Orthoptist / Orthoptistin
Ausbildung & Beruf
Die Eltern des Kleinkindes machen sich Sorgen um die Kleine. Sie kann immer noch keine Farben richtig benennen, obwohl es alle anderen im Kindergarten schon längst können. Als Orthoptist ist es nun deine Aufgabe, zu ermitteln, ob das Kind vielleicht eine Sehstörung wie eine Farbblindheit hat. Als Erstes steht eine Untersuchung an, dank deiner Orthoptisten-Ausbildung weißt du genau, was jetzt zu tun ist.
Berufsbild Orthoptist / Orthoptistin
Was macht ein Orthoptist (m/w/d)?
Als Orthoptist dreht sich für dich alles rund um das Auge. Du untersuchst und behandelst Sehstörungen oder Verletzungen mithilfe von verschiedenen feinmechanischen Geräten. Außerdem gehört es zu deinen Aufgaben, Sehhilfen anzupassen und therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Zu deinen Patienten gehören vor allem Kleinkinder und Säuglinge sowie ältere Menschen, deshalb solltest du mit allen Altersgruppen gut kommunizieren können.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil deiner Aufgaben ist die Dokumentation. Du hältst beispielsweise Behandlungspläne und Diagnostika fest und protokollierst Untersuchungen genau.
Im Berufsalltag wirst du als Orthoptist viel mit feinmechanischen Geräten arbeiten. Deshalb sind eine sorgfältige Arbeitsweise und feinmechanisches Geschick gefragt.
Wie sieht der Berufsalltag als Orthoptist aus?
Als Orthoptist wirst du hauptsächlich in Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie in Patientenzimmern arbeiten. Da du in einer gesundheitlichen Einrichtung arbeitest, wirst du höchstwahrscheinlich auch einen Kittel tragen müssen, je nach Einrichtung kann auch weitere Schutzkleidung wie Handschuhe oder Mundschutz hinzukommen.
Als Orthoptist wirst du auch Menschen mit verschiedenen Krankheiten oder Verletzungen arbeiten, du solltest dich also nicht vor Blut oder Wunden ekeln und auch in Notfallsituationen die Ruhe bewahren können.
Arbeitest du in einem Krankenhaus oder einer Klinik, dann kann es auch gut sein, dass du im Schicht-, Nacht- oder Wochenenddienst arbeiten musst. Auch der Bereitschaftsdienst ist in diesem Beruf nicht ausgeschlossen.
Wo arbeiten Orthoptisten?
Orthoptistinnen und Orthoptisten arbeiten überall dort, wo Patienten untersucht werden, das bedeutet, in Behandlungsräumen, Patientenzimmern oder Untersuchungsräumen. Diese werden sich wiederum primär in Krankenhäusern, Augenkliniken, Augenarztpraxen oder Rehabilitationskliniken befinden.
Orthoptistinnen und Orthoptisten arbeiten allerdings auch in einem Büro, beispielsweise, wenn sie Monats- oder Jahresabrechnungen machen oder einen Behandlungsplan erstellen.
Ausbildung zum Orthoptisten / zur Orthoptistin
Wie werde ich Orthoptist bzw. Orthoptistin?
Wenn du Orthoptist bzw. Orthoptistin werden willst, dann musst du eine 3-jährige schulische Ausbildung absolvieren. Die Ausbildung kannst du in Deutschland an nur insgesamt 14 Fachschulen für Orthoptik starten, die Plätze sind also äußerst begehrt.
Wie läuft die Ausbildung zum Orthoptisten ab?
Bei der Ausbildung zum Orthoptisten handelt es sich um eineschulische Ausbildung, die insgesamt 3 Jahre dauert – eine der längsten schulischen Ausbildungen. Anders als in anderen schulischen Ausbildungen, wird dir allerdings nicht nur die Theorie des Berufs beigebracht, die Ausbildung beinhaltet auch einen praktischen Part.
Die 4-monatige Praxisphase findet in orthoptischen Einrichtungen wie in Kliniken oder Arztpraxen statt. Die praktische Ausbildung ermöglicht es dir, dein theoretisches Wissen anzuwenden.
Was lernt man in der Ausbildung zum Orthoptisten (m/w/d)?
Die schulische Ausbildung zur Orthoptistin wird in einen theoretischen und einen praktischen Teil geteilt.
Der theoretische Teil der Ausbildung dient vor allem dazu, dir das benötigte Hintergrundwissen, das du als Orthoptistin brauchen wirst, beizubringen. Dir wird unter anderem Wissen in folgenden Bereichen beigebracht:
- Anatomie
- Krankheitslehre
- Arzneimittel
- Hygiene
- Orthoptik
- Neuroophthalmologie
Damit du dein theoretisches Wissen auch in der Praxis anwenden kannst, sieht die Ausbildung zum Orthoptisten ein 4-monatiges Praktikum vor. Du arbeitest in der Zeit in einer medizinischen Einrichtung und lernst den Berufsalltag der Orthoptisten genauer kennen.
So weit, so gut, doch welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um die Ausbildung als Orthoptist zu starten? Das zeigen wir dir jetzt.
- Biologie
- Physik
- Deutsch
- Feinmechanisches Geschick
- Beobachtungsgenauigkeit
- Hohes Kommunikations- und Einfühlungsvermögen
- Umfeld: Pflege und Betreuung
- ggf. Schicht-, Nacht und Wochenenddienst
- Patientenkontakt
Diese Ausbildung wird in Deutschland an nur wenigen Fachschulen angeboten, dementsprechend sind die freien Ausbildungsplätze hochbegehrt. Du solltest deswegen über mindestens einen guten mittleren Schulabschluss verfügen. Aber auch gute Noten in Biologie, Physik und Deutsch helfen dir, dich von anderen Bewerbern abzuheben.
Neben deinen schulischen Leistungen musst du evtl. auch folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Ärztliches Attest über deine gesundheitliche Eignung
- Führungszeugnis
- Mindestalter
- Impfschutz
Natürlich zählen nicht nur deine schulischen Leistungen, auch persönliche Stärken helfen dir, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Im Berufsalltag als Orthoptist ist vor allem Geschick und Beobachtungsgenauigkeit gefragt, schließlich wirst du tagtäglich mit feinmechanischen Geräten arbeiten. Aber auch hohes Kommunikations- und Einfühlungsvermögen ist sehr wichtig, schließlich betreust du in diesem Beruf Patienten aus allen Altersgruppen und mit verschiedensten Krankheitsbildern.
Wie viel verdient ein Orthoptist in der Ausbildung?
Da es sich bei der Ausbildung zum Orthoptisten um eine schulische Ausbildung handelt, erhältst du kein Gehalt. Oftmals kommen sogar Kosten auf dich zu, das ist z. B. dann der Fall, wenn du eine private Fachhochschule besuchst.
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Die Ausbildung könnte genau das Richtige für dich sein, wenn
- du dich für einen medizinischen Beruf interessierst
- du gerne präzise arbeitest
- dir Nacht- und Wochenenddienst nichts ausmacht
- du klar kommunizieren kannst
Eine andere Ausbildung ist vermutlich die bessere Wahl, wenn
- du auf keinen Fall Kontakt zu anderen Menschen möchtest
- du kein Blut sehen kannst oder dich schnell ekelst
- du nicht im Schichtdienst arbeiten willst
- du nicht sorgfältig arbeitest
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Du hast die Ausbildung zur Orthoptistin erfolgreich abgeschlossen? Glückwunsch! Doch ausgelernt hast du noch lange nicht, interessierst du dich für eine Weiterbildung, dann hast du folgende 3 Möglichkeiten:
- Anpassungsweiterbildungen,
- Aufstiegsweiterbildungen und
- Studium
Eine Anpassungsweiterbildung dient dazu, dass du in deinem Berufsfeld stets auf dem neuesten Wissensstand bleibst. Als Orthoptist kannst du zum Beispiel eine Weiterbildung in der Hygiene oder der Kommunikation machen.
Anhand einer Aufstiegsweiterbildung kannst du deine Karriere auf das nächste Level bringen. In diesem Bereich kannst du dich beispielsweise als Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen weiterbilden.
Auch ein Studium lässt sich prima an die Ausbildung zur Orthoptistin anhängen. Geeignete Studiengänge sind beispielsweise:
- Humanmedizin
- Optometrie
- Augenoptik
- Gesundheitsmanagement
Beim Beruf des Orthoptisten handelt es sich um einen besonders zukunftssicheren Beruf, denn unsere Gesundheit wird der Gesellschaft zunehmend wichtiger. Zudem ist die Digitalisierung längst in allen Bereichen angekommen, auch im Gesundheitswesen. So erleichtert eine elektronische Patientenakte die Bürokratie und immer fortgeschrittenere technische Geräte ermöglichen eine präzise Diagnose.
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Weitere Infos
Bildnachweis:
„Orthoptist passt Sehhilfe an“ ©Mediteraneo- stock.adobe.com
„Orthoptistin passt Sehhilfe an“ ©uwimages - stock.adobe.com
„Orthoptistin behandelt Kind“ ©fizkes - stock.adobe.com
„Orthoptisten arbeiten im Krankenhaus“ ©spotmatikphoto - stock.adobe.com