Geschafft – die ersten Entwürfe und Zeichnungen sind fertig. Das ist auch gut so, denn später steht der Termin mit dem Kunden an. Letzte Woche habt ihr bereits über Materialwünsche, Formen und Farben für den geplanten Kachelofen gesprochen. Heute stehen noch die letzten Absprachen an, bevor es dann an die Fertigung und Installation geht.
Berufsbild Ofen- und Luftheizungsbauer / Ofen- und Luftheizungsbauerin
Was macht ein Ofen- und Luftheizungsbauer (m/w/d)?
Als Ofen- und Luftheizungsbauer bzw. Ofen- und Luftheizungsbauerin ist es deine Aufgabe, verschiedene Öfen und Heizungen zu bauen und zu planen. Unter anderem kümmerst du dich um die Montage und Installation von Kachelöfen, Backöfen, Herden, Kaminen oder auch Warmluftheizungen.
Zu Beginn deiner Arbeit nimmst du als Ofen- und Luftheizungsbauer Kundenwünsche entgegen, erstellst passende Zeichnungen und planst die anfallenden Arbeitsabläufe. Danach kümmerst du dich um handwerkliche Aufgaben wie das Herstellen von Fundament und Unterbau, das Einbauen von Heizgaszügen oder das Errichten von Feuerräumen. Zudem gehört es zu deinen Aufgaben, Gas- und Ölbrenner einzubauen und einzustellen, Flächenheizungen und raumlufttechnische Anlagen zu planen und zu montieren und elektrische Leiter anzuschließen.
Teil deiner Arbeit ist es darüber hinaus, deine Arbeitsergebnisse zu protokollieren sowie Fehler und Qualitätsmängel zu finden und zu beseitigen. Schließlich berätst und betreust du auch Kunden. Du bist beispielsweise auch im Kundendienst eingesetzt, d.h. du führst Inspektionen durch und hältst Anlagen instand. Darüber hinaus informierst du deine Kunden über bauphysikalische Zusammenhänge und berätst über Material, Form- und Farbgestaltung. Außerdem sprichst du mit Kunden über Verkaufspreise und die Funktionsweisen der Anlagen.
Wie sieht der Berufsalltag als Ofen- und Luftheizungsbauer aus?
Als Ofen- und Luftheizungsbauer besteht dein Arbeitsalltag vorwiegend aus handwerklichen Tätigkeiten. Zusätzlich verwendest du Maschinen und Handwerkzeuge wie Stein- und Metallsägen, Schweißgeräte sowie Rohrschneider. Bei den Tätigkeiten in der Werkstatt und auf der Baustelle solltest du mit Staub, Rauch und Lärm umgehen können.
Während deiner Arbeitszeit trägst du oftmals Schutzkleidung und -ausrüstung, beispielsweise Arbeitshandschuhe oder Schutzbrillen. Zudem solltest du mit verschiedenen Witterungsbedingungen und unregelmäßigen Arbeitszeiten umgehen können. Oftmals ist Bereitschaftsdienst sowie Arbeit am Wochenende oder teilweise auch nachts üblich.
Darüber hinaus steht als Ofen- und Luftheizungsbauer Kundenkontakt auf der Tagesordnung. Zunächst hilfst du den Kunden, ihre Wünsche bestmöglich umzusetzen. Außerdem kümmerst du dich darum, dass Kunden die verschiedenen Anlagen verstehen und bedienen können.
Wo arbeitet ein Ofen- und Luftheizungsbauer?
Als Ofen- und Luftheizungsbauer bzw. Ofen- und Luftheizungsbauerin bist du in der Regel in handwerklichen Betrieben des Kachel-, Ofen- und Kaminbaus tätig. Außerdem kannst du Beschäftigung bei Installations- und Heizungsbaubetrieben finden.
Während der Arbeit befindest du dich hauptsächlich auf Baustellen oder in Werkstätten. Darüber hinaus arbeitest du in Büroräumen und im Lager.
Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer / zur Ofen- und Luftheizungsbauerin
Wie läuft die Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer ab?
Bei der Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer handelt es sich um eine 3-jährige duale Ausbildung, d. h. du befindest dich abwechselnd in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. In der Berufsschule erwirbst du theoretische Kenntnisse, im Betrieb sammelst du bereits erste praktische Erfahrungen.
Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer erlernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine erste Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung wartet die Gesellenprüfung auf dich.
Was lernt man in der Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer?
Während deiner Ausbildung erwirbst du Kompetenzen und Wissen im Betrieb und in der Berufsschule.
Praktische Erfahrungen sammelst du im Ausbildungsbetrieb, beispielsweise wird dir gezeigt, wie man Kacheln, Fliesen und Baukeramik bearbeitet, wie man Heizkammern auskleidet, wie man Verputze herstellt und was beim Einbauen zu beachten ist. Darüber hinaus wird dir vermittelt, wie man Mess-, Steuerungs-, Regelungs- und Sicherheitseinrichtungen montiert und in Betrieb nimmt.
In der Berufsschule lernst du in berufsspezifischen Fächern unter anderem, wie man Luftleitungssysteme herstellt und einbaut. Daneben wirst du auch in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Wirtschaft und Sozialkunde unterrichtet.
Für die Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer wird keine bestimmte Schulbildung vorausgesetzt. Das heißt, Ofen- und Luftheizungsbauer kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. In der Regel stellen Betriebe jedoch Bewerber mit mittlerem Schulabschluss ein.
Um die Ausbildung und den Beruf Ofen- und Luftheizungsbauer erfolgreich zu meistern, sind insbesondere gute Noten in Mathematik, Werken, Technik sowie Physik vorteilhaft. Gute Rechenfähigkeiten sind speziell hilfreich für die spätere Berechnung der Heizlast von Räumen. Gute Fähigkeiten im Bereich Werken und Technik dienen dir beim Einbau und bei der Wartung von Heizungen oder Heizungskomponenten. Kenntnisse im Bereich Physik brauchst du dagegen, um heiztechnische Sachverhalte zu verstehen.
Auch wenn du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringst, solltest du dich bei Interesse trotzdem bewerben. Viel wichtiger ist nämlich, dass du großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer mitbringst. Ausbilder legen unter anderem darauf Wert, dass du handwerklich geschickt bist. Außerdem ist körperliche Fitness nicht unwichtig, schließlich wirst du später schwere Transporte durchführen oder den Einbau von Öl- und Gasbrennern übernehmen.
- Mathematik
- Werken/Technik
- Physik
- Handwerkliches Geschick
- Körperliche Fitness
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Umfeld: Baustellen, Werkstätten, Büroräume
- Arbeit mit technischen Geräten und Handwerkzeugen
- Arbeit bei Staub, Rauch und Lärm
Wie viel verdient man als Ofen- und Luftheizungsbauer in der Ausbildung?
Als Ofen- und Luftheizungsbauer bzw. Ofen- und Luftheizungsbauerin kannst du in deiner Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 682 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 714 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 782 Euro
Der Beruf Ofen- und Luftheizungsbauer bzw. Ofen- und Luftheizungsbauerin passt gut zu dir, wenn
- du körperlich fit bist
- dir die Arbeit mit technischen Geräten und Maschinen Spaß macht
- du kein Problem mit der Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe oder Rauch und Staub hast
- handwerkliche Tätigkeiten dir liegen
Ein anderer Beruf eignet sich eher für dich, wenn
- du dir regelmäßige Arbeitszeiten wünschst
- du ungern Schutzkleidung tragen möchtest
- es dir schwerfällt, mit Kunden zu arbeiten
- du ungern unter Lärm arbeitest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du die Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer bzw. zur Ofen- und Luftheizungsbauerin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer / zur Ofen- und Luftheizungsbauerin
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise Entwicklungen in den Bereichen Blechbearbeitung, elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Feuerungsbau, Heizungstechnik oder Schweiß-, Füge- und Trenntechniken kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauermeister, zum Techniker – Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder zum Techniker – Bautechnik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Versorgungstechnik
- Facility-Management, Techn. Gebäudemanagement
- Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik
Im Bereich Wohnen und Versorgungstechnik werden immer mehr smarte und vernetzte Systeme eingesetzt. So können beispielsweise Heimgeräte wie TV oder Thermostat durch das Internet verbunden und gesteuert werden. Die vernetzten Systeme sollen unter anderem dabei helfen, den Klimaschutz zu unterstützen und Kosten einzusparen. Beispielsweise soll es möglich sein, dass sich Heizungen und Licht von alleine an- und ausschalten. Als Fachkraft im Bereich Bau- und Versorgungstechnik wird es künftig immer wichtiger, sich mit den neuen Technologien und Verfahren auseinanderzusetzen, um den Berufsalltag und Arbeitsweisen zu optimieren.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Ofen- und Luftheizungsbauer bei der Arbeit" ©Nagy-Bagoly Arpad - stock.adobe.com; „Arbeit mit Spachtel und Mörtel" ©Kzenon - stock.adobe.com; „Arbeitsergebnisse dokumentieren" ©contrastwerkstatt - stock.adobe.com; „Zeichnungen und Arbeitsabläufe mit Kollegen durchgehen" ©Kzenon - Fotolia; „Arbeit mit Hammer und Wasserwaage" ©Karin & Uwe Annas - Fotolia