im Gesundheitsbereich, Medizinisch-technische Assistenz, medizinisches Labor und Medizinische Dokumentation kennenlernen.
Die Aufstiegsfortbildung unterstützt dich dabei, Karriere zu machen. Möglich sind unter anderem verschiedene Weiterbildungen:
- Biomedizinischer Fachanalytiker für klinische Chemie und Pathobiochemie
- Biomedizinischer Fachanalytiker für Histologie und Zytopathologie
- Biomedizinischer Fachanalytiker für Hämatologie
- Techniker - Medizintechnik
Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Studium an die Ausbildung anzuhängen. Folgende Studiengänge eignen sich:
- Biomedizin
- Biowissenschaften
- Molekulare Medizin
- Chemie
Auch im Labor führt die Digitalisierung zu weitreichenden Veränderungen und Möglichkeiten. Als Fachkraft stehst du vor der Chance aber auch der Herausforderung, neue Technologien und Verfahren in deinen Arbeitsalltag zu integrieren. Künftig soll es unter anderem möglich sein, Künstliche Intelligenz in die Diagnostik einfließen zu lassen. Mithilfe von Deep-Learning-Algorithmen soll die Routinediagnostik unterstützt werden. Ein weiterer Trend ist es, Labor- und Analyse-Geräte zu vernetzen, um so Analysen einfacher auswerten zu können.
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„Schutzkleidung tragen“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com