Im Teammeeting heute Morgen kam ein spannender Fall auf den Tisch: Ein Mandant deiner Kanzlei, eine teure Luxusmarke, will im großen Stil gegen Markenrechtsverletzungen vorgehen. Der Markenname wurde unerlaubt von Konkurrenzunternehmen für die eigene Produktwerbung genutzt. Diese Woche wird alles andere als langweilig, denn bei einer solchen Klage fällt eine Menge Schriftverkehr an, um den du dich kümmern musst.
Berufsbild Patentanwaltsfachangestellter / Patentanwaltsfachangestellte
Was macht ein Patentanwaltsfachangestellter (m/w/d)?
Im Patentrecht dreht sich alles den Schutz von Erfindungen, Innovationen, Marken und Logos, damit diese nicht unbefugt von anderen Personen oder Unternehmen verwendet werden. Patentanwaltsfachangestellte unterstützen Patentanwälte und -anwältinnen bei der Umsetzung der rechtlichen Grundlagen. Dazu sind Patentanwaltsfachangestellte im ständigen Austausch mit den Patentanwälten und setzen deren Vorgaben um.
Patentanwaltsfachangestellte stehen viel mit den Mandanten der Kanzlei in Kontakt und betreuen diese bei der Patentierung von Erfindungen oder dem Schutz von Marken. Dazu stehen sie mit den Mandanten sowohl persönlich in der Kanzlei als auch telefonisch und schriftlich in Kontakt. Sie nehmen Anrufe entgegen, vereinbaren Besprechungstermine und verfassen E-Mails und Briefe. Daneben unterstützen sie die Mandanten beim Verfassen von Anträgen für Patent- oder Markenanmeldungen bzw. nehmen die Anträge entgegen. Wenn Unterlagen fehlen, informieren sie die Mandanten darüber.
Auch das Einreichen von Anträgen für Patente oder Markenanmeldungen fällt in den Aufgabenbereich der Patentanwaltsfachangestellten. Die fertigen Anträge werden an die zuständigen Behörden im In- und Ausland übermittelt, wobei gute Englischkenntnisse nötig sind. Dabei müssen auch ständig Fristen und Termine beachtet werden, um die Anmeldungen sowie Verlängerungen rechtzeitig durchzuführen. Um den Überblick über die verschiedenen Fälle und Anträge zu behalten, führen die Patentanwaltsfachangestellten Akten und Terminkalender und dokumentieren alle Vorgänge sorgfältig.
Bei rechtlichen Auseinandersetzungen, beispielsweise bei der unbefugten Nutzung geschützter Marken, unterstützen die Patentanwaltsfachangestellten ebenfalls bei der Umsetzung der rechtlichen Schritte und beim Einreichen von Klagen.
Auch Aufgaben aus dem Bereich Rechnungswesen gehören zum Beruf eines Patentanwaltsfachangestellten. Da bei der Anmeldung von Schutzrechten Gebühren anfallen, müssen die Patentanwaltsfachangestellten Zahlungsein- und -ausgänge überwachen, Gebührenberechnungen durchführen und Buchungsbelege ablegen.
Wie sieht der Berufsalltag als Patentanwaltsfachangestellter aus?
Da der / die Patentanwaltsfachangestellte/r ein Beruf aus dem Berufsfeld Rechtswesen ist, dreht sich im Berufsalltag natürlich alles rund um rechtliche Themen, Vorschriften und Gesetze, die du bei deinen täglichen Aufgaben beachtest und nach denen du handelst. Daneben stehen auch allgemeine, verwaltend-organisatorische Aufgaben auf der Tagesordnung. Damit du bei deinen vielfältigen Aufgaben den Überblick behältst und sicherstellst, dass bei den Büroabläufen alles glatt läuft, brauchst du ein hohes Organisationstalent und eine strukturierte Arbeitsweise. Du bist beispielsweise dafür verantwortlich, dass wichtige Fristen und Termine eingehalten werden.
Dein Hauptarbeitsplatz als Patentanwaltsfachangestellte/r ist das Büro. Du verbringst die meiste Zeit vor dem PC-Bildschirm und erledigst den Schriftverkehr. Daneben führst du Telefonate oder empfängst und betreust auch Kunden bzw. Mandanten. Da du mit diesen sowohl mündlich als auch schriftlich kommunizierst, brauchst du als Patentanwaltsfachangestellter bzw. -angestellte nicht nur höfliche Umgangsformen und ein freundliches Auftreten, sondern musst dich auch gut schriftlich ausdrücken können. Dabei sind auch gute Englischkenntnisse wichtig, da du auch mit internationalen Ansprechpartnern und Behörden zu tun hast.
Bei deiner Arbeit gehst du viel mit verschiedensten Unterlagen und Schriftstücken um, wie Akten, Gutachten, Anschreiben oder Anträgen für Patentanmeldungen, wobei eine sorgfältige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise gefragt ist – schließlich hast du es hier auch mit sensiblen Daten und Informationen zu tun.
Wo arbeiten Patentanwaltsfachangestellte?
Nach deiner Ausbildung zur Patentanwaltsfachangestellten gibt es für dich vor allem bei Patentanwaltskanzleien Beschäftigungsmöglichkeiten. Darüber hinaus kannst du z. B. beim Deutschen Patent- und Markenamt, bei Wirtschafts- und Berufsverbänden oder bei Gewerkschaften eine Stelle finden.
Ausbildung zum Patentanwaltsfachangestellten / zur Patentanwaltsfachangestellten
Wie werde ich Patentanwaltsfachangestellter bzw. Patentanwaltsfachangestellte?
Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Patentanwaltsfachangestellter bzw. Patentanwaltsfachangestellte, es ist also kein bestimmter Schulabschluss für die Ausbildung vorgeschrieben. Die meisten Azubis, die in die Ausbildung starten, haben Abitur oder Fachabitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ermittelt hat. Einige Betriebe stellen auch Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss ein.
Quelle: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=7957
Was lernt man in der Ausbildung zum Patentanwaltsfachangestellten (m/w/d)?
In der Berufsschule stehen neben allgemeinbildenden Fächern wie Wirtschaft, Sozialkunde oder Deutsch auch spezielle berufsbezogene Fächer auf deinem Stundenplan, die dich auf deinen Aufgabenbereich als Patentanwaltsfachangestellte vorbereiten. In deinem Ausbildungsbetrieb wendest du die Theorieinhalte an und lernst darüber hinaus, wie die Arbeit im Büro und die tägliche Zusammenarbeit mit deinen Kolleginnen und Kollegen abläuft.
Zu den berufsbezogenen Themen, die in deiner Ausbildung im Fokus stehen, gehören vor allem rechtliche und wirtschaftliche Themenfelder. Du lernst beispielsweise,
- die Grundlagen zu Schutzrechten, Markenrecht und Rechtsschutz, auf nationaler und internationaler Ebene kennen,
- wie man national und international Schutzrechte für Patente anmeldet,
- wie Rechtsstreitigkeiten rund um das Thema Schutzrechte bearbeitet werden,
- wie man mit Kunden und Mandanten kommuniziert,
- die Grundlagen von Rechnungswesen und -kontrolle.
Zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres findet deine Zwischenprüfung statt, am Ende der Ausbildung wartet dann die Abschlussprüfung auf dich.
Wie läuft die Ausbildung als Patentanwaltsfachangestellte ab?
Die Ausbildung zum Patentanwaltsfachangestellten ist eine duale Berufsausbildung, die an den beiden Ausbildungsorten Betrieb und Berufsschule stattfindet. Im Berufsschulunterricht werden dir die Theorieinhalte der Ausbildung beigebracht, im Betrieb wendest du diese theoretischen Inhalte an und lernst die praktische Seite des Berufs Patentanwaltsfachangestellte kennen. Der Berufsschulunterricht kann dabei entweder in Blockform, also jeweils mehrere Wochen oder Monate am Stück, stattfinden oder jede Woche regelmäßig an bestimmten Wochentagen. Das hängt von deinem Betrieb und der Berufsschule ab.
Die Ausbildung dauert grundsätzlich 3 Jahre, du hast aber die Möglichkeit, sie um ein halbes oder ganzes Jahr zu verkürzen, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst und dein Ausbildungsbetrieb zustimmt.
Wie viel verdient ein Patentanwaltsfachangestellter in der Ausbildung?
Als Patentanwaltsfachangestellter in der Ausbildung hast du einen Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung. Bei Patentanwaltskanzleien werden im Durchschnitt diese Vergütungen gezahlt:
- Ausbildungsjahr: 840 Euro
- Ausbildungsjahr: 990 Euro
- Ausbildungsjahr: 1.090 Euro
Du willst mehr über das Gehalt als Patentanwaltsfachangestellte erfahren? Weitere Infos findest du auf unserer Gehaltsseite.
Hey, ich bin Patrick (20 Jahre alt) und bin in der Mitte des zweiten Lehrjahres von meiner Ausbildung zum Notarfachangestellten in einem Notariat direkt an der Hamburger Alster. Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsbericht euch einen kleinen Einblick in meine spannende Ausbildung und den Beruf geben kann. Mein Weg begann ursprünglich mit einem Jurastudium. Da ...
Du bist geeignet für den Beruf Patentanwaltsfachangestellter, wenn
- du dich für rechtliche Themen interessierst
- du verschwiegen bist und vertrauliche Informationen für dich behalten kannst
- du ein Organisationstalent bist und nicht so leicht den Überblick verlierst
- du eigenständig und sehr sorgfältig arbeiten kannst
Du bist eher weniger geeignet, wenn
- du bei Gesetzestexten nur Bahnhof verstehst
- du nicht so gerne den ganzen Tag im Sitzen vor dem PC arbeitest
- du keinen Spaß am persönlichen Umgang mit Kunden hast
- du nicht gern eigenständig arbeitest
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Eine Tätigkeit im Bereich Verwaltung, Öffentlicher Dienst & Recht kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Wenn du deine Ausbildung als Patentanwaltsfachangestellte bzw. Patentanwaltsfachangestellter abgeschlossen hast, muss noch lange nicht Schluss sein: Dir stehen vielfältige Möglichkeiten der Weiterbildung offen, um dein Know-how zu erweitern und Karriere zu machen. Dabei unterscheiden wir diese 3 Wege der Weiterbildung:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Mit einer sogenannten Anpassungsfortbildung, beispielsweise in den Themengebieten Korrespondenz, Finanz- und Rechnungswesen oder Bürokommunikation, hältst du dein Wissen auf dem neuesten Stand und erweiterst deine Fachkenntnisse.
Um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern, ist eine kaufmännische Aufstiegsfortbildung, zum Beispiel zum/zur Fachwirt/in - Recht oder Betriebswirt/in – Recht, die richtige Wahl. Aber auch ein Studium kommt als Aufstiegsfortbildung in Frage.
Als ausgelernter Patentanwaltsfachangestellter bieten sich diese Studiengänge an:
- Patentingenieurwesen
- Rechtswissenschaft
- Wirtschaftsrecht
Das Thema Nachhaltigkeit zeigt sich im Arbeitsbereich von Patentanwaltsfachangestellten vor allem bei der Digitalisierung. Bis 2026 soll die Digitalisierung der kompletten Justiz umgesetzt sein, sodass Nachrichten in diesem Bereich nur noch elektronisch versendet werden. Daneben soll flächendeckend die E-Akte eingeführt werden, die Gerichtsakten und andere Schriftstücke aus Papier ersetzen wird. Diese Maßnahmen sind in erster Linie dafür da, die Prozesse zu verbessern und die Arbeit im Justizwesen zu erleichtern, bedeuten aber natürlich auch eine enorme Papiereinsparung.
Innovationen und Erfindungen wird es sicher auch in Zukunft geben, die Zahl der Patentanmeldungen ist seit Jahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Daher werden auch in Zukunft Patentanwaltsfachangestellte gebraucht, um diese Ideen und Innovationen zu schützen. Da der Beruf bei Schülerinnen und Schülern eher unbekannt ist, tun sich die Ausbildungsbetriebe oft schwer, passende Azubis und ausgelernte Fachkräfte zu finden. Daher sind die Karrierechancen als Patentanwaltsfachangestellte/r besonders gut.
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