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Modist / Modistin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Modist

Ein neuer Kundenauftrag ist da! Eine Kundin möchte ihrem Mann eine besondere Mütze schenken. Kein Problem für dich – schließlich kennst du dich als Modist bestens aus mit Nadel und Faden. Das war es aber noch lange nicht. Du weißt auch, wie du mit den verschiedenen Näh- und Schneidemaschinen umgehst und welche Materialien am besten zum Auftrag passen.

Berufsbild Modist / Modistin

Was macht ein Modist (m/w/d)?

Als Modist bzw. Modistin ist es dein Job, Hüte, Mützen und andere Kopfbedeckungen zu entwerfen und herzustellen. Dabei gehört es zu deinen Aufgaben, Schnittmuster auszuwählen und anzufertigen und daraufhin auch die passenden Materialien herauszusuchen. Sind diese Schritte abgeschlossen, geht es dann daran, Material wie Leder, Pelz oder Textil zuzuschneiden und schließlich die Schnitte zusammenzunähen oder zu kleben.

Bevor der Hut ganz fertig ist, stehen natürlich noch weitere Schritte an. Du kümmerst dich darum, dass der Hut durch Bügeln die richtige Form erhält. Außerdem bringst du beispielsweise Blumen, Perlen oder Federn an.

Modisten arbeiten dabei nicht nur mit der Hand, sondern auch mit Werkzeugen, Maschinen und Geräten. Je nachdem, ob du im Handwerk oder in der Industrie arbeitest, kümmerst du dich mehr um Einzelfertigungen oder Serienproduktionen.

Auch das Reinigen, Reparieren oder Anpassen von Hüten fällt im Handwerk in deinen Tätigkeitsbereich. Dazu besprichst du mit deinen Kunden genau, was sie sich vorgestellt haben. Darüber hinaus triffst du Terminabsprachen, wickelst Käufe ab und nimmst Maß am Kunden. In der Industrie dagegen geht es mehr darum, Modelle so weit zu entwickeln und auszuarbeiten, bis es in die Serienfertigung gehen kann.

Wie sieht der Berufsalltag als Modist aus?

Modisten hantieren tagtäglich mit den verschiedensten Werkzeugen, Geräten und Maschinen, darunter zum Beispiel Nähmaschinen, Bügeleisen, Schneidemaschinen, Scheren, Nadeln oder Dampf- und Trockenanlagen. Darüber hinaus kommt auch das Verwenden von Klebstoffen oder Imprägniermitteln auf dich zu.

Zeichnungen und Entwürfe dagegen erstellst du manchmal auch mit speziellen Programmen. Auch Bildschirmarbeit kann also dazugehören.

Deine Arbeit findet vorwiegend in Werkstätten oder Produktionshallen statt. Hier kann es unter anderem auch zu Rauch, Gasen, Dämpfen oder Staub kommen. Außerdem ist stets Präzision und Sorgfalt gefordert. Gerade bei feinen Materialien wie Federn, Pailletten oder Bändern muss jeder Handgriff sitzen.

Nicht unüblich ist außerdem Kundenkontakt. Du arbeitest oftmals nach Auftrag und besprichst davor Wünsche und Anforderungen mit deinen Kunden. Darüber hinaus nimmst du auch Maß.

Modisten arbeiten mit Werkzeugen wie Scheren Modisten erstellen Entwürfe per Hand oder mit dem Computer Modisten können auch in der Serienproduktion tätig sein Modisten arbeiten z. T. in Ateliers

Wo arbeiten Modisten?

Modisten arbeiten vor allem in Betrieben der handwerklichen Hutherstellung oder in industriellen Serienfertigung von Hüten- und Kopfbedeckungen. Daneben warten aber auch Jobs bei Kostüm- und Hutmachereien, beispielsweise von Filmstudios oder Opernhäusern.

Ihren Arbeitsalltag verbringen sie vor allem in Werkstätten, Werkhallen oder Ateliers. Sind sie in der Industrie tätig, können auch Produktions- und Fertigungshallen zu den Arbeitsorten gehören.

Ausbildung zum Modisten / zur Modistin

Wie läuft die Ausbildung zum Modisten ab?

Bei der Ausbildung zum Modisten handelt es sich um eine 3-jährige duale Ausbildung. Während der Ausbildungszeit wechselst du zwischen Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb steht vor allem die Praxis an, du bist in Ateliers oder Werkstätten unterwegs. In der Berufsschule geht es mehr um die theoretische Seite des Berufs. Dabei bist du meist in Unterrichtsräumen.

Bevor das 2. Ausbildungsjahr vorbei ist, steht für dich eine Zwischenprüfung an. Diese dient dazu, deinen bisherigen Ausbildungsstand zu überprüfen. Zum Ende der Ausbildung folgt dann die Abschlussprüfung. Hast du diese bestanden, kannst du dich dann offiziell Modist bzw. Modistin nennen.

Art der Ausbildung:
duale Ausbildung
Art der Ausbildung: duale Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
z. B. 921 Euro im 1. Ausbildungsjahr
Ausbildungsvergütung: z. B. 921 Euro im 1. Ausbildungsjahr

Was lernt man in der Ausbildung zum Modisten (m/w/d)?

Da die Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule stattfindet, kommt sowohl Theorie als auch Praxis auf dich zu. Im Betrieb wird dir vor allem das praktische Handwerkszeug beigebracht. Du lernst unter anderem, wie man Filz- und Strohhüte formt und bearbeitet oder wie man Entwürfe erstellt und ausarbeitet. Darüber hinaus wird dir gezeigt, wie man Kopfbedeckungen umgestalten kann oder wie sich verschiedene Materialien miteinander kombinieren lassen.

Auch in der Berufsschule kommen berufsspezifische Themen auf dich zu. Du eignest dir beispielsweise an, wie man kleinere Teile näht, wie man Werkstücke bügelt oder welche Materialien sich für die verschiedenen Kopfbedeckungen eignet. Des Weiteren kommen auch klassische Fächer wie Deutsch, Sozialkunde und Wirtschaft dazu.

Modist: Voraussetzungen für die Ausbildung

So viel erstmal zu den Inhalten. Aber wie sichert man sich einen Ausbildungsplatz? Das erfährst du jetzt hier. Wir zeigen dir, welche persönlichen und schulischen Voraussetzungen du erfüllen solltest.

Schulfächer
  • Werken/Technik
  • Mathe/Deutsch
  • Kunst
Stärken
  • Handwerkliches Geschick und zeichnerisches Talent
  • Auge für Ästhetik und Details
  • Sorgfalt und Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Ateliers, Werkstätten
  • Arbeit mit der Hand, Maschinen und Computern
  • Arbeit mit Lärm, Staub und Gerüchen

Grundsätzlich kannst du die Ausbildung zur Modistin mit jedem Schulabschluss starten. Da jährlich nur sehr wenige junge Menschen in die Ausbildung starten, lässt sich ein bevorzugter Schulabschluss auch nicht vorhersagen. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz hast du aber mit überdurchschnittlichen Noten in den passenden Fächern. Insbesondere in Werken und Technik, Mathe, Deutsch und Kunst solltest du gute Leistungen erbringen.

Nicht weniger wichtig sind allerdings deine persönlichen Stärken und Fertigkeiten. Für die Ausübung des Berufs ist an erster Stelle natürlich handwerkliches Geschick und zeichnerisches Talent gefragt. Zweitens solltest du aber auch Kreativität und ein Auge für Details und Ästhetik mitbringen. Und zuletzt erfordert der Beruf auch eine selbstständige und sorgfältige Arbeitsweise.

Wie viel verdient ein Modist in der Ausbildung?

Wirst du nach dem Tarifvertrag der Hutindustrie vergütet, kannst du als Modist aktuell mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 921 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 961 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.006 Euro

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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Lisa FALKE KGaA

Lisa (22) absolviert momentan eine Ausbildung zur Modeschneiderin und befindet sich im 3. Ausbildungsjahr bei der FALKE KGaA in Schmallenberg. AZUBIYO hat sie von ihren ersten Eindrücken berichtet. „In meiner Ausbildung läuft alles rund. Das Umfeld ist genial, unsere Ausbilderin und die Kolleginnen und Kollegen stehen uns immer bei Fragen und ratlosen Blick...

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Passt die Ausbildung zum Modisten zu mir?

Die Ausbildung als Modist könnte eine Top-Wahl für dich sein, wenn

  • Mode deine Leidenschaft ist
  • du gerne mit verschiedenen Maschinen arbeitest
  • du gut zeichnen kannst
  • du gerne kreativ arbeitest

Du solltest dir lieber noch andere Ausbildungen ansehen, wenn

  • du für Hüte nichts übrig hast
  • Bügeln dir überhaupt keinen Spaß macht
  • du dir einen Bürojob wünschst
  • du auf keinen Fall bei Staub, Gasen oder Dämpfen arbeiten möchtest

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Modisten öffnen sich einige Türen für dich. Hast du noch nicht genug, kannst du zwischen folgenden 3 Formen der Weiterbildung wählen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Modisten / zur Modistin

Anpassungsweiterbildungen dienen dazu, dein berufliches Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Als Modist bieten sich hier Bereiche wie Schneiderei, CAD oder Textil- und Bekleidungsdesign an.

Möchtest du stattdessen beruflich aufsteigen, dann lohnt sich eine Aufstiegsweiterbildung. Weiterbilden kannst du dich beispielsweise zum Modistenmeister, zum Produktentwickler (Mode) oder zum Techniker – Bekleidungstechnik.

Natürlich kommt aber auch ein Studium infrage. Mögliche Studiengänge sind:

  • Modedesign
  • Textil-, Bekleidungstechnik
  • Bühnen-, Kostümbild

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Modist

Gerade im Bereich Mode und Bekleidung geht es immer dynamisch zu. Das heißt für dich als Modist bzw. Modistin: Du solltest dich laufend über neue Entwicklungen, Verfahren und Technologie informieren. Für kleine Dekorationsteile besteht beispielsweise die Möglichkeit, 3-D-Druck zu nutzen. Das Maßnehmen dagegen kannst du dir mithilfe von 3-D-Laserscanning vereinfachen.

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Bildnachweis:

„Modisten stellen Hüte und andere Kopfbedeckungen her“ ©cameris - Fotolia

„Modisten arbeiten mit Werkzeugen wie Scheren“ ©Alexey Stiop - shutterstock.com

„Modisten erstellen Entwürfe per Hand oder mit dem Computer“ ©pressmaster - stock.adobe.com

„Modisten können auch in der Serienproduktion tätig sein“ ©Studio Romantic - stock.adobe.com

„Modisten arbeiten z. T. in Ateliers“ ©shangarey - stock.adobe.com