Selbst im digitalen Zeitalter ist Papier deine Leidenschaft. Als Papiertechnologe bist du nicht einfach nur ein Papiermacher, sondern du bist stolz darauf, dass du mittels verschiedener Innovationen deinen Teil zum Recycling-Prozess beisteuern kannst, der so wichtig für uns und unsere Nachkommen ist. Papier ist nicht aus der Welt wegzudenken und das weißt du ganz genau. Als Papiertechnologe bzw. Papiertechnologin der neuen Generation erlebst du Neuerungen, welche die Papierherstellung auf Dauer nachhaltig gestalten sollen, hautnah mit und wirkst in deinem Beruf somit aktiv an der Umsetzung des Umweltschutzes mit.
Berufsbild Papiertechnologe / Papiertechnologin
Was macht ein Papiertechnologe (m/w/d)?
Als Papiertechnologe bedienst und überwachst du Maschinen oder Anlagen bei der Herstellung verschiedener Papiersorten, Kartonagen, Pappen oder Zellstoff. Weiterhin sorgst du als Papiertechnologe für die Funktionsfähigkeit deiner Maschinen und prüfst die Qualität der produzierten Papierprodukte.
Wie sieht der Berufsalltag als Papiertechnologe aus?
Dein Arbeitsplatz ist meistens in großen Werks- und Produktionshallen, in denen viele Maschinen und Anlagen stehen. In den meisten Fällen bedienst du computergesteuerte Anlagen von einem Leitstand aus. Wegen des hohen Lärmpegels, welchen die Anlagen verursachen, trägst du häufig einen Gehörschutz. Gelegentlich arbeitest du auch an den Wasser- oder Abwasseraufbereitungsanlagen.
Zu deinen Aufgaben gehören das Mischen der Rohstoffe im richtigen Verhältnis und die Überwachung der Produktionsanlagen. Kleinere Störungen an der Anlage behebst du selbstständig und auch die tägliche Wartung vor der Inbetriebnahme der Anlagen führst du selbstständig durch.
Je nach Arbeitsplatz erzeugst du Papier, Karton, Pappe, Zellstoff oder Zellstoffprodukte und arbeitest dabei mit verschiedenen Rohstoffen wie Altpapier, Stroh und Bindemitteln. Dein Handwerkszeug besteht aus Mess- und Prüfgeräten, Geräten zur Feuchtemessung oder auch Laborgeräten. In den Produktionshallen ist es meistens laut und das Klima ist teilweise feuchtwarm. Ferner riecht es häufig nach Bleich- oder Lösungsmitteln.
Wo arbeitet man als Papiertechnologe?
Als Papiertechnologe arbeitest du in erster Linie in Papier-, Karton- oder Pappe-Fabriken, in der Zellstoffproduktion oder in der Tapetenherstellung. Überdies findest du als Papiertechnologe auch Arbeitsplätze in der Herstellung der Maschinen für die Papier erzeugende und verarbeitende Industrie.
Ausbildung zum Papiertechnologen / zur Papiertechnologin
Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Papiertechnologe?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Papiertechnologe bzw. Papiertechnologin. Allerdings erwarten viele Betriebe mindestens einen mittleren Schulabschluss oder einen sehr guten Hauptschulabschluss. Mit den nötigen persönlichen Stärken und Fähigkeiten hast du aber auch mit einem durchschnittlichen Hauptschulabschluss gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Das zeigt auch die Ausbildungspraxis: Zwar hatten in der Vergangenheit die meisten Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Immerhin knapp ein Viertel der Ausbildungsanfänger wurde aber mit Hauptschulabschluss eingestellt. (Quelle: Datensystem Auszubildende (https://www.bibb.de/dazubi))
In den naturwissenschaftlichen Fächern Mathe, Chemie und Physik sind gute Noten häufig Voraussetzung. Zudem solltest du ein Händchen für Technik haben und auch der körperlichen Herausforderung, die dieser Beruf mit sich bringt, gewachsen sein.
Was lernt man in der Ausbildung als Papiertechnologe?
Die duale Ausbildung als Papiertechnologe bzw. Papiertechnologin findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Im Ausbildungsbetrieb lernst du einzelne Arbeitsschritte kennen oder die Planung qualitätssichernder Maßnahmen durchzuführen. Ebenso lernst du die verschiedenen Anlagen kennen und befasst dich mit der Technik und Funktionalität der Anlagen.
In der Berufsschule wird neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Sozialkunde unter anderem die Anwendung chemischer Prozesse in der Papiererzeugung unterrichtet.
Wie viel verdient man als Papiertechnologe in der Ausbildung?
Als Papiertechnologe bzw. Papiertechnologin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.025 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.093 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.163 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Papiertechnologen-Gehaltsseite.
Du bist geeignet für den Beruf Papiertechnologe bzw. Papiertechnologin, wenn
- du einen Realschulabschluss in der Tasche hast
- du praktisch arbeiten möchtest
- du sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeiten kannst
- du handwerklich und technisch interessiert bist
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du nicht praktisch arbeiten möchtest
- du allergisch auf Lösungsmittel, Bleichmittel oder Farbstoffe reagierst
- du kein Interesse an Chemie hast
- du nicht den ganzen Tag im Stehen oder Gehen arbeiten kannst
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Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Papiererzeugung, Steuerungstechnik oder Produktions- und Fertigungstechnik kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Industriemeister - Papiererzeugung, zum Techniker - Papiertechnik, zum Technischen Fachwirt oder zum Ausbilder anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich als Papiertechnologe. Passende Studiengänge sind:
- Papiertechnik
- Verfahrenstechnik
- Verpackungstechnik
- Produktionstechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
Dem Bereich der Papierherstellung kommt in Hinsicht auf den Klimaschutz eine hohe Bedeutung zu. Der Anstieg von Verpackungsmüll sorgt dafür, dass der Bedarf an umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Verpackungen steigt. Neben dem recyclebaren Altpapier wird die Verwendung nachwachsender und biologisch abbaubarer Stoffe bei der Papierherstellung immer wichtiger. Alternative Rohstoffe wie Pflanzenreste oder Algen besitzen ein hohes Potenzial und werden voraussichtlich in der Papierherstellung mehr und mehr verwendet werden. Fachkräfte in der Papierherstellung werden sich in Zukunft zunehmend mit der Verwendung dieser Materialien und der Verarbeitung umweltfreundlicher Verpackungen beschäftigen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Papierrolle" © industrieblick - stock.adobe.com; „Papierproben im Labor analysieren" ©Agnor Mark Rayan. - stock.adobe.com; „Holzproben chemisch analysieren" ©Seventyfour - stock.adobe.com; „Feuchte von Papierrollen messen" ©industrieblick - stock.adobe.com; „Produktionsanlagen kontrollieren" ©www.industrieblick.net - stock.adobe.com; „Ergebnisse von Analysen mit Kollegen besprechen" ©Seventyfour - stock.adobe.com