Polizist / Polizistin
Ausbildung & Beruf
Du möchtest Verantwortung übernehmen und für unsere Gesetze eintreten? Du bist körperlich fit und arbeitest gern im Team? Dann ist die Laufbahn als Polizist bzw. Polizistin wie gemacht für dich!
Berufsbild Polizist / Polizistin
Was macht ein Polizist (m/w/d)?
Polizisten und Polizistinnen kennen wir alle. Sie fahren Streife oder werden zu Einsätzen gerufen. Das können Fälle von Ruhestörung sein, aber auch bei häuslicher Gewalt, Mordverdacht oder Verkehrsunfällen ist die Polizei zur Stelle. Bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Demonstrationen sichern Polizisten diese ab oder fahnden nach Vermissten oder Flüchtigen. Nach jedem Einsatz müssen Polizisten Berichte verfassen oder sogar Anzeigen schreiben. Auch Schreibtischarbeit gehört als Polizist bzw. Polizistin dazu.
Dein Aufgabengebiet als Polizist oder Polizistin hängt stark davon ab, bei welcher polizeilichen Behörde du tätig bist. Kriminalpolizisten haben andere Aufgaben als die Landes- oder Bundespolizei. Es gibt auch Pferdestaffeln, Motorradpolizisten, Polizisten im Flugdienst oder Bahnpolizisten. Immer wichtiger wird auch der IT-Bereich. Diese Spezialisierung erfolgt oft erst nach der Ausbildung. Welche Karriere dir offensteht, ist aber durch die Wahl der Polizistenlaufbahn geregelt.
Wo arbeitet ein Polizist?
Als Polizist bzw. Polizistin kannst du unter anderem in Polizeidienststellen der Länder, bei der Bereitschaftspolizei oder bei der Wasserschutzpolizei arbeiten.
Vor allem befindest du dich währenddessen in Einsatzfahrzeugen, im Freien oder auch in Privatwohnungen und in Büroräumen.
Ausbildung zum Polizisten / zur Polizistin
Wie wird man Polizist?
Als Polizist bzw. Polizistin machst du eine Beamtenausbildung im mittleren Dienst. Du musst dich aber zunächst entscheiden, welche Laufbahn du einschlagen möchtest. Die Ausbildung bei der Landespolizei ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Einheitlich ist aber, dass eine möglichst praxisnahe Ausbildung stattfindet. Darum wechseln sich theoretische Inhalte mit praktischen Phasen ab.
Oft ist die Ausbildung in Module oder Ausbildungsabschnitte gegliedert, die 6 Monate dauern. Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung.
Mit Abitur Polizist werden
Hast du Abitur gemacht, kannst du als Polizist im gehobenen Dienst einsteigen. Die Polizisten-Ausbildung findet in diesem Fall meist als Duales Studium an einer Polizeifachschule statt. Dabei wechseln sich Theoriephasen mit Praxistrainings ab. Das Studium als Polizist schließt du mit dem Bachelor oder Diplom ab und steigst dann mit einer bestimmten Position in den Beruf ein.
Was lernt man in der Ausbildung zum Polizisten?
Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das AZUBIYO-Ausbildungslexikon:
- R wie Recht: Du musst Gesetze nicht nur verstehen, sondern auch praktisch anwenden können. Darum gehören Beamtenrecht, Strafrecht und Verkehrsrecht genauso zur Ausbildung wie die Rechte von Polizisten.
- P wie Persönlichkeitsbildung: Kommunikation und Konfliktbewältigung sind wichtige Punkte deiner Ausbildung. Aber auch Fremdsprachenkenntnisse (vor allem Englisch), Selbstverteidigung und politische Bildung sind Teil der Polizist Ausbildung
- E wie Einsatzpraxis: Wie du dich in welcher Situation verhältst, wie du eine Waffe führst und wie du eine Anzeige richtig bearbeitest, musst du erst lernen. Auch Erste Hilfe ist als Polizist bzw. Polizistin wichtig.
Welche Voraussetzungen braucht man für die Arbeit als Polizist?
Welche Voraussetzungen du bei der Polizisten-Bewerbung mitbringen musst, hängt von der Ausbildungsstelle ab, auf die du dich bewirbst. Einige Bundesländer stellen Schutzpolizisten nur mit Abitur ein (also im gehobenen Dienst), andere bieten auch eine Ausbildung für den mittleren Dienst (mit mittlerer Reife) an.
Angehende Polizisten müssen in der Regel diese Eigenschaften mitbringen:
- Deutsche Staatsangehörigkeit oder eine andere EU-Staatsangehörigkeit
- Mindestalter von 16 oder 18 Jahren (je nach Laufbahn)
- Identifikation mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
- Führerschein der Klasse B (Nachweis auch später möglich)
- Körperliche Fitness, auch beim Schwimmen
- Diensttauglichkeit (Ausschluss beispielsweise bei bestimmten Herzfehlern, Asthma oder bestimmten Gehör- und Sehstörungen)
- Keine Vorstrafen
- Keine (hohe) Verschuldung
Je nachdem, wo du dich bewirbst, kann es weitere oder andere Voraussetzungen geben. Als Bundespolizist bzw. Bundespolizistin darfst du zum Beispiel keine Tattoos im Gesicht, am Hals oder auf den Händen haben. Außerdem gibt es teilweise noch eine bestimmte Mindestkörpergröße für Bewerber.
Ein wichtiger Punkt für die Bewerbung als Polizist ist der Einstellungstest. Die Anforderungen hier ändern sich, typischerweise besteht er aber aus einem Intelligenz- und Persönlichkeitstest, einem Deutschtest mit Diktat und einer Prüfung in Allgemeinwissen. Dazu kommt eine Sportprüfung oder der Nachweis über bestimmte körperliche Fähigkeiten. Dabei wird auch geprüft, ob du dazu geeignet bist, eine Waffe zu führen und einen Dienstwagen zu fahren.
Welche Fähigkeiten brauchen Polizisten?
Neben den körperlichen Fähigkeiten, die gefordert werden, ist als Polizist besonders Leistungsbereitschaft wichtig. Du musst flexibel und spontan reagieren können – nicht immer läuft alles nach Plan. Da du mit Kollegen, aber auch vielen anderen Menschen arbeiten wirst, ist eine hohe soziale Kompetenz genauso gefragt wie Durchsetzungsvermögen.
Wie viel verdient man als Polizist in der Ausbildung?
In der Ausbildung als Polizist bzw. Polizistin bist du Beamter bzw. Beamtin in Ausbildung, das macht dich zum Anwärter. Du bekommst somit kein Polizistengehalt, sondern Anwärterbezüge. Die sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hoch.
Während deiner Ausbildung kannst du zwischen 1.260 und 1.370 Euro monatlich verdienen.
Du möchtest gerne noch mehr erfahren? Hier geht es zur Polizisten Gehaltsseite.
AZUBIYO: Wie bist du an deinen Ausbildungsplatz gekommen (z.B. Familie, Freunde, Berufsinfotag, Presse, Internet) und warum gerade bei WACKER? Laura: Ich habe einfach gegoogelt, wo dieser Ausbildungsberuf in Bayern angeboten wird. So bin ich auf die Wacker Chemie AG gestoßen. AZUBIYO: Ist dein gewählter Ausbildungsberuf dein „Traumjob“? Laura: Ja, auf jed...
Der Beruf Polizist bzw. Polizistin passt super zu dir, wenn
- du gerne Verantwortung übernimmst
- dich das Tragen von Schutzkleidung und -ausrüstung nicht stört
- du gerne im Team oder in Gruppen arbeitest
- du auch in schwierigen Situationen die Ruhe behältst
Ein anderer Beruf eignet sich besser für dich, wenn
- es dir schwerfällt, Vorschriften und gesetzliche Vorgaben im Blick zu behalten
- du dir geregelte Arbeitszeiten und einen konstanten Arbeitsplatz wünschst
- Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe oder im Freien für dich nicht infrage kommt
- du auf keinen Fall mit Schusswaffen arbeiten möchtest
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Eine Tätigkeit im Bereich Ordnung, Schutz & Sicherheit kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du deine Ausbildung zum Polizisten bzw. zur Polizistin abgeschlossen, hast du zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Wach- und Sicherheitsdienste, Veranstaltungsschutz, Verwaltungsrecht oder Öffentliche Verwaltung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Beamtenausbildung zum Polizeivollzugsbeamten (geh. Dienst) anschließen.
Auch der Weg über ein Studium eignet sich als Polizist. Passende Studiengänge sind:
- Sicherheitsmanagement
- Staats-, Verwaltungswissenschaft
- Rechtswissenschaft
Die fortschreitende Digitalisierung führt unter anderem bei der Polizei zu zahlreichen neuen Entwicklungen und Veränderungen. Als Polizist bzw. Polizistin ist es daher wichtig, sich mit neuen Technologien, Systemen und Verfahren zu beschäftigen. Beispielsweise können durch die E-Akte Polizeiakten digital verwaltet und archiviert werden. Das Digitale Dokumentenmanagement (DMS) hilft zudem dabei, Berichte und Stellungnahmen digital anzulegen, zu verwalten und zu übermitteln. Darüber hinaus werden bereits Gesichtserkennungssysteme bei der Fahndung nach Tätern eingesetzt.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Polizistin steht vor Polizeiauto" © PropCop Media - stock.adobe.com; „Schutzkleidung tragen" ©ABR68 - Fotolia; „Wach- und Streifendienst übernehmen" ©VRD - Fotolia; „Personalien feststellen und Zeugen befragen" ©benjaminnolte - Fotolia; „Verkehrsüberwachung in Streifenfahrzeugen" ©PropCop Media - stock.adobe.com; „Arbeit mit Polizeihunden" ©Pixel-Shot - stock.adobe.com