Pastor / Pastorin
Ausbildung & Beruf
„Wo wohnt Gott?“, fragt dich ein Kind nach dem Gottesdienst. Tja, die Herausforderungen als Pastor … Du bist allerdings geschult in der Arbeit mit Kindern und weißt genau, welcher Altersgruppe du mit welchen Worten begegnen kannst: „Gott ist keine Person. Trotzdem könnte man sagen, dass die Kirche sein Haus ist. Er wohnt auch in dir“, beginnst du und stellst dich auf weitere Nachfragen ein.
Berufsbild Pastor / Pastorin
Was macht ein Pastor (m/w/d)?
Wenn du Pastor bist, leitest du eine Gemeinde und bist für die geistliche Arbeit dort verantwortlich. Du hältst Predigten, die du vorher schreibst und übst, taufst Menschen, schließt Ehen oder führst Trauerfeiern durch.
Einige Pastoren verbreiten ihren Glauben auch in Schulen und Kitas, andere bieten ein Jugendcafé an oder betreuen Ferienfreizeiten. Du spürst Gottes Liebe und gibst sie an andere Menschen weiter. Das kann auch schwierige Situationen betreffen, in denen du seelsorgerisch tätig bist.
Unterschied: Pastor, Pfarrer & Priester
Pastor ist ein übergeordneter Begriff, der Geistliche der evangelischen und katholischen Kirche meinen kann. Pastoren gibt es aber auch in Freikirchen. Pfarrer leiten eine Gemeinde und können ebenfalls evangelisch (dann auch als Pfarrerin) oder katholisch sein. Bei den Katholiken hat sich der Begriff Priester durchgesetzt. Es meint aber dasselbe wie Pastor.
Als Pastorin in einer freikirchlichen Gemeinde musst du nicht unbedingt alle Aufgaben erfüllen, sondern könntest dich auch auf Jugendarbeit oder die Bereichsleitung konzentrieren.
Für die Arbeit in der evangelischen Kirche findest du alle wichtigen Berufsinfos unter Pfarrer/Pfarrerin. Bist du hingegen katholisch, haben wir das Berufsbild unter Priester für dich zusammengefasst.
Wie sieht der Berufsalltag als Pastor aus?
Morgens gibst du Religionsunterricht, nachmittags bereitest du die Predigt für das Wochenende vor und abends leitest du das Treffen der Frauen in eurer Gemeinde: Als Pastor ist kein Tag wie der andere. Dich erwartet viel Abwechslung und der Kontakt zu sehr unterschiedlichen Menschen, auf die du dich einlassen musst.
Pastor ist kein Beruf, den du am Feierabend an den Nagel hängst, sondern er begleitet dich auch in der Freizeit.
Wo arbeiten Pastoren?
Als Pastor bist du bei einer Gemeinde angestellt und arbeitest in Gemeinderäumen, Kirchenräumen, aber auch im Büro. Je nachdem, ob du auch religionspädagogische Arbeit in Schulen oder Kitas übernimmst, bist du auch dort tätig. Oft führt dich dein Beruf als Pastorin auch in Seniorenheime, um dort Gottesdienste abzuhalten. Kranke oder sterbende Gemeindemitglieder besuchst du auch Zuhause.
Ausbildung zum Pastor / zur Pastorin
Wie läuft die Ausbildung zum Pastor ab?
Damit du Pastorin werden kannst, musst du zunächst Theologie studieren. Es gibt Universitäten, aber auch andere theologische Ausbildungsstätten, teilweise sogar überkonfessionelle.
Anschließend folgt das Vikariat, das eine praktische Ausbildung unter Anleitung eines erfahrenen Pastors darstellt. Diese Phase, ähnlich wie ein Referendariat bei Lehrern, dauert rund 2 Jahre. Danach wirst du zum Pastor ordiniert und kannst dich auf offene Stellen bewerben.
In einigen Freikirchen ist ein theologisches Studium nicht der einzige Weg: Vor dem Vikariat kannst du auch praktisch in der Gemeinde arbeiten und eine Art Ausbildung absolvieren.
Was lernt man in der Ausbildung zum Pastor (m/w/d)?
Um als Pastor arbeiten zu können, legst du im Theologiestudium die Grundlage durch ein Studium des Alten und Neuen Testaments. Du lernst mehr über die Bibel, über Jesus Christus, aber auch über die Kirchengeschichte.
Oft hast du bereits Seminare, die auf die praktische Arbeit als Pastorin ausgerichtet sind und lernst, wie du Predigten schreibst und hältst, wie du dich organisierst oder worauf es bei einer spirituellen Führungspersönlichkeit ankommt.
Auch Sprachunterricht ist wichtig: Latein, Griechisch und Hebräisch sind wichtig, allerdings wird das nicht mehr in allen Kirchen gefordert.
Dich interessiert der Beruf als Pastor? Dann willst du sicher auch wissen, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung mitbringen musst.
- Religion
- Latein/Griechisch
- Ethik/Philosophie
- Einfühlungsvermögen
- Kommunikationsstärke
- Organisationstalent
- Umfeld: Kirche, Besprechungsräume
- Umgang mit alten oder kranken Personen
- Bereitschaftsdienst
Für den Berufsweg als Pastor solltest du Abitur mitbringen. Einige Ausbildungsstätten nehmen aber auch Quereinsteiger mit einer abgeschlossenen Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung auf.
Manche Kirchen oder Akademien legen auch ein Höchstalter für die Pastorenausbildung fest: 35 oder 40 Jahre sind hier üblich.
Wie viel verdient eine Pastorin in der Ausbildung?
Wie hoch das Gehalt während der Ausbildung zum Pastor ist, hängt von der Kirche ab, für die du arbeitest. Zwischen 1.800 und 2.500 Euro sind üblich, allerdings erst im Vikariat. Während des Studiums erhältst du keine Vergütung.
Du kannst als Pastorin deine Erfüllung finden, wenn du
- dich für geistliche Themen begeisterst
- ein gutes Einfühlungsvermögen besitzt
- abwechslungsreiche Aufgaben schätzt
- kommunikativ bist
Ein anderer Beruf ist wahrscheinlich besser für dich geeignet, wenn du
- dir geregelte Arbeitszeiten ohne Wochenendarbeit wünschst
- nicht gläubig bist
- lieber in einem handwerklichen Beruf arbeiten willst
- in schwierigen Situationen keinen kühlen Kopf behältst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Wie auch in anderen Berufen, hast du auch als Pfarrer natürlich auch die Möglichkeit, dich beruflich weiterzubilden. Welche Möglichkeiten der Weiterbildung du hast und wie die Zukunftsaussichten als Pfarrer sind, zeigen wir dir im Folgenden.
Je nachdem, in welcher Kirche du arbeitest, gibt es unterschiedliche Karrierewege, die du einschlagen kannst. Du kannst natürlich als Gemeindepastor arbeiten, aber auch vor allem seelsorgerisch tätig sein oder dich auf Jugendarbeit spezialisieren.
Du kannst aber auch beruflich aufsteigen und in den Vorstand oder die Verwaltung der Kirche gewählt werden und so noch mehr gestalten.
Wenn du als Pastor in einer Freikirche arbeitest, merkst du wahrscheinlich wenig vom Gemeindesterben: Viele freikirchliche Gemeinden haben junge und aktive Mitglieder, bei denen der Glaube auch im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Du hast hier gute Entwicklungsmöglichkeiten und kannst den kirchlichen Alltag nach deinen Vorstellungen prägen.
Auch in anderen Kirchen kannst du mit guten Zukunftsaussichten rechnen, weil hier viele Pastoren in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen werden. So werden Stellen frei – deine Chance!
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis:
„Pastor“ ©lightpoet - stock.adobe.com
„Pastor bei der Taufe“ ©Надія Коваль - stock.adobe.com
„Pastor spricht mit der Gemeinde“ ©pressmaster - stock.adobe.com
„Pastor hält Trauzeremonie ab“ ©Jacob Lund - stock.adobe.com
„Pastorin besucht Gemeindemitglied“ ©petert2 - stock.adobe.com