Patentanwalt / Patentanwältin
Ausbildung & Beruf

Wann immer es deinen Mandaten um Schutzrechte geht, also um Marken, Designs, Patente oder Gebrauchsmuster, berätst du sie als Patentanwalt. Du vertrittst deine Mandanten vor dem Deutschen Patent- und Markenamt, vor dem Bundespatentgericht oder anderen Behörden. Auch dann, wenn Schutzrechte verletzt werden, wirst du eingeschaltet. Das kann von Abmahnungen bis hin zu Gerichtsverfahren führen.

Nach der Zulassung durch die Patentanwaltskammer können Patentanwältinnen und Patentanwälte in einer Kanzlei oder einem Unternehmen starten. Sie beraten nicht nur hinsichtlich der Patente, sondern kümmern sich dann um das Ausarbeiten von Patentverträgen oder Schutzrechtsanmeldungen oder die Vorbereitung von gerichtlichen Verfahren.

Im Gegensatz zu Rechtsanwälten sind Patentanwälte meist Ingenieure oder Naturwissenschaftler, die sich im Bereich geistiges Eigentum zum Patentanwalt haben ausbilden lassen. Sie schützen die Rechte ihrer Mandanten und begleiten diese von der Anmeldung über die Aufrechterhaltung bis hin zur Verteidigung.

Als Patentanwältin bist du entweder in einer Patent- oder Rechtsanwaltskanzlei beschäftigt, arbeitest bei Behörden wie dem Europäischen Patentamt oder in großen Unternehmen, die eigene Patentabteilungen unterhalten. Man findet dich in Büros oder Besprechungsräumen, aber auch im Außendienst direkt bei Mandanten oder vor Gericht.

Patentanwältin wirst du im Rahmen einer juristischen Zusatzausbildung nach deinem abgeschlossenem Studium. Die Patentanwaltsausbildung ist in Theorie und Praxis gegliedert und dauert in der Regel 3 Jahre. Darunter fallen zunächst mindestens 26 Monate in einer Kanzlei oder in der Patentabteilung eines Unternehmens, gefolgt von 2 Monaten im Deutschen Patent- und Markenamt. Den letzten Abschnitt deiner Patentanwaltsausbildung bildet die Arbeit am Bundespatentgericht, die 6 Monate dauert. Hier arbeitest du zunächst im Marken-Beschwerdesenat, dann in einem Technischen-Beschwerdesenat. Du nimmst hier bereits an Sitzungen, Beratungen und Vorberatungen sowie an Lehrgängen teil.

Zusätzlich dazu musst du ein Studium absolvieren, für das dich die Patentanwaltskammer anmeldet. Hast du bereits ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen, entfällt das berufsbegleitende Fernstudium „Recht für Patentanwälte“.

Das Deutsche Patent- und Markenamt, das die Ausbildung zur Patentanwältin organisiert, hat auch das „Hagen-Studium“ mitgestaltet, also den rechtlichen Ausbildungsabschnitt. Zu Beginn der Ausbildung lernst du die Grundlagen des Bürgerlichen Rechts, über Arbeitsrecht oder Patentverletzungen. Im 2. Ausbildungsjahr kommen weitere Fächer dazu:

• Wettbewerbsrecht
• Marken- und Designrecht
• Verfahrensrecht
• Europarecht
• Insolvenzrecht

Während deiner praktischen Tätigkeit beim Patentanwalt oder in den Behörden kannst du dein theoretisches Know-how dann anwenden.

Nicht alle Abschnitte deiner Patentanwaltsausbildung werden bezahlt. Du erhältst also nicht immer ein Gehalt. Unter Umständen hast du aber einen Anspruch auf Unterhaltsdarlehen.