Phonotypist / Phonotypistin
Ausbildung & Beruf
„Schreib doch mal gerade mit.“ Nichts leichter als das – denkst du dir als Phonotypist. Aber als Phonotypist weißt du natürlich auch genau, wie du gesprochene Worte perfekt aufnimmst, um sie dann wiederum in einen schriftlichen Text zu bringen. Welche Voraussetzungen, Aufgaben und Zukunftsaussichten dich in dem Beruf genau erwarten, liest du hier.
Berufsbild Phonotypist / Phonotypistin
Was macht eine Phonotypistin (m/w/d)?
Als Phonotypist bist du dafür verantwortlich, gesprochene Worte in schriftliche Texte umzuwandeln. Mit Kopfhörern lauschst du Aufzeichnungen – zum Beispiel von Meetings, Interviews oder Gerichtsverhandlungen – und tippst sie präzise ab. Noch höhere Konzentration ist gefordert, wenn du gesprochene Rede live abtippen und schriftlich wiedergeben sollst. Denn hier gibt es keine Möglichkeit, mal eben zurückzuspulen.
Wie sieht der Berufsalltag als Phonotypist aus?
Der Berufsalltag als Phonotypistin lebt von Flexibilität und Präzision. Du verbringst viel Zeit mit Kopfhörern, hörst dir unterschiedliche Aufnahmen an und überträgst sie in Textform. Dabei ist es wichtig, auch bei schnellem Sprechtempo oder bei Fachjargon den Überblick zu behalten und korrekt zu transkribieren. Je nach Arbeitgeber und Branche übernimmst du noch zusätzliche Bürotätigkeiten wie beispielsweise die Ablage oder Archivierung von Daten.
Wo arbeiten Phonotypisten?
Phonotypisten arbeiten in diversen Branchen. Viele sind in juristischen Bereichen tätig, zum Beispiel bei Gerichten oder Anwaltskanzleien. Andere arbeiten für Medienunternehmen, Forschungsinstitute oder im Gesundheitswesen. Auch eine freiberufliche Tätigkeit kommt für dich infrage. Der Vorteil: Du kannst prinzipiell von überall arbeiten, solange du einen Computer und eine funktionierende Internetverbindung hast.
Ausbildung zum Phonotypisten / zur Phonotypistin
Wie läuft die Ausbildung zur Phonotypistin ab?
Die Ausbildung zum Phonotypisten ist eine schulische Ausbildung. Sie findet in der Regel in Vollzeit statt und dauert zwischen 12 und 24 Monaten.
Was lernt man in der Ausbildung zum Phonotypisten (m/w/d)?
Im Zuge deiner Ausbildung erlernst du nicht nur das schnelle und genaue Tippen per Zehn-Finger-System, sondern auch den Umgang mit spezieller Software und Audiogeräten. Du setzt dich mit verschiedenen Akzenten und der Dialekte auseinander, schärfst deine Kenntnisse in Grammatik und Rechtschreibung und steigst in die digitale Archivierung von Dokumenten ein.
Und was muss man mitbringen, um als Phonotypist zu arbeiten? Wir zeigen dir im folgenden Abschnitt, welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen du brauchst, um in diesem Berufsfeld zu überzeugen.
- Deutsch
- Englisch
- ggf. weitere Fremdsprachen
- Konzentration und Auffassungsgabe
- Gespür für Sprache und Rechtschreibung
- Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
- Umfeld: Büro, Besprechungsräume
- Viel Bildschirmarbeit
- Tragen von Kopfhörern
Zwar legen die Bildungsträger eigene Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zur Phonotypistin fest. In den meisten Fällen benötigst du jedoch einen mittleren Schulabschluss.
Wichtig sind zudem eine gute Auffassungsgabe, exzellente Schreibfertigkeiten und ein gutes Gehör. Außerdem solltest du stresstolerant sein und die Fähigkeit besitzen, dich über längere Zeit auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren.
Wie viel verdient eine Phonotypistin in der Ausbildung?
In der schulischen Ausbildung hast du keinen Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung, das heißt, du verdienst kein Geld. Gegebenenfalls musst du Lehrgangs- oder Prüfungsgebühren selbst tragen.
Die Ausbildung als Phonotypist passt zu dir, wenn
- du die deutsche Rechtschreibung aus dem Effeff beherrschst
- du in Stresssituationen einen kühlen Kopf behältst
- du gerne gefordert wirst
- du schnell und gründlich arbeitest
Schau lieber nach anderen Berufen, wenn
- du an Sprache kein Interesse zeigst
- du deine besten Noten in den Naturwissenschaften schreibst
- du Konzentrationsschwierigkeiten hast
- du Drucksituationen aus dem Weg gehst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung – so auch beim Phonotypist. Wie auch in anderen Berufen, hast du als Phonotypist also die Chance, deine Kompetenzen zu erweitern. Welche Möglichkeiten der Weiterbildung du hast, erfährst du im Folgenden.
Um beruflich weiter voranzukommen, kannst du beispielsweise die Prüfung zum Fachwirt für Büro und Projektorganisation anhängen. Auch Kurse in Spracherkennungstechnologie oder fortgeschrittene Transkriptionstechniken können deine Fähigkeiten erweitern und dich für anspruchsvolle Aufgaben qualifizieren. Möchtest du dich akademisch weiterbilden, lohnt sich ein Studium im Bereich der Linguistik.
Auch wenn Spracherkennungssoftware und Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch sind, gibt es nach wie vor einen Bedarf an menschlicher Expertise und Präzision. Gerade in spezialisierten Bereichen wie dem juristischen oder medizinischen Sektor ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften noch da. Wird dir das Diktat auf die Dauer zu monoton, kannst du stets an deinen Schreibfertigkeiten arbeiten und auch im kreativen Bereich, zum Beispiel in der Werbebranche, Fuß fassen.
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Bildnachweis:
„Phonotypistin bei der Arbeit“ ©Liubomir - stock.adobe.com
„Phonotypistin kontrolliert ihre Mitschriften“ ©insta_photos - stock.adobe.com