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Pflegefachmann / Pflegefachfrau
Ausbildung & Beruf

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Ausbildung Pflegefachmann

Heute klingelt der Wecker sehr früh, denn diese Woche bist du im Frühdienst eingeteilt. Bei der Arbeit angekommen, beginnst du die Schicht mit der Übergabe der Nachtschicht. Gab es Auffälligkeiten oder andere Vorfälle? Die Nachtschicht informiert dich ausgiebig über die Vorkommnisse. Anschließend beginnst du deinen Rundgang und bringst den Patienten Kaffee und Tee. Du weißt selbst, wie wichtig dein Kaffee am Morgen ist, die Patienten sollen auf ihren natürlich nicht verzichten müssen. Dabei kontrollierst du Vitalwerte, wie den Blutdruck, und hältst den einen oder anderen Plausch. Nach deinem ersten Rundgang startet die Visite, die du gemeinsam mit den Ärzten und Kollegen absolvierst.

Berufsbild Pflegefachmann / Pflegefachfrau

Was macht ein Pflegefachmann (m/w/d)?

Als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau betreust und versorgst du Menschen in verschiedenen Einrichtungen, beispielsweise im Krankenhaus oder in der Altenpflege. Für die Versorgung der Patienten führst du ärztliche Anordnungen durch, indem du Medikamente verabreichst oder Wunden pflegst. Außerdem assistierst du bei den ärztlichen Maßnahmen und dokumentierst sämtliche Schritte. Dadurch bleibt das gesamte Personal über die Behandlung, Medikation und weitere Behandlungsdetails informiert. Ziel deiner Arbeit ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre körperliche und psychische Gesundheit zu verbessern.

Die Ausbildung gibt es seit 2020. Sie kombiniert seitdem die Ausbildungen Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger in einer Ausbildung. In der sogenannten Generalistischen Ausbildung entscheidest du nach 2 Jahren, ob du eine Fachrichtung wählen möchtest. Die Vertiefung ist dann beispielsweise als Kinderkrankenpfleger möglich. Führst du deine Ausbildung ohne Vertiefung fort, erhältst du den Abschluss Pflegefachmann.

Wie sieht der Berufsalltag als Pflegefachmann aus?

Als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau arbeitest du eigenständig auf Basis ärztlicher Vorgaben. Dir stehen dabei verschiedene medizintechnische Geräte zur Verfügung, beispielsweise Überwachungsmonitore oder Blutdruckmessgeräte.

In der Pflege ist Körperkontakt zu den Patienten nicht unüblich. Daher trägst du je nach Aufgabenbereich Schutzkleidung wie Mundschutz oder Handschuhe.

Auch Verwaltung und Organisation stellen wichtige Bereiche deiner Arbeit dar. Als Pflegefachmann kümmerst du dich um Dienstpläne, Patientenakten sowie weitere Dokumentationen.

Zusätzlich bist du der Ansprechpartner für Patienten und Angehörige. Das bedeutet, dass du für deine Patienten stets ein offenes Ohr hast und dich nach ihren Bedürfnissen richtest. Besonders ältere Menschen und Kinder benötigen mehr Zuwendung. Auch bei Fragen der Angehörigen stehst du mit passenden Antworten zur Seite. Dabei berichtest du ihnen über den aktuellen Gesundheitszustand und informierst über anstehende Pflegemaßnahmen.

Pflegerische Aufgaben mit den Ärzten abstimmen Eine Infusion vorbereiten Medikamente vorbereiten und weitergeben Pflegemaßnahmen und Besonderheiten dokumentieren Nach Operationen um Patienten kümmern

Wo arbeitet man als Pflegefachmann?

Mit deiner Ausbildung als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau arbeitest du in Krankenhäusern, Facharztpraxen und Gesundheitszentren. Außerdem kannst du in Altenwohn- und -pflegeheimen, im ambulanten Pflegedienst und in der Kurzzeitpflege arbeiten. Auch in Hospizen und Wohnheimen findest du eine Beschäftigung.

Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau

Wie läuft die Ausbildung zum Pflegefachmann ab?

Deine Ausbildung findet an einer Berufsfachschule statt und wird durch Praxisphasen im Krankenhaus und Pflegeheimen ergänzt. In der Pflegefachschule lernst du die Theorie, in den Praxiseinsätzen kannst du das Gelernte dann direkt anwenden.

Im letzten Ausbildungsjahr kannst du dich entscheiden, ob du als Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau abschließen oder eine Spezialisierung in der Altenpflege, Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege anstreben möchtest.

Am Ende deiner Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich. Wie diese genau aufgebaut ist, kann in jedem Bundesland anders aussehen. Normalerweise besteht die Prüfung aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Nach Bestehen bist du staatlich geprüfter Pflegefachmann bzw. stattlich geprüfte Pflegefachfrau, oder je nach individueller Ausrichtung auch Altenpfleger oder Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger.

Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe.

Art der Ausbildung:
Schulisch (Berufsfachschule und Pflegeeinrichtung)
Art der Ausbildung: Schulisch (Berufsfachschule und Pflegeeinrichtung)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung ist möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung ist möglich
Zuständige Stelle:
Deine Prüfungen finden vor einem Prüfungsausschuss an der Pflegeschule statt.
Zuständige Stelle: Deine Prüfungen finden vor einem Prüfungsausschuss an der Pflegeschule statt.

Was lernt man in der Ausbildung als Pflegefachmann?

Während deiner schulischen Ausbildung lernst du in einem Mix aus Theorie und Praxis, wie du Menschen pflegst und in ihrem Heilungsprozess unterstützt. Du lernst auch die verschiedenen Pflegetechniken kennen und wie du die Pflegeprozesse organisierst.

Deine erlernten Inhalte kannst du in der praktischen Ausbildung anwenden. Diese absolvierst du in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen, sodass du dein Wissen weiter vertiefst.

Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Pflegeausbildung erwarten, erklärt dir das Azubiyo-Ausbildungslexikon:

  • F wie Förderung: Jeder Patient benötigt eine individuelle Förderung. Als Pflegefachmann weißt du, wie du Fördermöglichkeiten planst und umsetzt.
  • P wie Pflegetechniken: In der Betreuung von kranken oder pflegebedürftigen Personen gibt es viele Methoden, um sie richtig zu versorgen. In der Ausbildung lernst du, welche Techniken es gibt und wann du sie anwendest.
  • Q wie Qualitätssicherung: Auch in der Pflege gibt es Qualitätsstandards, die erfüllt werden müssen. Du lernst, wie du diese mit Organisations- und Verwaltungsaufgaben problemlos erfüllst.

Pflegefachmann: Voraussetzungen für die Ausbildung

Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:

Schulfächer
  • Religionslehre/Ethik
  • Biologie
  • Deutsch
Stärken
  • Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
  • Durchhaltevermögen
  • Sorgfalt & Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Pflege und Betreuung
  • Schichtdienst
  • überdurchschnittlich viel Kontakt mit Menschen

Die Ausbildung zum Pflegefachmann kannst du nicht mit jedem Schulabschluss machen. Für den Beruf ist ein mittlerer Schulabschluss notwendig. Du kannst die Ausbildung aber auch absolvieren, wenn du einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung, etwa als Altenpflegehelfer, vorweisen kannst. Die Pflegeschulen legen teilweise weitere Zugangsvoraussetzungen, wie einen Nachweis über deine gesundheitliche Eignung, fest.

Mit guten Noten in Biologie, Ethik und Deutsch bringst du sehr gute Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Aber auch mit schlechteren Noten hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Pflegefachmann. Wichtig ist, dass du die richtigen Stärken für diese Ausbildung mitbringst: In der Arbeit mit Menschen ist es wichtig, dass du deine Tätigkeiten verantwortungsbewusst angehst und sorgfältig und genau ausführst. Die teils körperliche Arbeit erfordert manchmal ein hohes Durchhaltevermögen.

Da der Pflegefachmann ein medizinisch-pflegerischer Beruf ist, bist du bei deiner Tätigkeit auch überwiegend im Umfeld Pflege & Betreuung tätig, also in Krankenhäusern, Altenheimen oder ambulanten Pflegediensten. Die Arbeit im Schichtdienst und viel Kontakt zu Menschen sind feste Bestandteile dieses Berufs.

Aber Pflegefachmann ist nicht gleich Pflegefachmann. Dein Tätigkeitsfeld und dein Ausbildungsbetrieb entscheiden darüber, ob du zum Beispiel in einem großen Krankenhaus arbeitest, in welchem du die unterschiedlichsten Patienten versorgst. Oder ob du in einem Altenheim und ausschließlich mit älteren Patienten arbeitest. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsumfeld am besten zu dir passen.

Wie viel verdient man als Pflegefachmann in der Ausbildung?

In einem tarifgebundenen Betrieb ist deine Vergütung als Pflegefachmann bzw. als Pflegefachfrau durch Tarifverträge festgelegt. Deine Ausbildungsvergütung kann dann beispielsweise so aussehen, wenn der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (Pflege) gilt:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 1.200 bis 1.250 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.250 bis 1.300 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.400 bis 1.450 Euro

Die tariflichen Bestimmungen können allerdings auch in den einzelnen Bundesländern variieren.

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Pflegefachmann Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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Passt die Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau, wenn

  • du stressresistent bist
  • du gerne mit Menschen arbeitest
  • du gerne organisierst und planst

Du bist eher weniger geeignet, wenn

  • du keinen Schichtdienst möchtest
  • du körperlich nicht fit bist
  • du nicht im Team arbeiten möchtest

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Eine Tätigkeit im Bereich Pflege und Medizin kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Stationsleiter in der Kranken-, Kinder- und Altenpflege. Du kannst aber auch über ein weiterführendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Soziale Arbeit oder Gesundheitsmanagement. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Pflegefachmann / zur Pflegefachfrau

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Krankenpflege, Altenbetreuung, Pflegedokumentation oder Hygiene im Gesundheitsbereich kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt - Gesundheits- und Sozialwesen oder zum Betriebswirt - Sozialwesen. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Passende Studiengänge sind:

  • Medizinische Assistenz
  • Pflegemanagement, -wissenschaft
  • Medizin-, Pflegepädagogik

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Pflegefachmann

Auch wenn du in deinem Arbeitstag keinen großen Einfluss auf die verwendeten Materialien in einer Einrichtung hast, kannst du deinen eigenen Teil zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz beitragen. Beispielsweise kannst du beim Organisieren auf unnötigen Papierverbrauch verzichten oder Abfälle fachgerecht entsorgen. Und deine Zukunft als Pflegefachmann? Durch die neue Ausbildung lernst du alle Bereiche der Pflege kennen. Das bringt nicht nur eine bessere Qualifikation, sondern auch bessere Karrierechancen mit sich. Zusätzlich steigt der Bedarf an Fachpersonal weiter an. Darüber hinaus kannst du deine Karriere mit einer Weiterbildung beispielsweise zur Fachkinderkrankenschwester verbessern.

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Bildnachweis: „Pflegefachfrau und ältere Frau" © Alexander Raths - Fotolia; „Pflegerische Aufgaben mit den Ärzten abstimmen" ©francescoridolfi.com - stock.adobe.com; „Eine Infusion vorbereiten" ©Yaroslav Astakhov - stock.adobe.com; „Medikamente vorbereiten und weitergeben" ©zinkevych - stock.adobe.com; „Pflegemaßnahmen und Besonderheiten dokumentieren" ©Andrey Popov - stock.adobe.com; „Nach Operationen um Patienten kümmern" ©Monkey Business Images - stock.adobe.com