Pharmareferent / Pharmareferentin
Ausbildung & Beruf
Du kommunizierst gerne mit anderen Menschen und kannst gut präsentieren? Du hast Interesse an Medikamenten und Impfstoffen und würdest gerne mehr sehen als Labore? Dann ist die Tätigkeit als Pharmareferent bzw. Pharmareferentin wie gemacht für dich!
Berufsbild Pharmareferent / Pharmareferentin
Was macht ein Pharmareferent (m/w/d)?
Als Pharmareferent bzw. Pharmareferentin bist du im Auftrag deines Arbeitgebers unterwegs und präsentierst Pharma- und Gesundheitspflegeprodukte. Das können Medikamente, Impfstoffe oder Cremes sein. Die stellst du bei Ärzten, Tierärzten, Zahnärzten, Apothekern oder Heilpraktikern vor. Du verteilst Muster, händigst Materialien aus und musst deine Gespräche protokollieren. Dafür musst du die von dir präsentierten Produkte genau kennen und ihre Wirkung, aber auch ihre Risiken umfassend beschreiben.
Pharmareferenten erhalten auch Informationen über die Wirkungsweise der Produkte oder mögliche Nebenwirkungen. Diese müssen sie wiederum an ihren Arbeitgeber oder Auftraggeber weiterleiten. Zu deinen Aufgaben kann es auch gehören, an Weiterbildungsveranstaltungen für Mediziner mitzuwirken oder Fachliteratur zu bestimmten Themen zu vermitteln.
Wo arbeitet ein Pharmareferent?
Als Pharmareferent oder Pharmareferentin arbeitest du vorrangig in der Kundenberatung für die pharmazeutische Industrie.
Dabei arbeitest du vor allem in Büroräumen oder beim Kunden, d.h. meist in Kliniken, Arztpraxen, Apotheken oder Heilpraktikerpraxen.
Ausbildung zum Pharmareferenten / zur Pharmareferentin
Wie werde ich Pharmareferent?
Um Pharmareferent bzw. Pharmareferentin zu werden, musst du eine Weiterbildungsprüfung bestehen. Das ist bundeseinheitlich in der PharmRefPrV (Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Pharmareferent / Geprüfte Pharmareferentin) geregelt, also für ganz Deutschland gleich. Erfüllst du die Voraussetzungen für die Arbeit als Pharmareferent, musst du die Weiterbildungsprüfung bestehen. Unter Umständen musst du vorab einen Lehrgang belegen, um die Prüfung bestehen zu können.
Diese Prüfungsfächer gibt es:
- Naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen (schriftlich)
- Pharmakologie, Pharmatherapie und Krankheitsbilder (schriftlich)
- Arzneimittelrecht, Gesundheitsmanagement und –ökonomie (schriftlich)
- Kommunikation, Pharmamarkt, Pharmamarketing (Fachgespräch)
Zum Fachgespräch wirst du zugelassen, wenn du in den schriftlichen Prüfungen, die jeweils etwa 90 Minuten dauern, ausreichende Leistungen erzielt hast.
Welche Voraussetzungen braucht man für die Weiterbildung als Pharmareferent?
Wenn du die Pharmareferent oder Pharmareferentin Ausbildung machen möchtest, musst du eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten medizinischen, naturwissenschaftlichen, heilberuflichen oder kaufmännischen Ausbildungsberuf vorweisen. Außerdem ist eine mehrjährige Berufspraxis nötig, um zur Weiterbildungsprüfung zugelassen zu werden. Hast du keine Ausbildung abgeschlossen, berechtigen auch mindestens 5 Jahre einschlägige Berufserfahrung und die Teilnahme an einem Lehrgang zur Prüfung als Pharmareferent.
Dabei kannst du die geforderten Fähigkeiten auch durch eine Tätigkeit im Handel oder Vertrieb, wie als pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter, erlangen. Andere Berufe, die auf eine Tätigkeit als Pharmareferent vorbereiten können, sind pharmazeutisch-technischer Assistent oder medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent.
Wie läuft der Lehrgang zum Pharmareferenten ab?
Um die Weiterbildungsprüfung der IHK zu absolvieren, musst du in den meisten Fällen die Teilnahme an einem Lehrgang vorweisen. Diese Lehrgänge bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) an, es gibt aber auch private Weiterbildungsanbieter. Die Kosten können hierbei zwischen 300 und 5.000 Euro plus Prüfungsgebühren liegen.
Du musst immer dann einen Lehrgang machen, wenn du die geforderten Voraussetzungen für die Prüfung nicht nachweist. Im Lehrgang vermittelt der Bildungsträger das nötige Wissen für die Prüfung. Je nachdem, wie viele Vorkenntnisse du hast, dauert der Kurs zwischen 3 und 18 Monaten. Oft kannst du die Weiterbildung auch in Teilzeit machen.
Kannst du nachweisen, dass du die Inhalte bereits beherrschst, wirst du direkt zur Prüfung zugelassen. Das ist bei einem einschlägigen Studium oder relevanter Berufstätigkeit möglich. Hier musst du dann nur die schriftlichen Prüfungen bestehen und das anschließende Fachgespräch erfolgreich führen.
Die Kosten musst du aber nicht zwingend selbst tragen, denn auch eine Übernahme der Kursgebühren durch den späteren Arbeitgeber oder im Rahmen eines Bildungsgutscheins der Agentur für Arbeit ist möglich. Außerdem kannst du BAföG beantragen, wenn der Bildungsanbieter zertifiziert ist. Mehr Infos dazu findest du beim Bundesministerium für Bildung und Forschung: Aufstiegs-BAföG
Welche Fähigkeiten benötigen Pharmareferenten?
Bei der Arbeit als Pharmareferent bzw. Pharmareferentin handelt es sich im weiteren Sinne um eine Verkaufstätigkeit, du musst also gut beraten können und die Bedürfnisse deiner Kunden verstehen und entsprechend agieren. Da du vorrangig allein zu deinen Kunden fährst, musst du selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten, also auch über ein gutes Zeitmanagement verfügen.
Deine Aufgabe ist es, Mediziner, Apotheker und andere Angehörige von Heilberufen kompetent und ehrlich über Produkte zu informieren. Dafür musst du biologische, biochemische und molekularbiologische Zusammenhänge verstehen und beschreiben sowie die Wirksamkeit von Arzneimitteln erläutern können. Da du für deine Tätigkeit viel reisen musst, ist auch ein Führerschein der Klasse B wichtig, um deine Arbeit auszuüben.
Wie viel verdient man als Pharmareferent in der Ausbildung?
Für die Tätigkeit als Pharmareferent bzw. Pharmareferentin wird in der Regel eine abgeschlossene Weiterbildung vorausgesetzt. Für die Teilnahme an dieser Weiterbildung wirst du nicht bezahlt, d.h. du erhältst keine Vergütung. Meist fallen sogar Lehrgangsgebühren oder Prüfungsgebühren an.
Du möchtest gerne mehr wissen? Hier geht es zur Pharmareferent Gehaltsseite.
Der Beruf Pharmareferent bzw. Pharmareferentin passt super zu dir, wenn
- du kein Problem mit Vorschriften und Vorgaben hast
- dir Kundenkontakt gefällt
- du gerne Verantwortung übernimmst
- es dir Spaß macht, andere zu beraten
Ein anderer Beruf eignet sich eher, wenn
- du dir geregelte Arbeitszeiten wünschst
- du dich nicht für Pharma- und Medizinprodukte interessierst
- dir die Arbeit am Bildschirm nicht gefällt
- du keine Lust auf Auswärtstermine hast
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du deine Ausbildung zum Pharmareferenten bzw. zur Pharmareferentin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Pharmazie, Pharmatechnik, Vertrieb, Marketing oder Marktbeobachtung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch ein passendes Studium.
Passende Studiengänge sind:
Auch bei im Bereich Medizin und Pharmazie führt die fortschreitende Digitalisierung zu neuen Aufgaben und Anforderungen. Pharmareferenten und Pharmareferentinnen erhalten dadurch die Möglichkeit, neue Technologien und Verfahren in den Berufsalltag einzubinden. Beispielsweise kann die Vernetzte Tourenplanung und Leistungserfassung (vTL) eingesetzt werden, um optimale Routen für Kundentermine zu erhalten. Auch das Digitale Dokumentenmanagement (DMS) kann eingesetzt werden, um Erfahrungen von Ärzten zu Arzneimitteln gezielter zu dokumentieren und digital zu verwalten.
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Weitere Infos
Bildnachweis: "Mediziner hebt seine Hand" © Robert Kneschke - stock.adobe.com; „In Apotheken Bestelllisten besprechen" ©William Perugini - Fotolia; „Arzneimittelmuster zusammenstellen" ©Galina Zhigalova - stock.adobe.com; „Über Inhaltsstoffe von neuen Medikamenten informieren" ©Svyatoslav Lypynskyy - stock.adobe.com; „Erfahrungen von Ärzten dokumentieren" ©Phovoir - shutterstock.com; „Besuchstermine vereinbaren" ©Phovoir - shutterstock.com