Nonne
Ausbildung & Beruf
Nach dem Mittagsgebet wendet ihr euch wieder euren Tätigkeiten zu. Als Nonne gehört nicht nur das Beten zu deinem Alltag, sondern auch das Arbeiten. Du bist in der Klosterbibliothek tätig und kümmerst dich dort um die oft alten Schriften. Im Lesesaal können deine Mitschwestern ihren Studien nachgehen, außerdem gibt es hier häufig Gäste, die eure einzigartigen Werke einsehen möchten. Später steht noch eine Bibliotheksführung an, die du regelmäßig anbietest. Langweilig wird dir hier sicher nicht!
Berufsbild Nonne
Was macht eine Nonne?
Als Nonne hast du zu irgendeinem Zeitpunkt einen Ruf gehört, der dich ins klösterliche Leben geführt hat. Die andauernde Suche nach Gott macht einen wichtigen Teil deines Lebens aus, der andere Teil besteht meist aus einer Arbeit, der du nachgehst.
Wie sieht der Berufsalltag als Nonne aus?
Wie sich der Alltag als Nonne gestaltet, hängt vor allem davon ab, ob du einem tätigen oder einem kontemplativen Orden angehörst. Kontemplative Orden haben sich vor allem dem Gebet und der Meditation verschrieben, während in tätigen Orden in der Krankenpflege, Lehre oder Seelsorge gearbeitet wird.
Nonnen müssen übrigens nicht einsam und zurückgezogen leben: Viele Orden veranstalten regelmäßig Events, bei denen Nachbarn oder Interessierte von Außerhalb das Kloster kennenlernen können. Auch an den Gottesdiensten dürfen oft Gäste teilnehmen.
Deine Tage werden in den meisten Fällen vom Gebet bestimmt: Gottesdienste geben den Tagen Rhythmus und Struktur. Dazu kommen gemeinsame Mahlzeiten.
Wo arbeiten Nonnen?
Nicht alle Nonnen arbeiten im Kloster, sondern viele von ihnen sind in Berufen tätig, die sie im Alltag in die Städte hinaus führen, beispielsweise in Pflegeberufen, in der Erziehung oder der sozialen Arbeit. Andere Nonnen kümmern sich im Kloster um Verwaltungsarbeiten oder arbeiten in Werkstätten. Sie können auch seelsorgerische Tätigkeiten ausüben.
Ausbildung zur Nonne
Wie läuft die Ausbildung zur Nonne ab?
Nonne wird man nicht, indem man eine duale Ausbildung abschließt. Der Weg ist langwieriger, aber schließlich heißt es auch: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“
Möchtest du Nonne werden, ist der Weg dorthin in verschiedene Schritte geteilt. Die meisten Klöster empfehlen dir einen Aufenthalt als Gast im Gästehaus, beispielsweise im Rahmen eines „Kloster-auf-Zeit“-Aufenthalts oder über die regelmäßigen Klostertage, die viele Orden anbieten.
- Entscheidest du dich für den Eintritt ins Kloster, steht zunächst das Postulat an, eine Zeit der Kandidatur, deren Dauer sich von Kloster zu Kloster unterscheidet. Hier lernst du das Leben nach den Ordensregeln besser kennen.
- Im Noviziat erhältst du das Ordensgewand einer Nonne und deinen neuen Namen. In 1-2 Jahren lernst du das klösterliche Leben intensiv kennen, hast aber noch nicht alle Rechte und Pflichten einer regulären Nonne.
- Im Anschluss erwartet dich die Zeitliche Profess, eine Verpflichtung zum Leben als Nonne, jedoch noch auf Zeit. Du legst das Ordensgelübde ab und kannst in dieser Zeit prüfen, ob Nonne werden wirklich dein Wunsch ist.
Bist du schließlich überzeugt, dass dieser Lebensweg deine Berufung ist, bindest du dich mit der Feierlichen Prozess an deinen Orden und die Liebe Gottes.
Was lernt man in der Ausbildung zur Nonne?
Während deiner Ausbildungszeit als Nonne wirst du in biblischer Theologie unterrichtet, lernst mehr über die Ordensgeschichte und das Kloster, in dem du lebst, aber auch über Gesang und Spiritualität allgemein. Du begibst dich auf die intensive Suche nach Gott und nach deiner Aufgabe im Leben, deiner Berufung.
Nicht jede kann Nonne werden. Welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um diesen Lebensweg zu gehen, das zeigen wir dir jetzt.
- Religion
- Ethik
- Philosophie
- Disziplin
- Gemeinschaftssinn
- Einfühlungsvermögen
- Umfeld: Im Orden, in Kirchen, in Gemeinschaftsräumen
- Strenger Tagesablauf
- Vorgeschriebene Regeln
Nonne werden kann, wer im entsprechenden Glauben getauft und gläubig ist. Du solltest zudem volljährig sein. Eine Ehe darf nicht bestehen. Es gibt aber Frauen, die nach dem Tod des Mannes oder nach einer Annullierung der Ehe ins Kloster eintreten. Eventuelle Kinder dürfen nicht mehr klein sein, denn sie können nicht mit ins Kloster ziehen. Wichtig ist auch, dass du gesund bist.
Ob du Nonne in einem Kloster werden kannst, entscheidest nicht nur du, sondern auch die Klostergemeinschaft. Verantwortlich für Anwärterinnen ist im Kloster die Novizenmeisterin, die dich während deiner Zeit als angehende Nonne begleitet, aber auch prüft.
Wie viel verdient eine Nonne in der Ausbildung?
Als Nonne erhältst du keine Ausbildungsvergütung, sondern verzichtest auf weltliche Besitztümer. Ein Leben in Armut und Gehorsam im als Nonne wichtig, daher geht ein eventueller Verdienst durch eine Berufstätigkeit an das Kloster. Brauchst du Geld für Anschaffungen, kannst du das im Kloster beantragen. Einige Abteien gewähren den Nonnen auch ein Taschengeld zur freien Verfügung.
Nonne ist vielleicht genau der richtige Lebensweg für dich, wenn du
- gläubig bist
- dir ein Leben in einer klösterlichen Gemeinschaft vorstellen kannst
- bereit bist, gehorsam zu sein
- keinen Wert auf weltliche Besitztümer legst
Möglicherweise ist Nonne nicht deine Berufung, wenn du
- durch das Klosterleben etwas anderem entfliehen willst
- dich nicht auf Lebenszeit verpflichten willst
- dir nicht vorstellen kannst, dauerhaft an einem Ort zu leben
- Gebete und Ruhe anstrengend findest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Kann man sich als Nonne überhaupt weiterbilden lassen? Na klar! Wie eine Weiterbildung als Nonne aussehen könnte, das zeigen wir dir jetzt.
Je nachdem, in welchem Alter du dich entscheidest, Nonne zu werden, hast du vermutlich schon eine Berufsausbildung oder ein Studium hinter dir. Diese Vorbildung kannst du sicherlich im Kloster nutzen. Möglich ist aber auch eine Weiterbildung zur geistigen Seelsorgerin, um anderen Menschen bei der Bewältigung schwieriger Situationen zur Seite zu stehen. Außerdem bildet dich das Kloster in Aufgaben aus, die deinen Fähigkeiten entsprechen und in der Gemeinschaft gebraucht werden.
Auch wenn Frauenorden in Deutschland mehr Mitglieder haben als Männerorden, geht die Zahl der Nonnen doch stark zurück. Mehr als 80 % der Nonnen sind über 65 Jahre alt und viele von ihnen werden im Kloster von ihren Mitschwestern gepflegt. Wenn du also fest im Glauben bist und dir ein Leben als Nonne vorstellen kannst, erwartet dich sicher kein leichtes Leben, aber eines, das sich persönlich lohnen kann. Grundsätzlich stehen auch die Chancen nicht schlecht, später einmal eine Führungsposition zu bekleiden, wenn du das wünschst.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Nonne“ ©New Africa - stock.adobe.com
„Nonnen beten in einer Kathedrale“ ©Pedro - stock.adobe.com
„Nonnen leben in einer Ordensgemeinschaft“ ©miss_mafalda - stock.adobe.com
„Nonne betet den Rosenkranz“ ©Di Studio - stock.adobe.com
„Nonnen leben im Kloster“ ©FrankyG - stock.adobe.com