Berufe in Medizin, Pflege und Gesundheit gehören zu den wichtigsten Grundsteinen unserer Gesellschaft und sind von großer Bedeutung für die soziale Infrastruktur. Pflegeberufe sind dabei zentral, um Patienten und Pflegebedürftige professionell betreuen und versorgen zu können. Hierbei liegt nicht die ganze Arbeit beim Pflegefachmann bzw. der Pflegefachfrau – auch Pflegehelfer leisten einen unverzichtbaren Beitrag.
Der größte Unterschied zwischen der Fachkraft und der Hilfskraft ist die Art der Ausbildung. Diese ist bei Fachkräften geregelt und dauert im Normalfall drei Jahre. Bei Pflegehelfern gibt es dagegen im Normalfall keine klar festgelegte Ausbildung. Du bist mit deiner Tätigkeit die rechte Hand der Fachkräfte und arbeitest nach ihren Anweisungen. Obwohl diese auch die meiste Verantwortung tragen, arbeitest du als Pflegehelfer auch selbstverantwortlich.
Berufsbild Pflegehelfer / Pflegehelferin
Was macht eine Pflegehelferin (m/w/d)?
Im Allgemeinen liegt dein Auftrag als Pflegehelferin in der Unterstützung der Betreuung und Versorgung von Patienten.
Zentrale Aufgabe ist beispielsweise die Durchführung der allgemeine Grundpflege. Du unterstützt die Pflegebedürftigen bei ihren alltäglichen Herausforderungen, zum Beispiel bei der Körperpflege, dem An- und Auskleiden oder beim Aufstehen und Zubettgehen.
Darüber hinaus gehört auch die Verabreichung von Medikamenten unter der Anleitung der Pflegekräften zu deiner Beschäftigung. Dabei bist du die zweite Kontrollinstanz und achtest darauf, dass die Dosierung korrekt ist. Die Medikamentenvergabe ist aber nur eine der vielen organisatorischen Aufgaben, die dich als Pflegehelferin erwarten. Auch die Beobachtung und Dokumentation der Gesundheitszustände deiner Patienten liegt in deiner Verantwortung.
Des Weiteren unterstützt du die Patienten bei therapeutische Maßnahmen wie der Krankengymnastik. Bei der Pflege in Privathaushalten erwarten dich auch typische hauswirtschaftliche Aufgaben, dazu gehören Reinigungsarbeiten, Kochen oder Einkaufen.
Wie sieht dein Berufsalltag als Pflegehilfskraft aus?
Da dies ein Beruf ist, indem du ein breit gefächterten Aufgabenbereich hast und mit vielen Menschen zusammenarbeitest, ist dein Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Im Grunde aber würde dein Arbeitstag damit anfangen, dass du das Frühstück für die Patienten vorbereitest und ihnen dann anschließend beim Aufstehen hilfst.
Je nachdem, ob du in einem Privathaushalt oder in einer Einrichtung arbeitest, stehen danach Haushaltsaufgaben wie Betten beziehen oder die Verabreichung von Medikamenten an.
Nach dem Mittagessen erwarten dich Aufgaben, wie die Unterstützung bei Krankengymnastik oder Hilfestellung bei der Umsetzung der Anweisungen der Therapeuten. Arbeitest du in einem privaten Haushalt ist es höchstwahrscheinlich deine nächste Aufgabe, die Einkäufe zu erledigen.
Abends geht es dann wieder an die Zubereitung des Abendessens. Deine letzte tägliche Aufgabe als Pflegehelferin wird es sein, der Pflegebedürftigen Person beim Zubettgehen zu helfen. Dazu gehört die Hilfestellung beim Zähne putzen oder dem letzten Gang zur Toilette, sofern dies notwendig ist.
Wo arbeitet man als Pflegehelfer?
Beim Arbeitsplatz liegt die Wahl in der Regel bei dir, denn aufgrund der demografischen Verschiebung (Alterung der Bevölkerung) werden immer mehr Pflegekräfte benötigt. Hier ist eine Übersicht an Einrichtungen, in denen du als Pflegehilfe arbeiten kannst:
• Krankenhäuser/Kliniken
• Privathaushalte
• Pflegeheime
• Ambulante Pflegedienste
• Gesundheitszentren
• Facharztpraxen
• Altenheime
Ausbildung zum Pflegehelfer / zur Pflegehelferin
Wie werde ich eine Pflegehelferin?
Viele Wege führen nach Rom. Das gilt auch für deinen Werdegang zur Pflegehelferin. Um den Beruf zu erlernen, absolvierst du in der Regel eine ein- bis zweijährige schulische Ausbildung mit mehreren Praxisphasen. Die genaue Dauer variiert dabei je nach Bundesland. Auch in Berufsfachschulen für Altenpflege oder Altenpflegehilfe kann die Ausbildung absolviert werden. Besonders flexibel ist die Möglichkeit, dich in Kooperation mit einer Fernschule gleichzeitig zur Arbeit in einer Einrichtung weiterzubilden.
Was lernt man in der Ausbildung zur Pflegehilfskraft?
Deine Lerninhalte umfassen verschiedene Bereiche wie Arbeitsorganisation, medizinische Kenntnissen und soziales Verhalten. Der breite Umfang garantiert dir einen abwechslungsreichen und interessanten Lernprozess. Hier findest du eine Übersicht für die wichtigesten Themen deiner Ausbildung:
• Arbeitsorganisation und -struktur
• Rechtliche Rahmenbedingungen
• Hygienevorschriften
• Anatomie
• Physiologie
• Grundlagen der Pflege, Betreuung und Beschäftigung von pflegebedürftigen Menschen
• Erste Hilfe
• Kommunikation und Sozialverhalten
Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, das in der Schule theoretisch erlernte Wissen in deinen Praxisphasen umzusetzen. So wirst du sicherer in den Tätigkeiten und sammelst wertvolle Erfahrungen, die dir wiederum beim Lernen weiterhelfen können.
Für die Ausbildung als Pflegehelfer wird in der Regel ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt. Je nach Region kann zusätzlich die erste Berufserfahrung in einer Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege, ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung oder ein Führungszeugnis gefordert werden. In manchen Fällen wird sogar eine abgeschlossene Berufsausbildung erwartet.
Für die Arbeit in medizinischen Einrichtungen brauchst du außerdem einen Nachweis über Masernschutz. Arbeitgeber haben zusätzlich häufig unterschiedliche Sonderanforderung für Nachweise über Schutzimpfungen.
- Deutsch
- Ethik
- Biologie
- Taktgefühl
- (Soziale) Ausdauer
- Geduld
- Betreuung
- Schichtdienst
- viel Menschenkontakt
Neben einem bestandenen Hauptschulabschluss wird deine Eignung anhand der schulischen Leistungen ausgemacht. Darüber hinaus können die schriftlichen Unterlagen und eventuell eine Aufnahmeprüfunge entscheidend sein. Gute Kommunikationsfähigkeiten und Sprachkenntnisse sind für den Beruf der Pflegehilfe daher von Vorteil.
Am wichtigsten für die erfolgreiche Ausübung des Berufes sind aber nicht die Noten, sondern eine Reihe persönlicher Stärken. Folgende Eigenschaften können dir dabei helfen, den Alltag als Pflegehelfer zu meisten:
- Beobachtungsgenauigkeit
- Leistungs- und Einsatzbereitschaft
- Sorgfalt
- Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft
- Selbstständige Arbeitsweise
- Psychische Belastbarkeit
- Kontaktbereitschaft
- Einfühlungsvermögen
Was verdient man als Pflegehelferin?
Da die Ausbildung zum Pflegehelfer eine schulische Ausbildung ist, bekommst du währenddessen kein Gehalt. Dafür ist die Ausbildung aber an vielen öffentlichen Schulen kostenlos.
Hast du deine Ausbildung abgeschlossen, kannst du mit einem Einstiegsgehalt von circa 2.090 Euro rechnen. Bist du für eine längere Zeit fest angestellt, kann sich dein Gehalt auf durchschnittlich 2.350 Euro steigern. Wie hoch die Vergütung jedoch letztendlich ist, hängt immer von deinem Arbeitgeber und dem Bundesland ab.
Da du in diesem Beruf viele Fortbildungsmöglichkeiten hast, wie beispielsweise eine Weiterbildung zur Fachwirtin im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen oder eine Spezialisierung zur Pflegefachkraft, kann dein Gehalt nach einer Fortbildung auf bis zu 2.850 Euro pro Monat steigen.
Der Beruf der Pflegehelferin könnte etwas sein, wenn du folgende Punkte zu deinen Charaktereigenschaften gehören:
• Einfühlungsvermögen
• Sorgfalt und Geduld
• Belastbarkeit
• Verantwortungsbewusstsein
• Kommunikationsfähigkeiten
Der Beruf ist eher nichts für dich, wenn du...
• Nicht belastbar bist
• Keine Teamfähigkeit besitzt
• Keine körperliche Arbeit magst
• Nicht sehr kommunikativ bist
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Eine Tätigkeit im Bereich Pflege und Medizin kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Willst du dich als Pflegehelfer weiterbilden, gibt es eine ganze Reihe an Aufstiegsmöglichkeiten. Hier findest du Beispiele über Möglichkeiten der Weiterbildung:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Die Aufstiegsweiterbildung bringt dich beruflich vorwärts und ist der Grundstein für deinen Weg in eine Führungsposition. Als Pflegehelfer hast du die Möglichkeit, eine verkürzte Ausbildung zum Pflegefachmann zu absolvieren. Aber auch zusätzliche Pfüfungen, z. B. die zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen, können dich weiterbringen.
Besonders wenn du eine freie berufliche Tätigkeit in der ambulanten Pflegehilfe anstrebst, können zusätzliche Zertifikate und Weiterbildungen dich herausstechen lassen.
Die Anpassungsweiterbildung hält dein berufliches Wissen auf dem neusten Stand. In den Bereichen der Krankenpflege, Krankenbetreuung, Pflegedokumentation und Hygiene gilt es, sich an neuste Entwicklungen anzupassen. So kann eine optimale Betreuung der Patienten über einen langen Zeitraum hinweg gewährleistet werden.
Besonders im Bereich Digitalisierung kann sich eine Weiterbildung lohnen. Die Digitalisierung in der Pflege und der Einsatz von Pflegerobotern könnten in der Zukunft deine Arbeit erleichtern. Je früher du dich mit dem Thema auseinandersetzt, desto besser bist du für alle kommenden Entwicklungen ausgerüstet.
Hast du als Pflegehelfer eine Weiterbildung oder eine Zusatzausbildung absolviert, öffnet dir ein Studium neue Karrieremöglichkeiten. Denn auch ohne Hochschulzugangsberechtigung ist ein Studium möglich. Hier gilt erneut: Die Voraussetzungen unterscheiden sich je nach Bundesland.
In Bayern kannst du z. B. nach einer beruflichen Fortbildungsprüfung den Allgemeinen Hochschulzugang erhalten. Eine zweite Möglichkeit ist der fachgebundene Hochschulzugang für qualifizierte Berufstätige, der dir den Zugang zu Studiengängen wie Pflegemanagement, -wissenschaft oder Medizin- und Pflegepädagogik ermöglicht.
Du kannst deinen eigenen Teil zum Umweltschutz beitragen, selbst wenn du keinen Einfluss auf die verwendeten Materialien in deiner Einrichtung hast. Beim Organisieren kannst du auf unnötigen Papierverbrauch verzichten oder Abfälle fachgerecht entsorgen.
In deiner Ausbildung lernst du die Grundlagen im Umgang mit Pflegebedürftigen und dem Fachpersonal. Willst du dich von hier aus weiterbilden, ist der Vorteil, dass du die Pflege bereits aus ihrer kleinsten Einheit heraus kennengernt hast. Der Bedarf für ausgebildetes Pflegepersonal steigt außerdem stetig an. Obwohl auch das Gesundheitswesen sich langsam digitalisiert, ist deine Zukunft in diesem Beruf sicher.
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„Pflegehelferin interagiert mit Seniorin“ ©pikselstock - stock.adobe.com @feliks szewczyk
„Pflegehelfer assistiert Patient beim Aufstehen“ ©Kzenon - stock.adobe.com
„Pflegehelferin knüpft Bluse einer Frau zu“ ©Halfpoint - stock.adobe.com
„Pflegehelferin in der Ausbildung“ ©Pixel-Shot - stock.adobe.com
„Pflegehelfer schiebt einen Mann im Rollstuhl“ ©Monkey Business - stock.adobe.com
„Pflegehelferin reicht einer Patientin die Medikamente“ ©Karin & Uwe Annas - stock.adobe.com