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Model
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Model

Heute steht ein großes Fotoshooting für ein bekanntes Unternehmen an. Direkt nach deiner Ankunft steht das erste Gespräch mit dem Fotografen und den Vertretern des Unternehmens an. Du besprichst mit ihnen die Vorgaben für die Fotos und wie du auftrittst. Anschließend geht es für dich in die Maske und du erhältst das passende Make-up. Auch wenn du solch ein Make-up niemals in deiner Freizeit tragen würdest – der Kunde entscheidet und bei den Aufträgen geht es nicht nach deinem Geschmack. Das musstest du zu Beginn deiner Modelkarriere erst lernen. Jetzt fühlst du dich auch wohl, wenn Outfit und Make-up dir persönlich nicht gefallen. Und das sieht der Kunde auf den Fotos, mit denen er ebenfalls zufrieden ist.

Berufsbild Model

Was macht ein Model (m/w/d)?

Als Model besteht deine Hauptaufgabe darin, mithilfe deines Körpers und deiner Ausstrahlung für Unternehmen zu werben. Welche Produkte du wie bewirbst, ist immer unterschiedlich und vom Unternehmen und der Form des Modelns abhängig. Grundsätzlich nutzt du Gestik, Mimik und Körperhaltung für die Präsentation. Nicht selten setzt du eine kleine Choreographie ein, mit der du die Botschaft der Marke unterstreichst. Für die Arbeit als Model stehen verschiedene Modelrichtungen zur Auswahl, beispielsweise:

  • Laufstegmodel (Fashion Model)
  • Foto- und Medienmodel (Commercial Model)
  • Messe- und Promotionsmodel

Als Laufstegmodel läufst du für Designer auf Fashionshows und präsentierst dort die neuesten Kollektionen. Früher galt hier noch eine strenge Mindestgröße, weswegen kleinere Models eher in den Fotobereich gingen. Denn als Foto- und Medienmodel spielt die Größe keine so große Rolle. Als Fotomodel findest du dich häufiger auf Werbebannern, in Magazinen oder TV-Spots wieder.

Als Messe- und Promotionsmodel arbeitest du meistens nebenberuflich. Deshalb eignet sich diese Form für viele Models als Einstieg in die Modelwelt. Aufgrund der großen Diversität in der Modelbranche kannst du dich zusätzlich in einem Bereich spezialisieren, beispielsweise als Fitness-, Übergrößen-, Petit- oder Haarmodel.

Wie sieht der Berufsalltag als Model aus?

Unabhängig von deiner Modelrichtung erwartet dich als Model ein stressiger Berufsalltag. Bei einer festen Buchung für ein Fotoshooting ist der Tag nicht selten auf die Minute genau durchgetaktet. Das bedeutet für dich, dass die Posen bei den Fotos sitzen sollten – viel Zeit zum Ausprobieren bleibt nicht. Steht für dich als Laufstegmodel die nächste Fashion Week an, geht es für dich von Casting zu Casting. Du wirst bei den einzelnen Designern vorstellig, zeigst deine Lauffähigkeiten und stellst deine Mappe vor. Durch dein Können und manchmal ein wenig Glück erhältst du den Job. Dein Ziel bei solch einer Fashion Week sind mehrere Jobs. Einerseits bietet solch ein Event dir viele Jobmöglichkeiten, andererseits kannst du dich auf dem Laufsteg präsentieren und Eigenwerbung betreiben.

Findet dein Shooting oder Job nicht gerade vor Ort statt, hält der Beruf als Model für dich viele Reisen bereit. Die Reisen dienen nicht deiner Entspannung, sondern sind für den Job nötig. Beispielsweise fliegst du in den warmen Süden, um dort an einem Fotoshooting für neue Bademode teilzunehmen. Als Laufstegmodel ist die Teilnahme an der Fashion Week in New York, Paris oder Mailand nicht ausgeschlossen.

In der Maske das passende Make-up bekommen Model bei Fotoshooting Für eine Beautystrecke posieren Werbung für Schmuck und Make-up Von Designern einkleiden lassen

Wo arbeitet man als Model?

Als Model stehst du vorrangig in Modelagenturen unter Vertrag. Die Agentur vermittelt dir Jobs, erstellt mit dir gemeinsam deine Sedcard und dein Modelbuch und unterstützt dich bei deiner Karriere.

Ausbildung zum Model

Wie läuft die Ausbildung zum Model ab?

Eine klassische Ausbildung als Model gibt es aktuell nicht. Vielmehr schaffst du den Einstieg in die Modelwelt, indem du aktiv auf Modelagenturen zugehst. In seltenen Fällen wird ein Talentscout auf dich aufmerksam – darauf kannst du dich jedoch nicht verlassen.

Die meisten Models starten schon früh mit ihrer Karriere. Prinzipiell wird das beste Einstiegsalter mit 14 bis 23 Jahren angegeben, viele Agenturen setzen aber ein Mindestalter von 15 oder 16 voraus. Um Model zu werden, kannst du keine Ausbildung machen und solltest auch nicht darauf hoffen, dass du zufällig von einem Talentscout entdeckt wirst. Sei dir im Klaren darüber, dass der Job wirklich harte Arbeit bedeutet und zeige, dass du es wirklich willst, indem du aktiv auf Modelagenturen zugehst und mit ersten Modeljobs in den Ferien startest. Eine Agentur unterstützt dich beim Aufbau deiner Modelkarriere, hilft dir beim Erstellen von Sedcard und Modelbuch und kümmert sich um Aufträge. Agenturen verfügen also über genau das Wissen und die Kontakte, die du am Anfang deiner Karriere benötigst. Agenturen sind aber sehr kritisch bei der Auswahl neuer Gesichter und nehmen nur Models auf, die wirklich zu ihren Kunden und ihrem Portfolio passen. Lass dich daher nicht entmutigen, wenn du zunächst nur Absagen bekommst – zwischen der Agentur und dir muss es wirklich passen!

Model werden durch Castingshows? Es gibt auch Castingshows im Fernsehen, an denen du teilnehmen kannst, um Model zu werden. Germanys Next Topmodel kennt jeder – aber was bringt die Teilnahme wirklich? Wir zeigen dir, was aus manchen der ehemaligen Gewinnerinnen geworden ist:

  • Toni Dreher: Die Gewinnerin von 2018 ist heute ein echtes Topmodel und aus der Branche nicht mehr wegzudenken.
  • Vanessa Fuchs: Noch als Schülerin gewann sie die Show 2015. Heute ist sie vor allem erfolgreiche Influencerin und arbeitet regelmäßig als Model.
  • Jana Beller: Nach ihrem Sieg bei GNTM 2011 folgte ein Streit mit der Modelagentur. Heute betreibt sie einen Backshop und modelt nur noch selten.
  • Sara Nuru: Auch die Gewinnerin von 2009 arbeitet weiterhin als Model und Schauspielerin. Inzwischen ist sie sogar Unternehmerin und verkauft Kaffee, um Frauen in ihrem Heimatland Äthiopien zu unterstützen.

Wie findet man eine Modelagentur?

Leider gibt es viele Agenturen, die sich den Traum junger Mädchen und Jungs zu Nutze machen und unseriöse Angebote offerieren. Informiere dich daher genau, welche Agenturen oder Leistungen wirklich seriös sind. Du findest online auch Listen von empfehlenswerten Agenturen. Ganz wichtig: Eine seriöse Agentur wird niemals von dir Geld verlangen. Sie wird im Gegenteil sogar in Vorleistung für deine ersten Test-Shootings und die Sedcard gehen, weil sie an dich als Model glaubt. Sobald du richtige Aufträge über die Agentur bekommst, wird diese als Bezahlung einen Prozentsatz deines Honorars einbehalten.

Bei vielen Agenturen kannst du dich einfach online über ein Formular bewerben, in das du deine persönlichen Daten eingibst und erste Fotos von dir hochlädst. Es gibt auch sogenannte Open Calls, an denen du direkt in der Agentur vorbeikommen und dich vorstellen kannst. Auch wenn es blöd klingt: Vor allem wenn du minderjährig bist, solltest du immer deine Eltern mitbringen, wenn du in eine Agentur gehst. Sie sehen die Agentur nochmal in einem anderen Licht und achten darauf, dass du sicher bist und nicht über den Tisch gezogen wirst.

Welche Fähigkeiten braucht ein Model?

Um Model zu werden brauchst du natürlich ein gutes Aussehen und die passende Figur. Doch auch eine charismatische Persönlichkeit und ein starkes Selbstbewusstsein sind wichtig, um erfolgreich zu werden. Disziplin, Verlässlichkeit und Flexibilität sind ebenso Fähigkeiten, die du mitbringen solltest, um im hart umkämpften Model-Business voranzukommen. Um sich auch international mit Kunden oder Fotografen verständigen zu können, sind gute Englischkenntnisse ebenfalls ein Muss.

Die Modewelt befindet sich seit einigen Jahren im Wandel. Die sogenannten „Magermodels“ sind inzwischen out und es wird immer mehr nach „echten“ Frauen und Männern gesucht. In manchen Ländern wie Frankreich wurden bereits Gesetze eingeführt, durch die garantiert wird, dass Models ärztlich überwacht werden und einen Body-Mass-Index von mindestens 18 halten. Auch werden immer mehr Models mit Ecken und Kanten oder Kurven gesucht.

Dennoch gibt es noch immer eine Mindestgröße: Unter 175 Zentimeter Körpergröße als Frau oder 184 Zentimeter als Mann hast du leider selten eine Chance, Model zu werden. Models im Commercial Bereich sollten besonders natürlich und attraktiv aussehen. Fashion Models dürfen etwas mehr edgy oder einzigartig wirken, da ihr Look auch den künstlerischen Aspekt der Modelinie unterstreichen soll. Bei Männern sind – je nach Kunde oder Designer – sowohl sehr muskulöse als auch androgyne Modeltypen begehrt.

Model werden: Voraussetzungen

Schulfächer
  • Englisch
  • Sport
  • Deutsch
Stärken
  • Durchhaltevermögen
  • Überzeugungsfähigkeit
  • Kritikfähigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Flexible Zeiten
  • Mehrwöchige Dienstreisen
  • Körperliche Beanspruchung

Wenn du Model werden möchtest, helfen dir gute Noten in Sport dabei, körperlich fit und belastungsfähig zu bleiben sowie eine sportliche Figur zu behalten. Auch gute Leistungen in Englisch und Deutsch sind hilfreich, wenn du mit deinen Auftraggebern kommunizierst und zu Shootings ins Ausland fährst.

Als Model musst du viel Durchhaltevermögen zeigen und hartnäckig bleiben, um andere von dir und deinen Fähigkeiten zu überzeugen. Mit einer ausgeprägten Kritikfähigkeit hältst du auch Absagen stand, während du die Kritik gleichzeitig nutzen kannst, um dich weiterhin zu verbessern. Feste Arbeitszeiten hast du als Model nicht. Fotoshootings und die entsprechenden Vorbereitungen können aber oft viele Stunden dauern, weshalb es wichtig ist, dass du der körperlichen Beanspruchung gewachsen bist.

Wie viel verdient man als Model?

Es ist nicht unmöglich, ein erfolgreiches Model zu werden. Wenn du an deinen Traum glaubst, viel und hart dafür arbeitest und immer respektvoll und fair mit Kollegen und der Konkurrenz umgehst, kannst du es schaffen. Bedenke aber, dass du als Model in der Regel selbständig bist und daher kein festes Einkommen hast. Du musst also regelmäßig Aufträge bekommen, um deine Miete bezahlen zu können und dich selbst um Krankenversicherung und Altersvorsorge kümmern. Die Gagen, die du für Aufträge bekommst, können sehr unterschiedlich sein, je nach deiner Bekanntheit und der deines Auftraggebers: Die Honorare variieren zwischen 100 und mehreren Tausend Euro.

Passt die Ausbildung zum Model zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf Model, wenn

  • du dich für die Modelwelt interessierst
  • du pünktlich und zuverlässig bist
  • du ein großes Selbstvertrauen besitzt

Du bist eher weniger geeignet, wenn

  • du keine Flexibilität mitbringst
  • du keine Lust auf Kontakte und Reisen hast
  • du nicht gut mit Stress umgehst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent verschiedene Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass ein Beruf in der Modebranche dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Mode & Medien kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten

Als Model das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz berücksichtigen? Das klingt auf den ersten Blick nicht unbedingt möglich. Dennoch kannst du in diesem Beruf deinen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem du beispielsweise auf unnötige Reisen verzichtest. Auch bei Aufträgen im Inland kannst du lieber mit der Bahn als mit dem Flugzeug anreisen. Und deine Zukunftsaussichten? Der Beruf Model ist hart umkämpft und selbst wenn du mit perfekten Voraussetzungen startest, gibt es keine Garantie für Erfolg. Dieser Unsicherheit solltest du dir bewusst machen, wenn du dich für den Weg in die Modelwelt entscheidest.

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Bildnachweis: "Model bei Fotoshooting" ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com; „In der Maske das passende Make-up bekommen" ©Aleksandr - stock.adobe.com; „Model bei Fotoshooting" ©Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com; „Für eine Beautystrecke posieren" ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com; „Werbung für Schmuck und Make-up" ©Oleg Gekman - stock.adobe.com; „Von Designern einkleiden lassen" ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com