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Polsterer / Polsterin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Polsterer

Ein neues Sofa soll hergestellt werden – kein Problem für dich! Als Polsterer weißt du schließlich genau, wie du ein Polstermöbelstück herstellst. Du kümmerst dich also um die richtigen Materialien, bereitest das Gestell vor, bringst das Polster an und beziehst den Einrichtungsgegenstand anschließend. Und schon ist das neue Sofa einsatzbereit.

Berufsbild Polsterer / Polsterin

Was macht ein Polsterer (m/w/d)?

Als Polsterer stellst du verschiedene Erzeugnisse her. Das können mitunter Matratzen, Sessel, Sofas, Sitze für Autos, Züge oder Flugzeuge oder auch Sitz- oder Bettenpolster im Allgemeinen sein.

Je nachdem, ob du in der Einzel- oder Serienproduktion tätig bist, fertigst du die Polstermöbel und Polster mithilfe verschiedener Werkzeuge und Maschinen.

Geht es um Einzelstücke, bist du als Polsterin hauptsächlich handwerklich tätig. Du wählst die passenden Materialien aus, schneidest Stoffe in die gewünschte Form, bringst die Polster an und veredelst die Möbel mit Borten oder Dekorationen. Polsterer ist einer der klassischen Handwerksberufe.

In der Serienproduktion hingegen geht es vor allem um die Arbeit an und das richtige Einstellen und Bedienen von Maschinen und Anlagen. Auch Prototypen werden angefertigt.

Wie sieht der Berufsalltag als Polsterer aus?

Im Berufsalltag als Polsterer kommen verschiedene Werkzeuge und Maschinen zum Einsatz: Abhängig davon, ob du in Serie oder einzelne Möbelstücke produzierst, arbeitest du vorwiegend mit Näh-, Zuschneide- oder Füllmaschinen und vollautomatisierten Pressen oder mit Werkzeugen wie Klebepistolen, Tackern oder Polsterhämmern.

Während der Arbeit tragen Polsterer Schutzkleidung und -ausrüstung, um sich vor dem Einfluss verschiedener Lacke oder Lösungsmittel sowie von Rauch und Staub zu schützen. Die Arbeit kann zudem auch körperlich anstrengend sein.

Polsterer arbeiten in Stofflagern

Wo arbeiten Polsterer?

Die meisten Polsterer sind in einer Polsterei, in Betrieben des Raumausstatterhandwerks, in Unternehmen der Polstermöbelindustrie oder in solchen, die sich auf die Herstellung von Matratzen fokussiert haben, beschäftigt.

Dabei spielt sich der größte Teil der Arbeitszeit in Werkstätten, Produktions- und Lagerhallen ab.

Ausbildung zum Polsterer / zur Polsterin

Wie läuft die Ausbildung zum Polsterer ab?

Die 3-jährige Ausbildung zum Polsterer läuft dual ab. Bedeutet: Abwechselnd verbringst du praktische Phasen in deinem Ausbildungsbetrieb und theoretische Einheiten in der Berufsschule. Auf diese Weise lernst du sowohl den beruflichen Alltag als auch das theoretische Hintergrundwissen kennen.

Während deiner Ausbildungszeit führst du außerdem noch ein Berichtsheft. Dieses hält deine Aufgaben und Tätigkeiten fest und wird regelmäßig von deinem Ausbilder kontrolliert.

Am Ende des 2. Ausbildungsjahres wartet dann noch eine Zwischenprüfung auf dich, bevor du deine Ausbildung als Polsterin nach 3 Jahren mit der Abschlussprüfung abschließt.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
1. Ausbildungsjahr: 740 bis 1.060 Euro
Ausbildungsvergütung: 1. Ausbildungsjahr: 740 bis 1.060 Euro

Was lernt man in der Ausbildung zum Polsterer?

Bei der Ausbildung zum Polsterer handelt es sich um eine duale Ausbildung. Während deiner Praxisphasen arbeitest du in deinem Ausbildungsbetrieb. Hier wirst du bestens auf den Beruf als Polsterer vorbereitet – unter anderem wird dir beigebracht, wie man Werk- und Hilfsstoffe richtig verarbeitet, wie man Polster bezieht oder wie man Schaumteile in die richtige Form bringt.

Damit du auch über das theoretische Hintergrundwissen verfügst, hast du Unterricht in der Berufsschule. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch oder Sozialkunde wirst du hier auch in Inhalten wie Polstertechniken unterrichtet.

Polsterer wählen Materialien aus

Polsterer: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du interessierst dich für den Beruf als Polsterer? Hier kannst du sehen, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung mitbringen solltest.

Schulfächer
  • Mathe
  • Technik
  • Werken / Textiles Gestalten
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Sinn für Ästhetik
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Werkstätten und Fertigungshallen
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Körperliche Beanspruchung

Rein rechtlich wird für deine Polsterin Ausbildung kein besonderer Schulabschluss vorgesehen. Die meisten Auszubildenden verfügen allerdings über einen Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife.

Hilfreich sind außerdem gute Noten in Fächern wie Mathe – um Stoffmengen zu berechnen – oder Technik, wenn es um technisches Zeichnen geht. Wenn dir Werken in der Schule Spaß macht, ist auch das ein gutes Zeichen. Denn schließlich geht es auch um gestalterisches und kreatives Können.

Weitere Stärken, die dir schon während der Ausbildung – aber auch im späteren Berufsleben als Polsterin – zugutekommen, sind unter anderem handwerkliches Geschick, eine sorgfältige Arbeitsweise sowie eine Kreativität – schließlich bist du auch an der Gestaltung von Möbelstücken beteiligt.

Polsterer stellen Autositze her

Wie viel verdient eine Polsterin in der Ausbildung?

Das Gehalt, das du in der Ausbildung zum Polsterer verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einflussreich sind zum Beispiel die Branche sowie dein Bundesland. Wenn dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist, ist deine Ausbildungsvergütung gesetzlich geregelt.

Gilt für dich zum Beispiel der Tarifvertrag für das Raumausstatter- und Sattlerhandwerk, dann kannst du mit folgendem Gehalt rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 740 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 830 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 930 Euro

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Passt die Ausbildung zum Polsterer zu mir?

Die Ausbildung als Polsterer passt zu dir, wenn

  • du gerne handwerklich arbeitest
  • du Interesse an Stoffen und Materialien und der Arbeit mit diesen hast
  • du kein Problem mit körperlicher Belastbarkeit hast
  • du dich für die Arbeit an Maschinen begeisterst

Eine andere Ausbildung eignet sich vermutlich besser für dich, wenn

  • du lieber am Computer arbeitest
  • du kein ästhetisches Gespür hast
  • dich Maschinen und Werkzeuge nicht interessieren
  • du Probleme mit Staub oder Dämpfen hast

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Du hast die Ausbildung zum Polsterer erfolgreich abgeschlossen, möchtest dich aber noch weiterbilden? Dann stehen dir vielfältige Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten offen. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen folgenden 3 Optionen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung und
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Polsterer / zur Polsterin

Mithilfe von Anpassungsfortbildungen hältst du dein Wissen up to date. Für Polsterer bieten sich zum Beispiel Anpassungsfortbildungen im Bereich CAD, Möbelbau und Polsterei oder auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung an.

Willst du die Karriereleiter weiter aufsteigen, solltest du über eine Aufstiegsweiterbildung nachdenken. Diese ermöglicht es dir zudem, eine leitende Position einzunehmen. Hier eignen sich dann beispielsweise der Industriemeister im Bereich Polsterei oder der Betriebswirt für Möbelbau.

Anschließend kannst du natürlich auch noch ein Studium absolvieren. Möglich sind Studiengänge wie Produktdesign oder Industriedesign?

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Polsterer

Die zunehmende Digitalisierung wirkt sich auch auf den Beruf des Polsterers aus. Um sich diese Entwicklung bestmöglich zunutze zu machen, bietet es sich an, sich mit Techniken und Verfahren wie dem 3D-Druck oder vernetzten Produktionssystemen zu befassen. Diese ermöglichen einen einfacheren und schnelleren Arbeitsablauf – zum Beispiel können mittels 3D-Drucks einzelne Elemente, Prototypen oder Dekorationsteile hergestellt werden.

Besonders nachhaltig kannst du als Polsterin übrigens arbeiten, wenn du ältere Möbel aufarbeitest und so die bereits vorhandenen Ressourcen nutzt.

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Bildnachweis:
„Polsterer“ ©goodluz - Fotolia
„Polsterer arbeiten in Stofflagern“ ©industrieblick - stock.adobe.com
„Polsterer wählen Materialien aus“ ©frizza - Fotolia
„Polsterer stellen Autositze her“ ©Dexto - stock.adobe.com